Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte
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Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte
Hallo zusammen,
in einem anderen Thread wurde die Idee geäußert, einen Plauderfaden aufzumachen, der sich mehr wie eine lebendige Unterhaltung entwickelt als sich starr an ein Thema zu halten. Ich finde diese Idee bedenkenswert.
Es ist natürlich sehr sinnvoll, Beiträge zu den Themen gehörig zu sortieren, weil sie dann anderen Menschen, die bestimmte Informationen suchen, als Archiv und Quelle dienen können.
Aber auch aus einer munteren und lebendigen Diskussion kann man mitunter viel lernen, und ich hoffe, dass auch diese Art von Gesprächsfaden von den Moderatoren geduldet wird.
Vielen Dank!
Beste Grüße,
Arda
in einem anderen Thread wurde die Idee geäußert, einen Plauderfaden aufzumachen, der sich mehr wie eine lebendige Unterhaltung entwickelt als sich starr an ein Thema zu halten. Ich finde diese Idee bedenkenswert.
Es ist natürlich sehr sinnvoll, Beiträge zu den Themen gehörig zu sortieren, weil sie dann anderen Menschen, die bestimmte Informationen suchen, als Archiv und Quelle dienen können.
Aber auch aus einer munteren und lebendigen Diskussion kann man mitunter viel lernen, und ich hoffe, dass auch diese Art von Gesprächsfaden von den Moderatoren geduldet wird.
Vielen Dank!
Beste Grüße,
Arda
Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte
So, ich mache mal den Anfang.
Ich hatte versehentlich etwas zum Thema "Rohrer & Klingner Blau Permanent" geschrieben, die ich mit der Dokumentus verwechselt habe, weil ich vor kurzem die Mont Blanc Blue Permanent für mich entdeckt und mit meinem ranzigen Gedächtnis die Namen durcheinander gebracht habe.
Ich habe dann festgestellt, dass die Mont Blanc Blue Permanent (MB BP) eine extrem schwierige Tinte ist, mit der viele Füllfederhalter nicht zurecht kommen.
Zum einen muss die Kappe sehr dicht sein, sonst schreibt der Füller nach nur 1-2 Stunden bei geschlossener Kappe nicht mehr an (hatte ich bei so einem Billigfüller für ein paar Cent aus China, die ich zum Ausprobieren von Tinten nehme.)
Aber es gibt Tintenleiter, die überhaupt nicht auf die MBBP klar kommen, wie z.B. die von Pelikan, die sonst einen sehr guten Tintenfluss haben.
Sehr gut funktioniert die MB BP mit den Federaggregaten aus den Faber-Castell-Füllern. Aber auch einer meiner Pilot-Füller schreibt ganz hervorragend mit dieser Tinte.
Warum ich so ein großer Fan dieser Tinte bin?
Einmal mag ich die Farbe; ich mag wasserfeste Tinten, und die MB kann man auf schlechtem, billigem Papier benutzen, ohne dass sie ausfranst oder durchschlägt. Das sind sehr gute Eigenschaften, die ich bisher nur von japanischen Nanopigmenttinten von Sailor (Souboku, Seiboku und Kiwaguro) kannte.
Eine Weile war die Souboku mein Favorit, aber ich habe keinen Füller gefunden, der so stark fließt, dass ein schöner, dunkelblauer Strich entsteht - nach dem Trocknen sieht die Tinte passabel aus, aber einfach zu blass.
Durch Zufall entdeckte ich die Mont Blanc - und bin begeistert. Aber dann ist man wieder extrem eingeschränkt in der Auswahl des Füllers, weil sie extrem schwierig und anspruchsvoll ist, und ich bin dann immer ein wenig nervös, ob sich nicht zu viele Nanopigmente im Tintenleiter absetzen, sodass dieser irgendwann nicht mehr vernünftig arbeitet.
