Das Fotografieren von Tinte

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YETI
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Re: Das Fotografieren von Tinte

Beitrag von YETI »

Hallo zusammen

Ich verfolge die Diskussion schon eine ganze Weile.
Warum redet ihr euch die Köpfe heiß, wenn die genaue Farbwiedergabe durch unterschiedliche Bildschirmeinstellungen sowieso nie zu garantieren ist?
In vergangenen analogen Zeiten hat man, wenn es genau werden sollte, einfach eine genormte Farbtafel und einen Graukeil mitfotografiert, anhand derer das Labor leichter und genauer die richtige Filtereinstellung finden konnte.
Wenn man das heute genauso macht, liegt es am Endbetrachter, wie genau er seinen Bildschirm einstellt. Wer es genau wissen will, braucht eben auch eine Normtafel. Wenn die dann richtig wiedergegeben wird, stimmt auch die Farbe der Tinte.
Nur so bekommt man die ganze Aufnahme- und Wiedergabekette in den Griff

Schöne bunte Grüße

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
meinauda
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Re: Das Fotografieren von Tinte

Beitrag von meinauda »

Mit RAW und Norm,
Ich laufe Storm.
Und dann mit Monitoren,
Krieg' ich's noch an den Ohren.

Da nehm' ich mir mein iPad
Da sind die Fotos auch nett.



Jung's, weiter so! :lol:
Patronus
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Re: Das Fotografieren von Tinte

Beitrag von Patronus »

cosmo hat geschrieben:Ich persönlich fand es am schwierigsten die richtige Belichtung hinzubekommen bzw. eine Farbechtheit auf den Bildern.
YETI hat geschrieben:...
In vergangenen analogen Zeiten hat man, wenn es genau werden sollte, einfach eine genormte Farbtafel und einen Graukeil mitfotografiert,
...
Nur so bekommt man die ganze Aufnahme- und Wiedergabekette in den Griff
...
Völlig richtig,

das ist die erste Antwort mit der richtigen Lösung für die zentrale Herausforderung bei der Fotografie von Tinten, nämlich die korrekte Farbwiedergabe.
Wenn der Aufwand vertretbar bleiben soll, muß eine genormte Graukarte her, mit deren Hilfe die Farbe in der Bilddatei neutral gestellt werden kann.

Viele Grüße
Marcel
cosmo
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Re: Das Fotografieren von Tinte

Beitrag von cosmo »

agnoeo hat geschrieben: Hier geht es um einfache Tipps, wie man die gröbsten Probleme beim Fotografieren vermeiden kann, nicht darum aus allen Profifotografen zu machen. Ab einem bestimmten Detailgrad ist das Forum hier einfach nicht die richtige Anlaufstelle für Fotofachwissen. Was ich mir gut vorstellen kann ist, das wir hier eine Anleitung zusammentragen, wie man einen brauchbaren (nicht optimalen) Aufbau zur Fotografie von Tinten (und ggf. Füllhaltern) erstellen kann mit den Mitteln, die einem zur Verfügung stehen, sei es eine DSLR oder ein iPhone.

Gruß
Eine Grundsatzdiskussion wollte ich nicht vom Zaun brechen. David hat es hier eigentlich ganz gut auf den Punkt gebracht, um was mir eigentlich ging. Es wäre schön, wenn wir daran anknüpfen und weiter machen könnten. Einige gute Tipps sind hier nämlich schon genannt worden. Danke noch einmal dafür!
Patronus hat geschrieben: Wenn der Aufwand vertretbar bleiben soll, muß eine genormte Graukarte her, mit deren Hilfe die Farbe in der Bilddatei neutral gestellt werden kann.

Viele Grüße
Marcel
Woher bekommt eine genormte Graukarte?
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aljen
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Re: Das Fotografieren von Tinte

Beitrag von aljen »

YETI hat geschrieben: Warum redet ihr euch die Köpfe heiß, wenn die genaue Farbwiedergabe durch unterschiedliche Bildschirmeinstellungen sowieso nie zu garantieren ist?
Tja.

Warum?

Warum werden Strafgesetzbücher geschrieben, obwohl dadurch sowieso nie ein Vergehen hundertprozentig zu verhindern ist?

Warum gibt es die Wissenschaft, wenn sie ja nicht alles weiß und das auch noch dreist zugibt?

Eine hundertprozentige Garantie von irgend etwas gibt es nur in einem einzigen Fall: wir werden gewiss alle sterben.

