Mein Füllfederhalter des Jahres 2012
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Re: Mein Füllfederhalter des Jahres 2012
Hallo!
Also bei mir ist es definitiv der Sheaffer Balance II Aspen mit 18 Karatfeder in EF geworden.
Damit habe ich 2012 am meisten geschrieben und er hat mich nie im Stich gelassen, schrieb egal mit welcher Tinte immer sofort an und die federnde Flexibilität der Feathertouchfeder hat mich durchweg begeistert. Ich denke dass er auch mein Füller des Jahres 2013 werden wird denn einen besseren habe ich unter meinen Füllern noch nicht gefunden.
Liebe Grüsse,
Usefine
Also bei mir ist es definitiv der Sheaffer Balance II Aspen mit 18 Karatfeder in EF geworden.
Damit habe ich 2012 am meisten geschrieben und er hat mich nie im Stich gelassen, schrieb egal mit welcher Tinte immer sofort an und die federnde Flexibilität der Feathertouchfeder hat mich durchweg begeistert. Ich denke dass er auch mein Füller des Jahres 2013 werden wird denn einen besseren habe ich unter meinen Füllern noch nicht gefunden.
Liebe Grüsse,
Usefine
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Re: Mein Füllfederhalter des Jahres 2012
Ein ganz wunderbarer Füller. Ich ärgere mich, daß ich ihn oder den Millennium damals nicht gekauft habe. Wo sind all die schönen Sheaffer geblieben?
VG Thomas
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Re: Mein Füllfederhalter des Jahres 2012
Hallo zusammen,
erst mal ein großes Dankeschön an die, die hier Ihre Füller der Wahl vorgestellt haben und an audace für die Idee zu diesem schönen Thread. Schöne Stücke habt ihr da ergattert, bzw. zu Euren Lieblingen gekürt; die Neuen strahlen durch ihre Pracht, die Alten haben einen anderen, ganz eigenen Charme.
Meine Sammlung ist 2012 nicht mehr so gewachsen wie in den Jahren davor, aber auch in diesem Jahr sind bemerkenswerte Stücke hinzu gekommen, die es wert wären zu meinem persönlichen FH des Jahres gekürt zu werden. In die engere Auswahl kamen der Fountainbel Bulk Füller, ein Parker Duofold "Big Red, ein "51" in der Farbe "Mustard" (hinter dem ich seit 3-4 Jahren her war), ein Vacumatic mit dem begehrter "Star-Clip", der neue Lizzard, sowie ein 101N Schildpatt aus dem Jahre 38.
Aber letztlich hat es mir dieses hässliche Entlein am meisten angetan: Ein völlig abgegriffener, plumper, schwarzer Ebonit-Halter; es ist ein Waterman No. 12S, ein Safetypen, der meinen Recherchen nach in dieser Form frühestens 1912, spätestens so um 1920 hergestellt wurde.
Der erste Eindruck, den er hinterlassen hat, war unerwarteter Weise sehr farbenfroh. Merke: befülle keinen Safetypen mit Tinte ohne vorher geprüft zu haben, ob die Korkdichtung noch hält! Das Resultat waren nicht nur blaue Finger, sondern eine blaue Hand. Again what learned!
Die nachträgliche Prüfung hat ergeben, dass in meinem Exemplar überhaupt keine Dichtung mehr drinnen war – die Tinte ist hinten genau so ausgeflossen, wie ich sie vorne eingefüllt hatte ...
Obwohl ich ungeduldig war diesen Halter zu schreiben, habe ich ihn erst mal auf die Seite gelegt und mich erkundigt und studiert, wie man so einen Safetypen zerlegt und repariert. Irgendwann habe ich es dann gepackt, mir eine Korkdichtung geschliffen und die Reparatur versucht. Dabei hat mich der Typ fast an den Rand der Verzweiflung getrieben; das Problem ist, dass bei diesem Halter die Korkdichtung sehr dünnwandig und damit labil ausfällt (die Wandstärke beträgt maximal 1 mm); daher ist sie schwer zu montieren ohne sie dabei zu zerstören. Beim sechsten Versuch und der sechsten Korkdichtung hat es dann funktioniert.
Ich hatte zwar ein Angebot mit passenden O-Ringen gefunden, die anstatt der Korkdichtung viel einfacher zu montieren gewesen wären, aber ich wollte den Safetypen unbedingt mit den Mitteln seiner Zeit wieder herstellen und nicht mit modernen Tricks schummeln.
Der Lohn der Mühe:
eine super-flexible Feder, deren Strichvariation locker einen Faktor 10 zulässt: von der Haarlinie bis zum 4mm breiten Strich geht mit der Feder alles – echt irre!!! Waterman kam sehr spät mit seinen Safetypens, dafür sehr erfolgreich. Die Firma zehrte (noch) vom hervorragenden Ruf ihres Gründers und seines Famosen Patentes. Die nächsten beiden strategischen Produkt-Planungsfehler rächten sich jedoch bitter, der größte Hersteller von Füllfederhaltern gelangte zunehmend ins Hintertreffen und ging 1954 schließlich pleite - Waterman hatte am Ebonit festgehalten, während der Wettbewerb auf erfolgreich Celluloid setzte und sie verkannten die Bedeutung der Hebelfüller. Die Marke lebte fortan im Gilette Konzern weiter.