Als ich das Füllerschreiben wiederentdeckte, dachte ich, man sucht sich einen schicken Füller, eine schicke Tinte, und los geht's... Pustekuchen.
Bisher ist mir kein anderes Verfahren als stumpfes Ausprobieren bekannt, um die Kombination aus Füller und Tinte zu finden, die die Schrift produziert, die man gerne haben möchte.
Ich bin gespannt, wie die anderen das sehen.
Viele Grüße,
Arda
Ich hatte versehentlich etwas zum Thema "Rohrer & Klingner Blau Permanent" geschrieben, die ich mit der Dokumentus verwechselt habe, weil ich vor kurzem die Mont Blanc Blue Permanent für mich entdeckt und mit meinem ranzigen Gedächtnis die Namen durcheinander gebracht habe.
Ich habe dann festgestellt, dass die Mont Blanc Blue Permanent (MB BP) eine extrem schwierige Tinte ist, mit der viele Füllfederhalter nicht zurecht kommen.
Zum einen muss die Kappe sehr dicht sein, sonst schreibt der Füller nach nur 1-2 Stunden bei geschlossener Kappe nicht mehr an (hatte ich bei so einem Billigfüller für ein paar Cent aus China, die ich zum Ausprobieren von Tinten nehme.)
Aber es gibt Tintenleiter, die überhaupt nicht auf die MBBP klar kommen, wie z.B. die von Pelikan, die sonst einen sehr guten Tintenfluss haben.
Sehr gut funktioniert die MB BP mit den Federaggregaten aus den Faber-Castell-Füllern. Aber auch einer meiner Pilot-Füller schreibt ganz hervorragend mit dieser Tinte.
Warum ich so ein großer Fan dieser Tinte bin?
Einmal mag ich die Farbe; ich mag wasserfeste Tinten, und die MB kann man auf schlechtem, billigem Papier benutzen, ohne dass sie ausfranst oder durchschlägt. Das sind sehr gute Eigenschaften, die ich bisher nur von japanischen Nanopigmenttinten von Sailor (Souboku, Seiboku und Kiwaguro) kannte.
Eine Weile war die Souboku mein Favorit, aber ich habe keinen Füller gefunden, der so stark fließt, dass ein schöner, dunkelblauer Strich entsteht - nach dem Trocknen sieht die Tinte passabel aus, aber einfach zu blass.
Durch Zufall entdeckte ich die Mont Blanc - und bin begeistert. Aber dann ist man wieder extrem eingeschränkt in der Auswahl des Füllers, weil sie extrem schwierig und anspruchsvoll ist, und ich bin dann immer ein wenig nervös, ob sich nicht zu viele Nanopigmente im Tintenleiter absetzen, sodass dieser irgendwann nicht mehr vernünftig arbeitet.
Als ich das Füllerschreiben wiederentdeckte, dachte ich, man sucht sich einen schicken Füller, eine schicke Tinte, und los geht's... Pustekuchen.
Bisher ist mir kein anderes Verfahren als stumpfes Ausprobieren bekannt, um die Kombination aus Füller und Tinte zu finden, die die Schrift produziert, die man gerne haben möchte.
Ich bin gespannt, wie die anderen das sehen.
Viele Grüße,
Arda
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Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte
Wenn es in diesem Faden um Füller-Tinten-Kombinationen gehen soll, könnten wir ihn vielleicht auch so benennen, um der Auffindbarkeit willen?
Ich brauche keine Experimente mehr, ich nutze sie mit der Tauchfeder (damit ist sie sehr schön und leicht zu handhaben) und fahre gut damit.
