Tinte direkt aus Japan kaufen: Erfahrungsbericht buyee.jp

[The Rob]

FedEx lässt leider mit der Rechnung auf sich warten, daher kann ich immer noch keine Zahlen liefern.
Derweil habe ich mit den Vorbereitungen zum Proben Abfüllen begonnen. 150 Etiketten zu beschriften dauert echt ne ganze Weile.

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[The Rob]

Die Rechnung von FedEx ist da!
Das wichtigste vorab: Außer den 15€ + MWSt Vorauslagepauschale sind keine Gebühren von FedEx enthalten.
Da ist mir erstmal ein Stein vom Herzen gefallen, weil meine letzte Rechnung dieser Art (von DHL Express) ein paar Gebührenposten enthielt, mit denen 20€ Einfuhrumsatzsteuer plus über 80€ Gebühren (fälschlicherweise) zu einer dreistelligen Rechnung aufgeblasen wurden, aber das ist eine andere Geschichte.

Die Verzollung ist im groben korrekt, für ein paar Details muss ich aber jetzt das Schwarmwissen des Forums bemühen.
Erstmal stehen hier 19,74€ Zoll und 67,92€ EUSt.

Auf buyee musste ich die Liste der zu verschickenden Gegenstände selbst bearbeiten, "fountain pen ink" gab es nicht, deswegen hatte ich für alles "ink cartridge (non-inflammable)" ausgewählt, das war am nächsten dran.
Buyee hat das nochmal überarbeitet. Die Pilot-Patronen haben sie so gelassen, der Rest wurde auf "fountain pen ink" geändert.
So sind dann die Pilot Patronen unter Zolltarifnummer 32159020000 (Tintenpatronen für Drucker) zollfrei durchgegangen, der Rest unter 32159070900 (Tinte). Tinte für Füller fällt eigentlich komplett unter die letztere Tarifnummer, aber die gab es halt nicht zur Auswahl auf buyee.

1. Nach meinem Verständnis fallen für diese Nummer allgemein 6,5% Zoll an, aber für Japan mit tariff preference seit 2021 nur 4,1%. Verstehe ich das richtig? Siehe Link oben. In meiner Rechnung stehen nämlich 6,5% und das wäre dann falsch. Ursprungsland der Tinte ist auch laut Rechnung Japan.
2. Zur Berechnung des Zollwertes werden natürlich auch Frachtkosten angesetzt. Auf meiner Rechnung stehen nun 5558JPY, was ungefähr den nicht-rabattierten Versandkosten von 6301JPY entspricht. Ich habe aber wegen des Gutscheins natürlich deutlich weniger Versandkosten bezahlt. Müssen hier die von mir gezahlten Versandkosten herangezogen werden, oder die vom Versender an FedEx gezahlten?

Bei 1. bin ich mir recht sicher, dass das falsch gemacht wurde, das würde die Rechnung nochmal um gut 8€ verringern.
Bei 2. bin ich mir nicht sicher, ich halte beide Varianten für möglich. Es wären jedenfalls nochmal rund 9€ weniger.

[The Rob]

Ich habe eben einfach stumpf eine Mail an FedEx geschrieben, dass diese zwei Dinge falsch berechnet wurden und der Bescheid korrigiert werden soll.
Dabei habe ich den Einfuhrabgabenbescheid genau studiert und ein paar interessante Dinge gesehen.

• Für die Einfuhrabgaben wurden nur die reinen Warenpreise und die internationalen Frachtkosten herangezogen. Sämtliche Gebühren von buyee nicht. Das ist denke ich auch korrekt, da es sich beim Einkauf um eine separate, in Japan stattfindende, und dort versteuerte Dienstleistung handelt, die mit dem Import nichts zu tun hat.
  Es verringert jedenfalls die Höhe der Abgaben, und das finde ich natürlich gut.
• Auf dem Bescheid stehen die Fristen, bis zu denen FedEx die Einfuhrabgaben an die Bundeskasse zu zahlen hat. Zoll bis zum 16.03. und EUSt bis zum 16.04. Datum des Bescheids ist der 06.02. So viel zu der Frage, ob eine Auslageprovision gerechtfertigt ist.

[The Rob]

Lang ist's her, dass die Bestellung bei mir ankam, und ich bin euch noch die Pointe schuldig
Ergebnis meiner Kommunikation mit FedEx war:

• Für den geringeren Zollsatz [Tinte Herkunftsland Japan] hätte ein spezielles Formular ausgefüllt werden müssen, das geht auch noch rückwirkend.
  Diese Beantragung würde aber dem Zoll und mir Arbeit machen, für nicht mal 10€. So halte ich das Geld beim Staat für sinnvoll angelegt, und spare mir den Aufwand.
• Die Versandkosten wurden in der Zollabrechnung einfach gem. einer Tabelle von FedEx angegeben, und das sei wohl so üblich. Ich kann's nicht beurteilen, aber sie erstatten es natürlich nicht
• FedEx hat zwei Wochen gebraucht um mir die Rechnung zu schicken (mit angeblich zwei Wochen altem Rechnungsdatum, und Zahlungsfrist die quasi rum war), und dann nochmal zwei für die Beantwortung meiner Mails. So war zwischenzeitlich schon eine (natürlich wirkungslose) Mahnung da, und sogar die Zahlfristen von FedEx beim Zoll waren rum. Da ich am Ende bei FedEx den vollen Betrag an Einfuhrabgaben gezahlt habe, musste ich dementsprechend natürlich auch die Auslagegebühr zahlen.
• Mein Fazit: Wenn die Einfuhrabgaben ungefähr passen, einfach Zahlen und dann wenigstens die Auslagegebühr sparen. 10€ in der Staatskasse tun mir weit weniger weh als 20€ bei FedEx

