Pen of the Year - Vitrine oder Schreibeinsatz?

[fountainpen.de]

Hallo zusammen,

wir Sammler sind manchmal schon etwas komisch. Erst suchen wir (u.U. jahrelang) nach einem bestimmten Schreibgerät und freuen und schon ewig darauf, endlich damit zu schreiben ...

... wenn wir es dann haben, dann nutzen wir es u.U. nicht oder ... suchen weiter.

Mir geht das öfter so, d.h. man sucht sein "ideales" Schreibgerät. Wenn man es dann aber mal hat und benutzt, dann ist der "Reiz des Besonderen" u.U. weg und man sucht (auch wenn es ein tolles Schreibgerät ist) schon wieder das nächste.

Wie schon oben mal beschrieben: das Schreibverhalten der PotY's ist super. Ich nutze vor allem meinen SnakeWood von 2003.

Insofern kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass es jemanden gibt, der vom Schreibverhalten seines PotY enttäuscht sein könnte. Wenn Ihr Bedenken habt, dann wäre mein Tipp lieber die Faber Castell oder die Pelikan 4001 Tinte zu nutzen ... so schont Ihr Euren PotY.

Viele Grüße
Michael

[Westfale]

Moin.

Ein Schreibgerät, egal ob es 20 oder 2000 Euro gekostet hat, ist ein "Schreib"gerät. Dafür wurde es gebaut. Und wenn es nicht meinen Erwartungen entspricht, wird es verkauft oder endgelagert, je nach Gusto.
Den möglichen Verlust muss ich einkalkulieren, wenn ich mir teures Gerät kaufe.
Ich werde immer zornig, wenn z.B. hervorragende Musikinstrumente von Sammlern gekauft, und dann in Tresoren oder Vitrinen verschwinden. Nicht genutzte Instrumente sind nach ein paar Jahren klanglich mehr oder weniger tot. Sie wollen gespielt werden, damit sie lebendig bleiben.
Bei Füllern ist diese Notwendigkeit sicher nicht gegeben, aber die Nutzung eines Füllers zeugt von meinem lebendigen Verhältnis zu diesem "Werkzeug". Eine Vitrine (ausser im musealen Kontext) hat für mich immer etwas von einem "Schneewittchensarg". Aber immerhin ist Wachküssen möglich.

Just my 2cent


Grüsse

Harald

[Libelle99]

Nun zu meinem Thema:
ich habe mir einen (gar nicht so kleinen) Traum erfüllt und bin seit heute stolzer Besitzer eines Pen of the Year 2008.
Nun stehe ich vor der Gewissensfrage: soll ich ihn betanken und damit schreiben oder ihn als jungfräuliches Wert- und Sammelobjekt in der Vitrine lassen? Dass er im Augenblick seiner ersten Betankung viel Wert verlieren wird ist mir klar.
Wie sieht's bei Euch aus - wer benutzt seinen POY?

Andreas

Toller Füller! Ich habe zwar gerade erst gelernt, was ein Pen of the Year ist, kann aber deine Begeisterung sehr gut nachvollziehen. Das ist ein Schmuckstück.
Zu deiner Frage: ich glaube, die kannst nur du dir beantworten. Hast DU ihn denn als Schreibgerät oder als Wertanlage gekauft? Was war denn deine Intention beim Kauf? Ich finde beides zulässig und verständlich, und abhängig hiervon wirst du dann wissen, ob der Füller in die Vitrine oder in deine Hand gehört. Kannst du dir denn vorstellen, ihn wieder zu veräußern? Nur dann käme ja das Argument des Wertverlustes durch Ingebrauchnahme überhaupt zum tragen.

ICH jedenfalls wäre viel zu neugierig auf den Füller, um ihn unbenutzt zu lassen. Das könnte aber ein Frauenproblem sein. Und grundsätzlich nutze ich alle Dinge die ich habe, auch die edlen, teuren oder wertvollen, denn was hätte ich denn sonst davon?

Die Idee mit der zum Füller passenden Tinte kann ich nur unterschreiben. Ich habe sein ein paar Tagen den Lamy Edition 2000, den komplett silberfarbenen, und diesen mit einer wunderbaren rauchgrauen Tinte von Iroshizuku gefüllt (hier nochmal ganz herzlichen Dank an Herrn Thiel) und beim Schreiben hat man das Gefühl, der Füller würde seine eigene Farbe auf dem Papier hinterlassen. Toller Effekt!

Wie auch immer du dich entscheidest, viel Freude damit!