Mein Allesschlucker, der mit allen möglichen Tinten einen satten Strich produziert und auch schon viele Tinten verschrieben hat, ist ein FC Loom M. Er hat bei dieser Tinte versagt. Erst hat er sich nur mit Mühe zum Schreiben bewegen lassen, und als er dann schrieb, kam die Schrift krümelig aufs Papier, ungleichmäßig, aber nicht im Sinne von "zu trocken und mit Aussetzern", sondern so, als hätte das Papier eine wasserabweisende Beschichtung (man vergleiche wasserlöslichen Filzstift auf Glas). Außerdem war die Tinte sehr schwer auszuwaschen und hat nicht nur die Patrone verfärbt, sondern auch die Spritze, die ich zum Befüllen benutzt hatte.ai19 hat geschrieben: ↑29.12.2020 14:50Ich habe dann festgestellt, dass die Mont Blanc Blue Permanent (MB BP) eine extrem schwierige Tinte ist, mit der viele Füllfederhalter nicht zurecht kommen.
Sehr gut funktioniert die MB BP mit den Federaggregaten aus den Faber-Castell-Füllern. Aber auch einer meiner Pilot-Füller schreibt ganz hervorragend mit dieser Tinte.
Viele Grüße,
Arda
Ich brauche keine Experimente mehr, ich nutze sie mit der Tauchfeder (damit ist sie sehr schön und leicht zu handhaben) und fahre gut damit.
Grüße
Vikka
Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte
Vikka
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Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte
Das ist ja verrückt!
Ich habe eine FC-Feder aus einem Essentio zweckenfremdet und in einen Waldmann geschraubt, und sie schreibt tadellos, ohne Anschreibschwierigkeiten, auch nach mehreren Tagen ohne Benutzung.
Nun hat Faber-Castell mindestens zwei Bauformen in Gebrauch: Die geschraubten, wie sie z.B. im Essentio sitzen, und gesteckte, wie sie z.B. im Gripsy verbaut sind. Wenn ich Griffstücke vom Gripsy in EF habe, dann schreibt die Feder immer ganz schlecht, und ich muss sie jedesmal auseinandernehmen, in ganz verdünnter Seifenlauge waschen und wieder vernünftig ausgerichtet zusammensetzen, damit die vernünftig schreiben. Nun weiß ich nicht, ob der Loom die geschraubte oder gesteckte Ausführung hat.
Mir scheint, als habe die Tinte eine sehr große Oberflächenspannung, sodass sie ziemlich schlecht benetzt. Im Konverter schwappt sie auch nicht fröhlich umher, sondern klebt in den einen oder anderen Ecke.
Hast Du es schon einmal in einem Kaküno versucht? Ich werden das demnächst tun, und an dieser Stelle berichten.
Viele Grüße,
Arda
Ich habe eine FC-Feder aus einem Essentio zweckenfremdet und in einen Waldmann geschraubt, und sie schreibt tadellos, ohne Anschreibschwierigkeiten, auch nach mehreren Tagen ohne Benutzung.
Nun hat Faber-Castell mindestens zwei Bauformen in Gebrauch: Die geschraubten, wie sie z.B. im Essentio sitzen, und gesteckte, wie sie z.B. im Gripsy verbaut sind. Wenn ich Griffstücke vom Gripsy in EF habe, dann schreibt die Feder immer ganz schlecht, und ich muss sie jedesmal auseinandernehmen, in ganz verdünnter Seifenlauge waschen und wieder vernünftig ausgerichtet zusammensetzen, damit die vernünftig schreiben. Nun weiß ich nicht, ob der Loom die geschraubte oder gesteckte Ausführung hat.
Mir scheint, als habe die Tinte eine sehr große Oberflächenspannung, sodass sie ziemlich schlecht benetzt. Im Konverter schwappt sie auch nicht fröhlich umher, sondern klebt in den einen oder anderen Ecke.
Hast Du es schon einmal in einem Kaküno versucht? Ich werden das demnächst tun, und an dieser Stelle berichten.
