OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, Zollinger

Benutzeravatar
pelikanjog
Beiträge: 885
Registriert: 19.10.2017 11:42
Wohnort: östl. Raum von Stuttgart

Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von pelikanjog »

Hallo Michael,


... das halte ich leicht für möglich. Bisher habe ich mich halt mit dem Spritzenprinzip beholfen.

Aber das andere werde ich natürlich probieren, denn beim Durchblasen über das Röhrchen ist mir nichts aufgefallen und der Füller kommt von einem erfahrenem Reparateur aus Italien, der mir glaubhaft versichert hat, dass es funktioniert und der den Füller jederzeit zurückgenommen hätte.

Jetzt bin ich erst mal gespannt, wie sich meine Tintenflussprobleme / -versuche entwickeln. Ich werde so oder so berichten.

Hansjürgen
Thom

Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von Thom »

ddss hat geschrieben:
01.02.2020 13:48
Beim Herunterdrücken des Kolbens wird die darin enthaltene Luft über das Röhrchen ausgeblasen. Es gelangt zwar auch wieder etwas Tinte ins Glas, aber im Volumen weniger als Luft. Durch Wiederholung des Vorgangs wird der Tank allmählich gefüllt
Das ist auch schon mal für den Ahab gut, die Tinte kommt aber gleichzeitig über den Tintenkanal und das Röhrchen in den Füller (letzteres über das hohle Kolbengestänge, das mit gefüllt werden kann). Für den Druckausgleich in der Hauptkammer beim Schreiben kann man sich das Röhrchen auch sparen. Das ganze Prinzip des "Tintepumpens" ist aber mein Fall nicht, weil jedesmal eine erhebliche Tintenmenge, incl. allem was ggbf. noch im Tintenleiter hängt, wieder im Flakon landet.

V.G.
Thomas
Benutzeravatar
ddss
Beiträge: 388
Registriert: 14.08.2016 15:28

Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von ddss »

Als ich die Beschreibung gelesen habe, musste ich auch sofort an die Diskussionen hier im Forum über Schimmel in der Tinte und die Übertragung auf andere Füller denken. Es ist auch das erste Füllsystem, bei dem meine Phantasie einfach nicht mehr ausreicht, um mir vorzustellen, dass es (vernünftig) funktionieren kann. Ich würde die Technik zu gerne einmal in einem Demonstrator sehen.

VG
Michael
Benutzeravatar
pelikanjog
Beiträge: 885
Registriert: 19.10.2017 11:42
Wohnort: östl. Raum von Stuttgart

Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von pelikanjog »

Hallo, liebe Mitdiskutierer,

ich hänge mich mal aus dem Fenster und poste meine (vorläufigen) Erfahrungen öffentlich.

Ich gehe davon aus, dass wir bei zuwenig Tintenfluss (nicht zu enger / zu weiter Spalt zwischen den Federflügeln, das kann ja auch sein) die Kanäle reinigen und so den Tintenfluss befördern.

Beim Gegenteil k ö n n t e das Gegenteil helfen. Das probiere ich - reversibel natürlich:

Ich lege eine Borste (von einem Langhaarpinsel mithilfe von Silikonöl / - fett in den Tinten-/ Luftkanal. Feder drüber, Einheit im Griff befestigen. Hilft! - ich weiß nur nicht, wie lange das funktioniert. Und es ist auf jeden Fall Improvisation. Besser wäre natürlich einen neuen feed zu schnitzen. Es gibt ja Experten, die das machen und können.

Was denkt ihr?

Hallo Thom,

Ich habe überlegt, dass vielleicht über das Röhrchen zuviel Luft einströmen kann - und ich es probeweise verschließe.
Aber nach meiner Überlegung ist der Tintenfluss zu üppig, nicht die Luftzufuhr (obwohl das zusammenhängt).

Ein funktionierender Füller ist natürlich toll. Aber einen, den man dazu bringen muss, ist interessant - wenn man das mag, wie ich eben beides mag.

