OMAS vs Caran d Ache

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jonie
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OMAS vs Caran d Ache

Beitrag von jonie » 05.03.2004 19:08

Hallo Plenum,

ich habe heute den Moma Probe geschrieben und bin begeistert , aber nun auch hin- und hergerissen.

Wenn Ihr vor der Wahl stehen würdet zwischen OMAS Moma oder Caran d´Ache Metwood, welchen Füllfederhalter würdet Ihr nehmen?

Meine Argumente für den Caran:
- sehr solide verarbeitet
- Kundenservice wohl schnell und gut in D
- Feder M schreibt weich und flüssig
- Kombination Rosenholz und Metall reizvoll und im Alltag robust

Nachteil:
- Corpus etwas zu klein und zart, da noch kleiner als Pelikan m600


Meine Argumente für den Moma:
- super leicht
- liegt gut in der Hand
- Feder M schreibt sehr weich und schnell
- Naturharz
- Testurteil Scriptum sehr gut
- Klassisches Outfit

Nachteil:
- Gravur auf dem Corpus (auch wenn es typisch ist)
- Reparaturmöglichkeit nur in Italien und nicht in Hamburg
- Qualitätsschwankungen

Beide liegen preislich auf einem Niveau.

Ich bin für jede Meinungsaüßerung wirklich dankbar !!!

Gruß
Jonie

Stephan Th
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Beitrag von Stephan Th » 05.03.2004 19:18

Ich würde mit dem OMAS gehen. Grundsätzlich habe ich die Erfahrung gemacht daß leichte Füller einfach viel öfter benutzt werden, einfach weil die Hand nicht so schnell ermüdet. Ich liebe etwa meine Pelikan M800, aber längere Passagen schreibe ich doch lieber mit meinem M400 oder einem Parker Flighter.

Caran d'Ache hatte in der Vergangenheit Probleme mit dem Tintenfluß (insbesondere beim Génève) aber vielleicht hat sich diesbezüglich inzwischen etwas getan.


Viele Grüße aus dem Altmühltal,


Stephan

hcpluemer
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Beitrag von hcpluemer » 05.03.2004 22:40

Hallo,
Da ich einen CdA Metwood besitze, kann ich vielleicht weiterhelfen: Probleme mit dem Tintenfluß habe ich im Gegensatz zu meinem Vorposter keine, im Gegeteil: mein Metwood schreibt unter allen Umständen und auf allen Papiersorten ohne Probleme. Der Metwood ist nichts für Menschen, die einen Halter mit ausgesprochen großen Durchmesser suchen. Allerdings gleicht die hexagonale Form diesen Mangel für meinen Geschmack etwas aus. Ich benutze sonst eher große Kaliber, komme aber mit dem Metwood trotzdem zurecht. Ich habe ihn vor allem gern in der Hand, weil er dank seiner guten Verarbeitung einen absolut hochwertigen Eindruck hinterlässt und weil er angenhem weich schreibt.
War´s eine Hilfe, oder habe ich alles noch schwerer gemacht? Zum OMAS kann ich leider nicht viel sagen.
Viel Freude bei der Qual der Wahl :D :D
h-cp
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jonie
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Beitrag von jonie » 05.03.2004 23:32

Hallo Stephan, hallo h-cp,

danke für Eure Beiträge.

Ich bin insbesondere hin und her gerissen, weil ich an die Verarbeitung hohe Anforderungen stelle und für den Fall der Fälle einen schnellen Kundenservice - siehe Pelikan - mir wünsche. Trotzdem sollte auch der Schreibkomfort, hier eine weiche Feder mit gutem Tintenfluß, nicht fehlen.

Deshalb war ich etwas über Stephans Einschätzung irritiert, da ich den Caran für den solideren Füller - man denke an die schweizer Präzision - halte. Ich bin nur aufgrund der schlanken Form etwas unsicher.

Vom Schreibgefühl erhoffe ich mir dagegen etwas mehr vom OMAS. Und wie mein Alfa, billigt man den Italienern manchmal ein wenig mehr "Charakter" (auch Werkstatt-Aufenthalte genannt) zu. Zudem liegt er besser in der Hand.

Leider kann ich die beiden Füller nur bei verschiedenen Händlern in zwei Städten testen, was den direkten Vergleich etwas erschwert.

Gibt es Erfahrungen, ob die Online-Anbieter auch zwei Füller zum testen verschicken? Wenn ja wer?

Gruß an Plenum, ich freue mich über Eure Beiträge.

