Schwamm drüber

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Thom

Re: Schwamm drüber

Beitrag von Thom »

tinte&feder hat geschrieben:
23.11.2018 20:17
Nicht dass sich jemand verbohrt :)
Vielleicht ist es ja ein seltener Gewindeschwamm? Also, Ihr macht das so, Gewindedurchmesser x 0,8 + 2 Zehntel.
Das hat schon funktioniert, da gab's noch gar kein Internet.

V.G.
Thomas
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Wurmbunt
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Re: Schwamm drüber

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo,
nach der ganzen Vorrede jetzt aber los...
Die Lieblingsfarbe der Freundin ist rot, Mist, da kann ich mit meinem gelben Schwamm nicht anstinken - also erst mal rot färben.
Färben des Schwammes
Färben des Schwammes
15430082373551.jpg (232.63 KiB) 3604 mal betrachtet
Zum färben aller möglichen Sachen, die nicht verkleben sollen, bieten sich sogenannte "acid dyes" an. Das Pulver in Wasser lösen und Säure hinzufügen (Essigessenz oder hier Zitronensäure) und auf ca. 80 Grad Celsius erhitzen - das färbt sogar Waschmaschinenfest, auch die Finger!!!
Da ich schon mal Tagelang mit grünen Fingern herumgelaufen bin, habe ich diesmal Einweghandschuhe benützt 8-)
Dann alles gut trocknen lassen WICHTIG - um Zeit zu sparen habe ich zum stabilisieren des Schwammes 2K Poleuretan verwendet (ist nach 20min fertig). Leider reagiert diese Kunststoffmasse EXTREM auf Wasser - das macht man sich im Baugewerbe auch zu nutze, nennt sich dann Bauschaum...
Ist aber alles gut trocknen (nach Lufttrocknung noch 10min. bei 120 Grad im Backofen) funktioniert es wunderbar.
Eine Feinwaage zum Mischen ist praktisch
Eine Feinwaage zum Mischen ist praktisch
15430108326870.jpg (272.43 KiB) 3604 mal betrachtet
So, dann muss es schnell gehen, die angemischte Kunststoffsauce hat laut Datenblatt eine Verarbeitungszeit von 10min., wird aber schon nach ca. 2min. deutlich zäher.
Also Handschuhe an und massieren bis alles gut getränkt ist (besser natürlich mit Vacuum tränken - aber es soll ja hauptsächlich ohne Maschinenpark gearbeitet werden und wer hat schon eine Vakuumpumpe mit Exicator daheim - ausser so Spinnern wie mir :evil: )
Bis gleich
Andi
Grüße Andi
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Wurmbunt
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Re: Schwamm drüber

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo,
nach den Schwammexzessen im letzten Beitrag bekommt nun der Bausatz seine Zuwendung.
Keine Ahnung ob das jetzt gegen die Forumsregeln verstößt, wenn Ich ein Bild poste, dass die Lieferfirma zeigt.
Falls es so sein sollte, bitte ich die Administratoren das Bild zu löschen - zur Info bin ich weder verwand noch verschwägert mit dem Lieferanten - es gibt auch mehrere Quellen, die ähnliche Waren anbieten.
So kommt ein Bausatz mit der Post
So kommt ein Bausatz mit der Post
15430081688760.jpg (204.97 KiB) 3595 mal betrachtet
Nach dem Auspacken, liegen sämtliche Komponenten, die benötigt werden, auf dem Tisch.
Einzelkomponenten des Bausatzes
Einzelkomponenten des Bausatzes
15430081933740.jpg (213.6 KiB) 3595 mal betrachtet
Die lange Messingröhre ergibt den Schaft, während die kurze die Kappe wird. Neben der Sektion gibt es auch einen fertigen Clip, sowie Einpressbuchsen mit Innengewinde für die Kappe und Aussengewinde für den Schaft.
Das Teil oben rechts ist ein oben geschlossener Stopfen für die Clipbefestigung. Alle Büchsen sind mit einer leichten Presspassung gearbeitet, so dass alles theoretisch von selbst hält sobald es zusammen geschoben wird.
Da sich mittlerweile der Clip meines ersten Füllers frei dreht, habe ich seit dem alle Buchsen mit Schraubensicherung mittelfest ( Locktide) versehen.
Ciao,
Andi
Grüße Andi
Vespafahrer
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Re: Schwamm drüber

