Vintage oder neu?

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Vintage oder neu?

Ich bevorzuge "Vintage"-Fueller.
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29%
Ich bevorzuge moderne Fueller, aber mir ist nicht wichtig, dass ich sie unbenutzt bekomme.
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31%
Ich bevorzuge moderne Fueller und moechte sie unbenutzt erwerben.
5
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Ich habe alle Fueller lieb und mache zwischen "Vintage" und modern keinen Unterschied.
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29%
 
Abstimmungen insgesamt: 42

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Tenryu
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Re: Vintage oder neu?

Beitrag von Tenryu » 06.05.2014 14:41

Ich bevorzuge eindeutig moderne Füller (ab ~1980). Und ich bevorzuge auch neue, statt gebrauchte. Wenn ein Füller aber sehr gut erhalten ist und praktisch keine Gebrauchsspuren zeigt, ist das für mich kein Problem; erst recht nicht, wenn ich dadurch viel Geld gegenüber dem Ladenpreis sparen kann.

Das bedeutet nicht, daß ich antike Füller nicht mag. Ich finde sie oft sogar sehr schön. Aber ich bin leider kein Schönschreiber. Ich kann mit flexiblen Federn im Alltag nichts anfangen. Ich schreibe ziemlich geschwind. Alles, was mich dabei ausbremst, empfinde ich als störend. Auch zerbrechliche und empfindliche Materialien sind nicht mein Ding.

Hinzu kommt das Problem, alte Füller ungesehen zu kaufen. Neue kann ich (theoretisch) im Laden testen. (Es gibt zwar nur noch ein Geschäft, hier in der Stadt mit nennenswerter Auswahl, aber das ist ein anderes Thema.) Im Internet bestellte, kann ich wieder zurücksenden.
Da ich mit alten Füllern keinerlei Erfahrung habe, wüßte ich gar nicht, worauf ich beim Kauf im Internet zu achten hätte, welche Marken und Federn für mich in Betracht kämen. Enttäuschungen wären vorprogrammiert. Und meine Mittel sind leider sehr begrenzt.

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patta
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Re: Vintage oder neu?

Beitrag von patta » 06.05.2014 16:28

Aufgrund der schwammigen Definition von Vintage (vgl. anderer Thread hier) habe ich mich für die letzte Variante entschieden.
Denn bis auf drei Kawecos und einen Lever Filler (im Zugang) habe ich keinen Füllhalter, den ich als Vintage bezeichnen würde. Aber neugierig darauf bin ich schon, nur sehr uninformiert und zu wenig risikobereit, für einen signifikanten Betrag einen Vorkriegsfüller zu erwerben, der dann mir nicht gefällt oder reparaturbedürftig ist etc. Meine bisher teuerste Erwerbung war ein Lamy 2000 (aus der Martini-Frühjahrsaktion), dort war das Risiko jedoch kalkulierbar, da ich bereits einen habe.

Ich erhoffe mir von zukünftigen Treffen (z.B. hier) weitere Erkenntnisse, die helfen, meine überquellende Brieftasche zu entlasten.
Obwohl: Eigentlich bin ich mit meinen neuen Stiften nicht unzufrieden 8)

Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt

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YETI
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Re: Vintage oder neu?

Beitrag von YETI » 06.05.2014 17:22

patta hat geschrieben: Ich erhoffe meine überquellende Brieftasche zu entlasten.
Obwohl: Eigentlich bin ich mit meinen neuen Stiften nicht unzufrieden 8)
Wenn das so ist, kann ich dir helfen. :mrgreen:
So gefährlich ist das mit den Zitaten.

Schelmische Grüße

Andreas
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füller-fan
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Re: Vintage oder neu?

Beitrag von füller-fan » 06.05.2014 18:30

Bisher hatte ich eher "zeitgenössige" Füller auf meinem Radar. Seit ich kürzlich einen Geha 700 erworben habe, ist aber mein Interesse an alten Füllern stark gestiegen. Gerade wenn man auf Kolbenfüllern steht, kommt man ja an den alten Stückchen nicht vorbei - auch wenn diese von der Größe nicht an heutige Exemplare heran kommen. Mein Vintage-Jagdfieber ist zumindest gestiegen.