Viele Grüße,
Arda
Zuletzt geändert von ai19 am 29.12.2020 16:58, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte
Soll mir recht sein, aber ich persönlich hätte keine größeren Probleme damit, wenn das Thema mal mehr in Richtung spezieller Füller oder spezielle Tinte abweicht.SpurAufPapier hat geschrieben: ↑29.12.2020 16:02Wenn es in diesem Faden um Füller-Tinten-Kombinationen gehen soll, könnten wir ihn vielleicht auch so benennen, um der Auffindbarkeit willen?
Viele Grüße,
Arda
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Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte
Der Loom hat eine geschraubte Feder, die gleiche wie im Ambition, E-motion, Essentio (Du kannst also bei Bedarf für die Ersatzfeder einen gebrauchten Loom kaufen, die gibt es schon ab ein paar Euro).
Den Grip habe ich nur als M und F, habe die MB Blue Permanent nicht darin ausprobiert.
Den Grip habe ich nur als M und F, habe die MB Blue Permanent nicht darin ausprobiert.
Grüße
Vikka
Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte
Vikka
Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte
Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte
Genau. Bei einem neuen Füllfederhalter mache ich es so: Zuerst kommt Pelikan 4001 Königsblau rein und das schaue ich mir an. Kommt die zu blaß, dann kommen nur noch die "nassen" Tinten für weitere Versuche in Frage. Ist das Königsblau sehr dunkel, dann wende ich mich der "trocken" fließenden Fraktion meiner Tinten zu.Als ich das Füllerschreiben wiederentdeckte, dachte ich, man sucht sich einen schicken Füller, eine schicke Tinte, und los geht's... Pustekuchen.
Bisher ist mir kein anderes Verfahren als stumpfes Ausprobieren bekannt, um die Kombination aus Füller und Tinte zu finden, die die Schrift produziert, die man gerne haben möchte.
VG Gert
„Das Leben ist wirklich einfach, aber wir bestehen darauf, es kompliziert zu machen.“ (Konfuzius)
„Das Leben ist wirklich einfach, aber wir bestehen darauf, es kompliziert zu machen.“ (Konfuzius)
Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte
Ich auch nicht!ai19 hat geschrieben: ↑29.12.2020 16:58Soll mir recht sein, aber ich persönlich hätte keine größeren Probleme damit, wenn das Thema mal mehr in Richtung spezieller Füller oder spezielle Tinte abweicht.SpurAufPapier hat geschrieben: ↑29.12.2020 16:02Wenn es in diesem Faden um Füller-Tinten-Kombinationen gehen soll, könnten wir ihn vielleicht auch so benennen, um der Auffindbarkeit willen?
Viele Grüße,
Arda
(is ja klar )
Das letztendliche selber-Ausprobieren bleibt einem wohl nicht erspart. Aber ich finde es schon schön, wenn man in einem Forum zumindest ein paar Anregungen erfragen/erlesen kann welche Tinten und Füller besonders gut harmonieren könnten und welche man besser nicht miteinander kombiniert
Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte
Eine sehr systematische und sinnvolle Herangehensweise.PenFan hat geschrieben: ↑29.12.2020 18:03Genau. Bei einem neuen Füllfederhalter mache ich es so: Zuerst kommt Pelikan 4001 Königsblau rein und das schaue ich mir an. Kommt die zu blaß, dann kommen nur noch die "nassen" Tinten für weitere Versuche in Frage. Ist das Königsblau sehr dunkel, dann wende ich mich der "trocken" fließenden Fraktion meiner Tinten zu.
Hatte ich mir auch schon öfter mal vorgenommen. Nicht nur um neue Füller kennenzulernen, sondern auch um eine Liste zu erstellen auf der alle meine Füller eine kleine Kritzelprobe (mit immer der gleichen Tinte (= P. 4001 Königsblau)) machen, damit ich eine Schnellübersicht über alle meine Federbreiten habe.
