vorab... Wenn das Unterforum nicht korrekt ist, bitte verschieben
Wahrscheinlich gibt es hier einige, die ihre Füller unter anderem online, z.b in der Bucht oder dem Kleinanzeigen-Ableger erwerben.
Das kann oft gutgehen, aber manchmal halt auch in Frust enden.
Mich würden da einfach mal ein paar Erfahrungen von euch interessieren.
Ich fange mal an...
Schnäppchen:
Parker Vector Sport in weiß mit schwarzem Clip und schwarzem Schaftende (wohl um 1990). Unbenutzt und in fast vollständiger OVP für 6€
Fehlgriff:
Pelikan M30 Rolled Gold für 50€.
Leider mit Namens-Gravur die auf den Fotos nicht zu sehen war und im Text nicht erwähnt wurde.
ich habe sehr viel online gebraucht gekauft und bisher fast nur gute Erfahrungen gemacht. Die Füllerszene ist da überwiegend positiv drauf. Einziger Flop war ein alter MB, allerdings hat mir ein super netter User aus dem Forum den Füller nachträglich retten können, sodass auch das sein gutes Ende fand. Und ja, so Kleinigkeiten hatte ich auch, dass mal eine Gravur drauf war, die nicht angegeben war. Freundlich geschrieben, gab es nachträglich eine Teilerstattung und es war auch okay...
Bisher (seit 2006) habe ich viele Füller (200+) online gekauft, gebrauchte und neue.
Echte Pleiten oder Betrügereien gab es bisher keine.
Allerdings lese ich mir die Beschreibungen sehr genau durch und für mich gilt "Was nicht drin steht ist auch nicht drin".
Wenn jemand bei einem Füller nicht dazu schreibt, dass keine Schäden vorhanden sind, oder kein Hinweis dabei ist, dass der Füller funktioniert, dann gehe ich davon aus, dass es Probleme geben könnte. Aber in der Regel werden bekannte Schäden offen angegeben.
Auch vermeide ich in der Regel Füller, wo nur ein oder zwei Fotos dabei sind, auf denen man nicht viel erkennen kann.
Am Anfang habe ich auch lernen müssen, nach der Größe zu schauen. Da wusste ich noch nicht, dass es auch recht kleine Füller gibt.
Generell lasse ich bei Zweifeln lieber ein Angebot liegen. Ungeduld ist bei ebay und Co sowieso schlecht.
Gelegentlich kaufe ich auch Füller, die restauriert werden müssen (neuer Tintensack etc.). Da weiss ich, dass die nicht in Ordnung sind, aber auch hier gab es bisher keine bösen Überraschungen. Insgesamt waren auch ein oder zwei Teile dabei, die irreparabel waren (z. B. ein alter Tropen Scholar mit zerfallener Korkdichtung, den ich dann auch zerlegt habe) aber das war nicht der Fehler des Verkäufers sondern ich hatte mich vorher nicht ausreichend informiert.
Ich habe auch schon Konvolute gekauft. Immerhin war immer genug dabei, um mein Gebot zu rechtfertigen. Der beste Treffer war ein Paket mit vier unbekannten Füllern, darunter einem Pelikan Ibis, der alleine wertvoller war, als das ganze Paket.
Bei neuen Füllern ist das was anderes, da der Verkäufer ja ein Händler ist und es die Gewährleistung gibt.
Interessanterweise waren bisher die chinesischen Händler die besten, wenn es um Probleme ging.
Ein Händler hatte ein paar kleine Teile einer Bestellung vergessen. Auf Anfrage kam sofort die Antwort, dass Ersatz losgeschickt würde, der dann auch nach der üblichen Zeit eintraf. PenBBS hatte mir einmal den falschen Füller geschickt (gleiches Material, aber eben das falsche Modell). Nach Reklamation wollte die Chefin nur ein Foto des Füllers und der Schachtel und hat sofort den richtigen Füller losgeschickt. Das "falsche" Modell durfte ich behalten. Mein Angebot, den auch zu bezahlen (weil er mir gefiel) wurde ignoriert.
In beiden Fällen gab es keine Diskussionen.
Am lästigsten war La Couronne du Comte. Ich habe zwar immer alles bekommen, habe aber 7-11 Wochen warten müssen. Aber die sind ja jetzt Geschichte.
Alle anderen Händler (D, NL und UK) lieferten immer schnell und korrekt und oft mit einer persönlichen Danke-Notiz.
gruß
stephan
“Let grammar, punctuation, and spelling into your life! Even the most energetic and wonderful mess has to be turned into sentences.” ― Terry Pratchett
Bei Online Käufen habe ich sehr viel Lehrgeld bezahlt. Meistens hätte ich es jedoch bei "verständiger Würdigung" der Anzeige besser wissen müssen. Aber oft war es eben keine rationale Entscheidung.