Beitrag von Vespafahrer »

Guten Morgen,

zunächst Danke für die Antworten, aber vielleicht habe ich mich zu allgemein und deshalb missverständlich ausgedrückt.
Ich habe diese Teile hier vom Flohmarkt:
Messen_1.png
Messen_1.png (347.75 KiB) 3565 mal betrachtet
Am Ende soll alles von Hand und ohne Hülsen o. Ä. gefertigt werden. Kappe und Schaft hab ich schon. Jetzt geht es an die Sektion und ich war der Meinung einen solchen Einsatz nutzen zu können.
Deshalb hab ich mich mal daran gemacht, diese Federhülse zu vermessen.
Messen_2.png
Messen_2.png (159.39 KiB) 3565 mal betrachtet
An den Spitzen des Gewindes gemessen komme ich auf einen Außendurchmesser von 6,35 mm. In der DIN-Tabelle für metrische Feingewinde finde ich allerdings keine passende Größe. M6 x 0,75 wäre im Pendant ein Kernloch 5,25 mm - ein solches Windeisen wie auch die Gewindebohrer dazu hätte ich. Aneinander gehalten passt es aber nicht, die Federhülse geht nicht in das Windeisen. M8 x 75 wäre im Pendant ein Kernloch von 7,25 mm ein solches Windeisen wie auch die Gewindebohrer dazu hätte ich. Aneinander gehalten passt es aber nicht, die Federhülse geht in das Windeisen, die Steigung pass auch aber es ist sehr viel Spiel.

Das lässt mich zu dem Schluss kommen, dass ich diese Federhülsen ohne die passenden Gewindesätze nicht nutzen kann.
Ergo müsste ich alleine mit einer Feder und einen Feed arbeiten (hätte ich genügend da). Doch dann habe ich das Problem mit de Bohrern. Damit man einen Feed einführen und in einer Sektion anschlagen lassen kann, müsste die Bohrung am Ende des Feeds plan, also rechtwinklig sein. Bohrer habe aber eine winkelige Spitze. Meine Acrylbohrer z. B. 60°.
Wie macht Ihr das dann? Wie messt Ihr die Tiefe für die Bohrung und wie bekommt Ihr das rechtwinklig hin? Welches Maß benötige ich an der Gegenseite der Sektion um z. B. einen Konverter zu halten und wie wird es dort rechtwinklig?
Mich beschleicht der Verdacht, dass ich mir erst mal einen Satz neuer Bohrer in passenden Durchmessern besorgen muss um an diese dann spezielle "Schneiden" an der Spitze anschleifen muss. Stimmt das so?

Wenn ich mit der Räumnadel arbeite habe ich das Problem, dass es diese in der Regel nur in vollen mm-Sätzen gibt, also keine Zwischengrößen (zumindest für mich und vor allem bezahlbar) und dass die Räumnadeln an der Spitze immer noch nicht plan rechtwinklig sind. Es gibt eine kleine Fase für den Materialabtrag.

Gruß
Holger

P.S. Spalter Bier, lecker 8-)
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Wurmbunt
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Re: Schwamm drüber

