Mit welchem Füller habt ihr das Schreiben erlernt?

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Christian Mücke
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Beitrag von Christian Mücke »

Hallo zusammen,

zuerst einmal: Tausend Dank für euer Daumendrücken!!! Es hat was gebracht! (Hoffe ich.... :wink: )

Thema war wie erwartet: „Treue- und Freundschaftskonzeptionen im Nibelungenlied“, dazu etwas Übersetzen aus dem Mittelhochdeutschen und einige grammatikalische Bestimmungen.

Jetzt aber das Wichtigste: der Safari hat mich wie immer nicht im Stich gelassen. Mit keinem anderen Füller kann ich so schnell schreiben, wie mit ihm. Das macht sich in einer Klausur dann schon sehr positiv bemerkbar.

Das bringt mich auf eine Idee: habt ihr Füller für spezielle Anlässe? Also einen, mit dem Prüfungen geschrieben werden, oder einen für die Unterzeichnung wichtiger Unterlagen oder Verträge?

Viele Grüße,
Christian
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Christian Mücke hat geschrieben:Das bringt mich auf eine Idee: habt ihr Füller für spezielle Anlässe? Also einen, mit dem Prüfungen geschrieben werden, oder einen für die Unterzeichnung wichtiger Unterlagen oder Verträge?
Nein, eigentlich nicht. Klausuren, wo man viel Schreiben muß, gab es in meinem Studiengang nicht. Das meiste waren multiple-choice-Tests. Wichtige Verträge muß ich auch keine unterschreiben. Für Unterschriften verwende ich meist einen Kugelschreiber (wegen der dokumentenechten Mine, und wegen dem Durchschriftexemplar), oder irgend einen Füller, der gerade mit schwarzer oder dunkelblauer (nicht killerbaren) Tinte gefüllt ist.
isegrimmgo
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Beitrag von isegrimmgo »

Hallo,
ich habe vor meinem 1. Staatsexamen lange ausprobiert, mit welchem Füller ich am besten und schnellsten schreiben kann. Die Wahl fiel auf einen neongrünen "Demonstrator"-Waterman-Kultur in der Federstärke F.
Ich habe die Füllfeder nach dem Examen gründlich gereinigt und seit diesem Tag befindet sie sich, weich gebetet in Leder, im Reliquienstatus.
Ich hatte bei mündlichen(!) Prüfungen im Staatsexamen immer meine Glücksmischung im Etui. (Einen Geha Schulfüler mit Reservetank/, einen Pelikan Silvexa 30 und einen Lamy 27)
Zum Unterschreiben nehme ich am allerliebsten einen arg geschundenen Sheaffer Kali mit CdA Sunset, zweite Wahl ist hier ein Safari 1,5 Italic gefüllt mit Diamine Emerald Green.
Die Füllfedern, die mir am meisten bedeuten sind nicht gerade meine repräsentativsten!
Ich könnte es eher verschmerzen, einen Souverän oder ähnliches zu verlieren, als meinen Kali-Sheaffer oder gar meinen Examens-Kultur!
Lieben Gruß
Wolfgang
st.rochus
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Beitrag von st.rochus »

Hallo Christian,
erst einmal freue ich mich für Dich, dass es gut geklappt hat.
Deine Frage finde ich sehr interessant.
Mein Einsatz eines speziellen Füllers ist allerdings nicht so bedeutungsvoll wie das Unterzeichnen von wichtigen Verträgen oder Unterlagen.
Aber eine witzige Begebenheit gibt es doch.
Ich schreibe die Umschläge für die Mietverträge (wir haben drei Ferienwohnungen) eigentlich immer mit einem Lamy Joy.
Das sieht recht schwungvoll aus und passt auch gut zu unserem Stempel.
Ein Freund hat neulich einen Umschlag liegen gesehen und meinte dann, dass er sich auch über so einen schönen Mietsvertrag freuen würde.
Bloß dummerweise war das kein Vertrag, sondern eine Mahnung an eine Firma, die ihre Rechnung noch nicht gezahlt hatte...aber wenigstens eine schöne Hülle haben sie bekommen!
Euch allen einen schönen Sonntag.
Liebe Grüße
Elke
Sandra
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Beitrag von Sandra »

Hallo,

vorab wünsche ich allen ein gutes neues Jahr!