Wirklich beschissen wurde ich beim Kauf einer Montblanc Starwalker Fälschung. Dem gegenüber stand der Kauf eines Meisterstück 149 zu einem sehr fairen Kurs. Das lag daran, dass es dem Verkäufer nicht um maximalen Profit ging, er nicht versenden wollte und ich den Füller kurzfristig bei ihm abholen konnte.
Alle Käufe haben dazu geführt, dass ich heute besser einschätzen kann was in den Anzeigen steht, gemeint sein könnte und was ich will. Letztendlich kaufe ich so gut wie keine gebrauchten Füller mehr online.
Da ich Online nur bei mir bekannten Lieferanten oder Herstellern bestelle, habe ich noch keinen Fehlgriff getätigt.
Gebrauchte Füller oder Schreibgeräte habe ich bisher nur über Forumsmitglieder hier im Forum gekauft.
Auch hier keinerlei Fehlgriffe.
Einzige Ausnahme war bei einem Carene. Da war eine F-Feder angeboten, tatsächlich war aber eine EF-Feder drin.
Das würde ich jetzt aber nicht unbedingt als Fehlgriff bezeichnen. Denn die schreibt sich wunderbar.
Gruß
Gruß
Gerhard
Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt!
Alle Käufe haben dazu geführt, dass ich heute besser einschätzen kann was in den Anzeigen steht, gemeint sein könnte und was ich will.
So ist es Ich schaue mir die Fotos der Angebote in der Bucht mittlerweile sehr genau an.
Vor kurzem habe ich einen Kauf getätigt, der ein echtes Schnäppchen mit einer klitzekleinen "Enttäuschung" war.
Zwei Parker 45 Flighter GT für zusammen 20€. Da war es zu verschmerzen, dass bei einem davon die Feder gestaucht war. Dafür war der andere um so besser erhalten.
Gebraucht habe ich bisher nur hier im Forum gekauft und da ist die Beschissquote noch kleiner als in der bösen großen Welt draußen. Enttäuschungen habe ich erlebt, deswegen kaufe ich mir unbekannte Marken nur nach Probe schreiben.
Positiv: Vor ca. 2 Jahren habe ich ein Konvolut Mehrfarb-Kulis gekauft, und da war ein 6-Farben Fend Truxa in Silber dabei - das ganze hat nur 40 € gekostet. Da hat wohl der Verkäufer Lehrgeld bezahlt - wenn er sich wenigstens im Nachhinein noch einmal genauer informiert hat.
Ich hab's aber auch schon anders herum erlebt: Kürzlich habe ich auf der Suche nach Fend-Stiften mit ausgefallenen Guilloche-Mustern einen gefunden und gekauft, der sich anschließend wohl als Plagiat erwiesen hat. Dem Verkäufer mag ich nicht unterstellen, dass er mir mit Absicht ein Plagiat untergejubelt hat - schließlich handelte es sich um eine ca. 80 Jahre alte Antiquität. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand so was heute mit betrügerischer Absicht herstellt - das wäre einfach zu aufwendig. Kurios, aber auch etwas ärgerlich. Dafür habe ich gelernt, in der Bucht etwas genauer hinzuschauen.
Bei Online-Käufen habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Hier in der Provinz ist man für etwas exotischere Wünsche (alles jenseits von Pelikan, Lamy, Online und evtl. Montblanc) auf das Netz angewiesen.
Im Forum gab es bei meinen bisher drei Füller- und einmal Tintenkäufen schöne Sachen, genau in dem Zustand wie angeboten, und dazu auch noch sehr nette Mails.
Und die Online-Shops, bei denen ich einkaufe (Mostwanted-Pens, Fountainfeder, Penoblo, DeAtramentis, Papier Fischer …), sind durchgehend schnell und die Lieferung entspricht den Erwartungen. Bei den wenigen bisher vorgekommenen Problemen oder Nachfragen hatte ich immer sehr netten Kontakt und bekam schnell Hilfe. (Danke an Mostwanted-Pens für den Tipp für meinen neuen KAWECO!)
Für Käufe in der „Bucht“ kenne ich mich zu wenig aus. Ich hätte Probleme, auf Fotos zu sehen, was echt und was evtl. gefälscht ist. Deshalb versuche ich es lieber gar nicht. Außerdem überschreitet längeres Bobachten von möglichen Schnäppchen, eifriges Mitbieten und Hoffen auf gute Abschlüsse momentan mein Nerven- und Zeitbudget deutlich. Aber ich bin ja auch kein Sammler von Besonderheiten, sondern ich mag viele verschiedene funktionale, gut verwendbare Arbeitsgeräte. In meinem Alltag ist die Gefahr viel zu groß, dass was verschwindet oder kaputt geht.
Ich schaue mir die Fotos der Angebote in der Bucht mittlerweile sehr genau an.