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo Holger,
von einer "Stecklösung" mit Tintenleiter und Feder für einen Patronenfüller würde ich abraten. Beim hineindrücken der Patronen/des Konverters übt man immer eine gewisse Kraft in der Gegenrichtung aus. Irgendwann flutscht dann der Tintenleiter mit Feder nach vorne heraus, oder lockert sich zumindest!
Für's Protokoll gibt's natürlich verschiedene Möglichkeiten einen eckigen Innenabsatz herzustellen - je nach vorhandener Maschinenausstattung.
Ohne Drehbank ist wohl die einfachste Lösung einen passenden Holzbohrer zu nehmen (mit Akryl geht so was).
Zurück zum Gewinde. Messe die Steigung genau, dafür gibt es für ein paar Euro Gewindelehren.
Gewindelehre oben die Seite für Withworthgewinde
Gewindelehre oben die Seite für Withworthgewinde
15430584440970.jpg (323.72 KiB) 3525 mal betrachtet
Möglich ist in deinem Fall auch, dass es sich nicht um ein metrisches Gewinde handelt - englische Withworthgewinde sind hier bei den Herstellern sehr beliebt, da sie gewissermaßen halbwegs wasserdicht sind.
Ist dein Triepel mit einem metrischen Gewinde mit 0,75mm Steigung versehen hast du keinen Stress.
Gewindebohrer M7x0,75 sind handelsüblich - hab schnell mal gegoogelt - 12,90€ für einen Zweiersatz ist doch ganz o.k.
Möglichkeit 2: die Hülse des Triepels hat eventuell hinten, an der Stelle an dem das Gewinde sitzt, genug Wandstärke
um sie auf 6mm abzudrehen. Dann einfach ein M6 Feingewinde hinten auf das Triepel schneiden.
Möglichkeit 3: die Hülse hat nach dem Absatz mit dem Gewinde genug " Fleisch" ein M7 Gewinde zu schneiden.
Möglichkeit 4: du füllst die originalen Gewindegänge mit Plastik-/Modellbaukleber auf und schneidest dann ein M7 Gewinde hinten drauf.
Möglichkeit 5: eine Messinghülse mit einem Aussengewinde deiner Wahl innen auf den Durchmesser des kleinen Fortsatzes (mit dem Original-Gewinde) aufbohren und verkleben.
Möglichkeit 6: sollte es sich tatsächlich um ein Withworthgewinde handeln, den passenden Gewindebohrer besorgen.
Da gibt's sicher noch mehr Lösungen, das fällt mir nur so auf die Schnelle ein.
Ach ja - auch wenn's kein Schwamm ist - fühle dich bitte frei ein paar Bilder deiner Arbeit zu zeigen!
Gutes Gelingen,
Andi
Grüße Andi
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Wurmbunt
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Re: Schwamm drüber

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo erstmal,
nach dem kurzen Ausflug in die Gewindetechnik, seid froh, dass es nicht in die Tiefe ging, sonst müssten wir noch einen Nebenfaden eröffnen. Vor der DIN - Norm, gab es noch viel wildere Geschichten. Wie Löwenherzgewinde mit 55,8 Grad Flankenwinkel, oder Schrauben und Gewinde der Firma Wanderer: ein Auto und Motorradhersteller, der seine eigenen Gewindenormen erschuf um am Ersatzteilgeschäft zu verdienen - garantiert passt hier gar nichts und Wanderer ging nach dem Krieg im Audi-Konzern auf.
Wäre vielleicht mal lustig, beim Audi-Händler vor Ort, eine Schraube 6,6x0,97 Wandererprofil 2 mit 53mm Länge zu bestellen und sich dann aufzuregen, dass so etwas nicht vorrätig ist, wo es doch von der Firma hergestellt wurde.
Jetzt geht's aber weiter mit den Schwammgeschichten.
Nach dem einmassieren des Poleuretans sieht das ganze so aus.
Stabilisierter Schwamm
Stabilisierter Schwamm
15430985816680.jpg (222.86 KiB) 3443 mal betrachtet
Na ja - ist noch nicht so schön - sieht irgendwie aus wie das, was Hundebesitzer im Stadtpark mit Hilfe der schwarzen Plastikbeutel aufsammeln müssen 8-)
So jetzt kommt das schwierigste am ganzen Füllerbau (zumindest wenn ein Bausatz verwendet wird)!!!
Es muss ein Loch in jedes der Teile gebohrt werden und zwar zentrisch. Leute mit Drehbank/Drechselmaschine tun sich hier deutlich leichter - solange der Rohling ebene Abmaße hat - ansonsten langen Bohrer mit z.B. 6mm in den Akkuschrauber spannen, die Mitte ankoernen und los geht's.
Möglichst gerade ansetzen und ca. 10mm bohren, dann den Rohling um 90 Grad drehen - checken ob alles im Winkel ist - wieder 10mm bohren - 90 Grad drehen u.s.w.
Kommt, beim Teil für die Kappe, der Bohrer an der anderen Seite mittig heraus, ist das schwierigste erledigt - wenn nicht, ist es gut, wenn der Rohling etwas dicker war als benötigt, dann hatt man genug Material um das beim rundschleifen wieder auszugleichen!
Ansonsten kann man versuchen mit der Rundfeile das exzentrische Loch wieder in Richtung Mitte zu bekommen.
Beim hier verwendeten Bausatz wird der Schaftteil nicht ganz durchbohrt. Länge der Messinghuelse messen und wieder vorbohren (ist der 6mm Bohrer zu kurz, macht das nichts - der dickere, längere Bohrer ist ausreichend geführt - solange die Vorbohrung gerade ist) - diesmal nur so tief, wie die längere Hülse lang ist.
Kappenteil durchbohrt
Kappenteil durchbohrt
15430986195282.jpg (162.44 KiB) 3443 mal betrachtet
Sind die kleinen Bohrungen zentrisch, wird entsprechend der Hülsendurchmesser jeweils fertig aufgebohrt - der Schaftteil hier nur bis zur Tiefe der entsprechenden Hülse.
Jetzt noch die Hülsen mit Epoxidharz einkleben - ACHTUNG - bei diesem Bausatz befindet sich im Ende der Schafthuelse eine Gewindebuchse! Zur weiteren Bearbeitung ist es wichtig, dass das Gewinde frei bleibt!
Also vor dem Verkleben abdichten ( z.B. mit Wachs/Tennspray und Gewindestange - ist Gott sei Dank ein stinknormales M6)
Kappenteil mit eingeklebter Hülse
Kappenteil mit eingeklebter Hülse
15430986426813.jpg (174.22 KiB) 3443 mal betrachtet
Schaft und Kappe mit ihnen Hülsen
Schaft und Kappe mit ihnen Hülsen
15430986559754.jpg (230.42 KiB) 3443 mal betrachtet
Grüße Andi
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Re: Schwamm drüber

