"there is a romantic element in all of this"

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Biedermeier
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"there is a romantic element in all of this"

Beitrag von Biedermeier »

von 2015, ich habe es erst gerade gefunden: fountain pen collector Jose "Butch" Dalisay bei youtube.

"..it gives me a lift wherever I go to know I have this little something here in my pocket.."

https://m.youtube.com/watch?v=eTkfgJtuS70

Falls bereits gepostet/bekannt, bitte ich um Vergebung. Und wünsche noch ein angenehmes Wochenende.
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Nomad
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Re: "there is a romantic element in all of this"

Beitrag von Nomad »

Danke! Schöne Worte über Füller findet er. Schönes Licht.
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NicolausPiscator
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Re: "there is a romantic element in all of this"

Beitrag von NicolausPiscator »

Ich kannte das Video noch nicht. Sehr schön, sehr sympathisch. Danke!
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Mahlekolben
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Re: "there is a romantic element in all of this"

Beitrag von Mahlekolben »

Der Gute hat noch andere Leidenschaften, zumindest eine hört auf den Namen "Bell & Ross", die andere könnte eventuell "Blancpain" heißen.

Ein sehr angenehmes Video!
Viele Grüße

Michael
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Rokebyrose
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Re: "there is a romantic element in all of this"

Beitrag von Rokebyrose »

Das Video offenbart aber noch mehr wertvolle Einsichten. "In pen collection, the bigger and fatter the better. It’s like: my pen is bigger than yours." Hoffentlich war der Kontext dieser Äußerung ein humorvoller, das erschließt sich mir nicht ganz.

Mahlekolben hat geschrieben:
07.10.2018 13:07
Der Gute hat noch andere Leidenschaften, zumindest eine hört auf den Namen "Bell & Ross", die andere könnte eventuell "Blancpain" heißen.
Ja, die beiden Vorlieben scheinen wirklich eine unsichtbare Verknüpfung aufzuweisen. Es lässt sich eben ohne großen Zeit- und Platzaufwand eine beliebige Menge Geld, je nach persönlichem Budget, darin versenken, wenn man möchte. Sie bieten sich daher zur schnellen Selbstbelohnung an, was zur Suchtbildung beiträgt. Teilweise bekommt man schon für ein kleines Budget ein tolles Angebot. Beide Gegenstände bieten zudem die Gelegenheit, tatsächlich und täglich genossen zu werden. Und sie bieten nicht zuletzt für jedes Budget vielfältige Möglichkeiten, die eigene Persönlichkeit, Geschmack und Individualität in einem speziell gewählten Gegenstand auszudrücken. Sogar tägliche Launen lassen sich damit abbilden, so dass die Gegenstände eine eigene Seele von ihren Besitzer/innen verpasst bekommen. Füller und Uhren transportieren unser Bild von uns selbst, ohne dass wir ein weiteres Wort dazu verlieren müssten.

Wer Füller (oder Uhren) ihrer Größe nach sammelt, sagt in meinen Augen allerdings mehr über sich selbst, als er eigentlich verraten wollte. :mrgreen:
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Mahlekolben
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Re: "there is a romantic element in all of this"

Beitrag von Mahlekolben »

Der Mensch braucht Träume und Wünsche. Sie sind Ziele. Sind sie einmal erreicht, verfällt die Lust/die Freude daran schnell.

"Etwas haben" ist etwas anderes, als "etwas gemacht zu haben", gerade in unserer digitalen Welt fällt das auf. Ich persönlich definiere mich lieber durch machen, denn durch haben. "Haben" geht schnell und setzt eventuell nur Geld voraus. "Etwas machen" hat da aus meiner Sicht einen deutlich anderen Charakter.

In der Fotografie ist es nicht wichtig, welche Kamera eingesetzt wird. Das Bild zählt. Manch ein Bild aus einem Smartphone kann dem Bild aus der 5.000 Euro-Kamera um Längen überlegen sein.

Manch eine Zeichnung, manch eine Schrift, die hier zu sehen und zu lesen ist, ist völlig unabhängig vom verwendeten Füller. Ob das Ding nun 7,50 oder 1.750 Euro gekostet hat. Einfach köstlich.

"Machen" zählt, nicht "haben".

