Enttäuschung: Preis von Bleistiftminen

[a_v]

Hallo Freunde,

mit Enttäuschung habe ich gerade festgestellt, dass Bleistiftminen gar nicht so kostengünstig sind, wie man's eigentlich glaubt.

Hier die Messergebnisse meiner Messung:

Marke: "MICRO Touch-Line"
Stärke: 2B
Durchmesser: 0,7 mm
Papier: Kopierpapier 80 g m^-2
Temperatur: 21°C
Luftfeuchtigkeit: ~65%

Messstrecke s = 5600 mm
Ausgangslänge der Mine l0 = 60,3 mm
Endlänge der Mine l1 = 58,65 mm
Abnutzung dl = 1,65 mm

Also für eine 5600 mm lange Linie wird 1,65 mm Mine verbraucht. Hochgerechnet kann man also mit einer Verpackung von zwölf Stück eine Linie von 2443 m ziehen. Eine Verpackung kostet mittlerweile über einen Euro. D.h. dass der Bleistift gar nicht so kostengünstig ist, wie sich es viel denken.

Liebe Grüße
Abdu

[PeliJoerg]

Hallo,

2B ist nun aber auch schon eine recht weiche Mine zum Schreiben bzw. Linien ziehen - bei einer härteren Mine dürfte wohl ein geringerer Abrieb zu erwarten sein.

Und: unter 2,5 km Linie kann ich mir eher wenig für meine Praxis vorstellen. Wievielen vollgeschriebenen Blättern A4 entspricht das denn so ungefähr (ich weiß, jeder hat eine andere Schrift und läßt andere Ränder ...)?

Jörg

[a_v]

Hallo Jörg,

jetzt wirst du auch noch enttäuscht sein.
Neue Messeung mit einer 0,5 mm HB-Mine:

Marke: Staedtler
Stärke: HB
Durchmesser: 0,5 mm
Papier: REX Collegeblock
Temperatur: 21°C
Luftfeuchtigkeit: ~65%

Messstrecke s = 5600 mm
Ausgangslänge der Mine l0 = 75 mm
Endlänge der Mine l1 = 69,3 mm
Abnutzung dl = 5,7 mm

Mit um 15 mm längeren HB-Minen (0,5 mm) kann man nur noch 884 m mit einer 12er-Packung schreiben (Preis ~1,5 Euro). Jetzt sieht man auch noch die Auswirkung der Differenz des Durchmessers von 0,2mm.


Messwiederholung 0,7 HB:

Marke: "MICRO Touch-Line"
Stärke: 2B
Durchmesser: 0,7 mm
Papier: REX Collegeblock
Temperatur: 21°C
Luftfeuchtigkeit: ~65%

Messstrecke s = 5600 mm
Ausgangslänge der Mine l0 = 60 mm
Endlänge der Mine l1 = 58,5 mm
Abnutzung dl = 1,5 mm

Also auch auf REX-Papier hat sich nicht viel verändert.

[HeiJa]

Ok, wie wirtschaftlich ist es denn, zig Füller, verschiedene Tinten gleicher Farbe und noch mehr verschiedene Papiersorten zu haben?

Wenn ich anfange so zu rechnen, kann ich mich hier gleich abmelden und mein Hobbie an den Nagel hängen.

Ich bin gut mit meinem FC Druckbleistift 0,5 durch die Schulzeit gekommen und es gab keine Beschwerden, dass ich meinen Eltern zu teuer an Schulmaterial komme.

[PeliJoerg]

Langsam habe ich das Gefühl, hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Warum im zweiten Anlauf plötzlich anderes Papier, anderer Durchmesser und anderer Hersteller?

Und eine Differenz von immerhin 10% bei dl wird als "hat sich nicht viel verändert" beschrieben.

Entschuldigung, aber seriös ist deutlich anders.

Kopfschüttelnd,
Jörg

[a_v]

Hallo,

Langsam habe ich das Gefühl, hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Warum im zweiten Anlauf plötzlich anderes Papier, anderer Durchmesser und anderer Hersteller?