Andreas
erst mal ein großes Dankeschön an die, die hier Ihre Füller der Wahl vorgestellt haben und an audace für die Idee zu diesem schönen Thread. Schöne Stücke habt ihr da ergattert, bzw. zu Euren Lieblingen gekürt; die Neuen strahlen durch ihre Pracht, die Alten haben einen anderen, ganz eigenen Charme.
Meine Sammlung ist 2012 nicht mehr so gewachsen wie in den Jahren davor, aber auch in diesem Jahr sind bemerkenswerte Stücke hinzu gekommen, die es wert wären zu meinem persönlichen FH des Jahres gekürt zu werden. In die engere Auswahl kamen der Fountainbel Bulk Füller, ein Parker Duofold "Big Red, ein "51" in der Farbe "Mustard" (hinter dem ich seit 3-4 Jahren her war), ein Vacumatic mit dem begehrter "Star-Clip", der neue Lizzard, sowie ein 101N Schildpatt aus dem Jahre 38.
Aber letztlich hat es mir dieses hässliche Entlein am meisten angetan: Ein völlig abgegriffener, plumper, schwarzer Ebonit-Halter; es ist ein Waterman No. 12S, ein Safetypen, der meinen Recherchen nach in dieser Form frühestens 1912, spätestens so um 1920 hergestellt wurde.
Der erste Eindruck, den er hinterlassen hat, war unerwarteter Weise sehr farbenfroh. Merke: befülle keinen Safetypen mit Tinte ohne vorher geprüft zu haben, ob die Korkdichtung noch hält! Das Resultat waren nicht nur blaue Finger, sondern eine blaue Hand. Again what learned!
Die nachträgliche Prüfung hat ergeben, dass in meinem Exemplar überhaupt keine Dichtung mehr drinnen war – die Tinte ist hinten genau so ausgeflossen, wie ich sie vorne eingefüllt hatte ...
Obwohl ich ungeduldig war diesen Halter zu schreiben, habe ich ihn erst mal auf die Seite gelegt und mich erkundigt und studiert, wie man so einen Safetypen zerlegt und repariert. Irgendwann habe ich es dann gepackt, mir eine Korkdichtung geschliffen und die Reparatur versucht. Dabei hat mich der Typ fast an den Rand der Verzweiflung getrieben; das Problem ist, dass bei diesem Halter die Korkdichtung sehr dünnwandig und damit labil ausfällt (die Wandstärke beträgt maximal 1 mm); daher ist sie schwer zu montieren ohne sie dabei zu zerstören. Beim sechsten Versuch und der sechsten Korkdichtung hat es dann funktioniert.
Ich hatte zwar ein Angebot mit passenden O-Ringen gefunden, die anstatt der Korkdichtung viel einfacher zu montieren gewesen wären, aber ich wollte den Safetypen unbedingt mit den Mitteln seiner Zeit wieder herstellen und nicht mit modernen Tricks schummeln.
Der Lohn der Mühe:
eine super-flexible Feder, deren Strichvariation locker einen Faktor 10 zulässt: von der Haarlinie bis zum 4mm breiten Strich geht mit der Feder alles – echt irre!!! Waterman kam sehr spät mit seinen Safetypens, dafür sehr erfolgreich. Die Firma zehrte (noch) vom hervorragenden Ruf ihres Gründers und seines Famosen Patentes. Die nächsten beiden strategischen Produkt-Planungsfehler rächten sich jedoch bitter, der größte Hersteller von Füllfederhaltern gelangte zunehmend ins Hintertreffen und ging 1954 schließlich pleite - Waterman hatte am Ebonit festgehalten, während der Wettbewerb auf erfolgreich Celluloid setzte und sie verkannten die Bedeutung der Hebelfüller. Die Marke lebte fortan im Gilette Konzern weiter.
Andreas
Don't feed the troll.
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Re: Mein Füllfederhalter des Jahres 2012
Vielen Dank, Andreas, für die Vorstellung dieses schönen Stückes mit dieser Feder. In Ergänzung: Waterman hat umgehend auf die Heberfüller von Sheaffer umgestellt und durch den Metallrahmen die Patente umgangen. VG Thomas
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Re: Mein Füllfederhalter des Jahres 2012
Hallo Thomas,
danke für die Ergänzung, das wusste ich noch nicht.
Gruß,
Andreas
danke für die Ergänzung, das wusste ich noch nicht.
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Andreas
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Re: Mein Füllfederhalter des Jahres 2012
Ein WUNDERBARER Füller , dieser Waterman Safetypen !!!!!
Grüße von
Pennino
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" Il pennino è l'anima di una penna stilografica "
Re: Mein Füllfederhalter des Jahres 2012
Die meisten Balance IIer sind zerbrochen, da sie aus zwar schönem aber dafür auch sprödem Material hergestellt wurden. Meiner hat zum Glück noch keine Risse aber möglich ist dies jederzeit.Thomas Baier hat geschrieben:Ein ganz wunderbarer Füller. Ich ärgere mich, daß ich ihn oder den Millennium damals nicht gekauft habe. Wo sind all die schönen Sheaffer geblieben?