Beitrag von Mahlekolben »

OK... also doch völlig anders, als ich dachte...

Meine Idee wäre gewesen, einen Teil aus dem Schwamm herauszuschneiden, feucht machen und dann in Epoxy zu tauchen.

Das, was dabei herausgekommen wäre, hätte ich dann versucht, weiter zu einem Füller zu verarbeiten (bohren, drehen, Gewinde schneiden).

So scheint's aber auch zu funktionieren. Ich hätte die größte Schwierigkeit beim Umspannen des unförmigen Dinges, um die Bohrung für die Hülse durchgehend zu setzen. Dann lieber ein mal einspannen und "auf Teufel komm raus!" durchbohren, bis der Bohrer hinten wieder rauslugt.

Ich halte jetzt aber die Klappe und verfolge weiter gespannt, wie's weiter geht!

Viel Erfolg!
Viele Grüße

Michael
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Re: Schwamm drüber

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo,
Mahlekolben hat geschrieben:
25.11.2018 1:06
OK... also doch völlig anders, als ich dachte...

Meine Idee wäre gewesen, einen Teil aus dem Schwamm herauszuschneiden, feucht machen und dann in Epoxy zu tauchen
Warum feucht machen?
Epoxydharz ist da ja nicht so empfindlich wie Poleuretan, aber feucht/nass klebt's auch nicht, außerdem würde doch die Versiegelung mit Epoxy verhindern, dass Der Schwamm je trocknen wird oder?
Abgesehen davon -
Epoxy kommt noch - sogar in Farbe und bunt!
Bis dahin,
Andi
Grüße Andi
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Re: Schwamm drüber

