Progress 5566: Demontage & Reparatur der Feder
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Progress 5566: Demontage & Reparatur der Feder
Mein Faber-Castell Progress 5566 hat eine defekte Feder. Der rechte Teil der Feder ist nach oben gebogen und liegt nicht mehr auf dem Tintenleiter auf. Von oben betrachtet scheint der Spalt immerhin noch eine konstante Breite zu haben.
Der Spalt hat an seiner Wurzel eine Breite von etwa 144 µm. Um welche Federstärke handelt es sich?
Hat das Federkorn noch die originale Form? Der Federhalter hat ein ganzes sprachwissenschaftliches Studium in den 60er Jahren durchgehalten.
Wie kann die Feder für ein Zurechtbiegen am besten aus dem Federhalter entfernt werden? Auch für Tipps zum Geraderichten wäre ich dankbar.
Der Spalt hat an seiner Wurzel eine Breite von etwa 144 µm. Um welche Federstärke handelt es sich?
Hat das Federkorn noch die originale Form? Der Federhalter hat ein ganzes sprachwissenschaftliches Studium in den 60er Jahren durchgehalten.
Wie kann die Feder für ein Zurechtbiegen am besten aus dem Federhalter entfernt werden? Auch für Tipps zum Geraderichten wäre ich dankbar.
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- Die linke Federhälfte liegt sauber auf dem Tintenleiter auf.
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- Durch die Verbiegung einer der beiden Fedehälften wirken beide unterschiedlich lang.
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- Der rechte Teil der Feder liegt nicht mehr auf dem Tintenleiter auf; hat das Korn noch die originale Form?
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- Ansicht von oben; Spaltbreite: ca. 144 µm; der Federspalt hat in Bezug auf die Nut im Tintenleiter einen leichten Versatz
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- Cepasaccus
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Re: Progress 5566: Demontage & Reparatur der Feder
Also das Schreibkorn hat sicher nicht mehr die originale Form. Da wo es platt ist, ist es einfach abgeschrieben.
Sehr schoene Fotos, uebrigens.
Cepasaccus
Sehr schoene Fotos, uebrigens.
Cepasaccus
Re: Progress 5566: Demontage & Reparatur der Feder
Leider kann auch ich nicht beim eigentlichen Problem helfen, aber ich musste doch auch diese Bilder loben! Besonders das letzte, wo sich die eine Hälfte des Schreibkorns in der anderen Hälfte spiegelt sieht einfach gut aus.
Schöne Grüße, Christoph
Re: Progress 5566: Demontage & Reparatur der Feder
Hallo allerseits und ein schönes Neues!
Soweit ich mich mit diesen Füllern auskenne, kann man - wie bei einem Lamy 27/99 - das Griffstück losdrehen. Mittels eines Dichtungsrings (Achtung, nicht verlieren!) sind Feder und Tintenleiter im Griffstück fixiert.
Es sollte also funktionieren, nach ein wenig Einweichen oder Ultraschall, die Feder mitsamt Tintenleiter von der Federseite aus Richtung Schaft herauszuschieben. Die Feder selbst lässt sich dann recht problemlos entnehmen.
Danach würde ich es mit sanftem Gegenbiegen von der Federoberseite aus probieren, immer fein vorsichtig und unter der Lupe kontrollierend.
Zum Schluss würde ich mit feinem Micromesh das Federkorn ein wenig beipolieren. Das geht aber glatter von der Hand, wenn man Tintenleiter und Feder wieder im Griffstück verstaut hat.
Viel Erfolg!
Liebe Grüße, Thomas
Soweit ich mich mit diesen Füllern auskenne, kann man - wie bei einem Lamy 27/99 - das Griffstück losdrehen. Mittels eines Dichtungsrings (Achtung, nicht verlieren!) sind Feder und Tintenleiter im Griffstück fixiert.
Es sollte also funktionieren, nach ein wenig Einweichen oder Ultraschall, die Feder mitsamt Tintenleiter von der Federseite aus Richtung Schaft herauszuschieben. Die Feder selbst lässt sich dann recht problemlos entnehmen.
Danach würde ich es mit sanftem Gegenbiegen von der Federoberseite aus probieren, immer fein vorsichtig und unter der Lupe kontrollierend.
Zum Schluss würde ich mit feinem Micromesh das Federkorn ein wenig beipolieren. Das geht aber glatter von der Hand, wenn man Tintenleiter und Feder wieder im Griffstück verstaut hat.
Viel Erfolg!
Liebe Grüße, Thomas
Sei nicht so; sei anders.
Re: Progress 5566: Demontage & Reparatur der Feder
Hallo
Das kannst du so auch biegen,indem du den einen Federschenkel über den anderen drückst oder wie soll ich sagen schiebst.Damit drückst du die Schenkel wieder zusammen ist glaube ich irgendwie logisch und du brauchst die Feder nicht Ausbauen.