Jonie

Kann mir

hcpluemer
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Beitrag von hcpluemer » 06.03.2004 19:58

Hallo,
Gute Erfahrungen habe ich gemacht mit: http://www.fuellhalter.de/shop/fuellhalter/. Ich würde beide bestellen und innerhalb der 14 Tage- Rückgabefrist einen Halter zurückschicken. Beachten: Halter nur in die Tinte eintauchen und nicht befüllen, da er sonst als gebraucht gilt und bezahlt werden muss.
Und dann gibt es noch den Haus- und Hoflieferanten dieses Forums: http://www.missing-pen.de/indexg.htm. Ich habe bisher noch nichts bestellt, aber viele andere sind hochzufrieden. Am besten mal mit Herrn Thiel Kontakt aufnehmen.
Geheimtipp bei niedrigen Dollarkurs ist auch: http://www.worldlux.com/cgi-bin/navigate.cgi. Ich habe hier schon tolle Schnäppchen gemacht, selbst wenn man 25$ Versand dazurechnet. Aber das hängt sehr vom Einzelfall ab. Für die Einfuhr muss man außerdem noch 16% Mehrwertsteuer und 3% Einfuhrzoll kalkulieren um zu einem korrekten Preisvergleich zu kommen.
Besten Gruß
h-cp
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Beitrag von jonie » 06.03.2004 23:14

Hallo h-cp,

danke für die Hinweise. Ich werde mich mal bei den Händlern umhören und schreiben, wenn ich mich entschieden habe.

Zur Zeit liegt der OMAS vorne, allerdings nicht als Moma, sondern als Ogiva.
Bis auf das Zierband sind meines Wissens ja keine Unterschiede vorhanden.

Gruß

Jonie

Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier » 07.03.2004 18:35

Hallo Jonie,

erfahrungsgemäß sind die Caran d´Aches im Schreibverhalten etwas hölzern (Verzeihung) und haben nicht die Nervigkeit z. B. der Italiener. Das kann für schnelles Schreiben gut sein, aber der OMAS ist sicherlich der an sich bessere, aber risikoreichere Kauf. Der Service in Hamburg ist altbekannt und gefürchtet.

Und um die Diskussion zu emotionalisieren: das kann im Schreibverhalten wie der Parker Duofold sein, der ja auch einen nicht adäquaten Tintenleiter hat.

Ansonsten sind zum Schreiben mit guter Balance neben den Pelikanen die Italiener wie OMAS, Visconti, Stipula oder auch Aurora (über die Federn kann man allerdings aufgrund der hohen Rigidität streiten) zu überlegen. Der Sheaffer Balance ist ja zu meinem Entsetzen nicht mehr im Angebot und Sheaffer favorisiert aktuell die schweren plumpen Metallkorpus-Füllhalter (auch hier Verzeihung an die Legacy Freunde).

Viele Grüße
Euer Thomas Baier

Michael Weise
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Beitrag von Michael Weise » 07.03.2004 19:26

Ich verstehe ncht was ihr immer mit dem OMAS Service und der OMAS Qualität habt
Ich habe 14 OMAS und von denen musste bisher nur einer ungeplant zum Service (das Clubfüllermodell) ansonsten waren noch 2 zum Federtausch. Alle 3 waren in Hamburg und nach etwa 7 bis 14 Tagen zurück (die Reperatur am Clubfüller hat Tom Westerich ausgeführt) Ich bin sowohl mit der ausgeführten Arbeit als auch mit der Dauer der Reperatur sehr zufrieden. Bei keinem der Modelle gab es irgendein Problem mit dem Tintenfluß bzw dem Schreibverhalten. (der Clubfüller war undicht an der stelle an der die sektion an den schaft angeschraubt ist)

und an Thomas Baier - kannst du das mit dem Duofold etwas präzisieren ?
denn Duofold Füller habe ich ebenfalls über 30 (moderne ab 1988 in beiden grössen und mit 10 verschiedenen federstärken von F bis zu OBB) und habe keinerlei Probleme mit dem Tintenfluß Anschreiben usw.
Das einzige Problem der Duofolds ist bei den älteren Nibs (die mit dem einfachen Pfeilsymbol) das austrocknen. Aber selbst das haben Sie mit den neuen Nibs (etwa ab 2k mit dem Duofoldschriftzug auf der Feder) wesentlich verbessert.

sollte dir der OMAS gut in der Hand liegen (haptik schwerpunkt) und dir auch noch gefallen - nimm ihn

regards
Mike

Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier » 07.03.2004 20:13

Hallo Michael,

die Duofolds haben wir im letzten Mai/Juni schon einmal kontrovers diskutiert.

Da gibt es so unterschiedliche Einschätzungen und Emotionen, die ich von damals kenne, daß mein Ratschlag zum Duofold ist: wenn er gefällt und preislich paßt: ausprobieren und entscheiden, ob die rigide 18 K Goldfeder gefällt oder nicht, bei OB z. B. ist sie eine Option ohne Frage. Ob er einem zu schnell austrocknet, ob der bei schnellem Strich nicht immer kräftige Tintenfluß einem angenehm ist oder nicht und ob der Anstrich sofort gelingt, sollte man selbst überprüfen.

Interessant könnte es sein, falls Parker Verbesserungen im Verlauf angebracht hat, die zu einer besseren Einschätzung als meine eigene beitragen können.

Schließlich finde ich es schön, daß wir nicht alle einer Meinung sind, sonst könnten wir alleine ja das jeweils aktuelle Pelikan-Programm einfügen...

