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KTDa
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Beitrag von KTDa »

Hab ihr hier schon mal eine Füllfeder bestellt?

Ich würde mich für eine Namiki/Pilot VanishingPoint interessieren (mit Stub oder Italic customized nib). Der Preis scheint OK zu sein. Würdet ihr davon abraten, oder zuraten?

Petra
Axel Hübener

Beitrag von Axel Hübener »

Moin Petra,

meintest Du den "Capless" Füllhalter von Pilot/Namiki? Den gäbe es leider nur mit F, M oder B Feder, weil die Federn so extrem schmal und klein sind; aber der Füllhalter selbst ist wegen der Mechanik und Ein-Hand-Bedienung ein absoluter Traum und ersetzt bei mir den Kugelschreiber.

Besten Gruß,
Axel
KTDa
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Beitrag von KTDa »

[quote="Axel Hübener"]
Den gäbe es leider nur mit F, M oder B Feder, weil die Federn so extrem schmal und klein sind;
l[/quote]

Hi!

Diese amerikanische Firma bietet als Service das Verändern der Feder auf Stub oder Italic an, sonst käme ich nicht auf die Idee bei einer Amerikanischen Firma zu bestellen.

Die Kosten wären 99$ für den PilotPen, 55$ für das Anpassen der Feder und für die Zustellung nochmal 40-70$ - und dann kommt noch die VAT dazu, aber da muß ich mich erst schlau machen, wieviel das ausmacht.

Deshalb bin ich da noch sehr am überlegen, ob es mir das wert ist. Leider dürfte es keine entsprechenden Services in Europa geben.

Ciao
Petra
max
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Beitrag von max »

Hallo Petra,
Ich kenne die "Firma" ist eigentlich eine Person, nämlich John Mottishaw.

Meiner Erfahrung nach gibt es wirklich in Europa keinen, der Federn wirklich gut schleift und anpasst.
Daher muss man da wohl oder übel in die USA.
Dort gibt es zwei allseits bekannte und gerühmte Spezialisten:
- Richard Binder (www.richardspens.com)
- John Mottishaw

Ich habe schon einige Federn von beiden in der Hand gehabt und muss wirklich sagen das die Ihr Handwerk verstehen.
Mir persönlich ist Binder lieber, er ist etwas billiger und bietet glaube ich größere Auswahl.
Ich habe gerade eine von ihm auf "cursive Italic" zugeschliffene Pelikan Feder per Post erhalten (bei ihm selbst bestellt, und innerhalb 10 Tagen mit der Post erhalten), die ist wirlich ein Traum!
Und dabei ist es eine Stahlfeder, Kostenpunkt 40$ + 6$ Versand.
In Gold hätte das ganze ca. 80$ gekostet. Und ich spreche jetzt nicht vom Umschleifen allein, sondern vom Preis für neue Feder + Umschleifen + Versand.

Binder schleift dir jede Feder so zurecht wie du willst, garantiert dafür das es dir passt und bietet viele Varianten an (Stub in F/M/B, cursive italic in F/M/B , crisp italic in F/M/B, oblique italic in F/M/B, Arabic italic, Italifine.. ....).
Ich hatte gerade eine cursiv italic bestellt, weil das offensichtlich eine gute Mittellösung zwischen Stub und Italic ist.
Meiner Meinung nach wirklich sehr guter Service und Arbeit: Sogar der Tintenfluss wird an die Federbreite angepasst und die Feder wird auch besonders "weich" (smooth) nachgeschliffen.

Schau doch mal auf seiner Website unter "custom nibs" nach.

In Europa bekommt man soviel ich weiß lediglich bei OMAS und einigen anderen Italienern (Visconti, Aurora?) die Federn auf Wunsch entsprechend umgeschliffen (in stub oder italic).

ACHTUNG:
Wenn du etwas aus den USA bestellst immer an den Zoll und die MwSt denken!! Sonst kann man böse Überraschungen (gerade in Österreich) erleben!