VG Thomas
LG,
Usefine
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Re: Mein Füllfederhalter des Jahres 2012
Ja, das hat mich damals wahrscheinlich abgehalten, so denke ich. Die einfarbigen mit der einfarbigen Goldfeder müssen da gut sein, aber sie sehen nicht so gut aus. Und als ich einen kaufen wollte, waren alle weg. Habe mich in den letzten Jahren aber nicht mehr bemüht.
VG Thomas
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Re: Mein Füllfederhalter des Jahres 2012
Hallo Andreas,
deinen Waterman Safety beim letzten Treffen mal zu Papier führen zu dürfen war mir eine Ehre und ein großes Vergnügen. Ich kann gut verstehen, warum er bei dir diesen Status einnimmt.
Liebe Grüße
Wolfgang
deinen Waterman Safety beim letzten Treffen mal zu Papier führen zu dürfen war mir eine Ehre und ein großes Vergnügen. Ich kann gut verstehen, warum er bei dir diesen Status einnimmt.
Liebe Grüße
Wolfgang
Re: Mein Füllfederhalter des Jahres 2012
Hallo Andreas,
du hast da ja einen Traum von Flex, der so unscheinbar verborgen liegt. Es ist doch immer wieder spannend, was sich tatsächlich im Inneren verbirgt, denn die Optik ist ja längst nicht alles.
Danke für die tolle Vorstellung.
du hast da ja einen Traum von Flex, der so unscheinbar verborgen liegt. Es ist doch immer wieder spannend, was sich tatsächlich im Inneren verbirgt, denn die Optik ist ja längst nicht alles.
Danke für die tolle Vorstellung.
Re: Mein Füllfederhalter des Jahres 2012
Hallo ihr alle!
Aus unserem amerikanischen Forum FPN (fountainpennetwork.com) kenne ich den netten Spruch: Chase the nib, don't chase the pen! Lautet übersetzt etwa: Such nach der Feder, nicht dem Füller!
Das kann ich voll und ganz unterschreiben. Auch mir ist schon so manch Noname-Schätzchen für ein paar Euros in die Hände gekommen, das wegen seiner superflexiblen Feder einen höheren Status in meiner Sammlung hat als so manches teurere Gerät. Mein MB 146 aus den 90ern ist zwar nett anzuschauen, hat auch einen gewissen Nimbus, aber damit schreiben kommt einem Kuli nahe. Also eher was für die Vitrine, wenn man denn eine hat und Eindruck schinden möchte. Aber zum Schreiben ziehe ich oft lieber meine Underdogs vor, und alte - auch durchaus nonamed Safeties - stehen da ganz vorne an! Fast habe ich den Eindruck, dass man die 342/344er MBs in die Reihe der Füller einordnen kann, die man unbesehen kaufen kann mit der Garantie einer flexiblen Feder. Bei den älteren Pelikanen hat es oft Abweichungen bei den Federn im Flex, wobei ich mich immer frage, wie solche Differenzen zustande kommen. Eine 400er Feder ist eben nicht immer eine 400er Feder, mag sie auch äußerlich so aussehen. Unterschiedliche Goldblechstärke? Aber immerhin ginge das ja auch ins Geld für den Hersteller, oder nicht? Wer mich da aufklären kann, ist herzlich willkommen!
Aus unserem amerikanischen Forum FPN (fountainpennetwork.com) kenne ich den netten Spruch: Chase the nib, don't chase the pen! Lautet übersetzt etwa: Such nach der Feder, nicht dem Füller!
Das kann ich voll und ganz unterschreiben. Auch mir ist schon so manch Noname-Schätzchen für ein paar Euros in die Hände gekommen, das wegen seiner superflexiblen Feder einen höheren Status in meiner Sammlung hat als so manches teurere Gerät. Mein MB 146 aus den 90ern ist zwar nett anzuschauen, hat auch einen gewissen Nimbus, aber damit schreiben kommt einem Kuli nahe. Also eher was für die Vitrine, wenn man denn eine hat und Eindruck schinden möchte. Aber zum Schreiben ziehe ich oft lieber meine Underdogs vor, und alte - auch durchaus nonamed Safeties - stehen da ganz vorne an! Fast habe ich den Eindruck, dass man die 342/344er MBs in die Reihe der Füller einordnen kann, die man unbesehen kaufen kann mit der Garantie einer flexiblen Feder. Bei den älteren Pelikanen hat es oft Abweichungen bei den Federn im Flex, wobei ich mich immer frage, wie solche Differenzen zustande kommen. Eine 400er Feder ist eben nicht immer eine 400er Feder, mag sie auch äußerlich so aussehen. Unterschiedliche Goldblechstärke? Aber immerhin ginge das ja auch ins Geld für den Hersteller, oder nicht? Wer mich da aufklären kann, ist herzlich willkommen!
Grüße von Klaus!