Federwechsel OMAS Ogiva

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Narundil
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Federwechsel OMAS Ogiva

Beitrag von Narundil »

Hallo zusammen,

Vor einiger Zeit habe ich mir einen OMAS Ogiva Cocktail zugelegt und bin nach wie vor sehr begeistert von diesem Kunstwerk. Die Feder schreibt gut, aber nicht so nass wie man es häufig liest. Da ich nasse Federn bevorzuge möchte ich den Tintenfluss gerne korrigieren und die Feder dafür aus dem Korpus ausbauen. Material und Erfahrung zur Federjustierung im Allgemeinen sind vorhanden. Ich suche aber vor allem Erfahrungsberichte sowie Tipps und Tricks beim Federwechsel für diesen speziellen FFH. Nicht zu Letzt, da eine Reparatur oder die Beschaffung von Neuteilen (wirtschaftlich) nahezu unmöglich ist.
Die größten Sorgen mache ich mir dabei um den Tintenleiter. Ich habe schon einige Male gehört, dass man die Feder samt Tintenleiter, wie bei den meisten FFH, aus dem Korpus herausziehen kann. Es gibt aber wohl Bedenken wegen einer Verformung des Ebonit.
Hat das hier jemand schon einmal gemacht?

LG,
Steffen
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Krazy Kat
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Re: Federwechsel OMAS Ogiva

Beitrag von Krazy Kat »

Hi Steffen,

ich habe bereits zahlreiche Federn entnommen und wieder eingebaut, bei neuen wie auch bei alten Füller.
Bei alten Füllern ist dies nicht ganz einfach, da sie meiner limitierten Erfahrung nach fester gesteckt sind wie bei Neuen.
Beim Visconti Divina Midsize oder Sailor z. Bsp. lässt sich die Feder leicht ziehen.

Bei zwei Omas, eine davon der Paragon, habe ich die Federn zwar raushauen können, es ist mir jedoch nicht möglich gewesen, das Feder-Tintenleiterensemble wieder (tief genug) reinzubekommen. Ich habe sie schliesslich zu Herrn Slorovka in Oxford schicken müssen!

Beim Federziehen musst Du also damit rechnen, dass Du die Feder nicht mehr reinbekommst - dann hilft nur noch ein Spezialist.
Daher würde ich fast raten, den Füller gleich an einen Spezialisten zu schicken, zumal beim Federraushauen, wenn man nicht die entsprechende Erfahrung hat, auch mal was schiefgehen kann.

Grüsse
Thou art so like a fountain penne my love; Mine eyes gaze rapt upon thy flexy tines. Thy nibbe is smoother far than silk'n glove. And naught may match the boldeness of thy lynes.
W.S.
mirosc
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Re: Federwechsel OMAS Ogiva

Beitrag von mirosc »

Wenn ich mich richtig erinnere, ist es beim Ogiva (den hatte ich mal so vor acht Jahren) genauso wie beim Paragon und beim Milord: Feder und Tintenleiter werden in eine Buchse gesteckt, die wiederum in dass Griffstück eingeschraubt wird und dadurch dann die beiden zusammenhält. Insofern kann man Feder und Tintenleiter zwar herausziehen, aber kann beim Einstecken Probleme bekommen. Korrekt ist es, die Buchse herauszudrehen, Feder und Tintenleiter herauszuziehen, dann wieder einzustecken und das ganze wieder einzuschrauben. Falls es bei Dir die Toleranzen zulassen, kann es sein, dass es auch direkt mit Ziehen klappt. Ansonsten musst/solltest Du schrauben (funktioniert ähnlich wie bei MB oder Visconti).