Ich kenne jemanden, der etliche Tausend Euro in einen nagelneuen AMG Mercedes versenkt hat. Naja. Jetzt steht die Kiste da, doch die Lust daran stellt sich nach den ersten Fahrten nicht mehr so recht ein - man gewöhnt sich halt recht schnell daran, ans Haben...

Hätte er sein altes Auto poliert und mal wieder so richtig auf Vordermann gebracht, wäre er sicherlich glücklicher geworden, schon alleine vom Muskelkater her, über den dann am Stammtisch erzählt werden kann.
Viele Grüße

Michael
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Biedermeier
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Re: "there is a romantic element in all of this"

Beitrag von Biedermeier »

@Michael: schon nachvollziehbar, aber ist es nicht gerade entlastend und inspirierend, wie Mr. Dalisay im Video über seine Krickeleien sagt ".. keeps me sane and happy.. " (ungefähr)
Effizienz ist nicht so wichtig. Unvernunft ist ok. Schöne Dinge begleiten einen und das kann funktionieren (ein bisschen Kreativität vorausgesetzt beim Geldausgeben). Ob ich am Ufer einen schönen alten Porzellanhenkel finde oder im neuen Roadster fahre, die speziell ausgesuchten Dinge geben mir etwas. Homo ludens vs. homo faber vielleicht?
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Rokebyrose
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Re: "there is a romantic element in all of this"

Beitrag von Rokebyrose »

Mahlekolben, ich stimme dir prinzipiell zu. Machen und Haben schließen sich ja nicht aus.

In diesem Forum und ganz speziell in den Uhrenforen wird halt schon sehr viel das "Haben" abgefeiert. There is a romantic element in all of this, wurde gesagt. Ich suche oft danach. Für mich kann das romantische Element auch nicht im Haben allein liegen, obwohl schöne Dinge eben auch einfach mal nur schön sein können. Im Benutzen spielt aber die eigentliche Musik, und zwar ganz unabhängig davon, ob das für andere einen künstlerischen oder ästhetischen Wert hat, wie ich meine Füller benutze. "Machen" muss ja auch nicht immer gleich Kunst sein, es kann ja auch einfach nur selbstenstpannendes Herumkritzeln sein, wie bei Butch im Video.

Es ist jedenfalls interessant zu erfahren, worin andere so die Romantik in diesem Hobby sehen.
Sehr viel scheint die Sammler, die Schreibkünstler, die Allgemeinnutzer, die Bastler usw. nicht zu verbinden, wenn ich so an die Streits und Missverständnisse allein in den letzten 2 Jahren denke, die über die diversen Philosophien des Hobbies entstanden sind.

Weil das Haben allein keinem so richtig was bringt, fangen halt manche Nur-Habende in ihrer Langeweile dann an, sich zu vergleichen ("my pen is bigger than yours", der Satz fällt auch in dem Video). Das ist definitiv das Ende jeder Romantik. Aber es gibt ja noch so viel mehr...
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Mahlekolben
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Re: "there is a romantic element in all of this"

Beitrag von Mahlekolben »

Stimmt genau, was Ihr beide sagt, ich spitze noch ein wenig an: Effizienz ist unnötig, Unvernunft kann wichtig sein, Vergleiche entbehren sich - wenn es um ein reines Hobby geht, eine gelebte Leidenschaft.

Die wenigsten gehaltenen Hunde erfüllen einen definierten Schutzbedarf oder hüten Schafe. Unsere Katzen... ohwei. Mit meiner Schmiede könnte ich... naja, vielleicht und eventuell mal in ein paar Jahren. Da bin ich in meiner Uhrmacherei weiter, sollte da aber auch mal wieder ran gehen.

Ein Satz allerdings macht mich etwas stutzig:
Rokebyrose hat geschrieben:
07.10.2018 22:38
There is a romantic element in all of this, wurde gesagt. Ich suche oft danach.
Wahrscheinlich meinst Du das in einem anderen Zusammenhang, doch ist es gerade "die Suche danach" das, was den Bekannten von oben zu seinem AMG gebracht hat. Geld ist nicht sein Problem, und so kauft er hier und dort Dinge, von denen er erwartet, dass sie seine Suche nun endlich erfüllen. Sind die Dinge einmal da, verfliegt das Interesse daran und die Suche beginnt von neuem. Ich hatte ihn schon mal vorsichtig darauf angesprochen, dass ich der Meinung wäre, er würde an einer Depression leiden.

