von Hans-Christoph Plümer (hcpluemer@gmx.net) am 09. August 2010303 at 08:41:48
Schönen guten Tag miteinander,
Mir ist ein alter Füllhalter angeboten worden, angeblich aus Zelluloid. Kann ich die Wahrheit so einer Aussage durch einen "Materialtest" überprüfen? Worann kann ich Zelluloid im Unterschied zu Acryl erkennen? Für Unterstützung wäre ich sehr dankbar.
Zelluloid
Moderatoren: Sabine, desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, Zollinger, JulieParadise, HeKe2
von Michael Weise (michael.weise@t-online.de) am 09. August 2010303 at 10:33:15
moin moin,
als laie ohne erfahrung wüßte ich keinen weg, häufig wissen die Verkäufer auch nicht genau bescheid und gehen nach dem Motto vor "Der ist alt - damals gab es zelluloid". Sieht man zb häufig auf ebay wenn Verkäufer sagen das ein Füllhalter aus "wertvollem Zelluloid" ist man aber weiß das diese Firma Kunststoff verwendet hat.
Poste doch einfach mal welcher Hersteller und welches Modell - vieleicht kennt es jemand und kann sagen aus welchem Material es ist.
regards
Mike
moin moin,
als laie ohne erfahrung wüßte ich keinen weg, häufig wissen die Verkäufer auch nicht genau bescheid und gehen nach dem Motto vor "Der ist alt - damals gab es zelluloid". Sieht man zb häufig auf ebay wenn Verkäufer sagen das ein Füllhalter aus "wertvollem Zelluloid" ist man aber weiß das diese Firma Kunststoff verwendet hat.
Poste doch einfach mal welcher Hersteller und welches Modell - vieleicht kennt es jemand und kann sagen aus welchem Material es ist.
regards
Mike
von Stephan Thirmeyer am 10. August 2010303 at 15:12:19
Die sicherste Antwort ist so einfach wie überraschend: Riechen! Echtes Celluloid entwickelt bei alten Füllern besonders in der Kappe einen mehr oder weniger starken Geruch nach Kampfer, der anderenorts bemerkbar wird, wenn man mit einem weichen Tuch etwas am Schaft reibt. Kampfer ist etwa in vielen Erkältungssalben enthalten und hat einen sehr charakteristischen Eigengeruch.
Vorsicht: Manchmal wird der Kampfergeruch durch andere Geruchsquellen übertüncht und ist dann unter Umständen auch bei echtem Celluloid nicht mehr wahrnehmbar.
Viele Grüße,
Stephan
Die sicherste Antwort ist so einfach wie überraschend: Riechen! Echtes Celluloid entwickelt bei alten Füllern besonders in der Kappe einen mehr oder weniger starken Geruch nach Kampfer, der anderenorts bemerkbar wird, wenn man mit einem weichen Tuch etwas am Schaft reibt. Kampfer ist etwa in vielen Erkältungssalben enthalten und hat einen sehr charakteristischen Eigengeruch.
Vorsicht: Manchmal wird der Kampfergeruch durch andere Geruchsquellen übertüncht und ist dann unter Umständen auch bei echtem Celluloid nicht mehr wahrnehmbar.
Viele Grüße,
Stephan
von Hans-Christoph Plümer (hcpluemer@gmx.net) am 10. August 2010303 at 17:09:50
Lieber Herr Thirmeyer,
Danke für den Hinweis. Ich habe es gerade mal ausprobiert. Ich besitze einen neuen Montegrappa Symphony: Fehlanzeige, auch nach Reiben mit einem weichen Tuch am Schaft. Die Kappe ist vollständig mit Kunstoff ausgeschlagen. Ich nehme nur einen leichten Tintegeruch wahr. Probe am "Verdachtsobjekt": Schnüffelprobean der Kappe: leider nur starker Tintengeruch. Entweder ist meine Nase nicht fein genug oder es braucht wirklich ein chemisches Labor, um mittels Chromatograpie die chemische Zusammensetzung des Materials festzustellen. Vermutlich muss man dann aber vorher Teile des Halters in Säure auflösen... Echt ätzend.
Besten Gruß an alle, die sich Gedanken gemacht haben
Hans-Christoph Plümer
Lieber Herr Thirmeyer,
Danke für den Hinweis. Ich habe es gerade mal ausprobiert. Ich besitze einen neuen Montegrappa Symphony: Fehlanzeige, auch nach Reiben mit einem weichen Tuch am Schaft. Die Kappe ist vollständig mit Kunstoff ausgeschlagen. Ich nehme nur einen leichten Tintegeruch wahr. Probe am "Verdachtsobjekt": Schnüffelprobean der Kappe: leider nur starker Tintengeruch. Entweder ist meine Nase nicht fein genug oder es braucht wirklich ein chemisches Labor, um mittels Chromatograpie die chemische Zusammensetzung des Materials festzustellen. Vermutlich muss man dann aber vorher Teile des Halters in Säure auflösen... Echt ätzend.
Besten Gruß an alle, die sich Gedanken gemacht haben
Hans-Christoph Plümer
eine kleine Lanze für das Zelluloid ...
Liebe Leser,
um es auf den Punkt zu bringen: meines Erachtens ist Zelluloid ein fazinierender "Kunststoff", der alles andere in Sachen Handhabung und Ästhetik in den Schatten stellen kann.
Meine ´Einstiegsdroge´ war ein wunderschöner Bleistift (!) von Visconti aus der Reihe Ragtime I, der vor ca. 10 Jahren gebau worden war. Wenn man einmal von der äußerst eleganten optischen Erscheinung absieht, kann man mit so einem Ding hervorragend schreiben. Der oft beschriebene Kampfergeruch ist nur selten wahrnehmbar und scheint dann meistens eher "erdig" als scharf.
Die Optik mit den Lichteffekten ist ein Thema für sich und immer wieder erstaunlich. Es wäre schön, wenn sich einige Hersteller trotz aller Verarbeitungsprobleme wieder vermehrt mit diesem Material anfreunden könnten.
um es auf den Punkt zu bringen: meines Erachtens ist Zelluloid ein fazinierender "Kunststoff", der alles andere in Sachen Handhabung und Ästhetik in den Schatten stellen kann.
Meine ´Einstiegsdroge´ war ein wunderschöner Bleistift (!) von Visconti aus der Reihe Ragtime I, der vor ca. 10 Jahren gebau worden war. Wenn man einmal von der äußerst eleganten optischen Erscheinung absieht, kann man mit so einem Ding hervorragend schreiben. Der oft beschriebene Kampfergeruch ist nur selten wahrnehmbar und scheint dann meistens eher "erdig" als scharf.
Die Optik mit den Lichteffekten ist ein Thema für sich und immer wieder erstaunlich. Es wäre schön, wenn sich einige Hersteller trotz aller Verarbeitungsprobleme wieder vermehrt mit diesem Material anfreunden könnten.