Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte

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ai19
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Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte

Beitrag von ai19 » 09.02.2021 22:48

Übrigens habe ich meinem P495 eine Demineralisierungskur verpasst.

Die ersten MB-Chargen hängen ja im Tintenleiter durch das Aufziehen in den Konverter; spannend wird es, wenn dieser leergeschrieben ist und die Suppe aus dem Konverter nachlaufen muss.

Den P495 mag ich ja echt. Ob das daran liegt, dass er fast baugleich (ohne die Rillen am Griffstück) ist mit dem Pelikano, mit dem ich bis zur 10. Klasse geschrieben habe, kann ich nicht beantworten :P

Mein Vater muss den früher auf Halde gekauft haben, denn als ich in die Schule kam, war schon der Zylinder-Pelikano aktuell, und ich war der einzige Coole, der noch einen blauen Pelikano mit der geschwungenen Form hatte. :)

Das wäre ja wirklich famos, denn die MB passt sicher zur Sitzgruppe "Siegfried", wobei ich mir sicher bin, dass wir die Sitzgruppe "Adelheid" oder "Brunhilde" haben, oder keine Ahnung, wie die heißt :)

Das absolute Gegenstück zur MB ist die Pilot Blue Black. Bei der frage ich mich, ob man da überhaupt eine Kappe draufmachen muss, und ob überhaupt Füller existieren, die mit ihr nicht klarkommen. :)

Leider haben die japanischen Kollegen auch hier die Farbe dem blassen, schmutzigen Blassblau einer trocken geflossenen EG-Tinte nachempfunden - was ihnen aber sehr gut gelungen ist :P

Thom

Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte

Beitrag von Thom » 10.02.2021 0:11

Berichte bitte mal, wie's mit der Mb weitergeht, gerne auch im vorne verlinkten Thread. Ich schaue nur immer, dass diese Nanotinten keinen so radikalen Verriss kriegen, wenn es möglicherweise wirklich am Agglomerieren liegt, dafür sind die Tinten schon ein bisschen empfindlich.

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Thomas

ai19
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Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte

Beitrag von ai19 » 12.02.2021 13:52

Das Geheimnis um die Sailor Ink Black versus die Kiwaguro lüftet sich offenbar ein wenig: Es sind nicht die identischen Tinten. Was da denselben Geruch verströmt, scheint ein Konservierungsmittel zu sein, glaubt man den Gerüchten, die Tante Gugel verbreitet.

Dass es verschiedene Tinten sind, sieht man am Wasserfestigkeitstest. 8 Stunden unter Wasser.
vorher.png
vorher.png (87.55 KiB) 3220 mal betrachtet
nachher.png
nachher.png (105.8 KiB) 3220 mal betrachtet
Als Referenz dient der wasserfeste Bleistift (vielleicht hätte ich einfach bei Bleistiften bleiben sollen). Die Sailor Kiwaguro ist vom Wasser völlig unbeeindruckt. Die MB habe ich mal weggelassen, bei der ist es ganz genauso, wie ich bei anderer Gelegenheit getestet habe.

Insgesamt kann man allen japanischen Tinten eine sehr gute Wasserresistenz bescheinigen, alle bleiben klar lesbar. Die Platinum Blue Black als klassische EG-Tinte bleibt mit einem klar lesbaren, charakteristischen Hellgrau auf dem Papier.

Die schwarzen Basistinten von Sailor und Pilot zeigen ganz ähnliche Eigenschaften.

Bei der Pilot Blue und der Blue Black frage ich mich, ob sie beide als Grundlage aus demselben Blau bestehen, dem andere Komponenten beigemischt wurden.

ai19
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Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte

Beitrag von ai19 » 12.02.2021 22:06

Thom hat geschrieben:
10.02.2021 0:11
Berichte bitte mal, wie's mit der Mb weitergeht, gerne auch im vorne verlinkten Thread. Ich schaue nur immer, dass diese Nanotinten keinen so radikalen Verriss kriegen, wenn es möglicherweise wirklich am Agglomerieren liegt, dafür sind die Tinten schon ein bisschen empfindlich.

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So ganz bin ich noch nicht davon überzeugt, dass die MB etwas für jeden Füller ist.