In meinem Krimskrams-Faden hatte ich gezeigt, dass eine 13-jährige zum Schmieden bei mir war - und ich finde es extrem wichtig, gerade jungen Menschen zu zeigen, dass es auch ein Leben abseits des Smartphones gibt. Ich glaube nämlich nicht, dass die Beschäftigung mit einem Smartphone ein in irgendeiner Weise erfüllendes Hobby sein kann.

Sobald es in die Suche nach Superlativen geht, ist das Hobby durch und dem vergleichenden Konsum gewichen. Schade drum.
Viele Grüße

Michael
SimDreams
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Re: "there is a romantic element in all of this"

Beitrag von SimDreams »

Mahlekolben hat geschrieben:
07.10.2018 21:18
In der Fotografie ist es nicht wichtig, welche Kamera eingesetzt wird. Das Bild zählt. Manch ein Bild aus einem Smartphone kann dem Bild aus der 5.000 Euro-Kamera um Längen überlegen sein.
Dem letzten Satz stimme ich uneingeschränkt zu, dem zweiten aber genau so uneingeschränkt nicht. In der modernene Kunst allgemein spricht das Werk alleine nicht für sich, sondern gewinnt nur im Kontext Bedeutung. In der Fotografie empfinde zumindest ich das genau so. Das Bild des ruhenden Löwen in der Savanne bei Morgengrauen mit einem 800er aus immer noch lebensbedrohender Nähe fotografiert hat eine andere Bedeutung als ein gleiches Bild aus dem Zoo. Fotografie auf Film ist ein weiteres Beispiel. Es ist wie bei Dingen: die Geschichte drumherum und der Weg geben dem Ding einen Wert (das schließt den Kreis zu "machen" ist wertiger als "haben").

Grüße, Uwe
Da die Schreibgeräteakquise nicht das einzige Hobby ist: http://www.flickr.com/photos/simdreams/
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MarkIV
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Re: "there is a romantic element in all of this"

Beitrag von MarkIV »

SimDreams hat geschrieben:
08.10.2018 11:32
Mahlekolben hat geschrieben:
07.10.2018 21:18
In der Fotografie ist es nicht wichtig, welche Kamera eingesetzt wird. Das Bild zählt. Manch ein Bild aus einem Smartphone kann dem Bild aus der 5.000 Euro-Kamera um Längen überlegen sein.
Dem letzten Satz stimme ich uneingeschränkt zu, dem zweiten aber genau so uneingeschränkt nicht. In der modernene Kunst allgemein spricht das Werk alleine nicht für sich, sondern gewinnt nur im Kontext Bedeutung. In der Fotografie empfinde zumindest ich das genau so. Das Bild des ruhenden Löwen in der Savanne bei Morgengrauen mit einem 800er aus immer noch lebensbedrohender Nähe fotografiert hat eine andere Bedeutung als ein gleiches Bild aus dem Zoo. Fotografie auf Film ist ein weiteres Beispiel. Es ist wie bei Dingen: die Geschichte drumherum und der Weg geben dem Ding einen Wert (das schließt den Kreis zu "machen" ist wertiger als "haben").

Grüße, Uwe
Dem kann ich nur bedingt zustimmen, wie aufwendig es war, ein bestimmtes Foto zu machen trägt in meinen Augen nicht zum Wert bei. Für mich ist das Teil des Handwerks. Die Wahl des Werkzeugs ist dementsprechend. Teures Gerät bedeutet nicht zwangsläufig ein gutes Ergebnis, sehr gutes Gerät in der richtigen Hand macht aber sehr wohl einen Unterschied. Mit dem genannten 800er muss man auch erst einmal umgehen können.
Grundsätzlich ist mein Ansatz eher, das passenden Werkzeug für den passenden Job, was im Grund die ursprüngliche Aussage untermauert, wenn auch nicht in der Konsequenz. In der Fotografie spielt in vielen Situationen das Gerät eine untergeordnete Rolle. Licht, Motiv, Bildausschnitt, all das spielt eine deutlich größere Rolle. Heißt, bei einem Laien spielt es keine Rolle ob Telefon oder 5.000€ Kamera, da kann ein Foto rauskommen, muss aber nicht. Wahrscheinlich ist, das ein Ahnungsbär mit einem Telefon gezielt ein besseres Bild machen kann als ein Laie und es wahrscheinlich auch tun wird. In der Praxis wird er aber das Gerät wählen, dass ihm am effektivsten für das Ergebnis erscheint.

