Feder eines 3-42G - da passt aber etwas nicht...

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StephanM
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Feder eines 3-42G - da passt aber etwas nicht...

Beitrag von StephanM »

Hallo,

ich habe zwar so halb versprochen, dass bald etwas "aktives" von mir zu lesen sein wird,
das kommt auch noch, alles auf dem Schirm. Dauert leider immer länger wie gedacht :wink:

Bis dahin möchte ich mich aber weiter in die Thematik "Der Füller und was ihn antreibt" einlesen.
Konkret geht es um das Federaggregat meines 3-42G.
Bisher dachte ich immer: "Ja, der ist alt, der schreibt halt nicht so einfach an wie die neuen".
Doch dann habe ich ihn mir mal ganz genau angeschaut und bin leicht erschrocken:
Ganz.jpg
Ganz.jpg (84.5 KiB) 5065 mal betrachtet
Vorne sieht man, dass die zwei Teile der Spitze leicht versetzt sind.
Zwar kann ich die mit minimaler Kraft wieder auf gleiche Höhe drücken, das dürfte aber erklären, warum die Feder beim Ansetzen manchmal Aussetzer hat.
Das kann doch nicht richtig sein, oder? Und dann erst der Spalt zwischen den Federschenkeln, der lässt mich irgendwie erschaudern :|

Daraufhin habe ich (mit Hilfe des Forums und einer Büroklammer :D ) das gesamte Aggregat ausgebaut, in der Hoffnung,
ich komme an die Feder heran, um sie mir mal frei anzuschauen:
Feder_vorne.jpg
Feder_vorne.jpg (56.26 KiB) 5056 mal betrachtet
Hier sieht man es auch nochmal. Feder versetzt und leicht verschoben.
Feder_seite.jpg
Feder_seite.jpg (53.98 KiB) 5050 mal betrachtet
Laut Auskunft scheinen die Federn geklebt zu sein und ich könne da nichts machen (außer kaputt 8) ).
Sehr löblich, aber nichts ist für die Ewigkeit und vor mir ist kein Kleber sicher :wink:
Hilft hier die Methode "Föhn draufhalten" oder mache ich da tatsächlich innerhalb weniger Millisekunden etwas unrettbar kaputt?

Apropos "kaputt":
Feder_hinten.jpg
Feder_hinten.jpg (66.59 KiB) 5047 mal betrachtet
Scheint es nur mir so oder hat sich da möglicherweise schonmal jemand an dem Füller versucht? Hinten fehlt am Tintenleiter ein Stück oder täusche ich mich da?

Fragen über Fragen... Das ist aber ein Thema, zu dem ich unbedingt wissen muss, was man machen kann und was lieber nicht. Sonst geht mir das einfach nicht mehr aus dem Kopf :oops:

Freundliche Grüße,
Stephan
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Cepasaccus
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Re: Feder eines 3-42G - da passt aber etwas nicht...

Beitrag von Cepasaccus »

Dein Federproblem ist kein Fall fuer den Foen. Die beiden Spitzen muessen durch Biegen auf die gleiche Hoehe gebracht werden. Danach koennte es sein, dass man noch zum Foen greifen muss, aber ich halte das fuer praktisch ausgeschlossen.

Das unerwuenschte Loch an der Rueckseite koennte auch einfach herstellungsbedingt sein.

Cepasaccus
vospen
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Re: Feder eines 3-42G - da passt aber etwas nicht...

Beitrag von vospen »

Salü Stephan

Der Endstück (Feder hinten) ist tatsächlich ausgebrochen, somit fliesst zu viel Tinte zur Feder. Da die Feder selbst auch nicht gleichschenklig ist, ist ein schönes Schreibverhalten schwierig.

Das Beste wäre, einen kompletten Ersatz zu finden. Eine Reparatur ist durchaus möglich, kostet Dir aber mehr Nerven und Geld (Feederabdeckung modellieren, Goldfeder richten).

Ich hoffe, Du wirst eine für Dich machbare Lösung finden.

Liebe Grüsse
Katharina
newlife
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Re: Feder eines 3-42G - da passt aber etwas nicht...

Beitrag von newlife »

Hallo Stephan!

Du brauchst auf jeden Fall einen sogenannten Knockout Block, wie man ihn hier bekommt:

Knockout Block

Du kannst aber auch ein Stück Hartholz nehmen und ein Loch hineinbohren, sodass die Feder so eben hineinpasst. Mindesthöhe des Holzes sollte die Länge des Tintenleiters sein mit etwas Zugabe für alle Fälle, 6 bis 7 cm reichen. Du steckst die Feder hinein, sodass der Gewindekragen am Rand Halt findet und schlägst mittels Gummihammer und HSS-Bohrer (Stumpfe Seite zum Tintenleiter) den TL hinaus. Gründliches Wässern erleichtert die Prozedur. Das Bohrermaß sollte ein wenig kleiner sein als die Dicke des TL. Die kleine abgesprungene Ecke halte ich für vernachlässigbar, aber den Gesamtzustand siehst du am besten nach dem Ausbau.

