OMAS Dama Innenansicht

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JulieParadise
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OMAS Dama Innenansicht

Beitrag von JulieParadise »

Nein, kaputt ist sie nicht, meine kleine OMAS Dama:

2021 03 06 OMAS Dama Arco Bronze kaputt mtg PX.jpg
2021 03 06 OMAS Dama Arco Bronze kaputt mtg PX.jpg (507.95 KiB) 3601 mal betrachtet

Neulich fiel mir auf, dass meine Finger immer so schmoddrig sind, wenn ich mit ihr schreibe, also bin ich dem nachgegangen und fand heraus, dass aus einem winzigen Spalt im Griffstück, direkt an dem Gewinde für die Kappe, Tinte tritt. Dort habe ich sachte probiert, ob man es vielleicht aufschrauben ... Ja! Ohne Gewalt anwenden zu müssen -- wenn es auch etwas zäh war -- konnte ich das Griffstück abschrauben und fand bröselig-schmierige Glibberreste am Innengewinde vor. Ich vermute, dass sich hier eine Verklebung (auf)gelöst hat.

Schäden wie Risse oder Sprünge konnte ich nicht feststellen, daher bin ich gar nicht großartig entsetzt darüber, jetzt eine dreiteilige Dama zu haben, gab mir der derzeitige Zustand doch die Gelegenheit, einmal ins Innere zu schauen, den Tintenleiter ordentlich durchzuspülen (ich habe ihn nicht aus dem Griffstück entfernt, nur mit einer Einweg-Plastik-Pipette, deren Spitze soweit abgeschnitten wurde, dass sie bündig auf das Ende des Feeds passt, alles durchgepustet) und den Rand der Kolbendichtung im Tintenreservoir etwas zu schmieren.

Und eben zwei Fotos zu machen. ;)

Demnächst sollte ich an etwas Schellack kommen, dann wird das Ganze auch wieder ordentlich versiegelt, derzeit hält die Dama aber auch mit Silikonfett dicht.
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patta
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Re: OMAS Dama Innenansicht

Beitrag von patta »

Wie befüllt man denn die dama?

Gruß patta

Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
V-Li
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Re: OMAS Dama Innenansicht

Beitrag von V-Li »

Kolbenfüller.
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vanni52
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Re: OMAS Dama Innenansicht

Beitrag von vanni52 »

Beim Adjektiv „bröselig“ im Zusammenhang mit Celluloid werde ich, gerade nach den Diskussionen der letzten Tage, etwas nervös.
Wenn ich es aber richtig verstanden habe, sind wohl doch Tintenreste gemeint?
LG
Heinrich
V-Li
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Re: OMAS Dama Innenansicht

Beitrag von V-Li »

vanni52 hat geschrieben:
07.03.2021 15:01
Beim Adjektiv „bröselig“ im Zusammenhang mit Celluloid werde ich, gerade nach den Diskussionen der letzten Tage, etwas nervös.
Wenn ich es aber richtig verstanden habe, sind wohl doch Tintenreste gemeint?
Sina hat Kleber vermutet.
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JulieParadise
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Re: OMAS Dama Innenansicht

Beitrag von JulieParadise »

V-Li hat geschrieben:
07.03.2021 15:03
vanni52 hat geschrieben:
07.03.2021 15:01
Beim Adjektiv „bröselig“ im Zusammenhang mit Celluloid werde ich, gerade nach den Diskussionen der letzten Tage, etwas nervös.
Wenn ich es aber richtig verstanden habe, sind wohl doch Tintenreste gemeint?
Sina hat Kleber vermutet.
Yep, das Geschmiere, das auch nur um das Innengewinde herum klebte, scheint mir eine Mischung aus Tintenschmodder und dem Rest einer Verklebung zu sein.
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Namx3

Re: OMAS Dama Innenansicht

Beitrag von Namx3 »

JulieParadise hat geschrieben:
07.03.2021 14:47
Nein, kaputt ist sie nicht, meine kleine OMAS Dama:


2021 03 06 OMAS Dama Arco Bronze kaputt mtg PX.jpg


Neulich fiel mir auf, dass meine Finger immer so schmoddrig sind, wenn ich mit ihr schreibe, also bin ich dem nachgegangen und fand heraus, dass aus einem winzigen Spalt im Griffstück, direkt an dem Gewinde für die Kappe, Tinte tritt. Dort habe ich sachte probiert, ob man es vielleicht aufschrauben ... Ja! Ohne Gewalt anwenden zu müssen -- wenn es auch etwas zäh war -- konnte ich das Griffstück abschrauben und fand bröselig-schmierige Glibberreste am Innengewinde vor. Ich vermute, dass sich hier eine Verklebung (auf)gelöst hat.

