Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!

Technikfragen zum Forum, Fotothemen, Kaufberatung, Brieffreude, etc.

Moderatoren: Sabine, desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, Zollinger, JulieParadise, HeKe2

Benutzeravatar
Old Boy
Beiträge: 266
Registriert: 04.06.2018 14:29
Wohnort: NRW

Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!

Beitrag von Old Boy » 06.08.2018 14:51

Da ich von der Sache mit den Schönschreibfedern so garkeine Ahnung habe, sei die Frage hoffentlich verziehen:

Wozu dienen eigentlich die beiden seitlichen, schmuckvoll ausgeführten Schlitze?

Dass die Feder dadurch seitlich nachgiebiger wird, ist ersichtlich, denke ich.
Soll da noch Tintenvorrat gehalten werden?
Tintenblaue Grüße ... und immer ein gutes Tröpfchen in Reserve
Old Boy

Benutzeravatar
Old Boy
Beiträge: 266
Registriert: 04.06.2018 14:29
Wohnort: NRW

Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!

Beitrag von Old Boy » 06.08.2018 15:03

So, damit ich überhaupt eine Vorstellung davon bekomme, wo die Probleme überhaupt liegen, habe ich mir einfach mal einen
Jinhao Fountain Pen mit Zebra G Flex Nib bestellt... irgendwo muß man (ich) ja mal anfangen :evil:
Tintenblaue Grüße ... und immer ein gutes Tröpfchen in Reserve
Old Boy

Thom

Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!

Beitrag von Thom » 06.08.2018 19:44

Ja, da bin ich einmal beim Heckenschnitt, schon geht wieder alles schief.

Benutzeravatar
Old Boy
Beiträge: 266
Registriert: 04.06.2018 14:29
Wohnort: NRW

Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!

Beitrag von Old Boy » 06.08.2018 22:28

Also scheint die Verhinderung der Korrosion das Hauptproblem zu sein, oder?

Und wenn man nun die Brause No. 76 vergolden würde?
Tintenblaue Grüße ... und immer ein gutes Tröpfchen in Reserve
Old Boy

Thom

Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!

Beitrag von Thom » 06.08.2018 22:49

Vermutlich würde die Goldbeschichtung durch die Flexerei auf dem Tintenleiter mit der Zeit mechanisch durchbrochen und dann ginge die elektrochemische Korrosion los.

Thom

Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!

Beitrag von Thom » 06.08.2018 22:56

Bei Nickel kann ich Dir das mal zeigen:
Dateianhänge
Romus27.jpg
Romus27.jpg (181.68 KiB) 3371 mal betrachtet

Benutzeravatar
Old Boy
Beiträge: 266
Registriert: 04.06.2018 14:29
Wohnort: NRW

Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!

Beitrag von Old Boy » 06.08.2018 23:33

Wie sähe es denn bei einer Titan-Feder aus?
Tintenblaue Grüße ... und immer ein gutes Tröpfchen in Reserve
Old Boy

Thom

Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!

Beitrag von Thom » 06.08.2018 23:38

Wenn's nicht nur eine Beschichtung ist, würde die schon gehen.

Benutzeravatar
Old Boy
Beiträge: 266
Registriert: 04.06.2018 14:29
Wohnort: NRW

Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!

Beitrag von Old Boy » 06.08.2018 23:49

Wenn ich also z.B. die 250er Titanfeder von Bock nehme,
seitlich die Schlitze einbringe
und die Spitze ggf. etwas schlanker ausführen würde...
wäre ich dann auf dem richtigen Weg?
Tintenblaue Grüße ... und immer ein gutes Tröpfchen in Reserve
Old Boy

Thom

Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!

Beitrag von Thom » 06.08.2018 23:54

Ich kenne die Feder nicht persönlich. :) Hatte aber Werkstofftechnik als Unterrichtsfach während der Berufsausbildung und auch während des Technologiestudiums, weshalb ich nicht der Denkschule folge, dass es nur ein geometrisches Problem wäre.

Benutzeravatar
Old Boy
Beiträge: 266
Registriert: 04.06.2018 14:29
Wohnort: NRW

Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!

Beitrag von Old Boy » 07.08.2018 0:15

Natürlich nicht nur, aber irgendwo muß man doch anfangen um empirische Ergebnisse zu sammeln ;)
Tintenblaue Grüße ... und immer ein gutes Tröpfchen in Reserve
Old Boy

pejole
Beiträge: 1743
Registriert: 12.08.2010 1:59
Wohnort: Mönchengladbach

Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!

Beitrag von pejole » 08.08.2018 1:13

[quote="Old Boy"

Wozu dienen eigentlich die beiden seitlichen, schmuckvoll ausgeführten Schlitze?