Aber hier nun endlich das Endergebnis

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In der Tabelle seht ihr, was (und wieviel davon) ich bestellt habe, die Bestellgebühren (teilweise auf verschiedene Posten in einer Bestellung aufgeteilt), und den bezahlten Preis dafür in Euro (Zwischensumme)
Inlandsversand ist das, was der Versand in Japan gekostet hat, der erst zusammen mit den internationalen Versandkosten fällig ist.
Die Gesamtversandkosten nach Deutschland lagen wegen des 5000JPY-Gutscheins bei absurd niedrigen 10,62€, die Zusammenlegungsgebühr von buyee ist fast genau so hoch! Dies habe ich je Posten nach Anteil am Gesamtgewicht aufgeteilt.
Dazu kamen noch EUSt und Zoll (nach Wert aufgeteilt), und am Ende steht ein Preis:
50ml Pilot Iroshizuku für 14,10€
Ich bin sehr zufrieden, und bestelle gerade wieder in Japan, ein paar Sailor-Patronen fehlen mir ja noch...

[V-Li]

Allein das Zusammenfassen hier hat bei üblichem Stundensatz ein Vermögen gekostet. Vielen Dank für diese Investition.

[The Rob]

Allein das Zusammenfassen hier hat bei üblichem Stundensatz ein Vermögen gekostet. Vielen Dank für diese Investition.

Naja, das verbuche ich unter Hobby
Außerdem war (ganz am Anfang, lang ist's her) das ursprüngliche Ziel mal, die drei "neuen" Iroshizukus zu bestellen, die erst im Juni in Europa offiziell erscheinen, mit dem Nebengedanken, dass es hoffentlich nicht teurer wird als direkt in D.
Hat also geklappt.

[V-Li]

Und jetzt habe ich auch mal buyee ausprobiert, um einen Stift in Japan zu kaufen. Es hat hervorragend funktioniert und ist deutlich günstiger gewesen als viele andere Quellen. Nur die Anlieferung mit DHL Express in Deutschland verlief mit einigen Wirrungen.

[Robin]

50ml Pilot Iroshizuku für 14,10€

Dankeschön für diese spannende und sportliche Leistung!

[V-Li]

Bei meiner insgesamt dritten Bestellung bei Buyee dieses Jahr wurde es spannend. Gelernt habe ich:

• Nicht zu viel im Nicht-EU-Ausland bestellen
• Nicht Anfang Dezember bestellen

Letzterer Punkt ist wohl jedem eingängig. Der deutsche Zoll hat wohl aufgerüstet und riecht jetzt überall Betrug. Mir wurde ein gewerblicher Versand unterstellt und ich wurde genötigt, eine EORI-Nummer zu beantragen. Zum Glück bin ich beruflich oft genug über solche Dinge gestolpert, aber überrascht hat es mich schon. Das Paket war in zwei Tagen aus Japan nach Leipzig gekommen, dann lag es zwei Wochen dort und immer wieder neue Rückfragen vom Zoll nervten ganz gewaltig. Viel übler waren aber die 140€ Lagerkosten, die DHL von mir haben wollte...aber es war wohl Weihnachtsstimmung und nach einer freundlichen Beschwerde wurden diese mir komplett erlassen.

[The Rob]

Ich bestelle gerade mal wieder ein paar Sachen aus Japan.
Hauptmotivation war dabei diesmal wieder, ein paar Dinge zu kaufen die es hier einfach gar nicht gibt, für kein Geld der Welt. Über den guten Wechselkurs freue ich mich trotzdem. Der ist sehr gering, weil in Japan trotz Inflation Geld gedruckt wird, jetzt gerade ist er bei ca. 0,62€ für 100JPY.
https://www.xe.com/currencycharts/?from ... R&view=10Y

Außerdem hat Buyee die Bedingungen der Package Consolidation überarbeitet.
Bisher (Kurzfassung):

Bei buyee.jp ist das der "Consolidation Service", der natürlich auch wieder eine Gebühr kostet.
Wenn zwei Bestellungen zusammengekippt werden, kostet es 500JPY, für drei oder mehr Bestellungen kostet es 1000JPY.

Zunächst einmal hat die Zusammenlegung sehr schnell geklappt, aber ohne Downsizing.
[...]
Ich hatte natürlich den Auftrag geschickt, dass ein Downsizing durchgeführt werden soll. Vor der Consolidation hieß es "kein Problem", jetzt heisst es "nur auf ihr eigenes Risiko" (okay), "sie verlieren dann den Versandschutz für Beschädigung und Verlust".
Auf die Beschädigungsversicherung kann ich prinzipiell verzichten, aber ich sehe es nicht ein, dass der Verlust (der nichts mit der Art der Verpackung zu tun hat) dann auch nicht mehr abgesichert sein soll.

Diese beiden Sachen haben sich jetzt grundlegend geändert.

The Consolidation Fee
Effective December 21, 2022, in order to provide a more convenient service to our customers, we have uniformly waived the fee for our consolidation service.

Terms and Conditions of Package Consolidation
[...]
If you have requested package consolidation, the original shipping box or bag used by the seller/store will be discarded. The items will be repackaged in a new, appropriately sized box or bag. However, please note that in the following cases, the original shipping box or bag from the seller/store will not be discarded, and the items will be packaged in the same condition as we have received it.

Die Gebühr gibt es nicht mehr, und das was ich vorher explizit anfragen und ausdiskutieren musste, ist jetzt die (in meinen Augen absolut sinnvolle) Standardvorgehensweise.
Das hat sich also aus meiner Sicht stark verbessert!