Viele Grüße
Euer Thomas Baier

P. S.: Ich werde ab morgen den Duofold onyx OB mal wieder in die Rotation nehmen.

jonie
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Beitrag von jonie » 07.03.2004 23:56

Hallo,

das ist ja ein reger Austausch geworden. Sehr schön und vielen Dank.

@ Thomas
Kannst Du "Nervigkeit" und "hölzern" etwas präzisieren. Ich kann mir leider unter den Begriffen im Zusammenhang mit Füllern nichts vorstellen?

@ Mike und alle OMAS-Kenner
Gibt es außer dem längeren Prägestempel auf dem Moma und den drei Zierringen grundlegende Unterschiede zum Ogiva?
Sollte der Ogiva nur einen kurzen Schriftzug als Prägung haben, würde er mir nämlich besser gefallen. Auch wenn es für Italien typisch ist, mag ich das nicht auf dem Corpus.

Gruß ans Plenum

Jonie

Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier » 08.03.2004 21:42

Hallo Jonie,

Begriffe für Schreibverhalten lassen sich nicht leicht finden - manchmal gibt es gute Begriffe, die aus dem Englischen leider entlehnt werden müssen, die den Kern recht gut treffen (rigide, flexible) und auch eingedeutscht werden können. Aber wie erklärt man jemanden den Unterschied zwischen flexible und weich? Und den "grip" der Pelikan-Feder oder der Omas im Vergleich zu den stumpferen Waterman-Federn zumindest ab den M-Modellen? Diese Nervigkeit beschreibt den leichten Biß, den die Feder auf dem Papier hinterläßt, das gewisse Moment an Widerstand, der die Hand und somit die Schrift hält und zügelt? Dabei kommt eine leichte Beweglichkeit in der Feder oder gar eine Nachgiebigkeit hinzu, die dazu auch passen muß, also kein weiches Durchhängen, vielleicht ein leichtes Durchfedern, vielleicht sogar nur an der Schreibspitze? Hölzern heißt steif, nüchtern mit weniger Dynamnik in der Schreibspitze und Feder. Ein anderes Beispiel wäre ein No. 146 heutiger Prägung, dessen Feder jeglichen Charme vermissen läßt... Aber bitte beachten: es gibt in den unterschiedlichen Jahrgängen beträchtliche Unterschiede in den Schreibcharakteristiken der Federn! Es ist möglich, daß ein 146er ganz anders schreiben kann! Also: Pauschalierungen dienen eher einer gewissen Katalogisierung ohne fixe und endgültige Wertung.

Also: viele Worte und Erklärungen für einen kleinen Begriff! Aber eben dieses Schreib-"Feeling" macht die Freude an Füllhaltern aus und eben diese Grundlage zu unserer Diskussion wird gerade dadurch belebt und aufrecht erhalten.

Ansonsten empfehle ich wie immer: Probiert die alten Modelle, dann könnt ihr diese Unterschiede - auch im Vgl. zu aktuellen Modellen und deren Probleme - viel besser für euch persönlich feststellen, einordnen und somit auch den passenden Füller für einen bestimmten Zweck finden.

Und bitte nochmals beachten: rigide, steif, etc. bedeutet keine Güteeinschätzung. Absolut rigide Federn mit herrlich geschliffenen Punktspitzen können als "weich gleitend" empfunden werden und extrem viel Spaß machen und sehr praxistauglich sein! Und ich mag auch die hölzernen Waterman-Federn wie im Phileas sehr!

Viele Grüße
Euer Thomas Baier

M. Richter
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Moma / Ogiva Unterschiede

Beitrag von M. Richter » 09.03.2004 15:12

Die älteren großen Ogiva Modelle (bis ca. 2000) unterscheiden sich wirklich nur durch ihre Kappenringe und Imprint von dem Moma.

Die neuen Ogiva Modelle habe ein etwas anderes Kappenband und auch einen Röllchen Clip (am besten mal auf Bildern unter www.Omas.com und der älteren Seite omas.net (OHNE www eingeben) vergleichen).

Die Ogiva Modell gab/gibt es in einer Vielzahl von Varianten (lackiert, graviert, Metallakappen oder komplett Sterling Silber und neuerdings auch in Celluloid!) und Farben (bei den älteren Modellen gab es neben dem klassischen schwart auch brodeaux, blau, grün, gelb und einige weitere Farben.

Die älteren Ogiva Modelle gab es auch in verschiedenen Größen und Federn (vergoldet, 14K/18K einfarbig oder bicolor). Auch die "Ausstattung" der Füller varierte (z.B. mit oder ohne weiteren Zierring am Griffstück).

Besonders gelungen finde ich auch den Omas Vision Demonstrator, der auf dem Ogiva basiert und komplett transparent ist (tiefe Rillengravur auch erhältlich an dem aktuellen schwarzen Ogiva).

Die Federn variieren bei allen Modellen von flexibel bis "normal", wobei die Schreibkörner jeweils sehr groß und rund sind (leider auch bei den oblique Federn).

Ich hoffe, einige Fragen bezüglich der Ogiva/Moma Modelle benatwortet zu haben, sonst einfach nochmal melden!


Michael

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