Einsatz Euer Schreibgeräte

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Strangebird
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Re: Einsatz Euer Schreibgeräte

Beitrag von Strangebird »

Komisch, in Bezug auf Montblanc habe ich die gleiche Meinung. Ehrlich gesagt habe ich noch nie mit einem Montblanc geschrieben, aber die Marke ist mir irgendwie unsympathisch. Ich glaube sofort, dass die Stifte sehr gut schreiben. Aber ein Füllerhersteller, der auch Juwelen, hässliche Armbanduhren und teueren Krimskrams produziert kann ich eigentlich nicht mehr so seriös nehmen. In der Hinsicht hat Montblanc auch ein selbes Image wie zum Beispiel Rolex, Bentley oder Harley Davidson bekommen: teuer und protzig. Liebhaber können zwar noch immer die Vorzüge dieser Marken genießen, aber für die Mehrheit der Käufer (die "Außenstehenden") geht es glaube ich nur um das teuere Image und die äußeren Werte.

Um doch zurück zum Thema zu gelangen... Meine Pelikane (M605/M805) dürfen mit zur Arbeit und in den Urlaub gehen. Meine Schüler und Kollegen wundern sich zwar, dass ich "noch" mit einem Füller schreibe, interessieren sich aber sonst kaum für meine Füller. Und das ist auch gut so! ;)
Aber ein Maki-e oder Toledo würde auch bei mir unter Hausarrest stehen.

Gruß Marc
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hoppenstedt
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Re: Einsatz Euer Schreibgeräte

Beitrag von hoppenstedt »

Ich nehme einen großen Teil meiner gepflegten und gehegten Sammlung eher nicht mit in Büro und Alltag.
Vielleicht ein Drittel darf ganz normal mit, was vor allem die dezenteren Exemplare betrifft.

Also gehen in die Öffentlichkeit die Lamy 2000er, die Pelikane und die schlichteren Montegrappas und Montblancs. Sondermodelle und Anfertigungen bleiben zuhause, so wie die edleren Montblancs.

Ich habe einfach keine Lust mehr, in irgendwelchen Preisdiskussionen zu versumpfen. Ich komme aus einer Kindheit, die durch die alte Marke Montblanc geprägt wurde. Die neuen Füller mit Stern schätze ich sehr, hänge es aber nicht an dich große Glocke...

DESAFINADO!

Grüße von Alfred
Tintenfinger
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Re: Einsatz Euer Schreibgeräte

Beitrag von Tintenfinger »

Strengen Hausarrest haben aktuell nur mein Pelikan m400 (wegen teuer) und alle alten, unersetzlichen Stifte. Folge ist allerdings, dass ich mit denen wenig schreibe, weil ich dazu hauptsächlich beim Pendeln im Zug komme. Das Problem wird bei mit allerdings immer drängender, da ich momentan immer mehr zu eher teuren Füllern tendiere und die ganz billigen mich nerven. Wie ich das lösen soll weiss ich auch noch nicht so genau.

Susi
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Strangebird
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Re: Einsatz Euer Schreibgeräte

Beitrag von Strangebird »

Einen unersetzlichen Stift würde ich auch nicht zur Arbeit mitnehmen, aber einen Pelikan M400? Klar, neu kostet der auch viel Geld. Aber wir lassen doch auch unsere Handys, unsere Fahrräder, unsere Autos oder unsere teure Klamotten nicht zuhause - die wahrscheinlich alle viel mehr kosten als unsere Füller - nur weil wir Angst haben etwas könnte damit passieren? Es sind auch Gebrauchsgegenstände und so sollten wir sie nach meiner Meinung auch nutzen. Die meisten Menschen kennen sich außerdem nicht aus mit Füllern und wissen auch nicht um ihren Wert. Vor Diebstahl würde ich also keine große Angst haben. Und zuhause kann ein Füller auch auf den Boden fallen und kaputt gehen.

Gruß Marc
Der Zeitreisende
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Re: Einsatz Euer Schreibgeräte

Beitrag von Der Zeitreisende »

Strangebird hat geschrieben:
24.07.2019 23:58
Einen unersetzlichen Stift würde ich auch nicht zur Arbeit mitnehmen, aber einen Pelikan M400? Klar, neu kostet der auch viel Geld. Aber wir lassen doch auch unsere Handys, unsere Fahrräder, unsere Autos oder unsere teure Klamotten nicht zuhause - die wahrscheinlich alle viel mehr kosten als unsere Füller - nur weil wir Angst haben etwas könnte damit passieren? Es sind auch Gebrauchsgegenstände und so sollten wir sie nach meiner Meinung auch nutzen. Die meisten Menschen kennen sich außerdem nicht aus mit Füllern und wissen auch nicht um ihren Wert.
…aber wenn jemand sich ein wenig auskennt und es zeigt, ist das Grund zu Freude. Neulich in einer Sitzung sah ich, dass ein Kollege am fernen Ende des Tisches mit einem Pelikan M400 schrieb. Ich habe ihn später darauf angesprochen, und er freute sich darüber, dass ich sein geliebtes Schreibgerät identifiziert hatte.

