Womit schreiben die Profis?

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Füchschen
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Re: Womit schreiben die Profis?

Beitrag von Füchschen » 23.04.2021 6:13

Also Neil Gaiman schreibt sehr viel mit Füllern und freut sich auf Instagram und Facebook sehr über seine Tintenbestellung.
Tintige Grüße von Vanny

Der Zeitreisende
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Re: Womit schreiben die Profis?

Beitrag von Der Zeitreisende » 24.04.2021 2:14

SpurAufPapier hat geschrieben:
20.04.2021 22:25
Mit einem Bleistift.

Journalisten mit einem dicken Druckbleistift 0,7, damit die Mine nicht ausgeht und nicht nachgespitzt werden muss und immer überall einsatzbereit ist.
Oder auch 0,9 mm: https://www.cultpens.com/i/q/PT26947/pl ... mm-mps-200

“Press Man gets its name from its intended application, designed for journalists writing quickly. Cushioned lead mechanism to prevent lead breakages whilst also making writing smoother.”
Danke, ich bin schon bekehrt – das Schreiben mit Füller ist der Weg ins irdische Paradies.

SpurAufPapier
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Re: Womit schreiben die Profis?

Beitrag von SpurAufPapier » 24.04.2021 8:28

Der Zeitreisende hat geschrieben:
24.04.2021 2:14
m-mps-200

“Press Man gets its name from its intended application, designed for journalists writing quickly.
Gelb für die "gelbe" Presse?
Grüße
Vikka

Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte

Der Zeitreisende
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Re: Womit schreiben die Profis?

Beitrag von Der Zeitreisende » 24.04.2021 10:44

SpurAufPapier hat geschrieben:
24.04.2021 8:28
Der Zeitreisende hat geschrieben:
24.04.2021 2:14
m-mps-200

“Press Man gets its name from its intended application, designed for journalists writing quickly.
Gelb für die "gelbe" Presse?
😂 Ein Warnungsstift! „Pass auf, ich bin Journalist.“

(Aber Platinum ist gut.)
Danke, ich bin schon bekehrt – das Schreiben mit Füller ist der Weg ins irdische Paradies.

Thom

Re: Womit schreiben die Profis?

Beitrag von Thom » 24.04.2021 11:21

Journalistin ist ein ehrenwerter Beruf. Einen Warnstift braucht: "Pass auf, ich bin Hofberichterstatter!" :)

V.G.
Thomas

Tintenfinger
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Re: Womit schreiben die Profis?

Beitrag von Tintenfinger » 24.04.2021 18:50

Ich versuche mich ja auch gelegentlich am Schreiben von Geschichten und sonstigen kreativen Texten. Dabei schreibe ich teils mit Hand, teils auch gleich von Anfang an am Computer. Irgendwann, meist spätestens bei Version 2, muss ich das ganze dann ja eh tippen und das kann bei längeren Sachen mühsam werden. Trotzdem hat das Schreiben von Hand für mich Vorteile, die ich gerne nutze obwohl ich auch relativ gut am Computer schreiben kann (schnell, 10 Finger und blind, aber nicht unbedingt so dass ich dafür Applaus von einer Tipp-Lehrerin bekommen würde.

Ganz praktisch ist es einfach so, dass ich an einem handschriftlichen Text auch überall unterwegs weiterarbeiten kann, während ich mein Laptopp doch nicht ständig mitschleppe und mich mit Arbeiten am Handy schwertue. Ausserdem kann ich nicht durch tausend anderes Zeug am Bildschirm abgelenkt werden. Dazu neige ich leider. Ich weiss, Disziplinproblem, aber so bin ich halt.

Aber das ist nicht alles. Ich habe einfach festgestellt, das es meiner Produktivität und auch meinem Stiel guttut, wenn ich mich einfach in eine Geschichte vertiefe und schreibe was mir spontan in den Kopf kommt, ohne dass der innere Zensor ständig mitliest und alles gleich wieder hinterfragen und ändern will. Das geht natürlich auch am Computer, es gibt sogar Apps die dazu zwingen, wenn man sie denn verwendet, aber die für mich einfachste Methode, das zu erzwingen ist das Laptopp auszumachen und mich mit Stift und Papier irgendwo zu verschanzen.

Auch mich selbst korrigieren tue ich im ersten Durchgang emmer handschriftlich, selbst bei getipptem und ausgedruckten Text. Dabei sind die Änderungen später nachvollziehbar falls ich aus irgendeinem Grund wieder zurückrudere, und man verliert gerade bei strukturellen Änderungen nicht den Überblich und verzettelt sich weniger.

Und ausserem ist da noch der schiere Spass am schreiben mit einem tollen Füller. Erhöht den Genuss beim Hobby und kann motivieren, wenn ich Probleme habe, mich aufzuraffen.

Susi

Karl(a)
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Re: Womit schreiben die Profis?