Und eine Differenz von immerhin 10% bei dl wird als "hat sich nicht viel verändert" beschrieben.

Entschuldigung, aber seriös ist deutlich anders.

Kopfschüttelnd,
Jörg

So ganz recht hast du nicht, weil zwischen 0,5 und 0,7mm eine gewisse Korrelation gefunden werden kann. Die sind sicherlich proportional zueinander. Mit den Marken hast du sicherlich Recht, aber beide Durchmesser hatte ich von der selben Marke nicht.
Ich schüttle auch gerade den Kopf, wenn du die 10% ansprichst. Zwischen der ersten und der zweiten Messung ist ein 280%-iger Unterschied! Die 10% könnten genauso der Druckunterschied sein...

lG
Abdu

[Andi36]

Hallo zusammen,

ich finde es ja ganz witzig solche Experimente anzustellen, ich habe so was ähnliches mal mit einer Kugelschreibermine gemacht. Das ganze aus purer Neugierde im Sinne von "Jugend forscht".

Das ganze aber als Wirtschaftllichkeitsbetrachtung anzustellen finde ich dann aber doch - na ja - übertrieben.
Ich würde ganz bestimmt niemals auf die Idee kommen mit Bleistift zu schreiben, weil der vielleicht billiger sein könnte als Füllhalterschreiben. Nach dem Gesichtspunkt müssten wir eh alle mit Werbekugelschreibern kritzeln: 0,00 Euro/km!

Sorry, nur meine Meinung
Andreas

[Tenryu]

Am wirtschaftlichsten ist es mit einem geschenkten Reklame-Kugelschreiber zu schreiben.

Ich besitze einen Bleistift der Stärke 6H. (Ich glaube, es gibt sogar noch härtere.) Damit habe ich schon mind. 30m geschrieben (hauptsächlich Linien in Notizbüchern gezogen) und die Spitze ist kaum sichtbar abgenutzt.
Wahrscheinlich könnte man damit locker einen ganzen Roman schreiben und es bliebe immer noch etwas vom Stift übrig.

Zum Schreiben in der Praxis leider nicht so sehr geeignet, weil die Schrift schon arg hellgrau erscheint.

In der Praxis sieht es bei mir so aus, daß ich vieleicht 1- 1½ HB-Bleistifte pro Jahr verbrauchte. Und vielleicht 2-3 Feinminen. (Ich zähle die natürlich nicht, mußte aber schon sehr lange keinen Nachschub mehr kaufen.)

Bemerkenswert finde ich jedoch auch die gewaltigen Preisunterschiede bei Bleistiften. Ich bin kein Künstler, sondern nutze sie nur für Notizen und Kritzeleien, daher kann ich das vielleicht nicht ganz kompetent beurteilen; jedoch habe ich nicht unbedingt den Eindruck, daß ein Markenstift für >1€ besser schreibt, als ein no-name-Bleistift für 10 Ct.

Aufgewachsen sind hierzulande übrigens mehrere Generationen von Schülern mit dem roten, sechseckigen Caran d'Ache N° 2 (HB). Den bekommt man in der Grundschule.

[YETI]

Hallo

Zu dem Thema kann ich eine Geschichte zum Besten geben, die mir letzes Jahr passiert ist.
Meine Tochter brachte vom Spielplatz einen IKEA-Bleistift mit rein, der da wohl schon länger gelegen hatte. Als die Spitze stumpf war, kam sie an: Papa, kannst du spitz machen?
Der Stift überlebte die erste Umdrehung im Spitzer nicht. Er brach auseinander und ich hatte drei Teile vor mir liegen. Zwei Halbschalen aus Holz und die Mine. Die sah aus wie von meinen Fallminenstiften, also probierte ich, ob sie passt. Und siehe da, in einem anständigen Halter schrieb sie um Längen besser als ich es von den IKEA Stiften gewohnt war. Keine Ahnung, ob das am längeren Halter oder dem höheren Gewicht des Halters liegt, aber der Unterschied ist deutlich spürbar.
Wer also wirtschaftlich schreiben will, kann sich ja im Möbelhaus eindecken und die Stifte nach längerem Wässern auseinanderbrechen, um an die Minen zu kommen.
Billiger geht es nicht mehr!
Mir wäre das aber zum Einen zu lästig und zum Anderen benutze ich meine Bleistifte zum Zeichnen; deshalb sind mir sehr weiche Minen lieber.
Soviel von mir zu dem Thema.