Leider ist aus diesem Vorhaben bisher noch nichts geworden... Denn die 4001 Königsblau ist zwar eine grundsolide Tinte, aber halt (in den meisten Füllern) auch etwas langweilig; da kann ich mich nicht so richtig überwinden die in noch mehr Füller zu füllen und probiere statt dessen lieber andere Tinten aus
Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte
Hallo Chia,
es kommt noch schlimmer. Die Strichbreiten haben auch mit dem Papier zu tun, aber das wirst Du selber beobachtet haben.
Meine Beobachtung ist, dass auf Papiersorten wie Oxford Optik Paper oder Clairefontaine die Strichbreite dünner, auf rauem, für Kugelschreiber optimiertem Papier breiter ist.
Deswegen habe ich für meine Lieblingstinten immer mehrere Füller betankt, um sozusagen auf verschiedenes Papier reagieren zu können.
Ich wundere mich ein wenig über mich selbst, aber als Schüler oder Student habe ich mir über solche Dinge nie Gedanken gemacht. Da habe ich einfach die königsblaue Patrone in meinen Pelikano gepackt und habe geschrieben.
Irgendwann entdeckte ich meine Vorliebe für feine Striche, schon als Schüler, mochte die ersten feinen Gelschreiber, und habe lange Jahre mit 2B 0.3mm-Bleistiftminen geschrieben.
Dann hatte ich längere Zeit eine Gelschreiber/Tintenrollerphase, weil ich nicht wusste, dass es wasserfeste Tinten gibt. Und dann war es richtig schwierig, herauszufinden, wie ich mit einem Füller feine, wasserfeste Linien hinkriege. Das hat im Ernst Jahre gedauert, das durch Ausprobieren herauszufinden, bis ich endlich zufrieden war, bis ich endlich den wasserfesten Gelschreiber, der nicht durchschlägt, an den Nagel hängen konnte.
Heute weiß ich, dass ich dafür am besten die Stahlfedern von Pilot nehme, die für mich die richtige Kombination von Tintenfluss und feinem Strich habe.
Lange Zeit waren für mich die blauen Tinten ein großes Problem, wenn es darum ging, wasserfest zu schreiben. Keine Ahnung, warum ich das gefühlsmäßig so haben möchte, aber der Bleistift, Uniball Gelstift, Uniball Tintenroller und Kuli sind ja auch allesamt wasserfest.
Erst seit ich die MB entdeckt habe, und das ist erst ein paar Wochen her, bin ich vollends zufrieden. Das ist ein Blauton, der für mein verrücktes Auge mit den grauen Lineaturen optimal harmoniert. Das ist übrigens auch (für meinen Geschmack) für die Königsblautöne von Pelikan 4001 oder Lamy T10 der Fall, aber diese sind mehr so das Gegenteil von wasserfest
Und ich bin zum Schluss gekommen, dass man mit blauen Tinten gar nicht so feine Linien schreiben sollte, dass das gar nicht so gut aussieht. Blau schreibe ich deswegen mit japanisch M oder F, oder europäisch F oder EF. Ganz fein nur mit schwarz, und am liebsten auf blauen (früher hatte Exacompta sowas) oder violetten Lineaturen (Clairefontaine).
Auf diesen Spleen kam ich, als ich das erste Mal in den USA kam, wo fast jeder mit Schwarz schreibt, aber fast alle Papiere blau liniert sind. Ich hatte meinen Rotring Kalligraphie-Stift mit feiner Spitze dabei und schrieb mit Pelikan 4001 brillantschwarz auf dieses College-Papier und wunderte mich, warum mir das so viel besser gefiel als meine Notizen in Deutschland. Manchmal hat man ein Brett vor dem Kopf; irgendwann, wieder zuhause, lagen Notizen aus Deutschland und aus USA nebeneinander, und dann fiel mir erst auf, dass dieses typische Blau der Linien einen sehr schönen Kontrast mit der schwarzen Tinte bildet - so wie unser Königsblau einen sehr schönen Kontrast zu den grauen Lineaturen bildet. Papiere mit schwarzen Lineaturen hasse ich wie die Pest, aber diese breiten sich immer mehr aus.