Gruß
Andreas

agnoeo
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Re: Vintage oder neu?

Beitrag von agnoeo » 06.05.2014 19:50

Ich bin da recht praktisch veranlagt und bevorzuge Füllhalter, die sich leicht ersetzen lassen und das sind zumeist aktuelle Modelle. Vintage habe ich nur einen Waterman 32 1/2 und einen Omas 556/S, die paar Parker 51 sind vielleicht vintage, vielleicht nicht, jedenfalls eher einfach zu beschaffen. Ein alter Kaweco Dia würde mich vielleicht noch interessieren.

Ich versuche aber mich gar nicht so intensiv damit zu beschäftigen, was es alles gibt, das ist besser für die Geldbörse. Momentan hat meine "Sammlung" wohl ein Equilibrium erreicht, es kommt und geht ab und zu was und die meisten nutze ich regelmäßig. Ich bin's zufrieden.

Gruß
- David

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bella
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Re: Vintage oder neu?

Beitrag von bella » 06.05.2014 21:18

Ich schau die alten Schätzchen sehr gerne an …… zum Kauf bevorzuge ich die neueren Modelle.
Die älteren Semester haben meist so hauchfeine Federn mit denen ich als Linkshänder-Druckbuchstabenschreiber überhaupt nicht schreiben kann. Teilweise verweigern sie bei meiner Schreibe schlichtweg den Dienst …. vielleicht liegt es irgendwo auch mit daran das früher eben mit dem "schönen Händchen" geschrieben wurde und jeder der es anders wollte/sollte mit maximalem Druck bis hin zur Züchtigung dazu umerzogen wurde.
Wozu sollte sich dann ein Schreibgerätehersteller Gedanken über einen schiebend-schreibenden machen?
Auch heute sind ja jede Menge Hersteller und Modelle auf dem Markt die es einfach nur mit M-Feder gibt, weil man damit 80% des Marktes abdeckt…..

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reduziert
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Re: Vintage oder neu?

Beitrag von reduziert » 06.05.2014 21:29

Ich kaufe und nutze aktuelle Modelle wie auch Füller "aus den alten Zeiten". Hier sind Modelle von ca. 1920 bis aktuell 2014 zu finden. Für mich ist nicht das Alter entscheidend, sondern der Füller muss mir gefallen und sich gut schreiben lassen.

Aktuelle Grüße
Thorsten

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aljen
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Re: Vintage oder neu?

Beitrag von aljen » 07.05.2014 6:09

Vintage hin oder her… Das Werkzeug muss das gewisse Etwas haben, das es – für mich – ausmacht. Manche sprechen an dieser Stelle vom „Geist“; ich will nicht so weit gehen, aber das beschreibt die Sache gut. Was genau dieses „Etwas“ ist, entscheidet sich von Fall zu Fall. Das ist mir wichtiger als das Alter des Füllers.

Von wirklich alten Schreibern besitze ich dabei einige. In Abwesenheit jeglicher für das Handwerk der Restaurierung und Reparatur notwendiger Geduld, die in mangelnder Lernbereitschaft und fehlender Feinmotorig mündet, bin ich hier im Falle eines Defekts oder Mangels auf ein mangelhaftes Werkzeug hingewiesen – oder auf Arbeit Anderer. Letztere nehme ich immer mal wieder dankend und zahlend in Anspruch.

Denn die „Alten“ besitzen meistens den heute in diesem Maße selten anzutreffenden Flex, außerdem fasziniert mich die mir meistens unbekannte Geschichte dahinter. Die Materialanmutung ist meistens auch eine heute kaum noch vorhandene.

Andererseits habe ich einige neu angefertigte „Vintage“-Füller wie Pilot Capless oder Lamy 2000. Auch lebende Design-Fossilien wie MB MS oder Pelikan Souverän fehlen nicht. Die sind vor kurzem hergestellt und entsprechen dabei entweder im Groben den 50, 60 Jahre alten Vorläufern oder stellen ihre technische Weiterentwicklung dar.