Mich macht der höhere Aufwand eher zufriedener, dass ich es hinbekommen habe, den Wert des Bildes selbst steigert es aber nicht.

Für mich, im Ergebnis, spielt es keine Rolle womit oder wie ein Bild entstanden ist. Der Löwe kann auch in einem Wildgehege gewesen sein oder der Fotograf in einem Auto. Analog oder digital, spielt genauso wenig eine Rolle, der "Leidensweg" zum Ergebnis steigert nicht den Wert per se, nur wenn das Ergebnis es rechtfertigt, dann macht der extra Schritt Sinn. Als Beispiel, Analoge Fotografie ist im ersten Schritt aufwendiger, da ich nicht "knipsen" kann, sondern gezielt fotografieren "muss". Soll das Ergebnis aber auf einen 1.20m Print, ist analog viel einfacher und gibt mir mehr Möglichkeiten. Digital ist das genau umgekehrt, das ist das Bild selbst einfacher, der Print aber deutlich komplizierter. Für das Ergebnis selbst, ist der Weg völlig belanglos, da nur das Ergebnis für sich selbst wirken soll (und muss), das Bild ist der Kontext.

Auf Schreibgerät sehe ich das recht ähnlich, für das Ergebnis ist das Werkzeug nicht von größtem Interesse. Ein 20€ Stift kann dasselbe Ergebnis liefern wie ein 1.500€ Stift. Das Ergebnis zählt und, anders als beim Foto, die persönliche Emotion um das Ergebnis. Bei einer Heiratsurkunde ist eben nicht nur die Urkunde selbst spannend, sondern auch der Stift mit dem man sie unterschrieben hat, zumindest für mich.....

Mark

PS.: Uwe, schön mal wieder was von dir zu "lesen".....
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SimDreams
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Re: "there is a romantic element in all of this"

Beitrag von SimDreams »

MarkIV hat geschrieben:
08.10.2018 12:29
Für mich, im Ergebnis, spielt es keine Rolle womit oder wie ein Bild entstanden ist.

Ich sehe, dass wir das bei einem Glas Wein in Ruhe diskutieren müssten. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass wichtiger als das "wie und womit" das "warum und zu welchem Zweck" ist - zumindest wenn es um Kunst, und nicht um Handwerk, geht. Ich spreche mit Grundschulkindern relativ oft über moderne Kunst, und mein auch oben schon zitiertes Mantra ist, dass das Ergebnis als solches bzw. alleinstehend nicht aussagekräftig ist. Weiß der Betrachtende nichts über das Werk, kann es nicht verstanden und eingeordnet werden. Das gilt für Beuys (z.B. die Fettecke), Gursky (z.B. Rhein II), Rothko (z.B. Introduktion) und auch für dieses Werk:

Bild

Es wird dann schnell philosophisch: gibt es überhaupt "gute Kunst"?

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Re: "there is a romantic element in all of this"

Beitrag von Frischling »

MarkIV hat geschrieben:
08.10.2018 12:29
Bei einer Heiratsurkunde ist eben nicht nur die Urkunde selbst spannend, sondern auch der Stift mit dem man sie unterschrieben hat, zumindest für mich.....
Ich habe keine Ahnung mit welchem Stift ich die Heiratsurkunde unterschrieben habe :roll: die Urkunde finde ich auch nicht spannend, das waren für mich, bei meiner Hochzeit, völlig nebensächliche Dinge. Wichtig war mir, dass das Fest allen Freude bereitet und dass wir vor dem Gesetz keine Fremden mehr sind und die damit verbundenen Einschränkungen en bloc vom Tisch sind. Der Heiratsantrag war romantisch und da erinnere ich mich an jedes Detail, der Rest war zwar wichtig, aber eben nur Formsache, die Feier war purer Spaß
Um die Kurve zu Füllfedern zubekommen:
Romantisch = eine Füllfeder aussuchen, die passende Tinte finden,
Formsache = die Füllfeder bezahlen
Spaß = damit schreiben
Das alles ist unabhängig vom Preis der Füllfeder, ich habe nicht mehr Spaß beim Schreiben mit einer teuren Füllfeder, meine Schrift sieht mit der 500€-Füllfeder nicht anders aus als mit der um 50€, lediglich das Hadern und Überlegen hat länger gedauert, da ich nicht in der "Geld-spielt-keine-Rolle"-Liga bin.