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo erstmal,
weiter geht's!
Zur weiteren Bearbeitung müssen die Teile irgendwie gespannt werden. Ab jetzt sollte sich jeder der sich so etwas bauen will im klaren sein, wie das Ergebnis aussehen soll!
Füllfederhalter müssen nicht zwingend rund sein - 8-Eckig, 12-Eckig oder eine völlige Fantasieform - nur vernünftig halten sollte man ihn schon können...
Entscheidet man sich für diesen Weg, geht es ab hier mit Raspel, Feile und Sandpapier weiter.
Der hier wird rund - also werden die Rohlinge auf einen Dorn (Neudeutsch "Mandrel") gespannt.
Der Spanndorn mit Distanzhülsen
Der Spanndorn mit Distanzhülsen
15431380787811.jpg (185.72 KiB) 3384 mal betrachtet
So einen Spanndorn muss man sich nicht unbedingt kaufen, da die Gewindebuchse in der Schafthuelse ein M6 Gewinde hat, tut es auch eine entsprechende Gewindestange aus dem Baumarkt.
Die abgebildeten Distanzhülsen könnte man ebenfalls selber machen - lohnt sich aber nicht. Die abgebildeten Distanzhülsen habe ich mit dem Bausatz mitbestellt, der kleine Durchmesser flutscht in die jeweiligen Hülsen und der große Durchmesser entspricht den Teilen der Montur (Clip, Einpressbuchsen etc.), so dass am Schluss alles gut passt. Bei einem Preis von 3 - 5€ für den ganzen Satz Distanzhülsen wollte ich mir die Arbeit nicht machen - ausserdem ist das schon der 4. Füller der mit ihnen entsteht - da hat sich die Investition schon gelohnt.
Trennspray nicht vergessen
Trennspray nicht vergessen
15431380573760.jpg (266 KiB) 3384 mal betrachtet
Wichtig: vor dem zusammenspannen alles mit Wachs oder Trennspray behandeln.
Da hat man dann die Möglichkeit in der Aufspannung zu lackieren, Löcher mit Epoxy oder Sekundenkleber zu füllen oder ein CA-finish aufzubringen, und bekommt die Teile trotzdem wieder auseinander!
So sieht das gespannt aus
So sieht das gespannt aus
15431381152982.jpg (215.58 KiB) 3384 mal betrachtet
So alles zusammengesetzt - der Schaftteil ist auf dem Dorn aufgeschraubt und bietet das Gegenlager, wenn der Dorn in's Bohrfutter gespannt wird - jetzt ist auch klar, warum beim Einkleben der Hülse des Gewinde frei bleiben muss.
Bis bald,
Andi
Grüße Andi
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Re: Schwamm drüber

Beitrag von Vespafahrer »

Bin extrem gespannt was da noch kommt, insbesondere wie Du die Lücken füllen wirst.

Ich hab für meinen ersten Eigenbau eine Lösung gefunden. Wobei ich allerdings eine Drehbank habe und auch nutze.
Gestern habe ich noch mal ein paar Satz Gewindeschneider und Bohrer in metrischen Feingewinde bestellt. Ich denke das wird dann schon hinhauen. Weil ich einen Clip am Füller haben will, hab ich ebenso einige Clips in verschiedenen Durchmessern bestellt.
Heute konnte ich dann mal zwei Stunden an der Drehbank stehen. Mehr hab ich in der eiskalten Garage nicht ausgehalten.
Bilder und Schritt für Schritt gibt es morgen. Die müssen für das Einstellen hier ja auch noch bearbeitet werden.
In Ermangelung von Spalter gab es ein Bayreuther Stern als Belohnung.

Gruß
Holger
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Re: Schwamm drüber

Beitrag von Vespafahrer »

So, wie angedroht mein Ergebnis bis hier. Mit dem Clip muss ich mir noch was einfallen lassen. Passendere sind bestellt. Die die ich hier habe sind vom Durchmesser der Öse zu klein. Letztlich bin ich von meinem Werk aber recht angetan.
Füller_drehen (10).JPG
Füller_drehen (10).JPG (72.58 KiB) 3262 mal betrachtet
Füller_drehen (11).JPG
Füller_drehen (11).JPG (76.54 KiB) 3262 mal betrachtet
Füller_drehen (12).JPG
Füller_drehen (12).JPG (89.55 KiB) 3262 mal betrachtet

Gelernt hab ich auch jede Menge, vor allem die Bestätigung der Sätze meines Vaters und meines Großvaters, sich vorher zu überlegen wie man was macht 8-)