Hansjürgen
Benutzeravatar
Will
Beiträge: 1893
Registriert: 13.07.2011 5:45
Wohnort: Römerberg bei Speyer

Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von Will »

pelikanjog hat geschrieben:
02.02.2020 11:53


Ich lege eine Borste (von einem Langhaarpinsel mithilfe von Silikonöl / - fett in den Tinten-/ Luftkanal. Feder drüber, Einheit im Griff befestigen. Hilft! - ich weiß nur nicht, wie lange das funktioniert. Und es ist auf jeden Fall Improvisation.
...
Was denkt ihr?
...
Hallo Hansjürgen,

bitte bleibe mit Fett und Öl vom Tintenleiter weg. Wenn Du Dir diesen damit einsaust, kann die Tinte nicht mehr durch die Kapillaren kriechen und es ist ganz und gar aus mit dem Tintenfluss. Dann muss der Tintenleiter aufwändig entfettet werden.

Eine Rückfrage beim Reparateur bezüglich des üppigen Tintenflusses wäre vielleicht angebrachter.

Viele Grüße

Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!
Thom

Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von Thom »

ddss hat geschrieben:
02.02.2020 11:52
Ich würde die Technik zu gerne einmal in einem Demonstrator sehen.
"Machen Sie's so." (Jean-Luc Picard) :) https://www.youtube.com/watch?v=vsx4F0zQpx0

V.G.
Thomas
Benutzeravatar
ddss
Beiträge: 388
Registriert: 14.08.2016 15:28

Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von ddss »

Hallo Thomas,

danke für den Link. Jetzt habe ich es (glaube ich) verstanden: Der Unterschied zwischen dem Noodler und dem Dunn besteht darin, dass beim zuletzt Genannten der Kolben nur bis etwa zur Hälfte in den Tank reicht. Dadurch braucht der Dunn (anders als der Noodler) keine separate Kappe über dem Kolbenschieber und man kann den Kolben als Abschluss des Tankvorgangs nach unten schieben, ohne die gesamte Tinte zu verlieren. Die Betankung funktioniert, weil bei jedem Pumpen etwas mehr Luft über das Röhrchen aus dem Tank entweicht, der Unterdruck in diesem größer wird und der Füller dadurch mehr Tinte ziehen kann als beim vorangegangenen Pumpen.

VG
Michael
VolkerB
Beiträge: 477
Registriert: 17.10.2016 22:32

Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von VolkerB »

Hallo,

Letzlich funktionieren dieses OMAS-System und Dunn ähnlich wie ein Bulb-Filler. Die Pumpe ist hier das abgedichtete Röhrchen und kein Gummiball, aber das Prinzip ist gleich. Das Steigrohr dient als Ventil: Luft wird ausgeblasen, Tinte angesaugt und läuft dann unter den Überlauf. Der kleine Kanal vom Boden des Tanks zum Tintenleiter ist im Verhältnis zum Steigrohr so dünn, dass er im Vergleich keine Rolle spielt.

Volker
Benutzeravatar
stift
Beiträge: 3062
Registriert: 05.12.2004 13:00
Wohnort: Wien

Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von stift »

Ich habe vor Jahren einen OMAS Lucens 1936 restauriert,und der war nicht ohne aber ich habe es hin bekommen.
Was ich mich erinnere war der auch so aufgebaut.
0mas1936 002.jpg
0mas1936 002.jpg (292.81 KiB) 3945 mal betrachtet
0mas1936 003.jpg
0mas1936 003.jpg (270.84 KiB) 3945 mal betrachtet
0mas1936 004.jpg
0mas1936 004.jpg (274.04 KiB) 3945 mal betrachtet
0mas1936 005.jpg
0mas1936 005.jpg (276.74 KiB) 3945 mal betrachtet
#Non, je ne regrette rien#
Benutzeravatar
pelikanjog
Beiträge: 885
Registriert: 19.10.2017 11:42
Wohnort: östl. Raum von Stuttgart

Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von pelikanjog »

So einen konnte ich erwerben - OMAS EXTRA- Ohne Nummer wie bei dir - Hebelfüller - mit flexibler Feder und nassem Tintenfluß.

