OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

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Will
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Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von Will » 06.02.2020 14:44

Hallo Hansjürgen,

das sieht für mich so aus als könnte das Mundstück undicht sein. Ich weiß nicht ob der Lucens ein Federaggregat mit Federbuchse hat oder Feder und Tintenleiter direkt ins Mundstück gesteckt sind. Hier könnte es einen Riss an der Federbuchse geben. Alternativ sind Feder und Tintenleiter nicht richtig verbaut oder ein Bauteil ist nicht original, weshalb das Mundstück Luft zieht.

Viele Grüße

Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!

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pelikanjog
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Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von pelikanjog » 06.02.2020 16:29

Möglich ist alles, Gerd. Aber ich meine, das ausschließen zu können. Ich habe das Griffstück schon mehrmals von innen und außen mit der 10 x Lupe inspiziert.

Aber nach einem halben Ruhestandstag im Versuchsmodus mehr, kann ich von Weiterem berichten:

Ich habe mal einen Pelikan - Tintenleiter (ohne Röhrchen) mit der OMAS Feder implantiert. Passt so in etwa. Und siehe da, ohne Druck ist der Tintenfluss geringer, mit Druck üppig wie immer.
Das heißt für mich: Die Feder ist extrem weich (und flexibel) und nimmt bei geringstem Druck jede Menge Tinte auf. Genau das Gegenteil manch anderer flexibler Feder z.B. bei meinem Waterman 55, wo bei Druck railroading auftritt, bei rigider Feder aber alles ok ist = zu wenig Tinte, wenn viel gebraucht wird.

Dazu kommt eine weitere Beobachtung:

Die Feder hat einen "bauchigen" Schlitz. Das meint, ab dem Herzloch wird der Schlitz breiter und zur Federspitze hin wieder schmal, bzw. liegen die Flügel an. Bei einer gleichen Feder in einem anderen Desk Pen genau dasselbe, aber da hat jemand probiert, diese Federspalt zu korrigieren. Das sieht man mit der Lupe am Ende der Flügelspitze, da sind Spuren einer Zange zu sehen.

Das heißt für mich i.M., diese Federn sind aufgrund des Schlitzes zwischen den Federflügeln "nass" und die feeds sind mit weiten Kanälen (kann man sehen, wenn man den OMAS- mit dem Pelikan-feed unter der Lupe vergleicht) für üppigen Tintenfluß gebaut.

Das heißt erst einmal, dass man da nichts machen kann - ausser vielleicht den Federschlitz zu korrigieren, was nicht einfach ist.

Zuerst werde ich aber mit dem Pelikan-feed auch die Pelikanfeder versuchen zu implantieren und dann sehen, was sich zeigt.
Aber jetzt muss ich mich erstmal den häuslichen Aufgaben zuwenden (Bad putzen :o )

Hansjürgen

@Gerd du hast eine PN

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ddss
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Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von ddss » 06.02.2020 18:59

pelikanjog hat geschrieben:
06.02.2020 11:10

3. Nach Abdichten mit Knet, färbte sich dieser sofort. Dh da ist Tinte im Überfluss vorhanden. Dabei kann die Tinte eigentlich nicht direkt aus dem Griff / dem Schaft kommen, sondern muss über feed / Feder rauskommen.
H.
Hallo Hansjürgen,

nach meiner Meinung war Deine Überlegung von 11:10 Uhr logischer/wahrscheinlicher: Wenn die Möglichkeit besteht, dass die Tinte nicht durch, sondern am Tintenleiter vorbei fließen kann, kommt zuviel Tinte unten an. Ist da wirklich keinerlei Spalt zwischen dem Tintenleiter und dem Griffstück?

VG
Michael

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pelikanjog
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Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von pelikanjog » 06.02.2020 19:18

Danke, Michael,

ich bin einen Schritt weiter inzwischen.

Im post zuvor habe ich den jetzigen Erkenntnisstand dargelegt. Mehr weiß ich im Moment nicht.

Hansjürgen

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Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von pelikanjog » 08.02.2020 16:23

Hallo zusammen,

hier mein voraussichtlich letzter Beitrag zum OMAS "Problem".

Nun habe ich zu dem Pelikanfeed noch eine Pelikanfeder in den OMAS implantiert.
Das geht. Der feed ist nur 1/100stel mm dünner als der von OMAS und mit der OMAS bzw. der Pelikanfeder passt das.

Ergebnis: Alles ganz normal, kein nasser Tintenfluss.

Dh für mich: Der Desk Pen (Teleskop-Füller) hat eine (sehr) weiche und flexible Feder. Der Tintenfluss ist so eingerichtet, dass er in jeder "Druckstufe" eher nass schreibt. Das machen m.E. nach auch andere OMAS (vintage).

Derselbe Füller mit Pelikan feed und OMAS Feder schreibt ohne Druck saftig, aber nicht nass. Im Flexmodus dann sehr nass.

Und er schreibt mit Pelikan feed und Pelikan Feder ganz normal.

Bleibt: Eventuell den Spalt zwischen den Federflügeln korrigieren, damit er nicht bauchig weit ist, sondern gleichmäßig gerade wird.
Doch das ist ein sensibler Eingriff, der nicht dadurch gelingt, dass man wie üblich, die Federspitzen übereinander drückt und so den Schlitz verringert.
Da muss man ja in der Mitte des Schlitzes die Flügel in der Horizontalen mit mehr Kraft regelrecht richten und das erfordert mehr Kraft als man in den Finger hat. Deshalb wohl auch die Zangenspuren bei der anderen Feder - die ich aber bei meiner vermeiden will. Und das kann leicht Auswirkungen auf die andere Ebene (vertikale) der Feder haben.
Die Feder soll aber ja nicht "ver"bogen werden.

Soviel für heute von mir und mit Grüßen an die "Mitdenker",

Hansjürgen

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Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von pelikanjog » 08.02.2020 16:28

PS

das Tanken geschieht jetzt (wie m.E. vorher auch) wie mit einer Spritze, wobei man den Stempel bei nach oben gerichteter Feder wieder einfährt. Dh man kann ihn nicht randvoll tanken.
Oder man macht es mit einer Pipette, was kein Problem, sondern eine Frage der Bequemlichkeit ist.

Aber das mit dem Röhrchen hat vorher (bei mir) auch nicht anders funktioniert - anders als bei meinen vacuumatics.

H.

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Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von pelikanjog » 10.03.2020 19:32

Hallo zusammen,

Entwarnung: mein Desk Pen Lucens von ca. 1936 schreibt jetzt befriedigend für mich.
Ich habe die Federeinheit richtig mit der Zahnbürste geschruppt. Und siehe da, ohne Schreibdruck ist die Feder fein und gar nicht zu nass. Wenn man allerdings "mit schwererer Hand" schreibt, ist sie eine "wet noodle".

Das Tanksystem scheint eine Dunn - Variante zu sein - funktioniert!

Also alles gut!

Jetzt bin ich an einem neuen OMAS, einem 557 - F, wunderschön, aber ... Näheres in einem neuen speziellen post.

Hansjürgen

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