Schäden wie Risse oder Sprünge konnte ich nicht feststellen, daher bin ich gar nicht großartig entsetzt darüber, jetzt eine dreiteilige Dama zu haben, gab mir der derzeitige Zustand doch die Gelegenheit, einmal ins Innere zu schauen, den Tintenleiter ordentlich durchzuspülen (ich habe ihn nicht aus dem Griffstück entfernt, nur mit einer Einweg-Plastik-Pipette, deren Spitze soweit abgeschnitten wurde, dass sie bündig auf das Ende des Feeds passt, alles durchgepustet) und den Rand der Kolbendichtung im Tintenreservoir etwas zu schmieren.

Und eben zwei Fotos zu machen. ;)

Demnächst sollte ich an etwas Schellack kommen, dann wird das Ganze auch wieder ordentlich versiegelt, derzeit hält die Dama aber auch mit Silikonfett dicht.
Ach da ist ja der hübsche wieder :D
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Zollinger
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Re: OMAS Dama Innenansicht

Beitrag von Zollinger »

Hallo Sina
Das Gewinde des Griffstücks ist im Original mit einer Art Harz abgedichtet. Tom hat welches im Angebot. Bei der Verarbeitung muss es aber warm gemacht werden. Schellack würde ich eher nicht nehmen. Das Griffstück muss sich auch wieder lösen lassen um an den Kolben zu kommen. Ich würd's deshlab beim Silikonfett belassen. Ich verwende das auch.
Gruss
Z.
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Will
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Re: OMAS Dama Innenansicht

Beitrag von Will »

Hallo Sina,

ich kann Christof nur voll und ganz beipflichten. Die Omas dichte ich ebenfalls nur mit Silikonfett ab, das spezielle Sealant ist hier nicht zwingend erforderlich. Die flächige Verklebung des Gewindes mit Schellack würde nur sehr schwer zu lösen sein und zu einem erheblichen Risiko bei einem Öffnungsversuch. Letzterer ist irgendwann unweigerlich erforderlich, wenn die Dichtung verschlissen ist.

Herzliche Grüße

Gerd
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Matthias MUC
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Re: OMAS Dama Innenansicht

Beitrag von Matthias MUC »

(führt jetzt weg vom OMAS, sorry) - aber angesichts der Bilder: Haben Füllerkonstrukteure irgendwelche besonderen Gründe gerade bei Gewinden lieber auf Verklebungen als auf z.B. einfach eine konstruktiv vorgesehene O-Ring-Dichtung zu setzen? Das einzige, was eine Verklebung kann, was die Dichtung nicht kann, ist, dem Laien zu sagen "Du sollst mich nicht unautorisiert auseinanderbauen können".

lG Matthias

PS.: Aus was für Material ist der OMAS? Sieht nicht nach Spritzguß in Massenfertigung aus, sondern eher ein Drehteil aus dem Vollen gearbeitet. Wenn ich die Bilder von dem dicken Material so anschaue, da wäre sicher genug Fleisch, an der Fügestelle eine feine Nut für eine nach Verschrauben unsichtbare O-Ring-Dichtung hinzubekommen. Am Gewindegrund vom Kopfstück ein feiner Einstich mit einem runden Werkzeug gegen Kerbwirkung, in dem ein O-Ring knapp sitz, die Innenkante vom Schaft so weit angefast, daß beim Verschrauben handfest auf Spalt außen zu Null in dem Raum, den Nut und Anfasung lassen, der O-Ring genau die richtige Quetschung bekommt, daß es dichtet. So in der Art....
Vor meinem Geistigen Auge taucht übrigens gerade auch noch die obligatorische Rolle Teflondichtband aus der Gas-/Wasserinstallation auf.... das wäre dann aber absolut quick'n'dirty, nur noch vom MacGyverschen Kaugummi zu übertreffen.
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Will
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Re: OMAS Dama Innenansicht

Beitrag von Will »

Hallo Matthias,

das ist für mich das schönste moderne Celluloid, welches Omas je verbaut hat. Entsprechend wurde der Füllhalter aus Vollmaterial zerspahnt.

Allerdings sollte jemand noch weniger unautorisiert an dem wunderbaren Celluloid herumschneiden, um einen O-Ring zu verbasteln, wenn es ein wenig Silikon bereits tut, da die Gewinde nicht schlecht geschnitten sind. Den O-Ring würde man übrigens auch mit Silikon abschmieren. Ich habe solche Hilfskonstruktionen schon gesehen und durfte diese hinterher wieder richten. Aber jeder kann mit seinem Eigentum machen was er will.