Mein erster Füller war ein blauer Pelikano. Mit ihm habe ich ab der 1. Klasse geschrieben. Noch heute habe ich einen solchen und finde ihn toll.

Der richtige Einstieg in die Füller-Leidenschaft kam dann im Alter von 16, als mir meine Mutter einen blau-marmorierten M200 zum Geburtstag schenkte. Dieser ist bis heute mein absoluter Lieblingsfüller und war auch während meines Studiums bei Klausuren *der* Glücksbringer. Sie schenkte ihn mir mit einem Glas Pelikan Brilliant-Grün, welches ich, quasi aus nostalgischen Gründen, immer noch habe. Der FH war jedoch mit einer F-Feder ausgestattet, welche ich gleich in eine OBB-Feder umtauschte! Nach einigen Jahren dann tauschte ich die OBB gegen eine M-Feder, da sich letztere für Klausuren und Vorlesungsmitschriften doch als praktischer erwies :wink: und sich meine Schrift auch etwas geändert hatte.

Viele Grüße
Sandra
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Der Pelikan M200 (in grau marmoriert) war mein erster edler Füller.
Davor hatte ich auch andere Pelikane (Pelikano, Level).

Schreiben gelernt habe ich (ich glaube, das habe ich schon erwähnt) mit einem Soennecken. Der sah genau so aus wie der Pelikano damals nur in olivgrün.
Sandra
Beiträge: 8
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Beitrag von Sandra »

Ich erinnere mich, dass bei uns in der Grundschule anfangs ausnahmslos alle Pelikanos hatten. Erst irgendwann später tauchten die ersten Gehas auf, wohl nachdem der eine oder andere Pelikano zu Bruch oder verlustig gegangen ist.
Das Gute daran, dass (fast) alle Pelikanos hatten war, dass man sich mal mit Patronen aushelfen konnte, während Geha ja ein anderes Patronenformat hatte.

Meinem geliebten M200 habe ich übrigens gestern eine M400-Goldfeder verpasst - die hat er sich redlich verdient!

Herzliche Grüße
Sandra
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Christian OSB
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Beitrag von Christian OSB »

Hallo zusammen,
mein Schreiblernweg ist von Anfang an mit dem Namen Pelikan verbunden. In der 1. Klasse (1974) hatten wir zunächst Wachsmalstifte von Pelikan (in der Blechdose mit der Sonne drauf) und ein Heft "Schwingen und Schreiben". Danach kam das "normale" DIN-A5-Schulheft mit entsprechender Lineatur für den Bleistift und irgendwann durften wir mit dem Füller schreiben. Ich bekam einen roten Pelikano. Im Laufe der Jahre habe ich ihn aber kaputtgekriegt... Heute habe ich noch einen gleiches Modell in blau, aber der ist nicht in Betrieb. Und ich habe noch den Schulfüller meiner Mutter, einen Kaweco-Kadett. Den halte ich in Ehren!
Viele Grüße ins Forum!
Christian
Cori
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Beitrag von Cori »

Mit einem Pelikano. So nett in blau. Ich hatte regelmässig eine blaue Zunge, weil keine Ahnung, warum. Na ja, auf jeden Fall mag ich seitdem KEINE Federn die Schnörkellos sind. Deswegen. Mich erinnern die Schnörkellosen immer an die Grundschule. Na ja, auf jeden Fall, hab ich lieber mit Bleistift geschrieben. Das war nett. Ein Jolly kinderfest und die "Schmirage" war perfekt. (Ich hatte im Fach "Äußerliche Arbeiten" immer ein Gut (und das war in der Grundschule mies).
Oder, es stand: Corina muss sich noch mehr bemühen. Die Schrift ist oft unleserlich.