Das Korn ist sehr abgeschrieben aber das kannst du noch hin bekommen mit Geduld Schleifen und Einschreiben.
Gruß Harald
Das kannst du so auch biegen,indem du den einen Federschenkel über den anderen drückst oder wie soll ich sagen schiebst.Damit drückst du die Schenkel wieder zusammen ist glaube ich irgendwie logisch und du brauchst die Feder nicht Ausbauen.
Das Korn ist sehr abgeschrieben aber das kannst du noch hin bekommen mit Geduld Schleifen und Einschreiben.
Gruß Harald
#Non, je ne regrette rien#
Re: Progress 5566: Demontage & Reparatur der Feder
Hallo Harald.
An deine Variante hatte ich zunächst auch gedacht.
Da jedoch hierbei der Tintenleiter fest unter der Feder sitzen bleibt, könnte das den Biegevorgang behindern. Auf diese Art und Weise habe ich leider schon einiges verschlimmbeutelt
Außerdem hatte "Osmia" explizit die Frage nach einem Ausbau der Feder gestellt:
Thomas
An deine Variante hatte ich zunächst auch gedacht.
Da jedoch hierbei der Tintenleiter fest unter der Feder sitzen bleibt, könnte das den Biegevorgang behindern. Auf diese Art und Weise habe ich leider schon einiges verschlimmbeutelt
Außerdem hatte "Osmia" explizit die Frage nach einem Ausbau der Feder gestellt:
Pfüat euch,Wie kann die Feder für ein Zurechtbiegen am besten aus dem Federhalter entfernt werden? Auch für Tipps zum Geraderichten wäre ich dankbar.
Thomas
Sei nicht so; sei anders.
Re: Progress 5566: Demontage & Reparatur der Feder
Hallo Thomas,
ich habe das schon mitbekommen nur wollte ich ihm Arbeit ersparen.
Ist alles gesteckt,aber ich würde das nicht machen.
Gruß Harald
ich habe das schon mitbekommen nur wollte ich ihm Arbeit ersparen.
Ist alles gesteckt,aber ich würde das nicht machen.
Gruß Harald
#Non, je ne regrette rien#
Re: Progress 5566: Demontage & Reparatur der Feder
Vielen Dank für die Hinweise, insbesondere für Thomas Zerlegeanleitung. Der Federpanzer ließ sich (das erste Mal nach 50 Jahren?) mit verhaltener Kraft gut abschrauben. Die Feder samt Tintenleiter war dann leicht durch den Federpanzer durchzuschieben. Auch das Abziehen der Feder ging problemlos vonstatten.
Indem die rechte Federhälfte sukzessive verbogen wurde (max. Ausschlag ca. 3 mm), konnte die Feder wieder gerichtet werden.
Die beiden Federhälften berühren sich nun am Schreibkorn. Ist das so gedacht? Oder sollte der Spalt auf der Strecke zwischen Loch und Korn eine konstante Breite (in diesem Fall 144 µm) haben?
Es folgen ein Bild der Einzelteile (diesmal ohne 20k€-Mikroskop; in die Feder sind "14K", "585" und das Osmia-Zeichen eingeprägt) sowie eine Schreibprobe. Man merkt, dass das Korn stark und asymmetrisch abgeschrieben wurde. Bevor ich jedoch Material unwiederbringlich abschleife, werde ich den Halter erstmal so verwenden.
Indem die rechte Federhälfte sukzessive verbogen wurde (max. Ausschlag ca. 3 mm), konnte die Feder wieder gerichtet werden.
Die beiden Federhälften berühren sich nun am Schreibkorn. Ist das so gedacht? Oder sollte der Spalt auf der Strecke zwischen Loch und Korn eine konstante Breite (in diesem Fall 144 µm) haben?
Es folgen ein Bild der Einzelteile (diesmal ohne 20k€-Mikroskop; in die Feder sind "14K", "585" und das Osmia-Zeichen eingeprägt) sowie eine Schreibprobe. Man merkt, dass das Korn stark und asymmetrisch abgeschrieben wurde. Bevor ich jedoch Material unwiederbringlich abschleife, werde ich den Halter erstmal so verwenden.
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Re: Progress 5566: Demontage & Reparatur der Feder
Hallöchen.
Freut mich, dass es tatsächlich so einfach funktionierte. Ein schönes, anschauliches Bild des Zerlegungsergebnisses übrigens. 8)
Dass das Schreibkorn trotz der erfolgreichen Biege-Aktion ab und zu kratzt, liegt daran, dass durch die Art der Abnutzung im Prinzip eine - für den ehemaligen Besitzer - exakte, bestimmte, unverrückbare Handhaltung erforderlich ist, um dies zu verhindern. Diese bekommt aber nur der ehemalige Besitzer genau so hin, niemand anderes.