Gruß
Max
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

KTDa hat geschrieben:Diese amerikanische Firma bietet als Service das Verändern der Feder auf Stub oder Italic an, sonst käme ich nicht auf die Idee bei einer Amerikanischen Firma zu bestellen.

Die Kosten wären 99$ für den PilotPen, 55$ für das Anpassen der Feder und für die Zustellung nochmal 40-70$ - und dann kommt noch die VAT dazu, aber da muß ich mich erst schlau machen, wieviel das ausmacht.
Hallo, Petra,

hier habe ich 120 € incl. Versand und voller Garatie gezahlt - natürlich ohne Umschleifen. Den $-Kurs zum Vergleichen habe ich jetzt nicht gesucht.

Meine Hinweise gehen mehr in Richtung Federbreite:

Die hier erhältlichen Capless fallen generell eher schmal aus und da würde ich mir einen Stub-Schliff überlegen. Meine B-Feder ist jedenfalls nahe am M. Eine OM-Feder von Pelikan, die ich habe, ist jedenfalls das "O" nicht wert gewesen :wink:

Wenn ich mir aber das Bild auf der Homepage ansehe, sieht das Federkorn doch viel breiter aus als das an meimen "deutschen" Füller. Ich hörte, dass in den USA auch andere Federn (18 K statt 14 K) verwendet werden.

Bei mir ist die Feder an der Stelle, an der sie seitlich gefalzt wird, 4,5 Mal breiter als am Korn. Auf dem Foto ist es nur der Faktor 2,4. Derartige Unterschiede liegen sicherlich außerhalb der Messfehlertoleranz meiner Schieblehre :wink:

Außerdem finde ich die bläuliche Verfärbung auf der Feder interessant: Sie erinnert mich an Erhitzungsspuren - entweder durch das Umschleifen (fände ich unprofessionell) oder durch das Einlöten eines neuen Iridium-Kornes.

Vielleicht sind "drüben" tatsächlich die Körner breiter und bieten Platz für einen brauchbaren Stub-Schliff. Ansonsten wäre es doch sehr abhängig von dem Vertrauen in die Firma, wenn diese sogar das Korn tauscht - ich weiß nicht, was ich davon zu halten hätte.

Frage an die Profis im Forum: Werden Körner umgelötet und wenn ja: Was ist davon zu halten?

Viele Grüße
Dieter N.
KTDa
Beiträge: 56
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Beitrag von KTDa »

[quote="max"]
ACHTUNG:
Wenn du etwas aus den USA bestellst immer an den Zoll und die MwSt denken!! Sonst kann man böse Überraschungen (gerade in Österreich) erleben!
[/quote]

Mit was genau muß ich hier denn rechnen? Was muß ich denn hier an wen löhnen? Ist da etwas vorzubereiten, einzureichen ... , oder tritt dann jemand an mich heran mit der offenen Hand? - Sorry - hab da echt keine Ahnung :-)

Petra
Axel Hübener

Beitrag von Axel Hübener »

Ich kenne John Mattishaw persönlich und habe nur die allerbesten Erfahrungen mit ihm gemacht. Er ist der "nib god" in den USA. Aber auch Richard Binder soll wirklich gut sein, habe aber von ihm selbst noch keine Federn gesehen. Dem Urteil von Max schenke ich aber blindes Vertrauen.

John Mattishaw hat für mich einige historische Federn restauriert. Bei diesen Federn war entweder das Korn abgeschrieben oder aber ein Flügel ganz abgebrochen. John hat alle Federn absolut perfekt wieder hinbekommen bzw. rekonstruiert. Man sieht keinen Unterschied zum Original, man merkt ihn nur.

