Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Technikfragen zum Forum, Fotothemen, Kaufberatung, Brieffreude, etc.

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Sabine
Beiträge: 778
Registriert: 11.12.2013 19:05

Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Sabine »

Ihr Lieben,
nachdem dieses Forum gerne, besonders zum Einstieg, als wertvolle Informationsquelle genutzt wird, stelle ich mir die Frage, woher das Wissen, das sich hier angesammelt hat, überhaupt stammt.
Und die nächste Frage ist gleich: wie kann man eine Art Gleichgewicht erreichen oder aufrechterhalten, sodaß nicht ein paar Mitglieder, die ihr Wissen zur Verfügung stellen, einseitig zur „Substanz" des Forums beitragen, während eine Mehrheit diese Informationen abschöpft, negativer ausgedrückt: konsumiert?
Mir ging es so, als ich dieses Forum entdeckte: ich bekam sofort sehr sachkundige Informationen zu einem mir bis dahin unbekannten Füller, und auch meine nächsten Fragen fanden immer ein sehr kundiges Gegenüber. Wie also konnte ich dem Forum „etwas zurückgeben"? (Für mich habe ich z.B. die Möglichkeit gefunden, den Mods beim Aufräumen der Tauschbörse zu helfen.)
Was sind Eure Gedanken dazu? was haltet Ihr für „gute" Beiträge, welcher Qualität sollen die sein? und wie eher nicht?
Ich bin gespannt auf eine rege Diskussion.
Herzliche Grüße!
Sabine
Horsa

Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Horsa »

Ich glaube, das Wissen folgt der Neugier. Lange und viel Neugier, viel Wissen und Erfahrung.
Die Qualität halte ich für egal. Gibt es eine Frage, hat jemand eine Idee, raus damit. Das hilft ja vielleicht und ist dann gut.
Es soll auch neimand glauben, er müsse sich seines vermeintlich beschränkten Wissens wegen verstecken.
Ebenso soll ein vermeintlich Wissender andere nicht einschüchtern. Machen unsere Wissenden aber auch nicht.
Ist doch alles unsere Leidenschaft und Freude!

Liebe Grüße

Horsa
V-Li
Beiträge: 2056
Registriert: 17.01.2018 10:40

Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von V-Li »

Wissen und Erfahrung kommen mit Beschäftigung und Zeit. Man nutzt die wissenden Foristi ja nicht aus, die machen das alles freiwillig.
Thom

Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Thom »

Horsa hat geschrieben:
27.08.2021 15:27
Die Qualität halte ich für egal.
Das ist sie mit Sicherheit nicht.

V.G.
Thomas
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Pelle13
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Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Pelle13 »

Ich denke, dass das "Wissen" aus der Zeit und der Intensität der Beschäftigung mit einer Sache erwächst. Dabei ist es natürlich auch entscheidend, auf welche Art man sich seinem Hobby widmet - ist man Sammler einer bestimmten Marke, dann wird man versuchen, möglichst viel über diese Marke herauszufinden; ist man an historischen Schreibgeräten interessiert, kommt man irgendwann an einen Punkt, wo man sich auch mit der Füller-Reparatur beschäftigt; ...
Je vielfältiger die Interessen der Forumsmitglieder sind, umso eher finden sich auch Experten für alle denkbaren Fragen (Papierqualität, Federschleifen, Tintentests, ...).
Klar, es gibt Forumsmitglieder, die einen riesig großen Wissensfundus haben, und Forumsmitglieder, die noch nicht so viel Wissen angehäuft haben. Ich freue mich jedenfalls über alles, was ich hier lernen darf und hoffe, dass die Experten ihr Wissen gerne teilen und sich nicht (zu oft) ausgenutzt fühlen.

Liebe Grüße,
Dagmar
Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur. (Albert Einstein)
Thom

Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Thom »

Mit der Qualität ist das ja auch kein Thema für alle Forumsmitglieder, aber bei "Experten"
sollte man schon etwas andere Maßstäbe anlegen.

V.G.
Thomas
Horsa

Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Horsa »

Nein, das sehe ich anders.
Es ist nicht erforderlich alles zu wissen. Jeder darf sich auch mit kleinen Anteilen, die ihm bekannt sind, einbringen.
Und die Tatsache, dass jemand glaubt alles zu wissen, macht ihn auch nicht zum Wissenden.
Es soll doch eher ein fruchtbarer Austausch sein.
Ist ja kein Klugscheißerwettrennen.

Liebe Grüße

Horsa
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MarkIV
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Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von MarkIV »

Thom hat geschrieben:
27.08.2021 20:45
Horsa hat geschrieben:
27.08.2021 15:27
Die Qualität halte ich für egal.
Das ist sie mit Sicherheit nicht.