Jetzt bin ich infiziert und hätte gerne einen facettierten, die sind aber noch etwas teuerer :?

H.
Benutzeravatar
pelikanjog
Beiträge: 885
Registriert: 19.10.2017 11:42
Wohnort: östl. Raum von Stuttgart

Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von pelikanjog »

Hallo zusammen,

Tintenfluss - und kein Ende!

Inzwischen habe ich ganz unorthodox das Atemröhrchen reversibel verschlossen (mit einer Zahnstocherspitze) und (!) fettige Borsten in den Tintenkanal gelegt - ansonsten ist ja Fett in diesem Bereich der Erzfeind der Füllerfreunde und verhindert sauberen Tintenfluss.

Und siehe da, nicht, gar nichts hat sich verändert. Tintenüberschuss selbst bei minimalen Schreibdruck.

Da bleibt ja für meine Logik nur der Schluß übrig, dass "Fremdluft" zwischen feed und Feder eintritt.

Aber
erstens sehe ich absolut nicht, dass da ein Spalt zwischen feed und Feder wäre,
zweitens: wie kann am Fett vorbei soviel Tinte fließen?

Bleibt noch die Möglichkeit, dass zwischen Federeinheit und Section Luft einströmt.

Allerdings wäre das
- beim Schlauchfüller unerheblich, denn Schlauch und Federeinheit sind ja ein geschlossenes System,
- beim Teleskop Füller sitzt die Federeinheit so straff, dass mir das sehr unwahrscheinlich vorkommt. Unmöglich ist es allerdings nicht.

Die Sache läßt mir keine Ruhe, weil das so a-typisch ist und die OMAS es wert sind, dass man die hervorragenden Federn ohne Schwierigkeiten schreiben kann.

Wer hat einen Rat?

Hansjürgen
Benutzeravatar
Zollinger
Beiträge: 4077
Registriert: 31.10.2006 7:45
Wohnort: Confoederatio Helvetica

Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von Zollinger »

Guter Rat ist teuer!

...nein im Ernst: ich weiss, dass früher z.T. verschiedene Tintenleiter für den Tintenbedarf unterschiedlicher Federbreiten eingesetzt wurden. Zumindest war das bei den Pelikan 100 so. Möglicherweise wurde bei Deinem Füller einmal der Tintenleiter (durch einen falschen) ersetzt? Das findet man jetzt natürlich nicht mehr heraus. Aber einen anderen Tintenleiter auszuprobieren wäre ein Versuch wert. Natürlich nur sofern Du etwas passendes da hast.

Z.

PS: Es gibt (auch bei mir) seltene Fälle, in denen ich es einfach nicht hinkriege dass ein Füller am Ende tadellos schreibt. Das ist dann immer etwas enttäuschend nach dem ganzen Restaurationsaufwand den man betrieben hat.
Benutzeravatar
HeKe2
Beiträge: 1939
Registriert: 21.03.2018 23:31

Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von HeKe2 »

pelikanjog hat geschrieben:
05.02.2020 10:58
Inzwischen habe ich ganz unorthodox das Atemröhrchen reversibel verschlossen (mit einer Zahnstocherspitze) und (!) fettige Borsten in den Tintenkanal gelegt - ansonsten ist ja Fett in diesem Bereich der Erzfeind der Füllerfreunde und verhindert sauberen Tintenfluss.