Definitiv gibt es eine Empfindlichkeit der Tinte gegenüber Wasserrückständen, auch wenn es destilliertes Wasser ist.

Aus dem P495 floss die MB zuerst übertrieben stark, dann wurde die Schrift immer heller und blasser.

Ich habe dann noch einmal eine frische Füllung aufgezogen. Seitdem schreibt er anständig, ein schönes dunkles Königsblau, zickt aber ein paar Millimeter beim Anschreiben, wenn er eine Nacht lag. Das machen die Piloten und die Waldmänner auch nach einer Woche nicht.

Ich traue der Sache noch nicht so recht über den Weg. Aber toll wäre es natürlich, wenn einer meiner Lieblingsfüller mit meiner blauen Lieblingstinte zurecht käme. Noch ist das Dream Team der Pilot Koushi mit der MB, gefolgt vom Waldmann und dem Heritage 91.

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Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte

Beitrag von ai19 » 13.02.2021 13:01

Thom hat geschrieben:
10.02.2021 0:11
Berichte bitte mal, wie's mit der Mb weitergeht, gerne auch im vorne verlinkten Thread. Ich schaue nur immer, dass diese Nanotinten keinen so radikalen Verriss kriegen, wenn es möglicherweise wirklich am Agglomerieren liegt, dafür sind die Tinten schon ein bisschen empfindlich.

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Thomas
Erst schrieb sie immer heller, dann gar nicht mehr.

Die Mineralien allein können es nicht sein. Ich bin wieder mehr bei meinem Tintenleiterkunststoff.

Thom

Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte

Beitrag von Thom » 13.02.2021 13:15

ai19 hat geschrieben:
12.02.2021 22:06
Seitdem schreibt er anständig, ein schönes dunkles Königsblau, zickt aber ein paar Millimeter beim Anschreiben, wenn er eine Nacht lag.
Das könnte auch an einer undicht schließenden Kappe liegen, da ist die Mb permanent etwas problematischer als die Sailor-Nanotinten.

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Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte

Beitrag von ai19 » 13.02.2021 13:35

Mag sein, aber mit der Super5 konnte der auch längere Zeit problemlos herumliegen, und wirklich undicht sind Pelikankappen eigentlich nicht.

Aber in jedem Fall ist die blaue MB nicht etwas für jeden Füller, soviel kann man feststellen.

Auch einem Platinum kann man nicht vorwerfen, undicht schließende Kappen zu haben, und so wirklich gut läuft die MB da auch nicht raus.

Thom

Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte

Beitrag von Thom » 13.02.2021 15:37

Steckkappe oder Schraubkappe? Steckkappen verschleißen mit der Zeit, hatten wir schon bei Lamy und ich selbst beim ArtPen und der ist neu "hermetisch" dicht.

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Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte

Beitrag von ai19 » 13.02.2021 19:54

Der P495 hat eine Steckkappe; der M605 eine Schraubkappe, und beide kommen mit der MB nicht klar.

Dasselbe Theater hatte ich mit der Diamine Registrar's Ink oder Deiner Nachtblau. Nicht jeder Füller kann mit jeder Tinte, und deswegen habe ich diesen Faden gestartet. Mein Fazit ist, dass Pelikan-FFH und MB-Tinte einfach nicht miteinander funktionieren.

Die dunkelblaue R&K Dokumentus hat z.B. in einem M200 keinen Ärger gemacht; dafür blutet sie relativ hart durch. Ich habe sie jetzt in einem Plumix, dessen Schraubverbindungen ich zusätzlich mit Silikondichtungsringen versehen habe. Das funktioniert bisher ganz ausgezeichnet, auch die grüne R&K Dokumentus hat in dieser Konfiguration aufgehört zu zicken.

Mit der Platinum Blue Black kann der P495 einen Monat und länger herumliegen, ohne dass es die geringsten Anschreibeprobleme gibt. Aufgrund des Tintenflusses finde ich den Pelikan sogar besser geeignet für die Platinum-Tinte als die Platinum-Füller selbst.

Ich werde für den P495 wieder zurück auf die Pt BB wechseln. :) Die Pt BB ist eine wirklich unkomplizierte, gut fließende EG-Tinte, die bisher in keinem meiner FH irgendeinen Ärger gemacht hat.