So lernen Füllerfanatiker einander kennen, und das ist eine gute Sache.
Vor Diebstahl würde ich also keine große Angst haben. Und zuhause kann ein Füller auch auf den Boden fallen und kaputt gehen.
Meine drei einzigen und ziemlich schmerzhaften Füllerverluste sind alle während Umzüge aufgetreten, also auf dem Weg von einem alten Zuhause zum neuen… (Fragt bitte nicht wie und warum, ich weiß es selbst nicht.) Nicht auf Reisen, nicht im Büro. Dennoch bin ich noch immer ein bisschen ängstlich, meine schönsten Stücke ins Büro mitzunehmen -- auch wenn die oben zitierten Bemerkungen zu Handys, Klamotten usw. natürlich stimmen. Wahrscheinlich eine nicht ganz rationale, besondere Bindung zu den (vielleicht nicht wirklich ‹unersetzlichen›, aber dennoch irgendwie als solche empfundenen) Schreibgeräten, die es zu einem Handy oder Jackett nicht gibt. :lol:
Danke, ich bin schon bekehrt – das Schreiben mit Füller ist der Weg ins irdische Paradies.
Tintenfinger
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Re: Einsatz Euer Schreibgeräte

Beitrag von Tintenfinger »

Strangebird hat geschrieben:
24.07.2019 23:58
Einen unersetzlichen Stift würde ich auch nicht zur Arbeit mitnehmen, aber einen Pelikan M400? Klar, neu kostet der auch viel Geld. Aber wir lassen doch auch unsere Handys, unsere Fahrräder, unsere Autos oder unsere teure Klamotten nicht zuhause - die wahrscheinlich alle viel mehr kosten als unsere Füller - nur weil wir Angst haben etwas könnte damit passieren?

Gruß Marc
Nun ja. Auto habe ich nicht, teure Klamotten nur wenige, die ich nur zu Anlässen trage wo das nicht vermeidbar ist, mein Handy hat deutlich weniger gekostet als der Listenpreis für einen m400 (meiner war allerdings ein Schnäppchen aus dem Forum), und ich laufe oft genug nur weil ich mein Fahrrad nicht unnötig an seltsamen Orten rumstehen lassen will. Und genau weil ich das so mache kann ich mir tolle Füller und noch so manch anderen Schnickschnack leisten.

Dazu kommt noch, dass Fahrrad und Handy unterwegs halt manchmal nötig sind, schreiben kann ich auch mit einem günstigeren Füller ohne dass es Auswirkungen auf Inhalt und Ästhetik des Schriftstücks hat. In der Arbeit schreibe ich sowiso nicht viel und der Stift dafür muss Desinfektionsmittel aushalten. In der Bahn ist das Risiko für einen Füller halt schon größer als zu Hause. Man kann ihn liegenlassen (bin schusslig), oder einem wird eine ganze Tasche mitsamt Füller geklaut. Alles schon passiert im Lauf der Jahre. So sind Budgets und Prioritäten verschieden. Aber schade ist natürlich schon, dass ich den M400 nur verwende, wenn ich Urlaub habe.

Was Montblanc angeht, ich bin heilfroh dass ich keine schwarzen Füller mag, sonst hätte ich irgendwann doch noch Finanzprobleme. Ist einfach nicht meine Marke, vom Image und der Ästhetik her. Deswegen muss es ja nicht schlecht oder anrüchig sein.

Susi
Thom

Re: Einsatz Euer Schreibgeräte

Beitrag von Thom »

Also, meine Bindung zu Schreibgeräten ist sicher nicht emotionaler Natur, das ist aber schon eine etwas relative Thematik.
Ich sage immer, wenn es zu teuer war um es zu verwenden, war's definitiv zu teuer.
Mein Handy hat 49 € gekostet. Und meine Segelyacht habe ich gar nicht. Bild

V.G.
Thomas
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NicolausPiscator
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Re: Einsatz Euer Schreibgeräte

Beitrag von NicolausPiscator »

Ich schreibe mit allen meinen Füllern an allen Orten. Hysterie kommt da bei mir nicht auf. Klar, dass ich Favoriten für bestimmte Aufgaben habe: Wenn es klein sein soll, wenn ich lange und ausgiebig schreibe, die Füller für das Bunte usw. Hingegen für das Verrühren von Kaffee, Milch und Zucker nehme ich keinen einzigen meiner Füller, auch nicht fürs Kratzen weder am Rücken noch am Kopf.
badenfeder
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Re: Einsatz Euer Schreibgeräte

Beitrag von badenfeder »

Ist bei mir nicht orts-, sondern situationsabhängig. Aber tendenziell nehme ich lieber einen Füller mit als einen Kugelschreiber. Mein Equipment besteht aber auch aus realen Schreibgeräten, nicht aus exquisiten Marken oder Sammlerstücken.