Ich würde das Federkorn ebenfalls nicht (im engeren Sinne) beischleifen, sondern mit Micromesh oder ähnlichen Materialien an den scharfen Rändern vorsichtig beipolieren, damit das Schreibkorn wieder mit einer etwas flacheren Rundung aufsetzt; dann wäre das Kratzen passé.
Liebe Grüße, Thomas
Freut mich, dass es tatsächlich so einfach funktionierte. Ein schönes, anschauliches Bild des Zerlegungsergebnisses übrigens. 8)
Dass das Schreibkorn trotz der erfolgreichen Biege-Aktion ab und zu kratzt, liegt daran, dass durch die Art der Abnutzung im Prinzip eine - für den ehemaligen Besitzer - exakte, bestimmte, unverrückbare Handhaltung erforderlich ist, um dies zu verhindern. Diese bekommt aber nur der ehemalige Besitzer genau so hin, niemand anderes.
Ich würde das Federkorn ebenfalls nicht (im engeren Sinne) beischleifen, sondern mit Micromesh oder ähnlichen Materialien an den scharfen Rändern vorsichtig beipolieren, damit das Schreibkorn wieder mit einer etwas flacheren Rundung aufsetzt; dann wäre das Kratzen passé.
Liebe Grüße, Thomas
Zuletzt geändert von TomSch am 13.01.2015 23:13, insgesamt 1-mal geändert.
Sei nicht so; sei anders.
Re: Progress 5566: Demontage & Reparatur der Feder
Glückwunsch zu der gelungenen Reparatur. Daß der Federspalt zum Korn hin enger wird, ist in Ordnung. Falls der Füller zu trocken schreibt, kann man die Feder auch so richten, daß das Korn sich so eben nicht mehr berührt. Das kann den Tintenfluss beschleunigen. Auf keinen Fall sollte der Spalt nach vorne hin breiter werden, sonst wird keine Tinte mehr transportiert.
Daß die Feder kratzt, ist bei dem Verschleiß nicht verwunderlich. Wenn du nicht genau die passende Schreibhaltung hast, kann diese Feder nicht glatt laufen. Ein kompletter Neuanschliff muß aber nicht unbedingt nötig sein. Manchmal reicht es schon, wenn man auf einer Nagelpolierfeile ein paar Kreise zieht, oder einige Zeilen schreibt. Dabei wird kaum Material entfernt, sondern höchstens die scharfen Kanten ein wenig gerundet. Wenn das nicht hilft, sollte man doch über einen neuen Anschliff nachdenken. Der Füller ist zu schön, um nur herumzuliegen.
Gruß
Andreas
Thomas war schneller, sagt aber in Prinzip das Gleiche.
Daß die Feder kratzt, ist bei dem Verschleiß nicht verwunderlich. Wenn du nicht genau die passende Schreibhaltung hast, kann diese Feder nicht glatt laufen. Ein kompletter Neuanschliff muß aber nicht unbedingt nötig sein. Manchmal reicht es schon, wenn man auf einer Nagelpolierfeile ein paar Kreise zieht, oder einige Zeilen schreibt. Dabei wird kaum Material entfernt, sondern höchstens die scharfen Kanten ein wenig gerundet. Wenn das nicht hilft, sollte man doch über einen neuen Anschliff nachdenken. Der Füller ist zu schön, um nur herumzuliegen.
Gruß
Andreas
Thomas war schneller, sagt aber in Prinzip das Gleiche.
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Re: Progress 5566: Demontage & Reparatur der Feder
Hallo Osmia,
bei Deinen Fedefotos bekommt der Mikroskopfan glänzende Augen -
kannst Du etwas über deine Fototechnik / Mikroskoptechnik sagen?
Viele Grüße
Gerd
bei Deinen Fedefotos bekommt der Mikroskopfan glänzende Augen -
kannst Du etwas über deine Fototechnik / Mikroskoptechnik sagen?
Viele Grüße
Gerd
Re: Progress 5566: Demontage & Reparatur der Feder
Da der Federhalter wider Erwarten zu reparieren war, habe ich ihn der Besitzerin wieder zurückgegeben. Trotzdem vielen Dank an Thomas und Andreas für die Tipps zum Schleifen.
Die Aufnahmen sind mit einem M125 (http://www.leica-microsystems.com/de/pr ... eica-m125/) gemacht worden.
So elegant geschwungene Halter mit kleiner Feder und ohne Griffmulde scheinen heute aus der Mode gekommen zu sein.
Die Aufnahmen sind mit einem M125 (http://www.leica-microsystems.com/de/pr ... eica-m125/) gemacht worden.
So elegant geschwungene Halter mit kleiner Feder und ohne Griffmulde scheinen heute aus der Mode gekommen zu sein.
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