Jetzt... schreibe ich schön. Die Schrift ist noch immer unleserlich.
wilburg
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Beitrag von wilburg »

Hallo zusammen,

als (k)ein Neuer will ich das Thema auch mal ergänzen.

Bei mir war's nach Griffel auf Schiefertafel und Bleistift dann im 2. Schuljahr endlich ein Füllhalter: Der Geha Schulfüller mit Reservetank
Schreibt heute noch butterweich und verrichtet zuverlässig seinen Dienst auf dem häuslichen Schreibtisch. Nach einigen Schuljahren gab es dann einen Faber-Castell Patronenfüller (Farbe: grau-blau oder Taubenblau?), der wohl häufig schmierte und bald von dem Geha mit den 3 verstellbaren Griffmulden abgelöst wurde. Der Faber wurde irgendwann entsorgt, der Geha ist noch vorhanden aber mangels passender Patronen nicht mehr im Einsatz.

Viele Grüße

Wilfried
RomanL
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nur West?

Beitrag von RomanL »

Also wenn ich den Thread hier lese, so tippe ich mal, daß bisher alle Schreiber ihren Wohnort westlich der Elbe haben/hatten (Pelikan... ;-)

Ich für meinen Teil wurde 1979 eingeschult (im Osten) und mußte/durfte von Anfang an mit Füllfeder schreiben. Es gab dazu einen Standard-Füllfederhalter für die Schule (75 Pfennig oder so?). Die Federn waren aus Messing, recht weich und schrieben auch in allen Richtungen gleich besch... Einmal vom Tisch fallen lassen, schon war das Ding krumm. Aber, man konnte die unendlich biegen, so daß der Halter selbst mit völlig krummer Feder noch schrieb. Das Plastik an sich war splitterig und zerkaute sich scharfkantig - also nicht besonders gut. Die Gewinde der Schraubkappe lebten meist auch nicht lange. Allerdings waren die Federn unempfindlich gegenüber dem extrem holzhaltigen und schlecht geleimten Papier der üblichen Schulhefte und -blöcke.

Später kam dann ein Heiko dran, der unendlich kleckste und in hart und weich zu bekommen war. Das waren die typischen Mittelstufenfüller, die schon 3,75 oder so kosteten und etwas "wertiger" aussahen. Die Stahlfedern gab es in hart, mittel und weich. Die Federn waren verchromt und rosteten auch schon mal, wenn man den Füller lange liegen ließ. Die gezackteund piekige Kappe klackte beim Zumachen so hart auf, daß meist die Kappe vorne immer voller Tinte war - ebenso wie Tasche und Hefter. Na ja, geliebt hab ich diese Schulfüller-Grotten nicht ;-/

In der 8. oder 9. Klasse habe ich dann meinen ersten Metallfüller geschenkt bekommen. Der taugte dann bis vor gut 5 Jahren, dann ist er am Ansatz der Verschraubung irreparabel eingerissen. So ganz kleckerfrei waren diese Dinger (Pilot oder so?) auch nicht (IMHO Schreibwarenwerk Markant in Dresden), aber für die ersten Liebesbriefe und ein paar Beschwerden in der Lehre hat's gut gereicht. Aber da meine Handschrift eh nicht gut war und wurde, kamen auch oft Bleistifte zum Einsatz. Kuli mag ich heute noch nicht, und Fineliner etc. gab's ja nicht.
Briefe wurden und werden aber trotz allem nach wie vor per Hand und mit dem Füller geschrieben.

Ab 1993 (Studienbeginn) wurde dann der Computer immer mehr Ersatz für die Handschrift, und erst meine Tätigkeit als historischer Handpapiermacher hat mich zum Füller zurückgebracht. Ich habe nämlich Glasfedern mit ins Sortiment nehmen müssen (ist halt mit echtem Handbüttenpapier nach wie vor das Optimum) und so nebenbei den Füller wiederentdeckt.

Inzwischen sind ein Waterman, ein Duke und ein (noch) unbekanntes aber recht brauchbares Exemplar der 50,--Klasse im Einsatz. Was es ist, und woher er stammt, weiß ich noch nicht, aber er sieht einem Senator recht ähnlich. Es ist aber keiner. Markenzeichen sind keine dran, die Feder ist mit "Iridium Point Germany" beschriftet und in BiColor.