Schöne Grüße

Andreas

[14all41]

Lieber Abdu!

Vielen Dank für deine Arbeit .. und ich bin auf weitere Ergebnisse gespannt.

Natürlich sind mir die Kosten von Schreibmaterial egal, denn sonst würden nicht unzählige teure Schreiberlinge meine Schreibtischlade füllen, aber interessant sind die Ergebnisse schon. Ich dachte schon einmal daran, dass ich mir eine Maschine baue um solche Messungen für unterschiedliches Schreibgerät durchführen zu können, allein der Unwillen nach zwölf Stunden Arbeit dies durchzuführen hat mich davon abgehalten.

Herzliche Grüße
Peter

[PEOPLES]

Ich sehs auch so, bei dem "Verbrauch" sollten die Kosten kumuliert eigentlich egal sein. Dennoch schau ich doch, wo ich was event. etwas günstiger finde.

Zum Test: finde ich immer interessant, das sind so Richtwerte die ich wohl nie wirklich zielsicher schätzen könnte. Die 2500m finde ich nun nicht soooo schlecht, ein normaler Kugelschreiber machts auch nicht länger.

Zum Preis: Ich hab auch einen Faible für Rasierseifen, die dann mit einem großen Rasierpinsel aufgeschlagen werden müssen. Bei den Preisen (auf 100g bezogen), die da für so manches Produkt aufgerufen werden, muss man von Realitätsverlust der Vertreiber/Hersteller ausgehen. Entlastend muss gesagt werden, dass es wohl zum einen keinen großen Markt gibt und auch ist die Herstellung und die Rohstoffe solcher Seifen etwas aufwändiger.
Lange Rede, wenig Sinn: auch hier gibt es Leute, die eine Kosten/Nutzen Rechnung aufstellen und runtergebrochen auf die einzelne Rasur ist es dann schon fast wieder egal, im Bezug auf Dosenschaum ein echtes Schnäppchen

Was will ich sagen: Ich habe auch bei den 13€ für das Glas MB-Tinte überlegen müssen, letztendlich ist es wohl aber deutlich günstiger als Patronen (Markenpatronen, wir vergleichen ja Äpfel mit Äpfel).


Ach ja, bitte mehr von solchen Tests, Reichweite von einer Lamypatrone wurde ja auch schon ermittelt

[duckrider]

Ich liebe solche fundiert durchgefuehrte Untersuchungen!
Gleich zu Beginn des Lesens fiel mir IKEA ein, was dann ja auch kam.
Das mit dem Waessern zu Spalten war mir neu, dafuer Danke!
Und fuer den Tipp mit dem Minenhalter!
Weis einer hier den Haertegrad der IKEA Stifte?
Gibt es eine Heimmethode die Haerte zu bestimmen?

Schoenes Wochenende Euch
Thomas

[YETI]

Hallo Thomas

Daß man die Stifte mit Wasser auseinander bekommt, hat meine Tochter herausgefunden, weil sie jeden Mist hier anschleppt.
Den Härtegrad würde ich rein vom Gefühl her auf HB einstufen.
Wie gesagt sind mir die Minen zu hart. Es fiel mir nur wieder ein, als es hier um die Wirtschaftlichkeit des Schreibens ging. Das wäre dann wirklich zum Nulltarif.

Sparsame Grüße

Andreas

[DerAbschlepper]

Also bei Müller gibts 0,7 Minen 40 Stück von Pentel für 1,29 €