Los ging es mit einem eckigen Rohling den ich in einen runden Rohling verwandelt habe.
Füller_drehen (1).JPG
Füller_drehen (1).JPG (137.99 KiB) 3262 mal betrachtet
Füller_drehen (2).JPG
Füller_drehen (2).JPG (109.9 KiB) 3262 mal betrachtet
Nach diversen Überlegungen, wie, wo, und in welcher Größe jeweils ein Gewinde hin muss, habe ich zunächst passend gebohrt, dann passend geräumt und das Gewinde geschnitten. Ebenso die Aufnahme für das Feder gebohrt und für die Finger passend gemacht.
Füller_drehen (3).JPG
Füller_drehen (3).JPG (118.68 KiB) 3262 mal betrachtet
- Ende Teil 1 -
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Re: Schwamm drüber

Beitrag von Vespafahrer »

- Teil 2 -
Füller_drehen (4).JPG
Füller_drehen (4).JPG (115.51 KiB) 3253 mal betrachtet
Füller_drehen (5).JPG
Füller_drehen (5).JPG (105.98 KiB) 3253 mal betrachtet
Füller_drehen (7).JPG
Füller_drehen (7).JPG (81.27 KiB) 3253 mal betrachtet
Füller_drehen (8).JPG
Füller_drehen (8).JPG (76.01 KiB) 3253 mal betrachtet
Füller_drehen (9).JPG
Füller_drehen (9).JPG (129.07 KiB) 3253 mal betrachtet
Die ganze Vorgehensweise wiederholt sich mehrfach, sodass ich das hier nicht mehrfach zeigen muss.
Zwischen den einzelnen Schritten habe ich zugesehen immer sofort zu schleifen und zu polieren. Einfach um es später leichter zu haben und um auch keine Kante zu vergessen, die dann in der Folge mühsam nachpoliert werden muss.
Von 180 über 320, 600, 1200, 3000, Rot-Weiß-Acrylpolitur und Wenol kam alles nacheinander zum Einsatz.
Irgendwie hab ich Blut geleckt und heute gleich noch mal ein paar Rohlinge bestellt. Dabei wird es aber nicht bleiben. Zwei Kilo Polyster-Resin sind auch auf dem Weg. Wenn schon, dann gleich das Material auch noch selber machen - auch wenn es kein Schwamm ist.
Wenn es passt, werde ich ab und an berichten. Zunächst vom Clip.

Gruß
Holger
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Re: Schwamm drüber

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo erstmal,
heute geht's weiter mit dem Schwammprojekt.
Doch vorab noch kurz was anderes - ich finde es schön, wenn sich für das Thema Füllerbau viele interssieren - und auch selbst tätig werden.
Wie man an den Beiträgen von Holger sieht mit wirklich schönem Ergebnis :!:
@Holger - das ist jetzt aber ein anderes Triepel als das vom Flohmarkt - sieht auch irgendwie besser aus (ich mag einfach 2-farbige Federn).
Deshalb hier nochmals der Aufruf an alle:
zeigt doch mal eure Basteleien - egal ob Bausatz oder nicht!

Nachdem die Schwammteile zusammengespannt wurden, kann man anfangen das ganze rund zu machen.
Hierzu bietet sich Maschinelle Unterstützung an. Je nach vorhandener Ausrüstung geht's weiter - was wohl fast jeder im Haus hat ist ein Akkuschrauber. Also Spanndorn in das Bohrfutter spannen, möglichst bis die Distanzhülse am Futter anliegt, und den späteren Füllerschaft ein wenig fester schrauben. Dadurch spannt die kleine Gewindebuchse in der Schafthuelse über die Distanzen und die Kappenhuelse alles gegen die Backen des Bohrfutters.
Danach den Akkuschrauber irgendwie fixieren um für die Arbeit beide Hände frei zu haben - für Bohrmaschinen gibt es im Baumarkt Tischklemmen, die es erlauben die Bohrmaschine am Maschinenhals horizontal festzuklemmen.
Fein raus sind hier wieder die Besitzer einer Drechsel- oder Drehbank. Wie auch immer man an's Ziel kommt - sobald alles frei rotiert, wird entsprechend mit Raspel, Feile und Sandpapier oder eben mit der Drechselröhre/dem Drehmeißel der Rohling soweit bearbeitet, daß er rund läuft.
Mittelerweile bin ich glücklicher Besitzer einer Drehmaschine, habe aber früher mit Bohrmaschine, Klemmhalter und Feilen relativ viel "gedrechselt" (vor allem Griffe für Angelruten, aber auch andere Gegenstände aus Holz), so dass ich aus eigener Erfahrung weiß, dass es funktioniert.
So - die Teile für Kappe und Schaft sind rund und haben noch etwas Übermaß - nun habe ich die Löcher im Schwamm mit gefärbtem Kunstharz (Epoxy) ausgegossen.
Natürlich in rot, wie bestellt!
Erste Schicht Epoxydharz ist aufgetragen
Erste Schicht Epoxydharz ist aufgetragen
15433459652770.jpg (186.35 KiB) 3192 mal betrachtet
Das Gerät links ist ein kleiner Elektromotor, der recht langsam dreht (Getriebemotor) durch die stetige Drehung, kann mehr Harz aufgetragen werden, da es nicht so schnell abtropft - geht aber auch ohne, dann eben mehr Schichten.
Auf dem Bild sieht man, dass hier auch noch Hartz fehlt - ich denke so 2-3 weitere Aufträge dürften noch benötigt werden, vielleicht noch etwas unterschiedliche Rottöne...
Bis bald,
Andi
Grüße Andi
Matthias MUC
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Re: Schwamm drüber