Das Erstaunen über füllerschreibende Zeitgenossen ist nach meiner Beobachtung auch weniger auf (Nobel-)Marken, als auf das Dino-Image dieser Schreibkultur zurück zu führen. Und ich fühle mich, insoweit, als Dino ausgesprochen wohl.

Horst
Don't push the river….it flows by itself.
SpurAufPapier
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Re: Einsatz Euer Schreibgeräte

Beitrag von SpurAufPapier »

badenfeder hat geschrieben:
25.07.2019 22:44
Das Erstaunen über füllerschreibende Zeitgenossen ist nach meiner Beobachtung auch weniger auf (Nobel-)Marken, als auf das Dino-Image dieser Schreibkultur zurück zu führen.

Horst
Und erst, wenn einer eine Tauchfeder und ein Tintenfass rausholt ;)
viewtopic.php?t=20749

Mein Handy war umsonst, das alte von meinem Mann. Eine Yacht habe ich auch nicht. Aber meine Bindung zu meinen Füllern ist durchaus sehr emotional.
Zu Hause lassen oder sehr gut aufpassen!
Grüße
Vikka

Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte
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Mannheimer
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Re: Einsatz Euer Schreibgeräte

Beitrag von Mannheimer »

Danke "noses" für deine zwei Beiträge. You made my day. :D

Ich kann verstehen, was du meinst. Auch in meinem Dunstkreis gibt es eine Person, die nur mit einem MB149 auftritt, weil es ein MB149 ist.
Ich schreibe im übrigen mit den Füllern, die mir gefallen. Dabei bin ich einfach gestrickt. Blau und Schimmer ist genau meins. Das ist die Liebe zur Farbe und zum "InderHandhalten".

Liebe Grüße

Mannheimer
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Mario Be
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Re: Einsatz Euer Schreibgeräte

Beitrag von Mario Be »

Also Füller sind für mich zum schreiben da.
Ich habe jetzt nicht so teure Schätzchen wie andere hier.
Aber mein teuerster Füller "Kaweco AC Sport Green" wird so genutzt wie er soll als Taschenfüller. Den habe ich im Grunde immer dabei in der Hosentasche.
Ich sehe keinen Grund einem funktionierenden und zuverlässigen Füller Hausarrest zu geben. Und Füller die nicht funktionieren oder nicht zuverlässig sind werden eh aussortiert.
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Re: Einsatz Euer Schreibgeräte

Beitrag von Füllerschreiber »

Grundsätzlich dürfen bei mir alle Füller überallhin mit. Das Risiko, dass einem teuren Füller etwas passieren kann, nehme ich in Kauf. Die Freude an dem jeweiligen Füller und die Freude, mit ihm zu schreiben, überwiegt die Risiken. Einige Zweckmäßigkeitsüberlegungen stelle ich allerdings an: Auf Reisen nehme ich ungern Patronen-Füller mit. Die Patronen sind i.d.R. selbst gefüllt. Unterwegs die Patronen mit einer Spritze aus einem Tintenfass zu füllen, das geht mir dann doch etwas zu weit. Da ist es einfacher, die Kolben- oder Konverterfüller aus Reisetintenfässern zu füllen.
Von all dem ausgenommen sind die Füller meiner Pelikan 140- und Kaweco-Sammlung sowie meine Eversharps und Mabie Todds. Diese Füller verlassen nur zu Treffen mit Füllerfreunden die heimischen vier Wände.

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Cepasaccus
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Re: Einsatz Euer Schreibgeräte

Beitrag von Cepasaccus »

Ich habe in meinem Rucksack immer meinen Waterman 12 1/2 V.S. BABY (viewtopic.php?p=103400#p103400) dabei. Der Trocknet überhaupt nicht ein. Neulich durfte er wieder beim Notar mit Thoms grüner EG-Tinte unterschreiben. Die einzige notarielle Anforderung war übrigens, dass es keine Zaubertinte ist.

Neulich hatte ich eine Besprechung mit einem Ägypter. Der hatte in der Hemdtasche vermutlich einen 149 stecken.
PPB
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Re: Einsatz Euer Schreibgeräte

Beitrag von PPB »

Da ich nach wie vor große Freude an günstigen wie auch teuren Füllern habe, der Verlust eines günstigen aber weniger schmerzen würde, habe ich in meinen drei Schulen einige kostengünstige Füller verteilt.
Zuhause schreibe ich dann mit den kostenintensiveren.

Wenn es sich aber um eine LE handelt, dann darf sie, egal ob teuer oder günstig, mein Zuhause nicht verlassen.
Zum Glück besitze ich als Füllerverrückte genug Alternativen.
Liebe Grüße, Tina
Antworten

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