V.G.
Thomas
Es freut mich, dass du das schreibst.

Deine Aussage impliziert, dass ein "Experte" eben auch immer qualifiziert antworten sollte oder sich eben selbst disqualifiziert. Genau das halte ich für groben Unfug.
Zumal ich Schwierigkeiten mit dem Begriff oder der Bewertung "Experte" habe. Was soll das sein? Nur weil man mal auf dem Stand der Zeit war und wirklich etwas beigetragen hat, wann ist man das nicht mehr, weil man irgendwann entscheiden hat nur noch heiße Luft zu transferieren....

Ich bin da bei Horsa, man sollte niemals mit seinem Wissen hinter dem Berg halten, egal wie qualifiziert dieses Wissen ist. Nur dann bekommt man ein Korrektiv, dass eine Entwicklung erlaubt.
Schlicht, man lernt dazu.

M
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MarkIV
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Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von MarkIV »

ich schreibe dies mal mit Absicht separat, auch wenn ich Doppelpostings nicht so wirklich leiden kann. Aber neben der Bewertung von Experten ging es ja hier eher wie man das wird (was auch immer das bedeuten soll).

Experte klingt für mich nach ein Schwellwert den man überschreitet und dann ist man das (irgendwie): "herzlichen Glückwunsch Mitglied "XYZ", sie haben xyz Punkte erzielt, ab heute sind sie Experte", *heftigesSchulterklopfen".....

Ich glaube nicht, dass das so funktioniert. Die Frage wäre für mich besser formuliert: "Wie gewinnt man in einem Gebiet Expertise". Das beschreibt das irgendwie besser. Denn ganz ehrlich, wer ist denn hier ein Experte? Es gibt immer jemanden der mehr weiß oder irgendetwas besser kann, genau wie umgekehrt, mit nur wenig Aufwand gibt es schnell jemanden der weniger weiß und irgendetwas nicht so gut kann. Ich würde mich nicht als Experte bezeichnen.
Die Expertise entsteht irgendwie für mich für immer, es geht immer weiter es gibt immer etwas Neues, dass man ausprobieren kann, was eine weitere Facette hinzufügt, wo man wieder etwas lernen kann.

Auf Foren bezogen, hat das für mich eher etwas mit dem Willen zu tun, dass was man hat teilen zu wollen, andere auf dem Weg mitzunehmen. Ich stamme ganz ursprünglich mal aus einer Zeit, in der Software noch von einer Kassette geladen werden musste und im Radio aufgenommen werden konnte. Mein erster PC kam in vielen kleinen Tüten und mit einer Bauanleitung die mehrere hundert Seiten enthielt, von denen die Hälfte Schaltbilder und Bestückungspläne waren (ja ein Lötkolben war damals ein sehr wichtiges Instrument und Werkzeug). Mein erstes Internet wurde durch einen Akustikkoppler abgebildet, meine Mutter hat mich dafür gehasst und hatte sagenhafte 9.600b/s (Bit, nicht Kilobit).
Wer damals keine Freunde hatte die geteilt haben, der war im Grunde verloren. Wissen war damals nicht einfach zu gewinnen und Google wurde erst 15 Jahre später entwickelt. Damals hieß das noch Altavista oder Yahoo und selbst das war noch Jahre hin. Das Zauberwort damals war BTX und ich habe viele Nächte mit Freunden verbracht und einfach mein Wissen geteilt oder erweitert. Meistens ergeben erst die vielen kleinen Teile ein großes Bild.

Über die letzten 35 Jahre ist für mich der Tenor gleich geblieben, im Berufsalltag, bei meinen Hobbies, einfach im Leben. Das hat mit Mailinglists und IRC Channels mal angefangen und endet heute mit Foren aller möglicher Natur. Nur wenn man Wissen teilt, bekommt man die Möglichkeit dazu zu lernen.
So gewinnt man Expertise. Einfach zuhören und das beisteuern was man selbst weiß. Alles in Betracht ziehen und von vorn anfangen oder weiter entwickeln.

M
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Pen-Tagon
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Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Pen-Tagon »

Universalgelehrte sind längst ausgestorben, dazu ist das Wissen der Menschheit in den letzten 100 Jahren so exorbitant angewachsen, dass selbst in einzelnen Fachgebieten Spezialisten (statt Experten, oder kann man man sagen Spezialistenexperten?) unterwegs sind. Frag einen Fachanwalt für Arbeitsrecht nach Strafrecht oder einen Facharzt der Urologie nach einem dermatologischen Thema. Oft Schulterzucken oder rudimentäre Kenntnisse. Es wäre auch möglich, dass ein Experte für Füllfederhalter alle jemals von einer Marke hergestellten Produkte erkennen und einordnen kann, aber noch nie einen Füller repariert hat. Ist er dann Experte oder Spezialist?
Gruß
Knut
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Will
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Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Will »

Liebe Sabine,

eine interessante Frage und ein spannender Gedanke, den Du ausführst.