Und um die Frage zu beantworten, ja, wenn notwendig werden auch Schreibkörner neu angelötet, geschliffen, geschlitzt, nochmals geschliffen, handeingeschrieben, usw. usw. bis sie wirklich perfekt sind. Ich kann kir auch denken, dass John auf die Federn der Capless Füllhalter ein neues, breiteres Korn lötet und dann individuell schleift, denn seitens Pilot/Namiki werden für diesen Füllfederhalter - weder in Japan noch sonstwo auf der Welt - wirklich nur F, M und B Federn angeboten.

Zu den Einfuhrkosten:

In der Regel muss man heute sein Paket beim Zollamt selber abholen, nachdem man eine Benachrichtigungskarte im Briefkasten gefunden hat. Dort, beim Zoll, muss man dann das Paket öffnen, den Wert des Inhaltes nachweisen (Rechnung vorlegen) oder begründen und dann wird auf diesen Wert eine Einfuhr- (10 - 15%) und die Mehrwertsteuer (z.Zt noch 16%) berechnet und vor Ort bezahlt. So läuft das zumindest in Bremen bei Privatpersonen.
Firmen bekommen Pakete evtl. mit einem Paketdienst (der vorher die Gebühren verauslagt hat) und dann wird entweder direkt kassiert oder aber per Rechnung nachträglich eingefordert. Dafür muss aber außen am Paket eine Inhaltsrechnung vom Absender angebracht worden sein, damit das Zollamt im Frankfurt (oder München, oder sonstwo am Flughafen) mit einer entsprechenden Gebüren- und Mwst-Berechnung das Paket an den Paketdienst aushändigen kann.

Besten Gruß,
Axel
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Wow, das sind für mich echte Referenzen und ich nehme alle technischen Bedenken zurück! Unter den Umständen wäre es ja fast interessant, eine vorhandene Feder umarbeiten zu lassen. Wenn ich es auf der Homepage richtig verstanden habe, ist auch das durchaus bezahlbar.

Müsste man dann eigentlich auch Zoll und Steuer zahlen? Schließlich wird nur eine Dienstleistung in Anspruch genommen. Na gut, das Schreibkorn wird importiert, aber vielleicht ist das vernachlässigbar...
max
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Beitrag von max »

Hallo Dieter,
Achtung: Du zahlst den Zoll/Steuer nicht (oder zumindest nicht nur) für die Dienstleistung, sondern für die Ware die eingeführt wird. Also Wert der Feder + Wert der Dienstleistung.
Und den Zoll interessiert es glaube ich wenig, ob du die Feder, den FH ursprünglich selbst in die USA gesendet hast.

Hallo Petra,
Wenn es bei dir - wie ich vermute - um den österreichischen Zoll geht, dann kannst du mich gerne für weitere Hinweise per mail oder tel. kontaktieren. Wir kennen uns ja von der Dr. Jansen Tintenbestellung.

Eine Erfahrung kann ich vielleicht doch noch weitergeben:
Restaurieren von alten FH und Schliff von speziellen Federn sind in den USA und auch in England oft um soviel billiger, das es sich trotz Zoll und Steuer immer noch lohnt die FH dorthin zu senden.

Gruß
Max
nibby
Beiträge: 46
Registriert: 15.11.2004 19:18

Beitrag von nibby »

Hallo,

ich hatte in ganz anderem Zusammenhang mal ein Gerät in den USA zur Reparatur.

Der Hersteller hatte mich aufgefordert einen Auftrag zu schreiben und diesen dem Gerät beizulegen. Besonders hat er auf den Zusatz hingewiesen, daß es sich um eine Reparatur handelt (wahrscheinlich hauptächlich, um selbst keinen amerikanischen Einfuhrzoll zahlen zu müssen) und das alles zweisprachig ausgeführt ist.

Nach der Reparatur hat er mir den Auftrag zusammen mit dem Gerät wieder zurückgeschickt, ergänzt um den Rechnungsbetrag und den Vermerk, daß die Reparatur erfolgreich durchgeführt wurde.

Abgaben mußte ich anschließend nur auf den Wert der Reparatur und den Versand zahlen.

Mit bestem Gruß

nibby
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