Eine Perfektion ist nicht machbar… aber, wie ein russisches Sprichwort meint: Все́х не преебёш, но стре́млиться к тому́ на́до. Goethe hat es mit dem „Wer stets mit Streben sich beemüht…“ etwas weniger derb aufgefasst. :lol:
Et in Arcadia ego.
meinauda
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Re: Das Fotografieren von Tinte

Beitrag von meinauda »

Danke Marcel, und die Graukarte ist ja vermutlich in jedem guten Fotoladen zu erwerben.
Patronus
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Re: Das Fotografieren von Tinte

Beitrag von Patronus »

cosmo hat geschrieben:Woher bekommt eine genormte Graukarte?
Meine genaueste Graukarte hatte ich seinerzeit direkt bei fotowand.de bestellt. Von Novoflex, Kodak und anderen Herstellern gibt es auch gute Graukarten, die im Fotofachhandel und im Fotoversand erhältlich sind. Es geht bei etwa 10 bis 20 € los, große und hochwertige Karten können auch teuerer sein. Für unseren Anwendungsfall reicht eine kleine Karte.

Freu' dich nicht zu früh, Else Marie, ein bißchen Bildbearbeitung muß trotzdem sein ;)
meinauda
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Re: Das Fotografieren von Tinte

Beitrag von meinauda »

Das wird wohl so sein. Mit meiner Kamera und meinem Macpro bin ich noch nicht so vertraut, sodass häufiger Automatik zur Einstellung kommt.
Erst mache ich mal was zum Fotografieren fertig, nämlich 20 Tinten auf A8 Kärtchen bringen für die 4. TintenkärtchenStaffel. Ich glaube eine neue Baustelle Fotografie mach ich doch noch nicht auf, sonst verzettle ich mich. Es gibt einige Interessierte und Experten, die die Tintenvergleiche und Tintenkärtchen bestens ins rechte Wikilicht rücken können.
Danach seh ich weiter.
thobie
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Re: Das Fotografieren von Tinte

Beitrag von thobie »

Hi,

ich geh die Sache pragmatisch an. Ich würde, wenn ich hier für das Forum etwas fotografiere, es in RAW tun. Warum? Nun, weil ich grundsätzlich nur RAW fotografiere. Das hat für mich etwas bei "normalen" Aufnahmen damit zu tun, dass bei JPEG schon eine Reihe von Informationen wegkomprimiert sind und ich möglicherweise das später mal bereuen würde. Und es hat was damit zu tun, dass im RAW die größeren Reserven stecken, gerade bei schwierigen Lichtsituationen, insbesondere bei Aufnahmen mit hohem Kontrast. Für Tintenkärtchen müsste ich vermutlich nicht unbedingt RAW nutzen, da ich die Belichtung steuern kann, aber ich habe mir einen Workflow erarbeitet, und der funktioniert nur, wenn ich die RAWs entwickel. Bestimmte Korrekturen habe ich schon eine Ewigkeit nicht mehr in Photoshop ausgeführt. JPEG ist für mich letztlich nur das Format, das ich ausgebe. Aus Lightroom kommt allenfalls ein 16bit Tiff unkomprimiert. Würde ich allerdings grundsätzlich nur JPEG fotografieren, würde ich die Angewohnheit für Tintenkärtchen nicht ändern.

Ein Tipp für alle, denen authentische Farben wichtig sind: Wenn man in der Belichtungssituation eine neutralgraue Farbkarte mit aufnimmt, kann man zumindest in Lightroom nachträglich damit den Weißabgleich ganz einfach kalibrieren und Farbstiche entfernen.

Ich selber setze einen hardwarekalibrierten Monitor ein. Den hat aber ganz sicher nicht jeder. Und da entstehen dann meine Probleme, mit Aufnahmen, die ich in Foren veröffentliche: Zumeist stimmt die Belichtung nicht mehr, da die meisten Monitore viel zu hell eingestellt sind. Und dann ist für mich immer die Frage: Wie macht man es für die Veröffentlichung richtig (da kommt dann schon mal von Kollegen mit kalibrieten Monitoren die Bemerkung: zu dunkel...).

Gruß
Thomas
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Cepasaccus
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Re: Das Fotografieren von Tinte

Beitrag von Cepasaccus »

aljen hat geschrieben:
Blautiger hat geschrieben: Da reicht auch der Baustrahler von Obi, Toom etc.
Sogar eine gute LED-Taschenlampe kommt schon hin.
Eine LED-Taschenlampe hat sicher keine gute Farbwiedergabequalitaet, was beim Fotografieren einer Tinte schon wichtig sein sollte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Farbwiedergabe
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aljen
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Re: Das Fotografieren von Tinte

Beitrag von aljen »

thobie hat geschrieben:Hi,

ich geh die Sache pragmatisch an. Ich würde, wenn ich hier für das Forum etwas fotografiere, es in RAW tun. Warum? Nun, weil ich grundsätzlich nur RAW fotografiere. Das hat für mich etwas bei "normalen" Aufnahmen damit zu tun, dass bei JPEG schon eine Reihe von Informationen wegkomprimiert sind und ich möglicherweise das später mal bereuen würde. Und es hat was damit zu tun, dass im RAW die größeren Reserven stecken […]
Obiges kann ich mit allen mir zur Verfügung stehenden Füllern flexend unterschreiben.

