„Reingefallen” bei privatem Ebay-Kauf

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1415926535
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„Reingefallen” bei privatem Ebay-Kauf

Beitrag von 1415926535 » 17.09.2016 18:54

Hallo zusammen,

ich wollte mich schon länger mal hier anmelden, nachdem ich hier schon einige Zeit hin und wieder „stumm mitlese”, aber jetzt habe ich tatsächlich mal ein Problem, bei dem ich wohl auf den internationalen Websites/Communities nicht die Hilfe finden würde, die ich suche. Deswegen ist mein erster Beitrag hier leider auch direkt eine Frage. Ich hoffe, ich habe dafür zumindest den richtigen Bereich erwischt.

Zur Frage:

Ich habe vor etwa einer Woche bei Ebay einen Eversharp Skyline ersteigert. Genauer gesagt war es auf Wunsch ist die URL gelöscht gelöscht. Ich wollte schon länger mal einen Hebel-Füller ausprobieren, und habe gedacht ich hätte bei dem Angebot richtig viel Glück gehabt, da der Skyline fälschlicherweise als „Euersharp” betitelt war. (Als ich das Angebot zum ersten Mal gesehen habe, hatte schon jemand geboten, sonst hätte ich den Verkäufer auf seinen Fehler aufmerksam gemacht.) Ich habe also auf das Angebot geboten. Von der Beschreibung her sah ja auch alles gut aus: „The condition is excellent”, „has a new ink sac” und „Hearthole 14c goldnib in size M has a minimum deformation”. OK, klingt also nach rein kosmetischen Mängeln. Nun mein Problem:

Die Feder war anscheinend mal verbogen. Zumindest sieht die „rechte Hälfte” („tine”, mir fehlt hier der deutsche Fachbegriff) so aus. Eventuell wurde aber auch versucht die Feder mit Gewalt aus dem Griffstück zu ziehen. Das an sich wäre aber kein so großes Problem. Die Feder scheint vernünftig zu schreiben, verhält sich dabei aber leider wie ein Feuerwehrschlauch (und das mit Pelikan 4001 Königsblau).

Damit zum nächsten Problem: Ich glaube die Feder ist nicht passend zum Modell. Sie sieht irgendwie zu klein aus, und wenn ich Feder und Tintenleiter so weit in das Griffstück schieben will, dass alles richtig sitzt, dann muss ich Feder und Tintenleiter soweit soweit versenken, dass ich Probleme habe, die Feder wieder herauszubekommen (daher meine Vermutung mit der Beschädigung der Feder; ich habe den Tintenleiter deswegen anhand der „Röhre” aus dem Griffstück „herausschieben” müssen). Zu dem Tintenleiter gehört eine lange, schwarze, wahrscheinlich durchs Alter wellig gewordene Röhre („breather tube”), also nicht die kurze gebogene (siehe hier für Details). Die war allerdings, als der Stift bei mir ankam, nicht mit dem Tintenleiter verbunden, sondern lose im Tintensack (?). Wenn ich den Tintenleiter (mit eingesteckter Röhre) so weit in das Griffstück schiebe, das alles einigermaßen fest sitzt, dann bohrt mir die Röhre fast ein Loch in den Tintensack. Dieser scheint nämlich auch zu kurz zu sein. Wenn ich das Gehäuse („barrel”) mit dem Hebel neben das Griffstück lege, dann hört der Tintensack auf, bevor der Hebel aufhört, sozusagen. Außerdem sitzt das Griffstück sehr (!) lose im Gehäuse, obwohl Skyline Griffstücke ja anscheinend eigentlich per Reibung („friction fit”) halten sollten. Soweit ich weiß sind Skyline Griffstücke normalerweise nicht mit Schellack verklebt. Der Hebel ist übrigens auch viel schwergängiger als erwartet, aber ich habe da ja auch keinerlei Erfahrungswerte.

Dazu kommt noch, dass der oberste Teil der Kappe, mit dem die Clip-Konstruktion mit dem Rest der Kappe verbindet, ziemlich verkratzt ist. Es kommt mir auch so vor, als sei da irgendwie der Kunststoff verformt/geschrumpft (der Clip passt nicht in die Aussparung), und das Gewinde von dem Plastikteil hat auch einen ziemlich deutlichen Riss.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben von einem Füllerkauf enttäuscht. :( Gibt es eurer Erfahrung nach irgendeine Möglichkeit zur Rückgabe/Kostenerstattung oder Ähnlichem? Ich weiß, im Angebot steht: „This is an [sic] private sale. No guarantee or money back.”, aber ich fühle mich hier irgendwie getäuscht/verarscht. Habe ich einfach Pech gehabt, oder lässt sich da irgendwas machen? Ich habe den Verkäufer noch nicht kontaktiert, und der Stift ist am Donnerstag angekommen.

