Tenryu hat geschrieben: ↑14.05.2020 6:49
Eine gute Quelle für Informationen und Testberichte sowie Druckkosten-Rechner ist:
www.druckerchannel.de
Diesem Tipp schließe ich mich an. Dort gibt es einen "Druckerfinder", bei dem man alles auswählen kann, was man haben möchte (Duplex-ADF, etc.) und bekommt dann alle Drucker aufgelistet, die diese Kriterien erfüllen. Sehr hilfreich im heutigen Geräte-Dschungel. Außerdem gibt es dort einen Druckkostenrechner, mit dem sich das eigene Druckverhalten (Volumen, Farbauftrag, etc.) recht gut abbilden lässt, so dass man realistische Gesamtkosten im Betrieb kalkulieren kann. Denn der Anschaffungspreis macht i.d.R. nur einen Bruchteil der Gesamtkosten über einen längeren Nutzungszeitraum aus.
Ich hatte auch die Schnauze voll von ständig eingetrockenten Tintendüsen und benutze seit Anfang 2018 einen Kyocera ECOSYS P5021cdw Farblaserdrucker, den ich recht günstig für knapp 140,-€ in einer Aktion "geschnappt" habe. Er ist aber regulär auch derzeit unter 200€ zu bekommen. Er druckt Duplex, hat LAN und WLAN und kann A5 Papier (ich benutze Clairalfa 80g) direkt verarbeiten. Damit drucke ich eigene Vorlagen für meine A4 und A5 Timer und Notizbücher - passgenau, doppelseitig und absolut tintenfest von 60g Clairmail - 120g Premiumpapier (Clairefontaine, Gohrsmühle,etc.). Max. 220g Karton ist möglich, aber dann nur über die Universalzufuhr und nicht im Duplexbetrieb. Die Druckkosten sind sehr moderat (keine reduzierte Tonermenge beim Startertoner) und zwar mit Originaltoner. Er ist übrigens wie die meisten Kyocera-Laser als klimaneutral zertifiziert. Der Kyocera unterstützt auch reines Postscript. Ich bin damit überaus zufrieden und würde ihn sofort wieder kaufen.
Zusätzlich habe ich noch ein Brother MFC-J6910DW A3 Multifunktionsgerät, das ich 2014 als Auslaufmodell ebenfalls sehr günstig erstehen konnte. Ich benutze es aber überwiegend zum Scannen, es sei denn, ich muss A3 drucken (Projektpläne, Organigramme, etc.). Der Fotodruck ist nur mittelmäßig, den brauche ich aber nicht. Der Text- und Grafikdruck ist absolut in Ordnung. Es scannt A3 entweder vom Vorlagenglas (prima für größere Bücher) oder doppelseitig in einem Durchgang (Dual Duplex) vom ADF. Der automatische Einzug funktioniert sehr gut und zieht zu 99,9% gerade ein.
Was ich besonders schätze, sind die vielfältigen Scanmöglichkeiten - auf USB, SD-Karte, E-Mail und direkt ins Netzwerk (LAN+WLAN) per SMB/FTP - dafür braucht das Gerät keinen Treiber, ebensowenig für Kopien. Alle Optionen (Papierformat, Duplex, Dateiformat, Auflösung, etc.pp.) lassen sich am großen Touchscreen einstellen. Ich muss also zum Scannen meinen Rechner gar nicht anwerfen. Meistens scanne ich per FTP direkt auf mein NAS. Das Gerät hat allerdings ein Manko: Das Eintrocken verhindert es durch regelmäßiges automatisches Durchspülen der Düsen. Es verbraucht also auch Tinte, wenn man gar nicht druckt. Das machen aber mittlerweile fast alle Tintenstrahler.
Was mich aber richtig genervt hat, war die Tatsache, dass der Scanner nicht funktioniert, wenn die Patronen leer sind. Das war ein echter Schock - vor allem, da dies mittlerweile ebenfalls bei den meisten Tinten-Multifunktionsgeräten der Fall ist, wie ich in Erfahrung bringen konnte. Mittlerweile habe ich aber herausgefunden, wie man das Gerät mit ein wenig Isolierband austricksen kann.
Aber das Thema Kundenbevormundung/-nötigung und Umweltsauereien durch die Elektronik-Industrie will ich hier nicht weiter vertiefen, sonst platzt mir der Kragen - ich sage nur "festverbaute Akkus"!
Ich muss dazu aber sagen, dass meine beiden Geräte zusammen eine Standfläche von ca. 1,6 x 0,7 Metern belegen. Das kann sicher nicht jeder im Homeoffice realisieren. Aber das ist mein Hauptarbeitsplatz, ein festes Firmenbüro habe ich in dem Sinne nicht. Daher setze ich da andere Prioritäten.
Was die Treiber angeht, bin ich bei Kyocera (Windows, Mac, UNIX, Linux) und Brother (Windows, Mac, Linux) auf jeden Fall besser aufgehoben als bei HP oder Canon, die in dieser Hinsicht eine eher erbärmliche Historie haben. Ich musste selbst 2 Canon-Tintenstrahler und einen HP-Laser (ohne Postscript) entsorgen bzw. verschenken, weil das nächste Windows nicht mehr unterstützt wurde. Beide Hersteller fasse ich seitdem bei Bürodruckern nicht mehr an. Zu Epson kann ich mich nicht äußern, mit der Marke habe ich keine Erfahrungen.
Ich kann nur empfehlen, zunächst ein möglichst detailliertes Anforderungsprofil vor dem Druckerkauf zu erstellen und dann den Druckerfinder von Druckerchannel zu Rate zu ziehen. Wenn man frühzeitig plant, hat man dann auch gute Chancen, den Wunschdrucker mal zu einem guten Preis schnappen zu können.