Wie schon oben erwähnt, erschien der Füller im Rahmen der Vintage Collection erst 2013, somit
natürlich kein Vintage Füller im eigentlichen Sinne.
Bei OMAS kann man die 30igern und 40iger Jahre so sehen, und Füller aus dieser Zeit sind vor allem bekannt wegen
der flexiblen 14k Feder.
Was liegt also näher, als ein Beispiel in diesem Sinne zu zeigen.
Es ist ein OMAS Extra 556/S Gray Pearl Celluloid.
Als erstes interessierte mich eine möglichst genaue Altersbestimmung.
Zunächst als Bestimmungsmerkmal die Feder:
Hierzu eine kleine Übersicht
Aus nachvollziehbaren Gründen keine Screenshots, wobei kleine Skizzen ohnehin mehr Spaß bringen.
Die Informationen stammen aus den schon oben genannten Quellen. Zusätzlich Beiträge
von L. Iacopini aus ihrem Blog oder aus dem FPN, hier v.a. eine Abhandlung über OMAS Federn (FPN vom
4.11.2014 („Clarifying Vintage OMAS Extra Nibs“)).
Erläuterung der vorgestellten Federn:
1) Bereits Ende der 20iger in den am Duofold orientierten Button-Filler verwendet.
2) Zeitgleich, mit zusätzlicher Bezeichnung der Legierung der Federspitze („Osmi-Iridium“) und
rundem Atemloch.
3) In den späten 30iger Jahren vornehmlich in Hebel-Füllern.
Die Karatangabe wird ersetzt durch den Gold-Feingehalt in 1/1000-Teilen.
4) und 5) In den 40igern lassen sich Zuordnungen an der Darstellung einzelner Buchstaben (z.B. das „A“ in
OMAS eher verschnörkelt oder abstrahiert, oder eher in dreieckiger oder quadratischer Form)
oder Zahlen (z.B. der obere Strich der „5“ waagerecht oder parallel zur Rautenseite) durchführen.
Innerhalb der Raute kommen dann später rechts und links von „585“ kleine dreieckige Verzierungen dazu.
6) Nur der Vollständigkeit halber: Ab 1936 im Extra Lucens verwendet (pentagonales Teardrop Atemloch,
und das Arrow-Design der Feder („Vorbild“ Parker)).
Aufgrund der qualitativen Einschränkungen des Handy-Fotos löse ich selber auf: 5)
Weitere Kriterien zur Altersbestimmung nur kurz aufgezählt:
Dimensionen / Gewicht / Farbe / Celluloid-Muster / Bänder, Ringe, Clip / Füllsystem / Form bzw. Gestalt / etc..
Zu den beiden letzten Punkten ist zu sagen, dass OMAS das hier vorliegende Kolben-Füllsystem in 1946 einführte,
und die Ogiva-Form in den späteren 40iger Jahren.
Und dieses wäre auch meine abschließende Einschätzung des Alters.
Keinen Widerspruch hierzu liefert die Dolcini-Monografie:
Der Korpusimprint:
Wichtiger als die Altersbestimmung sind natürlich die Schreibeigenschaften der Feder.
Und die Lobeshymnen, auch zahlreich hier im Forum geäußert, kann ich nachvollziehen.
OMAS Extra Lucens Ogiva
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Re: OMAS Extra Lucens Ogiva
LG
Heinrich
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Re: OMAS Extra Lucens Ogiva
Welche Pracht und Herrlichkeit
Danke für diese ausführliche Vorstellung eines wunderschönen Füllfederhalters!
Danke für diese ausführliche Vorstellung eines wunderschönen Füllfederhalters!
Re: OMAS Extra Lucens Ogiva
Lieben Dank, Alfred.
Ich sehe gerade, dass die Schriftprobe gar nicht geladen wurde Wobei es mir nicht in erster Linie aufs flexen ankommt.
Ich sehe gerade, dass die Schriftprobe gar nicht geladen wurde Wobei es mir nicht in erster Linie aufs flexen ankommt.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: OMAS Extra Lucens Ogiva
dort nicht mit weiteren Erläuterungen überfrachten.
Natürlich auch keinen neuen Faden starten, mehr oder weniger passt es ja hierhin. Das Füllsystem „stantuffo tuffante“ wurde bei OMAS nur wenige Jahre verwendet, für den Extra Lucens
von 1936 bis 1946. Vorher das Hebel-Füllsystem und nachher das von Pelikan entwickelte Kolbensystem.
Bei dem „stantuffo tuffante“ wird der Kolben (besser Röhre) wiederholt herausgezogen (Einzug der Tinte)
und nach vorne gedrückt (Verdrängung der restlichen im Schaft befindlichen Luft).
Im Prinzip wird also gepumpt.
Erfunden hat dieses System 15 Jahre vorher Charles Dunn.
Zur Verdeutlichung eine Querschnittsskizze: Da mein Vorstellungsvermögen immer noch deutliche Grenzen hat, noch eine Abbildung der Einzelteile: Und nein, ich habe meine Neuerwerbung nicht auseinandergebastelt.
Die Abbildung stammt aus dem italienischen Forum fountainpen.it.
LG
Heinrich
Heinrich