Herzliche Grüße

Gerd
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JulieParadise
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Re: OMAS Dama Innenansicht

Beitrag von JulieParadise »

Uuuh, also, ehrlich gesagt würde ich dem schönen Arco Zelluloid keinen Gummi-Ring antun wollen, da lasse ich es doch lieber beim Silikonfett, das auch dicht zu halten scheint (seit vorgestern, zur Probe mit Wasser gefüllt).

Das Gewinde ist in der Tat sehr schön geschnitten und die beiden Gegenstücke lassen sich dafür, dass das Material ja innen nicht poliert und somit rau/roh ist, sehr gut verschrauben.
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Matthias MUC
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Re: OMAS Dama Innenansicht

Beitrag von Matthias MUC »

Ich wollte auch niemand anstiften, jetzt da auf die Drehbank zu gehen und was zu basteln. Ich hab mir nur meine Gedanken gemacht, wie ich sowas in der Art konstruieren würde (und was ich mit MEINEM Füller machen würde, wenn es sich nicht mit Silikonfett oder sonstigem angemessenen MacGyverismus lösen ließe - wenn was im Extremfall "unbenutzbar" wegen Dauersabbern bliebe, dann ist es ja auch nutzlos. Also wenn im Notfall nichts mehr zu verlieren wäre. Eine konstruktiv gut eingebaute O-Ring-Dichtung fände ich allerdings auch keinen Stilbruch. Ich bin sicher, beim Kolben wird trotz zeitlosem Zelluloid durchaus irgendein "modernes" Material für die Kolbendichtung verwendet, und kein Kork als Reminiszenz an alte Zeiten.

lG Matthias
Hanjoro
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Re: OMAS Dama Innenansicht

Beitrag von Hanjoro »

Hallo Julie,
das ist ein sehr schöner Füller. Vielen Dank fürs neuerliche Zeigen.
Kann es ggf. sein, dass der beschriebene Zustand auf die letztens von Dir berichtete Antischimmelbehandlung mit dem Reiniger von R&K zurückzuführen ist? Das Zeug ist ja schon ganz schön aggressiv. Bei einem alten Pelikan hat mir das mal großflächig die Vergoldung der Feder weggeätzt. Das war nicht so tragisch, da der aufgrund jahrelanger Beanspruchung sowieso schon ziemlich gebraucht aussah und mit seiner BB zum Textmarker umfunktioniert wurde. (Ironischerweise halte ich ihn nun aufgrund dieser Funktion viel öfter in der Hand als manch schönere Stücke.) Aber den Reiniger habe ich seitdem nicht mehr angerührt, da ich mir nicht vorstellen wollte, was der ggf. im Inneren der Füller anrichtet, wenn er schon das Metall so zersetzt. Auch der R&K-Faden hat mich da nicht umstimmen können.
Alles Gute und viele Grüße nach Berlin
Hanjo
Matthias MUC
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Re: OMAS Dama Innenansicht

Beitrag von Matthias MUC »

Das mit dem Reiniger wäre jetzt eine Frage, wenn wer was genaues über die Chemie von dem "Originalharz" weiß.

Silikonfett, das im Gewinde bleibt und sich nicht schneller als man mag, ausspült, wenn es das tut, ist das natürlich hinreichend, wenn die Klebwirkung vom Originalharz nicht nötig ist = das Gewinde sich im Betrieb nicht lockert, wenn es nun auch noch "geschmiert" ist.. Siehe die Radmuttern, die nicht gefettet werden sollen, weil geschmiert bei der zulässigen Vorspannkraft für den Bolzen die Reibung im Gewinde nicht mehr reicht, um das Lockern zu verhindern, bzw. beim genügend festen Anziehen, daß nichts sich lockert, der Bolzen überdehnt wird.
Mir fällt grade der Name von dem rissefüllenden Dichtungszeug nicht ein, das hier oft empfohlen wird, das dürfte Gewinde aber zu fest verkleben? In der Industrie gäbe es für solche Fälle ausdrückliche Gewindedichtmittel, die nur minimal kleben sollen, damit alles weiterhin lösbar bleibt. Nur sind die wahrscheinlich nicht auf Zelluloid- und Tintenverträglichkeit untersucht.

lG Matthias, mit ein paar Vorbelastungen aus Maschinen- und Feingerätebau (Nebeneffekt vom Job)
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