Eine Anmerkung in die Runde:

In einem Fachforum sollte Qualität grundsätzlich eine Rolle spielen. Ist dies nicht der Fall, kann man sich auch auf Facebook, Instagram und Co. tummeln sowie fröhlich Fakenews konsumieren oder verbreiten. Den Austausch halte ich ebenfalls für wichtig, ich bin nie zu alt, um nicht noch etwas dazuzulernen. Wenn ich keine Fragen mehr habe, bin ich hingegen geistig tot. Sabine setzte manches in ihrem Beitrag in Anführungszeichen, ich denke, dies geschah nicht ohne Grund. Eine Diskussion, was Qualität ist und was nicht, ist aus meiner Sicht darum auch müßig, diese spricht immer für sich selbst. Mit ein wenig Ahnung, merkt man schnell, was Mumpitz ist und was Gehalt hat. Der Anfänger, welcher sich mit seinem Problem an ein Fachforum wendet, wird allerdings schnell Opfer einer falschen Empfehlung, die in teuer zu stehen kommen kann. Dies zu stützen ist doch mehr als fragwürdig, da ist der Wunsch nach Vielfalt dann, zumindest aus meiner Sichtweise, auch definitiv fehl am Platze. Ich möchte mein gebrochenes Bein ja ebenfalls vom Facharzt behandelt wissen und keinen Tipp oder eine kreative Idee von Krethi und Plethi. An dem Wörtchen "Experte" würde ich mich auch nicht aufhängen wollen, Expertise führt schlicht zu Qualität. Wer wen für welches Thema per definitionem als Experten ansieht, ist auf Penexchange jedem selbst überlassen. Prädikate werden von keiner mir hier bekannten höheren Instanz verliehen. Entsprechend tut es auch keine Not sich darum zu bemühen, wie man das Prädikat bekommt oder eine Anspruch auf dieses hätte.

Liebe Grüße

Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!
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Pen-Tagon
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Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Pen-Tagon »

Das schöne an Fachforen ist ja, dass meist ein tatsächlicher Experte/Spezialist um die Ecke kommt und Falsches wieder grade rückt.
Gruß
Knut
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Zollinger
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Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Zollinger »

Ein interessantes (und wie sich bereits jetzt zeigt kontroverses) Thema. Danke Sabine.

Tatsächlich beschäftigt dieses Thema mich auch und wie's scheint bin ich nicht der Einzige. Auch in anderen Foren welche ich ab und zu besuche taucht dieses Thema immer mal wieder auf. Vermutlich hat das mit den Veränderungen zu tun, welche alle Foren während der Jahre erfahren haben und noch immer erfahren.

Für mich ist aber Sabines zweite Frage deutlich interessanter als die Erste. Wie man sich Wissen aneignet ist ja den meisten bekannt. Wie man aber ein lebendiges, interessantes und ausgewogenes Beitragsverhältnis in einem Forum erreicht nicht. Zumindest mir nicht... :roll:

Zur Expertenfrage teile ich auch eher die Meinung, dass es diese gar nicht gibt, oder zumindest sollte nicht zwischen solchen und Nicht-Experten unterschieden werden. Irgendwie ist doch jede/jeder auf irgendeinem Gebiet bewandert. Und wenn sie/er's noch nicht ist, wird das noch werden. An dem Punkt waren/sind ja alle einmal.

Ich stelle jedoch trotzdem eine für mich nicht so befriedigende Tendenz fest, nämlich eine Unterscheidung in agierende Mitglieder und reagierende. Ich meine damit Themen-Starter und solche die sich zu den Themen äussern. Und genau da sehe ich das Ungleichgewicht. Meiner Meinung nach werden zu wenig Themen solide aufgearbeitet und präsentiert, während es an schnellen (z.T. unüberlegten und manchmal sogar inhaltsfreien) Reaktionen nicht mangelt. Im Gegenteil :twisted:

Ein kleines Beispiel (und bitte nur exemplarisch betrachten, nicht persönlich nehmen):

viewtopic.php?f=1&t=32278&hilit=verweigert#p355288

Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, aber solche Beiträge gibt es (zu)viele in diesem Forum. Und das nicht aufgrund des Themas (welches ein legitimes ist, wenn auch eigennütziges), sondern aufgrund der (zu) zahlreichen und unproduktiven Reaktionen, welche in einer "Nein!", "Doch!", "Nein!", "Doch!"- Diskussion ihren Höhepunkt finden.