Der Duke ist offensichtlich wohl ein "Unfall Old Man" und will nicht mehr so recht anschreiben.-(( Der geht also mal zum Service.
Der Waterman ist derzeit mein Liebling und entspricht auch am ehesten meinen Designvorstellungen - gerade, schlicht, einfach gehalten aber solide (und schön schwer). Die Beschaffund kostete mal um die 38,- und war eine der lohnendsten Anschaffungen bisher. Zur Zeit ist er allerdings verliehen an einen Füllerliebhaber, der dieses Schreibgerät ebenfalls gerade erst wiederentdeckt...

Meine Lebensgefährtin hat sich ebenfalls dem Füller verschrieben - aktuelle Waterman oder Faber Castell mit M-Federn. Beide halt keine Sammler, dafür aber Anwender (ich Ingenieur, sie Geisteswissenschaftlerin). Das typische Schulblau mögen wir beide nicht, so daß ich eher zu violetten Tintentönen neige und sie zu schwarz tendiert. Verwendet wird vor allem Nachfülltinte (eigentlich eine Halbtusche) von Barock, die es ja nun in Bälde nicht mehr geben wird ;-(

So, soweit die Erfahrungen in Sachen Füller von der Ostseite..

Gruß
Roman
SusiSonnenschein
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Re: nur West?

Beitrag von SusiSonnenschein »

RomanL hat geschrieben:Also wenn ich den Thread hier lese, so tippe ich mal, daß bisher alle Schreiber ihren Wohnort westlich der Elbe haben/hatten (Pelikan... ;-)
Nein! Ich hab doch schon geschrieben, daß ich auch einige Heikos zerschrieben habe, bevor ich meinen ersten, heiß geliebten Geha bekam.

Ciao Mathias
RomanL
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Heiko

Beitrag von RomanL »

Das will nix heissen, denn Heiko und Garant/Markant gab es auch im Westen zu kaufen. Ich kenne sogar Leute, die mir ganz stolz ihre DDR-Sammlung an Schreib- und Zeichenzeug gezeigt haben (immerhin Pfennigartikel im gegensatz zum eigenen Produkt und trotzdem wertig - zumindest beim Feinzeichenzeug;-)

Gruß
Roman


PS: Zu meiner Schulzeit war es tatsächlich verboten, mit West-Füllern a la Pelikan in der Schule zu schreiben. Grund war zum Einen der Hersteller beim Klassenfeind und zum Zweiten der Neidfaktor - und somit das Diebstahlrisiko ;-) Gegeben hat es trotzdem dein einen oder anderen Pelikan oder Geha in der Federtasche...
SusiSonnenschein
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Re: Heiko

Beitrag von SusiSonnenschein »

RomanL hat geschrieben:Das will nix heissen, denn Heiko und Garant/Markant gab es auch im Westen zu kaufen.
Willst Du jetzt 'ne Geburtsurkunde sehen oder was soll der Scheiß?

- PLONK -
RomanL
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Re: Heiko

Beitrag von RomanL »

SusiSonnenschein hat geschrieben:
RomanL hat geschrieben:Das will nix heissen, denn Heiko und Garant/Markant gab es auch im Westen zu kaufen.
Willst Du jetzt 'ne Geburtsurkunde sehen oder was soll der Scheiß?

- PLONK -
Häh? Gibt es irgendein mir nicht erkennbares Problem? Ich habe nur geschrieben, daß es nicht zwingend sein muß, daß ein Heiko-Füller auch in der DDR verwendet wurde. Alles weitere war doch eh nur eine Vermutung und keine Faktenäußerung. Das hat nix aber auch gar nix mit Dir zu tun.

Also so ganz kann ich nun nicht nachvollziehen, was da Plonk-würdig sein soll. Na ja, wird schon seine Gründe haben ;-)

versöhnlichen Gruß
Roman
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