Alles in allem meine ich: „Sind wir nicht alle etwas Vintage?“ Sprich: Wer schreibt heute eigentlich noch mit einem Füller? Ist der nicht etwas aus der Zeit gefallen? :D

viele Grüße
Alexander
Et in Arcadia ego.

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glucydur
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Re: Vintage oder neu?

Beitrag von glucydur » 07.05.2014 19:26

Ich sammle in der Regel moderne Füller ab den 80ern in möglichst neuwertigem Zustand. Allerdings muss ich zugeben, dass sogenannte Vintage Füllfederhalter sehr viel Charme haben können. Deshalb besitze ich auch ein paar, wie z.B. meine Montblancs 12, 22, 32. Ich muss aber ehrlich zugeben, dass das Sammelgebiet "Vintage" sehr anspruchsvoll und breit ist. Daher habe ich es bisher eher gemieden. Aber ich schließe nicht aus, das zu ändern, wenn mir ein "Eingeweihter" dieses Thema schmackhaft macht. Ich glaube, dass man sich dann aber spezialisieren muss. Ich kenne mich zwar mit der Geschichte und den Designklassikern gut aus, aber die Marken- und Modellvielfalt in der Hochzeit der Füllfederhalter (20er-50er Jahre) ist doch sehr groß.

Alte deutsche Marken, die mich interessieren sind: Soennecken, Geha, Staedtler, Osmia.

Mir gefallen vor allem die Nachkriegsmodelle, wie z.B der Soennecken 111 oder der Geha Regent, Standard und Goldschwinge.

Gibt es solche Füllfederhalter noch in neuwertigem bzw. sehr wenig benutztem Zustand zu erwerben?

VG

Alexander

P.S.: Faszinierend finde ich "alte" Fülltechniken (wie z.B. Druckknopf-/ Hebelfüller) und Materialien (z.B. Ebonit, Zelluloid). Manche der alten Materialien, wie die genannten findet man ja auch bei modernen Füllern wieder. Sehr attraktiv! :)
Gutta cavat lapidem.

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Will
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Re: Vintage oder neu?

Beitrag von Will » 08.05.2014 0:52

Was könnte ich auf diese Frage wohl antworten? Klar, eindeutig Vintage. Nichts hat mehr Seele, als eine alte flexible Feder, die mir beim Schreiben von vergangenen Leben flüstert. So findet nur selten ein moderner Füllhalter seinen Weg zu mir und wenn, ist es keiner mit Patronen- oder Konvertertechnik.

Besondere Freude habe ich an alten Pelikan, Osmia, Luxor, Orgea, Böhler, Kaweco, Montblanc, Waterman und allen, die meiner Hand gefallen wollen.

Alte Füllhalter sind schwerer zu beschaffen, oft reparaturbedürftig und unterscheiden sich in ihrer Erhaltung deutlich - welches man leicht als Nachteil auslegen könnte, doch mir gibt dies ein zusätzliches spannendes Moment. Die Masse neuer Füller ist i. d. R. beliebig erhältlich und mit Federn ausgestattet, von meist gleichförmigem öden Strich. Wie einfach ist da der Konsum, so leicht, so austauschbar und für mich nicht in gleicher Weise von Genuss gekrönt.

Ich gönne jedem den Spaß und Umgang mit einem modernen Schreibgerät, der Zuverlässigkeit eines braven Schulfüllers oder dem außergewöhnlichen Design einer limited Edition. Letztere sind auch nicht immer einfach zu bekommen und in preislichen Regionen, wie z. B. auch ein Maki-e, die genauso astronomisch sein mögen, wie für ein seltenes altes Stück. Dies macht unsere gemeinsame Macke so interessant, abwechslungsreich und zu einer Leidenschaft, für die es keine Medizin, noch Heilung gibt, denn Feder, Tinte und Papier.

Egal für welche Seite man sich entscheiden mag, seid mir alle herzlichst gegrüßt

Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!

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