Ja, und so kam das, dass ich diese seltsamen, skurrilen Ansprüche an Papier, Tinte und Federn entwickelt und jahrelang gesucht habe, bis ich zufrieden war. Nur der Nachschub an blauen Lineaturen bleibt weiterhin schwierig oder teuer, weil der Versand aus den USA wahnsinnig teuer ist, und meistens ist mir das den gigantischen Aufpreis nicht wert.
Aber immerhin hat die niederländische Kette HEMA nun wenigstens Schulhefte mit blauen Karos im Angebot, sodass ich inzwischen nicht mehr ganz auf verlorenem Posten stehe, was meine blauen oder blaugrünen Lineaturen angeht
Mit meinen Blöcken, die ich aus dem 1-Dollar-Shop von meiner letzten USA-Reise mitgebracht habe, gehe ich richtig geizig um.
Falls Du vor Langeweile eingeschlafen bist, war es auch zu was nützlich, denn es ist ja schon spät.
Viele Grüße,
Arda
es kommt noch schlimmer. Die Strichbreiten haben auch mit dem Papier zu tun, aber das wirst Du selber beobachtet haben.
Meine Beobachtung ist, dass auf Papiersorten wie Oxford Optik Paper oder Clairefontaine die Strichbreite dünner, auf rauem, für Kugelschreiber optimiertem Papier breiter ist.
Deswegen habe ich für meine Lieblingstinten immer mehrere Füller betankt, um sozusagen auf verschiedenes Papier reagieren zu können.
Ich wundere mich ein wenig über mich selbst, aber als Schüler oder Student habe ich mir über solche Dinge nie Gedanken gemacht. Da habe ich einfach die königsblaue Patrone in meinen Pelikano gepackt und habe geschrieben.
Irgendwann entdeckte ich meine Vorliebe für feine Striche, schon als Schüler, mochte die ersten feinen Gelschreiber, und habe lange Jahre mit 2B 0.3mm-Bleistiftminen geschrieben.
Dann hatte ich längere Zeit eine Gelschreiber/Tintenrollerphase, weil ich nicht wusste, dass es wasserfeste Tinten gibt. Und dann war es richtig schwierig, herauszufinden, wie ich mit einem Füller feine, wasserfeste Linien hinkriege. Das hat im Ernst Jahre gedauert, das durch Ausprobieren herauszufinden, bis ich endlich zufrieden war, bis ich endlich den wasserfesten Gelschreiber, der nicht durchschlägt, an den Nagel hängen konnte.
Heute weiß ich, dass ich dafür am besten die Stahlfedern von Pilot nehme, die für mich die richtige Kombination von Tintenfluss und feinem Strich habe.
Lange Zeit waren für mich die blauen Tinten ein großes Problem, wenn es darum ging, wasserfest zu schreiben. Keine Ahnung, warum ich das gefühlsmäßig so haben möchte, aber der Bleistift, Uniball Gelstift, Uniball Tintenroller und Kuli sind ja auch allesamt wasserfest.
Erst seit ich die MB entdeckt habe, und das ist erst ein paar Wochen her, bin ich vollends zufrieden. Das ist ein Blauton, der für mein verrücktes Auge mit den grauen Lineaturen optimal harmoniert. Das ist übrigens auch (für meinen Geschmack) für die Königsblautöne von Pelikan 4001 oder Lamy T10 der Fall, aber diese sind mehr so das Gegenteil von wasserfest
Und ich bin zum Schluss gekommen, dass man mit blauen Tinten gar nicht so feine Linien schreiben sollte, dass das gar nicht so gut aussieht. Blau schreibe ich deswegen mit japanisch M oder F, oder europäisch F oder EF. Ganz fein nur mit schwarz, und am liebsten auf blauen (früher hatte Exacompta sowas) oder violetten Lineaturen (Clairefontaine).