Dass die Feder dadurch seitlich nachgiebiger wird, ist ersichtlich, denke ich.
Soll da noch Tintenvorrat gehalten werden?
[/quote]

@Old Boy

Habe von einer ausgemusterten Brause 66 mal ein paar Fotos gemacht damit du mal siehst wie die Schlitze die Feder nachgiebiger machen, ohne diese Schlitze würden die Federn entweder zerbrechen oder sich verbiegen. Du siehst wie die Schlitze bei Druck auf die Feder sich vergrößern, nicht viel, aber immerhin, man sieht es. Es ist auch zu sehen wie die ganze Feder sich bei Druck verformt. Der Druck ist schon reichlich, beim Schreiben wird weniger Druck ausgeübt, aber so sieht man besser wie die Schlitze sich verformen.

Ob die Schlitze mehr Tintenvorrat halten habe ich mir noch nie angesehen, habe aber mal die Feder richtig tief eingetaucht, aber in den Schlitzen links und rechts war keine Tinte zu sehen, sind also nur für die Elastizität.

Bin mal gespannt wie dein Experiment mit dem Jinhao und der Zebra G verläuft, habe ich auch mal versucht, aber nach anfänglichen guten Schreibergebnissen und dann ständig versiffter Feder und Tintenleiter und ständiger Reinigung derselben um auch nur einen Strich zu fabrizieren sehr schnell wieder aufgegeben, das nervte nur noch.

Hier im Link mal ein Foto von einem der wenigen Schreibversuche.

https://www.instagram.com/p/BCS2CiqJE4J ... =marlsresp

Gruß, Martin
Dateianhänge
IMG_20180807_135617.jpg
Brause 66, links mit Druck, rechts ohne Druck
IMG_20180807_135617.jpg (132.62 KiB) 3237 mal betrachtet
IMG_20180807_135205.jpg
Brause 66, links mit Druck, rechts ohne Druck
IMG_20180807_135205.jpg (98.1 KiB) 3237 mal betrachtet
IMG_20180807_135448.jpg
IMG_20180807_135448.jpg (102.43 KiB) 3237 mal betrachtet

Benutzeravatar
Mahlekolben
Beiträge: 763
Registriert: 29.01.2017 23:19
Kontaktdaten:

Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!

Beitrag von Mahlekolben » 08.08.2018 3:36

Hossa - die Biegungen sehen echt bedrohlich nach "Knack!" aus...

Meine Güte, wie weit spreizt die Feder? 3mm? 4? Wo kommt die Tinte dafür her?

Aber: Tolle, eindrucksvolle Bilder - vielen Dank dafür!
Viele Grüße

Michael

Frodo
Beiträge: 770
Registriert: 16.10.2005 0:31

Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!

Beitrag von Frodo » 08.08.2018 6:45

Mahlekolben hat geschrieben:
08.08.2018 3:36
..............Wo kommt die Tinte dafür her?

.............
Es handelt sich um eine Eintauchfeder, nicht um eine Füllhalter- Feder! Wenn die Jemand in einen Füllhalter reingewurschtelt hat, dann ignoriert der sämtliche Prinzipien des Tintenlaufs. Dieser Zweig des Threads mit Korrosionsoproblemen oder zersägen einer Titanfeder hat also nichts mehr mit der ursprünglichen Idee, eine Feder zu basteln, zu tun.
Gruss, F

Benutzeravatar
Old Boy
Beiträge: 266
Registriert: 04.06.2018 14:29
Wohnort: NRW

Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!

Beitrag von Old Boy » 08.08.2018 10:36

Danke für die eindrucksvollen Fotos, das sind natürlich beachtliche Wege, die da zurückgelegt werden können, ich kann mir damit aber auch vorstellen, daß der dosierte Tinten-Nachschub das viel größere Problem bei einer Kombination in einem Füller darstellen wird. Dort werden wahrscheinlich die Grenzen liegen.

Sinnvoll wäre es, eine Ventilfunktion zu "konstruieren", als Funktion der Aufdruckkraft oder des Spreizwinkels.
Ich sehe jetzt die komplette Füller-Gemeinde, spontan die Hände über den Kopf zusammenschlagen ...
aber ich habe gelernt, nichts ist unmöglich, es ist "nur" die Frage zu klären, wie macht man das mit einfachsten Mitteln und geringsten Kosten.

Was das "Basteln" angeht, mir geht es dabei nur um den Versuch, mit einfachen Bordmitteln herauszufinden, welche Einflussgrößen für die Funktion einer Spitzfeder (in einem Füller) massgeblich sind.
Aber vielleicht komme ich ja schon mit dem bestellten Füller etwas weiter. Man wird sehen, irgendwann nach meinem Urlaub. Und wenn's nix wird ... habe ich auf jeden Fall etwas dazu gelernt ;)
Tintenblaue Grüße ... und immer ein gutes Tröpfchen in Reserve
Old Boy

Antworten

Zurück zu „Sonstiges / Other“