Das ist keine allzugroße Herausforderung, du musst halt dafür sorgen, dass der Gewindekragen immer auf dem Holz aufliegt und nicht in deinem Holzklotz verschwindet. Viel Glück!
Grüße von Klaus!
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stift
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Re: Feder eines 3-42G - da passt aber etwas nicht...

Beitrag von stift »

Hallo
Soweit ich das sehe ist die Feder nicht richtig gesetzt,das kann man schon ändern.
Feder muss raus dann zurecht biegen und wieder neu Setzen,oder vielleicht brauchst du nichts
biegen und nur neu Setzten.
Die Feder ist einfach soweit ich auf die Bilder sehen kann nur verspannt.
Gruß Harald
#Non, je ne regrette rien#
StephanM
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Re: Feder eines 3-42G - da passt aber etwas nicht...

Beitrag von StephanM »

Hallo,
Cepasaccus hat geschrieben:Die beiden Spitzen muessen durch Biegen auf die gleiche Hoehe gebracht werden.
Das habe ich gleich mal ausprobiert. Ob die Prozedur einer objektiven Beurteilung standhält sehe ich dann in ein paar Tagen.
Die subjektive Einschätzung trügt ja ab und an :wink:
vospen hat geschrieben:Der Endstück (Feder hinten) ist tatsächlich ausgebrochen, somit fliesst zu viel Tinte zur Feder.
Über zu viel Tinte kann ich mich nicht beklagen.
Jetzt verstehe ich, ihr beide meint das Stück im Zentrum (?), das habe ich bisher aber auch
Richtung "produktionstechnische Notwendigkeit" gesehen.
Ich meinte eher die muschelförmige Abplatzung weiter rechts. Die scheint "nachträglich"
dazugekommen zu sein.
vospen hat geschrieben:Das Beste wäre, einen kompletten Ersatz zu finden.
Oh ja. Das wäre natürlich am allerbesten. Gab es damals eigentlich schon EF?
Ich hab dahingehend auch schon meine Antennen draußen. Wer was findet oder hat... :wink:
newlife hat geschrieben:Knockout Block (...)
Scheint machbar 8) Doch wie sieht's aus, wenn ich das Ding wieder zusammenbauen möchte?
Muss man da etwas beachten?" Halb geplant ist gut gewonnen" oder so :lol:
newlife hat geschrieben:Die kleine abgesprungene Ecke halte ich für vernachlässigbar
Gut!
stift hat geschrieben:Soweit ich das sehe ist die Feder nicht richtig gesetzt
Ok, noch eine Stimme für "raus damit". Kommt sobald ich mich traue, diesen Arbeitsschritt auszuführen :oops:

Vielen Dank schonmal bis hierher, eure Antworten helfen mir wirklich sehr :D

Freundliche Grüße,
Stephan
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Cepasaccus
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Re: Feder eines 3-42G - da passt aber etwas nicht...

Beitrag von Cepasaccus »

Wie bei den Aerzten und Anwaelten. :)
StephanM
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Re: Feder eines 3-42G - da passt aber etwas nicht...

Beitrag von StephanM »

Ich glaube, das Feder-Biegen hat schon ausgereicht :D
Zur Feier des Tages habe ich dem Füller dann auch gleich
eine "neue" Tinte gegönnt: Montblanc Ink of Joy orange.
Leider war ich bei der Reinigung des Kolbens etwas zu schnell fertig, sodass
sich das schöne orange mit dem blau und schwarz aus den letzten Jahrzehnten
vermischt hat und somit ein (auch nicht zu verachtender) "Eiche rustikal"-Ton
entstanden ist :? Das ist aber ein anderes Problem und eigentlich auch egal.

Die Hauptsache ist: der Füller schreibt jetzt wieder richtig und ich kann wieder ruhig schlafen :lol:
Nochmals einen großen Dank in die Runde für die Bewertung der Lage!

Freundliche Grüße,
Stephan
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patta
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Re: Feder eines 3-42G - da passt aber etwas nicht...

Beitrag von patta »

Klasse, dass es dann doch nur so wenig Aufwand war. Darf ich ein Foto von "Eiche rustikal" sehen? Bitte :wink:

Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
StephanM
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Re: Feder eines 3-42G - da passt aber etwas nicht...

Beitrag von StephanM »

Na gut:
Tinte.jpg
Tinte.jpg (27.6 KiB) 4716 mal betrachtet
Vielleicht sieht es unter Tageslicht mehr nach "karamell" aus, auf jeden Fall ist es kein orange mehr :oops:
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patta
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Re: Feder eines 3-42G - da passt aber etwas nicht...

Beitrag von patta »

Nö, orange ist das nicht, aber es erinnert mich an die Oktopus Karamel, die ich mal testen durfte. Gar nicht mal so schlecht :)

Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
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