Gerade das Wort „später mal bereue“ ist entscheidend. Außerdem: warum soll ich das, meistens teuer erkaufte, Qualitätspotenzial meiner Kamera verschenken, indem ich mich mit Dateien verringerter Qualität zufrieden gebe? Bei jeder Kamera, die RAW kann, wird RAW eingestellt und basta. JPEG wird nur in Ausnahmefällen gewählt: wenn etwa „auf dem Schlachtfeld“ die Bilder weitergegeben werden müssen oder wenn „on location“ ganz schnell auf dem Laptop (Geschwindigkeit!) aus vielen Bildern gewählt werden soll. Dann aber stelle ich normalerweise JPEG als zweites Format neben den RAWs.

JPEG alleine wird nur in ganz wenigen Fällen gebraucht, etwa bei Sport- oder Wildlife-Aufnahmen, wo die Kamera einfach mit gedrücktem Auslöser und maximaler Seriengeschwindigkeit durchradelt. Da gehen ganz pragmatisch ungleich mehr JPEGs als RAWs pro Serie: bei RAW macht die Kamera irgendwann mal ne Pause, bei JPEG dagegen ist, wenn überhaupt, meist eher die Karte voll oder die aufgenommene Action zu Ende.

Früher™, als die Zahlenangaben zur Speicherkarten-Kapazität in Megabyte gleich waren wie die heutigen in Gigabyte (ich habe hier noch eine damals 300 Mark teure 32 Megabyte CF herumliegen), und als das Speichern einer Aufnahme in RAW oder gar TIFF auf die Karte eine Zwangs-Zigarettenpause bedeutete, war es allzu verständlich, dass JPEG die Kompression der Wahl war. Bei den heutigen Kapazitäten von Speicherkarten und Festplatten, nun, ich darf doch bitten. Gerade gestern habe ich nach mehr als drei Monaten die 64-GB-CF meiner 7D endlich gelöscht, da sie nun mehr voll war. Dabei fotografiere ich mehr als nur gelegentlich, streckenweise fand sich da auch die eine oder andere Titelbild-Fotosession aus dem Berufsleben. Alles RAW.

Die RAWs werden von den gängigen Betriebssystemen auf der Systemebene angezeigt, ich meine, das kann sogar Windows. :P Trotzdem ist die Abneigung gegenüber RAW so groß wie unverständlich. Die Leute laufen mit DSLRs herum oder mit den neuen Systemkameras – und haben JPEG eingestellt. Gut, soll doch jeder nach seiner Fasson und so weiter, aber die selben Leute liefern dann Bildmaterial zu, aus dem kaum noch was für den Druck rauszuholen ist, denn erstens JPEG und zweitens meist schon vom Autor verschlimmbessert. ;)

Nun gut, es ist noch nicht so lange her, da haben Leute all ihre Musiksammlungen eifrig „gerippt“, um hinterher den Gebrauchtmarkt von CDs und Schallplatten blühen und gedeihen zu lassen. ;) Danach merkte so mancher, dass die MP3-Kompression doch nicht so ganz ohne Qualitätsverluste geht. Selbiges JPEG, nur da gibt es eben kein Original mehr…

Wie gesagt, verstehe ich nicht ganz. Das ist, als würde man nach dem Abholen der Bilder in der Drogerie die Negative in den Papierkorb werfen, denn was soll man ja damit. ;)

Wie auch immer, wünsche allen Beteiligten stets gut Licht.
Grüße
Alexander
Et in Arcadia ego.
agnoeo
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Re: Das Fotografieren von Tinte

Beitrag von agnoeo »

Ich fotografiere auch RAW, sehe aber auch die Nachteile:

Geschwindigkeit:
Auch wenn die Betriebssystem das können dauert es selbst mit einer SSD länger ein 20Mb NEF anzuzeigen als ein 5Mb JPEG. Da ist nicht eben mal durch einen Ordner geblättert.

Platz:
die 4-5fache Datenmenge macht sich schon bemerkbar. 200Gb oder nur 40Gb?

Bearbeitung:
RAW ohne Nachbearbeitung mach wenig Sinn. Dafür muss man sich auch die Zeit nehmen und etwas Grundkenntnisse haben.

Gruß
- David
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