Auf diesen Spleen kam ich, als ich das erste Mal in den USA kam, wo fast jeder mit Schwarz schreibt, aber fast alle Papiere blau liniert sind. Ich hatte meinen Rotring Kalligraphie-Stift mit feiner Spitze dabei und schrieb mit Pelikan 4001 brillantschwarz auf dieses College-Papier und wunderte mich, warum mir das so viel besser gefiel als meine Notizen in Deutschland. Manchmal hat man ein Brett vor dem Kopf; irgendwann, wieder zuhause, lagen Notizen aus Deutschland und aus USA nebeneinander, und dann fiel mir erst auf, dass dieses typische Blau der Linien einen sehr schönen Kontrast mit der schwarzen Tinte bildet - so wie unser Königsblau einen sehr schönen Kontrast zu den grauen Lineaturen bildet. Papiere mit schwarzen Lineaturen hasse ich wie die Pest, aber diese breiten sich immer mehr aus.
Ja, und so kam das, dass ich diese seltsamen, skurrilen Ansprüche an Papier, Tinte und Federn entwickelt und jahrelang gesucht habe, bis ich zufrieden war. Nur der Nachschub an blauen Lineaturen bleibt weiterhin schwierig oder teuer, weil der Versand aus den USA wahnsinnig teuer ist, und meistens ist mir das den gigantischen Aufpreis nicht wert.
Aber immerhin hat die niederländische Kette HEMA nun wenigstens Schulhefte mit blauen Karos im Angebot, sodass ich inzwischen nicht mehr ganz auf verlorenem Posten stehe, was meine blauen oder blaugrünen Lineaturen angeht
Mit meinen Blöcken, die ich aus dem 1-Dollar-Shop von meiner letzten USA-Reise mitgebracht habe, gehe ich richtig geizig um.
Falls Du vor Langeweile eingeschlafen bist, war es auch zu was nützlich, denn es ist ja schon spät.
Viele Grüße,
Arda
Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte
Hallo Gert,PenFan hat geschrieben: ↑29.12.2020 18:03
Genau. Bei einem neuen Füllfederhalter mache ich es so: Zuerst kommt Pelikan 4001 Königsblau rein und das schaue ich mir an. Kommt die zu blaß, dann kommen nur noch die "nassen" Tinten für weitere Versuche in Frage. Ist das Königsblau sehr dunkel, dann wende ich mich der "trocken" fließenden Fraktion meiner Tinten zu.
diese Vorgehensweise finde ich richtig prima! Das werde ich auch ausprobieren!
Welches sind die nasseren blauen Tinten? Ich habe einmal irgendwo gelesen, dass die Waterman-Tinten recht nass laufen sollen, aber ich habe bestimmt 15 Jahre nicht mehr mit Waterman-Tinte geschrieben.
Viele Grüße,
Arda
Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte
Und was das Schreiben mit Kuli angeht: Damit kann man mich inzwischen jagen.
Wenn ich in den Fingerspitzen den Rollwiderstand der Kugel auf dem Papier spüre, verglichen mit dem Gleiten einer guten Federspitze eines Füllers, dann kriege ich schon zuviel.
Wenn ich in den Fingerspitzen den Rollwiderstand der Kugel auf dem Papier spüre, verglichen mit dem Gleiten einer guten Federspitze eines Füllers, dann kriege ich schon zuviel.
Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte
Beschränkt auf die blauen Farbtöne: Gut laufen die Diamine Sargasso Sea, Diamine Midnight, Diamine Radiant Blue und auch die Aurora Blue. Waterman habe ich nicht.
VG Gert
„Das Leben ist wirklich einfach, aber wir bestehen darauf, es kompliziert zu machen.“ (Konfuzius)
„Das Leben ist wirklich einfach, aber wir bestehen darauf, es kompliziert zu machen.“ (Konfuzius)
Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte
Hallo Arda,
bin noch da, bin noch wach
Bei meiner Strichbreitenvergleichsliste würden natürlich alle Füller auf dem gleichen Papier schreiben, bzw. (teilweise) sogar auf dem selben; es wäre ja pro Füller nur höchsten 1 Zeile, da täten dann schon so einige auf 1 Seite passen.
