Türchen Nummer 8 ist dran.
Was steckt dahinter? "Äpfel, Nüss' und Mandelkern?"
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Nein. Nach Adventsromantik ist mir momentan nicht. Fühlt sich eh schräg an, mit Füllern & Tinten zu spielen, während grad die Welt brennt. Aber solche kleinen Fluchten sind legitim, sogar notwendig, freundliche Lichtpünktchen in finsteren Zeiten...
So erzähle ich denn von einem Füller. Von einem Schwierigen. Von einem, der schon länger bei mir wohnt, aber immer wieder Frustgefühle und Trennungsgedanken weckte – bis vor kurzem.
Und er passt auch noch zum 8er-Türchen
...
Ich greife vor, pardon.
Türchen auf!
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Eine Schachtel.
Sie umhüllt eine zweite, stabilere Pappschachtel und drin eine edel gestaltete schwarze Box.
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"Anniversario", Jahrestag, wir sind in Italien. Genauer: in Turin.
Aurora feierte 2017 das 70-jährige Jubiläum eines hauseigenen Klassikers, des Ottantotto (88), mit einer Sonderedition. Acht Versionen des neuen 88ers gab es, jeden Monat eine andere Farbe, jede limitiert auf 188 Exemplare.
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Dies hier ist der Blaue. Schlicht, nur sparsam gülden verziert, so dass der Blick sofort auf das Besondere des Stiftes fällt: die Feder.
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Lang und schmalschultrig, eine Neuentwicklung namens "Fine Flex". Die gab's damals ausschließlich im "Anniversario" (inzwischen bekommt man sie auch in anderen Auroras). Um der Feder willen mühte ich mich, eines der raren in D verfügbaren Exemplare zu erwerben. Via Schimpfens klappte es.
Nur zeigte sich dann: Die Feder kann flexen – ich nicht; ich Anfängerin hatte unterschätzt, welches Maß an Übung zum Flexen nötig ist. Doch ich nahm's hin, dass diese Edelfeder ein bisschen an mich verschwendet schien, da sie auch drucklos wunderbar schreibt. Ich überlegte aber immer wieder, sie weiterzugeben in flexfähigere Hände.
Nach einem guten Jahr tauchte ein Problem auf, in Gestalt hauchfeiner senkrechter Linien im Blau: Die Kappe hatte Haarrisse. Ab nach Turin. Die Kur – sie dauerte auroraüblich lange – war bloß nicht nachhaltig, ein Jahr drauf waren die Risse wieder da. Kur 2 wirkte länger, war aber auch Flickwerk, die Risse erschienen erneut. Die dritte Runde hatte stärkeren Effekt, dank nachdrücklicher Beharrlichkeit der Schimpfens (für die ich dankbar bin – im Net kann man nachlesen, dass andere Besitzer der 88er LE, die vom selben Materialfehler betroffen waren, keinen so ausdauernden "Anwalt" hatten): Aurora verpasste dem Blauen eine nagelneue Kappe.
Die langen Abwesenheits- und Stillstandsphasen waren der Mensch-Ding-Beziehung schlecht bekommen, die Feder "sang" jetzt in meiner Hand. Na warte, dachte ich, so nicht!, und widmete der Diva endlich mal Aufmerksamkeit und Geduld. Lernte säuberliche Achten malen, mit flextauglicher Federführung (vorher hatte ich Ungeduldige immer nur Krakel aufs Papier gebracht). Fand heraus, welche Tinten und Papiere ihr genehm sind.
Und siehe da, wenn eine Diva kriegt, was sie will, tut sie, was sie soll: Sie schreibt bestens, es ist ein Vergnügen, täglich kommen wir besser zusammen. Und ich bin neugierig geworden aufs Flexen. Nicht unbedingt mit der "Fine Flex" selbst, denn die braucht dazu mehr Druck, als ich beim regulären Schreiben anwenden will und kann; aber ich habe eine Idee, wo es langgeht.
Der Blaue hat sich in mein Schreiberherz geschlichen. Er ist angekommen.
Schöne kleine Freuden. Dennoch wollen mir die finsteren Zeiten nicht aus dem Kopf...
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Aurora Anniversario 88 Fine Flex LE blau – Diamine, A Night in Jodhpur – Fritz Schimpf Feinpost 80g/qm
Ich wünsche uns allen - und allen Menschen im Erdenrund – von Herzen eine friedvolle Adventszeit!
momentan hat sich der Schneefall beruhigt. 