Der Faden zeigt genau was ich meine, wenig Aktion, viel Reaktion. 75 Antworten in 2 Tagen!
Aber wie gesagt, nur ein Beispiel also bitte nicht persönlich nehmen, gell!

Anders ausgedrückt plädiere ich also für mehr Inhalt, Kreativität, eigene Beitrage, Forschung, Aufsätze, Technik, Basteleien, Spass und Leidenschaft und weniger "Nein!", "Doch!", "Nein!", "Doch!" in der Sofaecke.

Z.
Frodo
Beiträge: 775
Registriert: 16.10.2005 0:31

Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Frodo »

Hi Sabine und weitere Füllerfreunde
Ich kann eigentlich meinen Vorrednern zustimmen, na, den Beitrag mit der geringen Qualität muss ich mir noch überlegen. Ich versuche mal, Frage 1 zu bearbeiten, ich fühle mich zwar nicht als Experten, ich bin nur seit längerer Zeit schon im Forum. Ich sammle alte Füller, befasse mich mit Firmengeschichten und mit der historischen Produktionsweise und Vermarktung bis hin zur Neuzeit. Mein Sammekgebiet ist, im Großen und Ganzen, so etwa der Südwesten Deutschlands. MB und Pelikan sind schon oft genug bearbeitet und zum größten Teil hervorragend dargestellt worden. Vielleicht denke ich zu konservativ, aber solcherlei Themen waren die Ursprünge der Füllhalterforen und damit zur Frage: "Woher kommt das Wissen"?
Es gab einmal eine Zeit, da musste man noch Bücher lesen und für örtliche Wirtschaftsthemen waren die Firmenregister der Adressbücher eine gute Grundlage. Füllhalterindustrie und Federnherstellung kommt häufig in örtlichen Clustern vor, in meinem Bereich ist es Heidelberg und so etwa 25 km im Radius drum herum. Hat man die Namen der Werksbesitzer, dann kann man in den Jahreszahlen bis zur Gründung zurückgehen, auch wenn ein Firmenregister mangels genügender Anmeldungen noch nicht existiert hat. Man kann die wechselnden Wohnorte der Firmenbesitzer heraussuchen und damit ihren wachsenden oder fallenden sozialen Status erkennen. Verzieht eine Person oder eine ganze Firma komplett in eine andere Stadt, dann hinterlässt sie manchmal am Ende die Verzugsadresse. Wenn man sich mit dem Leiter des Stadtarchivs gut stellt und er erkennt, dass ein berechtigtes Interesse da ist, dann bekommt man vielleicht auch mal Daten, die sonst nicht problemlos für die Öffentlichkeit verteilt werden. Interessant ist das Jahr 1938 in dem einige Firmen und Teilhaber verschwunden sind und ein Jahr später taucht ein anderer Name unter der gleichen Adresse wieder auf.
Mit Namen und Daten kann man auf weitere Papierware zielen, zB. Patentakten, Zeitungswerbung und Firmenberichte in Zeitungen. Daraus lassen sich neu erfundene Funktionen von Schreibgeräten und deren Verkaufszeiträume bestimmen.
Schließlich kann man sich mit dem Wissen und einer kleinen Sammlung oder mit einer historischen Aktion in die Öffentlichkeit wagen, in Schulen oder Ortsfesten, man kann Vorträge bei Heimat- oder Geschichtsvereinen anbieten, vielleicht gibt es sogar Vereine für historische Bürowelten und man wird eine Menge Leute kennenlernen, die einem mit mündlichen Überlieferungen weiterhelfen können. Einer unserer penex Freunde ist sogar in Altersheimen in der Schweiz unterwegs gewesen und hat tatsächlich Mitarbeiter einer Firma getroffen. Gerade im ländlichen Raum, in den Mittelgebirgen, im Schwarzwald, im Bergischen Land oder im Hessischen Odenwald ist noch einiges an Wissen zu sichern. Es hat 1954 noch über 300 Firmen in Deutschlend gegeben!
Vielleicht bekommt man irgendwann ein ezyklopädisches Wissen über Schreibgeräte, die Erarbeitung ist zwar erheblich aufwändiger aber fundierter als wikipädisches Wissen. Allerdings habe ich keine Hoffnung, dass heute Jemand noch so arbeiten will.
Gruss, F
Thom

Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Thom »

MarkIV hat geschrieben:
28.08.2021 9:29
Zumal ich Schwierigkeiten mit dem Begriff oder der Bewertung "Experte" habe. Was soll das sein?
Fachleute können sich irren, Experten nicht. Daran erkennt man die (und deshalb gibt's auch so wenige
und das nicht nur in Schreibgeräteforen :) ).

V.G.
Thomas
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