Liebe Grüße
Christa
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Re: "there is a romantic element in all of this"

Beitrag von Strombomboli »

SimDreams hat geschrieben:
08.10.2018 12:54
Weiß der Betrachtende nichts über das Werk, kann es nicht verstanden und eingeordnet werden.
Wenn das Werk nicht so ist, daß es einen unmittelbar anspringt, dann interessiert doch auch der Kontext nicht. Und ich erwarte von Kunstwerken, daß sie mich unmittelbar anspringen -- gut, sagen wir, daß sie mich anrühren, berühren, wenn ich sie ernstnehmen soll.

Sicher gibt es Werke, die man respektieren kann, nachdem man etwas über sie erfahren hat, die also nur von Experten, die die Bezüge erkennen, unmittelbar verstanden werden können. Sicher schaut man sie dann lieber an, wenn man weiß, worum es bei ihnen geht. Vorher aber kann es leicht sein, daß die einen klein machen, weil die Leute sich dann für zu blöd halten, Kunst zu verstehen, und sich darum schon gar nicht trauen, sie überhaupt anzuschauen, und darum lieber nicht in eine Ausstellung gehen.

Vor dem "Verstehen" im Sinne von "Einordnung in die Kunstgeschichte" steht der unmittelbare Eindruck. Wie man auf der ersten Seite eines Buchs erkennen kann, ob es was taugt oder nicht, kann man das auch beim ersten Blick auf ein Kunstwerk. (Auch bei den ersten Bildern eines Films sieht man schon, was das für einer ist.)
Iris

Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.
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Re: "there is a romantic element in all of this"

Beitrag von MarkIV »

SimDreams hat geschrieben:
08.10.2018 12:54
MarkIV hat geschrieben:
08.10.2018 12:29
Für mich, im Ergebnis, spielt es keine Rolle womit oder wie ein Bild entstanden ist.

Ich sehe, dass wir das bei einem Glas Wein in Ruhe diskutieren müssten. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass wichtiger als das "wie und womit" das "warum und zu welchem Zweck" ist - zumindest wenn es um Kunst, und nicht um Handwerk, geht. Ich spreche mit Grundschulkindern relativ oft über moderne Kunst, und mein auch oben schon zitiertes Mantra ist, dass das Ergebnis als solches bzw. alleinstehend nicht aussagekräftig ist. Weiß der Betrachtende nichts über das Werk, kann es nicht verstanden und eingeordnet werden.
Für das Glas Wein bin ich immer und ich habe gelernt, 2018 wird dank des (für den Weinstöcken Anwohnenden sehr anstrengenden) Sommers sensationell.....

Ich glaube, da ist noch eine sehr große Lücke zwischen Kunst, insbesondere abstrakte Kunst, und Fotografie. Fotos können abstrakt sein, der zu erzielende Effekt ist es ursprünglich und IMO im eigentlichen Sinne auch nicht.
Als Beispiel:

Bild
Pretty in Pink

Bild
in Stein

Beide Bilder auf sind auf ihre Art komplett selbsterklärend (zumindest für mich). In beiden Fällen ist aber das Bild der Kontext.
Kunst muss das nicht sein. Ich betrachte beide Bilder auch nicht als "Kunst" in dem Sinne. Bei mir läuft das unter "drive by shooting". Dinge die mich sofort mitnehmen und die ich, als Kontext, festhalte.
Ich habe sehr viele solcher Bilder und ein Blick reicht mir um wieder genau auf diesen Moment zu kommen und andere anzuregen.
SimDreams hat geschrieben:
08.10.2018 12:54
Es wird dann schnell philosophisch: gibt es überhaupt "gute Kunst"?

Grüße, Uwe
In der Tat, sehr philosophisch. Wo war noch mein Weinglas?

:lol:

Mark
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