Beitrag von Matthias MUC »

Baumkuchenmethode.... :D
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Re: Schwamm drüber

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo an die Bastler und alle die es werden wollen,
Endspurt ist angesagt!
Matthias MUC hat geschrieben:
27.11.2018 23:35
Baumkuchenmethode.... :D
Jo - wenn ich einen Baumkuchen beschleife, gibt das ganz interessante Muster - vielleicht mach ich den nächsten Füller aus einem vertrocknen Baumkuchen - mal schauen :P
Aktuell kämpfe ich noch mit meinem Schwamm!
Als nächste Schicht habe ich in das Epoxy neben dem roten Farbstoff noch etwas "golden pearl" Pigment eingerührt - das wirkt jetzt so "goldrotorange" - nach dem Abbinden noch mal signalrot mit einem Tropfen schwarz.
Dann feilen/raspeln/drechseln/abschleifen oder drehen, bis man auf den Aussendurchmesser der Distanzhülsen kommt.
Bei Bausätzen geben die Einpressbuchsen/Clips und eventuell Endkappen den Durchmesser für die Anschlüsse vor - dazwischen kann man sich austoben - dick, dünn,eckig und figürlich -alles geht.
Mit den passenden Distanzhülsen arbeitet man einfach bis zum vorgegebenen Aussendurchmesser und widmet sich dann dem Finish.
Ich persönlich bin ein, wie man in Bayern sagt, "Lackierdepp" - ich bin einfach unfähig eine vernünftige Lackschicht zu erzeugen. Entweder fehlt mir die Geduld oder der Lack hasst mich einfach ...
Deshalb verwende ich meistens ein sogenanntes "CA-FINISH". C.A. steht hier für Cyanakrylat = Sekundenkleber.
Der fertig bearbeite Fülleteil wird einfach in mehreren Schichten mit Sekundenkleber überzogen. Danach wird mit Micromash in immer feinerer Korngröße alles geschliffen und poliert - fertig.
Dank des Trennsprays lassen sich nun die Distanzhülsen abziehen, und die fertigen Korpusteile liegen bereit zur Endmontage.
Verbindungsgewindehülse in den Schaftteil einpressen, Kappengewindehülse in die eine Seite des Kappenteils montieren und Clip mit Abschlussstopfen verpressen.
Um ein späteres Lockerwerden zu vermeiden, vor dem Verpressen noch einen Tropfen"Locktide" hinzugeben.
Verpressen mache ich persönlich einfach im Schraubstock.
So sieht der Schwamm dann als Füller aus
So sieht der Schwamm dann als Füller aus
15433459879051.jpg (434.69 KiB) 3123 mal betrachtet
Und das ganze dann noch mal zusammengeschraubt
mit Aufgesetzter Kappe!
Schwammfüller komplett
Schwammfüller komplett
15433460045652.jpg (432.95 KiB) 3123 mal betrachtet
Alles liebe,
Andi
Grüße Andi
Antworten

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