Das große Problem ist aber, dass die Buchse bei Omas aus sehr dünnem Ebonit gefertigt ist, die sehr leicht bricht, wenn sie nicht vom Griffstück und Feder/Leiter-Kombination gesichert wird. Auf Penboard.de gibt es noch ein paar Ersatzteile für Paragon und Milord, aber ob die auch beim Ogiva passen, weiß ich leider nicht. Ansonsten habe ich noch nie welche gefunden (nibs.com hatte auch mal welche, inzwischen auch nicht mehr). Wenn die Buchse bricht, hast Du Pech. Auf FPN hat mal jemand detaillierte Konstruktionszeichnung für eine Buchse veröffentlicht, aber die nachdrehen zu lassen, kostet bestimmt einiges.(außerdem weiß ich nicht, ob die Maße auch für den Ogiva passen - denn selbst von Paragon zu Paragon haben sich die Maße allem Anschein nach gelegentlich geändert)

Wenn Du es Dir zutraust, kannst Du es selbst probieren. Ansonsten schick den Füller zu Sorowka, der hat früher mit OMAS viel zusammengearbeitet und viel für sie gemacht und kennt sich deswegen wohl am besten von allen Reparaturleuten aus.
Gruß, Michael
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Narundil
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Re: Federwechsel OMAS Ogiva

Beitrag von Narundil »

Hallo zusammen,

vielen Dank für euer Feedback! :)
Von der Zerbrechlichkeit der Einschraubhölse habe ich inzwischen auch erfahren. Die zu ersetzen wird wohl nahezu unmöglich sein, falls sie zerbricht.
Wobei die die Hülse ja auch irgendwie da hinein bekommen haben...
Da wird vermutlich Hitze helfen. So habe ich es auch gemacht als ich den Korpus demontiert habe um den Kolben zu schmieren. Da war eine schwarze, klebrige Masse in großer Menge eingefügt, die nur in heißem Wasser etwas dünnflüsiger werden konnte. Das Werkzeug lässt sich schnell beschaffen, aber das Risiko würde ich wohl nur eingehen, wenn die Feder ernsthaft beschädigt wäre und es keine andere Möglichkeit gäbe.

Die Feder nicht mehr in den Ogiva setzen zu können ist zwar ärgerlich, aber keine Katastrophe. Ob sich das Risiko für eine Operation lohnt, die ich eigentlich nicht machen muss, weiß ich aber nicht.

Noch einmal vielen Dank für Eure Antworten. Das hat mir bei meiner Entscheidungsfindung sehr gehlofen. Ich werden den Ogiva dann wohl zu Mr. Sorowka schicken und ihn dort justieren lassen.
Wärt ihr so freundlich und würdet mir die Kontaktdaten vom Mr. Sorowka schicken?

LG,
Steffen
mirosc
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Re: Federwechsel OMAS Ogiva

Beitrag von mirosc »

Das Ein- und Ausdrehen ging bei mir bei Paragon/360 eigentlich gut, weil die ja dann gehalten wird.
Größere Bedenken habe ich beim Einstecken, weil Feder und Leiter recht viel Druck ausüben können, der durch keinen Gegendruck kompensiert wird.

Bzgl. der Adresse hast Du eine PN.
Gruß, Michael
Micha71
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Re: Federwechsel OMAS Ogiva

Beitrag von Micha71 »

Tom Westerich hat ziemlich viel Erfahrung mit OMAS und ziemlich viele Ersatzteile... nur so für den Fall.
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Narundil
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Re: Federwechsel OMAS Ogiva

Beitrag von Narundil »

Danke für den Tipp :)
Ich werde gerne darauf zurückkommen.
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stift
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Re: Federwechsel OMAS Ogiva

Beitrag von stift »

Also wenn du den Ebonit Tintenleiter verformst beim herausziehen der Feder oder besser gesagt demontierst dann bist du ein Kraftprotz .
Den kannst du nur mit Wärme bzw. Hitze verformen,aber solange der kalt ist geht da nichts.
Ja abbrechen kann der Tintenleiter wenn man nicht weiß wie der aus dem Füller raus geht,aber sogar das ist fast unmöglich bei der Größe
des Füllers.
Harald
#Non, je ne regrette rien#
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