In meine Lamys kommen jetzt die Standardtinten von Pilot, die extrem robust gegen Austrocknen sind und somit besser für Lamys undichte Kappen geeignet sind als die Lamy-Tinten.

Nach den erfreulichen Eigenschaften der Sailor Ink Black (Standardlinie) werde ich die Blue und Blue Black auch testen, insbesondere auch auf des Verhalten bezüglich Austrocknen. Vielleicht ist das Blue Black von Sailor ja schöner als das von Pilot.

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Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte

Beitrag von ai19 » 13.02.2021 19:59

Der erwähnte Muji macht übrigens auch keinerlei Probleme mit der MB. Die Kappe würde ich als etwas zu undicht für die MB betrachten, sodass man ihn täglich verwenden muss. Deswegen werde ich ihn wohl nicht mit der MB betankt halten.

Aber die MB läuft nach einem etwas hellen Aufstrich schnell dunkelblau und satt auf das Papier.

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Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte

Beitrag von PenFan » 13.02.2021 20:10

Mein Fazit ist, dass Pelikan-FFH und MB-Tinte einfach nicht miteinander funktionieren
Da habe ich etwas andere Erfahrungen (ich benütze aber keine Nanotinten). Mein Pelikan M605 M-Feder schreibt am besten mit der Montblanc Midnight Blue (aktuelle Rezeptur). Da kommt auch keine andere Tinte mehr rein, das passt einfach zu gut. Mit Pelikan-Tinten schreibt er deutlich schlechter, ganz übel ist Pelikan 4001 Brilliant-Schwarz (die wiederum in meinem TWSBI ECO perfekt schreibt).

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Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte

Beitrag von Chia » 13.02.2021 20:34

ai19 hat geschrieben:
13.02.2021 19:59
Aber die MB läuft nach einem etwas hellen Aufstrich schnell dunkelblau und satt auf das Papier.
Da fällt mir grad ein: beim FPN gab es vor kurzem auch einen Thread wo sich jemand darüber wunderte dass die MB Permanent Blue nach etwas Liegen des Füllers sehr hell und blass aus dem Füller kam.
Schreibst/liest Du da drüben auch?

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Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte

Beitrag von vanni52 » 13.02.2021 20:36

PenFan hat geschrieben:
13.02.2021 20:10
Mein Fazit ist, dass Pelikan-FFH und MB-Tinte einfach nicht miteinander funktionieren
Da habe ich etwas andere Erfahrungen
Ich auch.
MB hat mal richtig gute Tinten herausgebracht, Winter Glow, Shakespeare, Tolstoy, Corn Poppy Red, ...
Die liefen natürlich auch in diversen Pelikan Füllfederhaltern hervorragend.
Was man über die aktuellen Tinten nicht mehr sagen kann.
LG
Heinrich

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Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte

Beitrag von Killerturnschuh » 15.02.2021 7:08

Das halte ich für ein Gerücht.
Tatsache ist jedoch das nicht jede Tinte in jedem Füller gleich gut funktioniert, und das vollkommen markenübergreifend und innerhalb der Marken.

Für optimale Ergebnisse müssen Tinte und Füller eben harmonieren.

Wenn ich mir beispielsweise den Tintentest zu Modena Red und die aufgeführten Präferenztinten ansehe erkenne ich meine Tinten wie sie in ihrem aktuellen Füllern auf das Papier kommt kaum wieder. Da passen Tinte und Federn einfach nicht, und dem entsprechend ist das Ergebnis.

Dabei schreibe ich mit feinen Federn bei denen der Farbauftrag ohnehin geringer ist.

Andere Tintenvorsteller haben glücklicherweise ein besseres Händchen dafür welche Tinten in welchen Füllern optimal funktionieren.
Salve

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Re: Plauderei: Das Zusammenspiel von Füllfederhalter und Tinte

Beitrag von NicolausPiscator » 15.02.2021 7:30

Dass MB-Tinte schlechter geworden sein soll, kann ich nicht bestätigen. Es gab Preisanpassungen, ja. Es gab Designänderungen, ja. Es gibt neue Tintenserien, ja. Aber schlechter? Qualitativ schlechter? Nein. Modena ist zum Beispiel eine ausgezeichnete Tinte, Petrol umwerfend und Pop Pink der absolute Wahnsinn.

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