Beitrag von Karl(a) » 28.04.2021 20:55

Ich habe noch mal 'Im Schreiben zu Hause' durchgeblättert:
  • Handke schreibt mit Tintenroller in Notizbücher. (Schreibt alles mit Hand...)
    Jurek Becker mit Fineliner in Spiralbindung.
    Sarah Kirsch mit sieben Füllern.
    Raoul Schrott: Füller, Notizbuch, Schreibmaschine.
    Peter Bichsel: Schreibmaschine.
    Reiner Kunze: Parker Luxusfüller.
    Hermann Lenz: Schreibfeder, Tintenfass.
    Uli Becker: Shaeffer Füller.
    Katja-Lange-Müller: Bleistift.
    Elfriede Jelinek: Hand zu kräftig für Füller.
    Sten Nadolny: PC.
    Robert Menasse: Füllfeder.
    Michael Krüger: Fineliner.
    Herta Müller: Laptop. Kugelschreiber.
    Martin Walser: SpacePen.
...
Jetzt bin ich bei Seite 93 von 250, jetzt mag ich nicht mehr. Ah, Ernst Jünger seh' ich noch: Füller.
Nun, das Buch ist von 1996 und womöglich überholt, was gegenwärtige Autoren betrifft.
Kempowski hatte da noch einen dieser Röhrenbildschirme und einen Gehäuse-PC. Wie schnell doch die Entwicklung voranschreitet.
Viele Autoren aber betonen, wie wichtig ihnen das Schreiben mit der Hand ist, also der sinnliche Ausdruck und die Motorik der Hand-Gedanken-Übertragung.
Ich selbst habe kürzlich die Aufzeichnungen meiner Bretagne-Reise wiedergefunden. Leider mit Wasserschaden; und weil damals mit Füller geschrieben, nun komplett unleserlich. Einem Profi würde das nicht passieren.
Mich würde interessieren, womit Chatwin seine Ur-Moleskines vollgeschrieben hat. Mit Füller ja wohl nicht.

Frodo
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Re: Womit schreiben die Profis?

Beitrag von Frodo » 28.04.2021 22:12

Uzodinma Iweala schreibt mit Lamy Füller.

Karl(a)
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Re: Womit schreiben die Profis?

Beitrag von Karl(a) » 06.05.2021 18:47

Kürzlich gefunden im SZ-Magazin, 9/21, Seite 14, Interview mit Martin Mosebach, auf die Frage, womit er schriebe:
Zitat Anfang: 'Aus verrücktem Fetischismus mit einem kleinen Schulfüller von Pelikan ... ein Montblanc-Füller wäre für meine Zwecke völlig unbrauchbar.' Zitat Ende.

Ich vermute also: Ein Pelikano! Und er gebraucht das Wort 'Fetisch'!
Ich habe auch noch einen Pelikano herumliegen. Hat irgendeinem Kind gehört. Die Kappe ist zerbrochen, das Bruchstück verloren; außerdem ist das gelbe Griffstück völlig pappig, als würde sich dieses Gummi auflösen. Vielleicht wickle ich Tesa drum herum und um die Kappe Paketpackband, damit das wieder luftdicht schließt.
Dann wird vielleicht noch eine Dichterin aus mir.

Thom

Re: Womit schreiben die Profis?

Beitrag von Thom » 06.05.2021 20:43

Das liegt am Satzanfang. Der ist nicht Dichter, weil er mit dem kleinen Pelikan schreibt, sondern weil er weiß, dass es Fetischismus ist. :)

V.G.
Thomas

Der Zeitreisende
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Re: Womit schreiben die Profis?

Beitrag von Der Zeitreisende » 07.05.2021 1:51

Karl(a) hat geschrieben:
28.04.2021 20:55
Ich habe noch mal 'Im Schreiben zu Hause' durchgeblättert:
  • Handke schreibt mit Tintenroller in Notizbücher. (Schreibt alles mit Hand...)
    […]
Das muss eine neue Entwicklung sein. Ich erinnere mich an ein Zeitungsphoto, vielleicht vor 10 Jahren, mit zwei Dutzend Holzbleistiften, die er ‹wie üblich› für den Schreibtag frisch gespitzt hatte.
Danke, ich bin schon bekehrt – das Schreiben mit Füller ist der Weg ins irdische Paradies.

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ChronoCop
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Re: Womit schreiben die Profis?

Beitrag von ChronoCop » 07.05.2021 8:27

Bin freiberuflich Literaturübersetzer und verwende bei Poesie immer Füller und bei Prosa immer Laptop, und die Schrifttype muss immer Arial sein, da der Helvetica mehr als nur ähnlich.
Herzlich,
Brane

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Re: Womit schreiben die Profis?

Beitrag von ChronoCop » 07.05.2021 11:02

Und zu Handke aus erster Hand :) : er schreibt nur mit Bleistiften, die er haufenweise hortet und querbeet bezieht.

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Artedscribir
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Re: Womit schreiben die Profis?

Beitrag von Artedscribir » 10.05.2021 19:51

Der Fisher Space ist das genialste für "Notfälle". Sonst Füller-Fan, habe ich 2 davon. Die schreiben immer. Auf allem. Auch senkrecht nach oben. Perfekt für den Dschungel.
Alexander

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