Ich ärgere mich im Nachhinein ziemlich, dass meine Füllerbegeisterung zeitlich so ungünstig aufgetreten ist, sprich erst nach Schule und Studium... dabei wären das die idealen Zeiten gewesen mich ausführlichst mit Füllern und vor allem Tinten auszutoben mit den Mengen die da auf- und mitzuschreiben waren. Wärend ich heutzutage mir fast schon künstlich Schreibgelegenheiten schaffen muss..
Aber nein, damals war die Begeisterung allenfalls zart ausgeprägt (ich erinnere mich allerdings, dass ich immer gerne Farbübergänge zwischen verschiedenen Patronen beobachtet habe - da war noch nix mit Füller-Spülen bei Farbwechsel! ) und zeitweise wollte ich auch nur noch mit Kuli schreiben, weil ich mit Füller meine Schrift so schulkindmäßig fand und Kugelschreiber (mMn) sie erwachsener wirken ließ.
Blaue Tinte mag ich auch in dünn, schwarze aber nicht so gern in dick - insbesondere in Kalligraphie-Füllern wirkt schwarze Tinte viel zu massiv, finde ich.
Bei der Lineatur habe/hätte ich gern viel Vielfalt. Sowohl bei der Art wie auch bei der Farbe der Lineatur.
HEMA habe ich erst vor kurzem entdeckt - gefällt mir gut (auch preislich...), aber leider ist im Moment der Onlineshop nur sehr lückenhaft bestückt.
(P.S.: gelegentlich schreibe ich immer noch gern mit nem Kuli )
bin noch da, bin noch wach
Bei meiner Strichbreitenvergleichsliste würden natürlich alle Füller auf dem gleichen Papier schreiben, bzw. (teilweise) sogar auf dem selben; es wäre ja pro Füller nur höchsten 1 Zeile, da täten dann schon so einige auf 1 Seite passen.
Ich ärgere mich im Nachhinein ziemlich, dass meine Füllerbegeisterung zeitlich so ungünstig aufgetreten ist, sprich erst nach Schule und Studium... dabei wären das die idealen Zeiten gewesen mich ausführlichst mit Füllern und vor allem Tinten auszutoben mit den Mengen die da auf- und mitzuschreiben waren. Wärend ich heutzutage mir fast schon künstlich Schreibgelegenheiten schaffen muss..
Aber nein, damals war die Begeisterung allenfalls zart ausgeprägt (ich erinnere mich allerdings, dass ich immer gerne Farbübergänge zwischen verschiedenen Patronen beobachtet habe - da war noch nix mit Füller-Spülen bei Farbwechsel! ) und zeitweise wollte ich auch nur noch mit Kuli schreiben, weil ich mit Füller meine Schrift so schulkindmäßig fand und Kugelschreiber (mMn) sie erwachsener wirken ließ.
Blaue Tinte mag ich auch in dünn, schwarze aber nicht so gern in dick - insbesondere in Kalligraphie-Füllern wirkt schwarze Tinte viel zu massiv, finde ich.
Bei der Lineatur habe/hätte ich gern viel Vielfalt. Sowohl bei der Art wie auch bei der Farbe der Lineatur.
HEMA habe ich erst vor kurzem entdeckt - gefällt mir gut (auch preislich...), aber leider ist im Moment der Onlineshop nur sehr lückenhaft bestückt.
(P.S.: gelegentlich schreibe ich immer noch gern mit nem Kuli )
Zuletzt geändert von Chia am 29.12.2020 23:16, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte
Die Diamine sind aber ziemlich gut wasserlöslich.
Grüße
Vikka
Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte
Vikka
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