Und siehe da, nicht, gar nichts hat sich verändert. Tintenüberschuss selbst bei minimalen Schreibdruck.
Da bleibt ja für meine Logik nur der Schluß übrig, dass "Fremdluft" zwischen feed und Feder eintritt.
Auch nach meinem Verständnis der Materie muss, wenn die Atemöffnung komplett verschlossen ist, irgendwann der Tintenfluss deutlich geringer werden. Das müsste selbst für einen "falschen" Tintenleiter gelten. Ist denn ein Luftzutritt vom anderen Ende des Füllers wirklich völlig ausgeschlossen? Kann doch sein, dass die Dichtung am Kolben nur unter Belastung wirklich pneumatisch dicht ist. Das klingt mir, da schließe ich mich Gerd an, irgendwie viel plausiebler, als Luftzutritt durch den Tintenleiter. Vielleicht den Füller mal in einen engen Luftballon packen, sodass wirklich nur die Feder Luft bekommt (Merkwürdige Ideen entwickelt man, aber könnte klappen).
Beste Grüße
Hermann
Benutzeravatar
pelikanjog
Beiträge: 885
Registriert: 19.10.2017 11:42
Wohnort: östl. Raum von Stuttgart

Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von pelikanjog »

Hallo ihr beiden,

danke für das solidarische Mitdenken.

@Christof
wenn ich einen feed in den Maßen 5,65 mm / 31 + mm, hätte ich das schon probiert - allein um auszuschließen, dass feed und Feder nicht harmonieren. Aber meine Tintenleiter sind alle dicker oder dünner ... Wenn ihr einen hättet, würde ich ihn gerne ausleihen und probieren und dann notfalls einen Könner bitten, mir einen neuen zu schnitzen.

@ HeKe2

auf den Gedanken bin ich auch schon gekommen. Ich habe den Übergang sectio / barrel mit einem O-Ring luftdicht gemacht und den Übergang Federeinheit / sectio mit Knet auch. Mal sehen, ob wir die Falschluft irgendwie ausschließen können.

Hansjürgen
Benutzeravatar
pelikanjog
Beiträge: 885
Registriert: 19.10.2017 11:42
Wohnort: östl. Raum von Stuttgart

Re: OMAS Desk Pen - "Atemschlauch" (?)

Beitrag von pelikanjog »

Also, die Versuche zum Überprüfen von eventueller Falschluft sind einen Schritt weiter.

Ich habe 3 "kritische Stellen"

1. Gewinde der Teleskopstange :

P1310017.JPG
P1310017.JPG (150.8 KiB) 3807 mal betrachtet

2. Gewinde zwischen section / Schaft
P1310015.JPG
P1310015.JPG (175.45 KiB) 3807 mal betrachtet
P1310021.JPG
P1310021.JPG (149.47 KiB) 3807 mal betrachtet
P1310017.JPG
P1310017.JPG (150.8 KiB) 3807 mal betrachtet

3. Übergang von feed + Feder in die section

P2060023.JPG
P2060023.JPG (54.13 KiB) 3807 mal betrachtet


1. kein Problem / nach Abdichten kein Unterschied
2. kein Problem / nach Abdichten (mit o-Ring) keine Besserung
3. Nach Abdichten mit Knet, färbte sich dieser sofort. Dh da ist Tinte im Überfluss vorhanden. Dabei kann die Tinte eigentlich nicht direkt aus dem Griff / dem Schaft kommen, sondern muss über feed / Feder rauskommen. Das wiederum heißt für mich (vorläufig) Die Paarung feed / Feder ist suboptimal. Über diese Passung kommt zuviel Tinte in die Feder bzw. Luft in den Tintentank.

Meine Frage an euch: Habe ich etwas übersehen, falsch geschlussfolgert?

Irgendwie habe ich ein Problem Text und Bild richtig zusammenzubringen (17 ist schon bei 1. gezeigt = doppelt).
Aber ihr werdet das schon richtig zuordnen können.

H.
Antworten

Zurück zu „Omas, Aurora, Montegrappa, Visconti, Stipula, Delta und andere ital.Marken“