Danke schonmal im Voraus für alle Antworten! Ich bin übrigens Muttersprachler, aber kenne die ganzen „Füllerfachbegriffe" nicht auf Deutsch. Ich bitte das zu entschuldigen.
Jørn

ThomasA1000
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Re: „Reingefallen” bei privatem Ebay-Kauf

Beitrag von ThomasA1000 » 17.09.2016 19:24

Verkäufer kontaktieren sollte der 1. Schritt sein. Weiters stellt sich mir die Frage, wieviel Zeit und Ärger du wegen 17€ haben willst...

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bella
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Re: „Reingefallen” bei privatem Ebay-Kauf

Beitrag von bella » 17.09.2016 20:08

kurz und knapp ..... scheint ein Auslandskauf ... vermutlich Übersee gewesen zu sein?

fällt mir spontan ein:
Verkäufer mit Androhung einer "ehrlich-deutlichen" Bewertung unter Druck setzen dasxer doch zurücknimmt oder den Preis mindert
ggf. Paypal Fall eröffnen

Ansonsten .. Haken dran und vergessen .... juristisch würde ich das in diesem Fall nicht anfassen. Das wäre nir gutes Geld dem schlechten hinterhergeworfen

Thom

Re: „Reingefallen” bei privatem Ebay-Kauf

Beitrag von Thom » 17.09.2016 20:27

Tja, meine Oma hätte gesagt "kluge Hühner bescheißen sich im Schlaf". Du kannst das mit der Reklamation ja mal probieren, ansonsten neuer Tintensack und Pelikan blauschwarz.

V.G.
Thomas

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Cepasaccus
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Re: „Reingefallen” bei privatem Ebay-Kauf

Beitrag von Cepasaccus » 17.09.2016 20:32

Ich wuerde mich beim Verkaeufer beschweren und einen deutlichen Nachlass versuchen zu bekommen. Sowas hin und her schicken lohnt sich nicht wirklich. Dass der Fueller nicht in "excellent condition" ist, sieht man an der Bewertung des Verkaeufers und an den Fotos. Dass schon in der Ueberschrift ein Fehler ist ("14k GOLD CAP") laesst auch nichts gutes erwarten. Bei 20 Dollar hat es aber auch jeder erkannt. Sieht die Hebelmechanik ok aus?

Cepasaccus

buchfan
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Re: „Reingefallen” bei privatem Ebay-Kauf

Beitrag von buchfan » 18.09.2016 9:50

Wenn die Ware nicht so ist wie im Angebot beschrieben, ist das ein Grund für eine Reklamation. Ich mache das bei Ebay auch bei privaten Käufen/Verkäufen so. In der Regel hat der Verkäufer ein Einsehen und die Rückabwicklung funktioniert dann problemlos. Diese Erfahrung bezieht sich aber nur auf Käufe innerhalb Deutschlands. Hin- und Herschicken würde ich in deinem Fall auch nicht empfehlen, das steht in keinem Verhältnis zu dem, was du für den Füller bezahlt hast. Aber reklamieren würde ich auf jeden Fall und wenn du den Füller nicht möchtest, weil er eben nicht der Beschreibung entspricht, kannst du auch einen Fall bei Ebay eröffnen, glaube ich. Ob du damit aber deine 17 Euro bekommst, weiß ich nicht.
lg
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ostfüller
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Re: „Reingefallen” bei privatem Ebay-Kauf

Beitrag von ostfüller » 18.09.2016 10:03

Hallo .....,

Du kannst Dein Glück mit Mails und Paypal probieren. Vielleicht klappt es ja.
Ansonsten kann ich Dir aus eigener Erfahrung nur empfehlen, das Ganze
und Lehrgeld abzubuchen und keine weiteren Gedanken daran zu verschwenden.
Bei historischen Schreibgeräten bleibt immer ein Restrisiko.
Hier im Forum tauchen auch immer wieder schöne historische Schreibgeräte auf.
Das Risiko beim Kauf hier im Forum halte ich für wesentlich geringer.

Beste Grüße,
Marco.

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TomSch
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Re: „Reingefallen” bei privatem Ebay-Kauf

Beitrag von TomSch » 18.09.2016 10:30

Tach zusammen.

@bella: nein, es war kein Auslandskauf, guckstduhier: "US $12,00 (ca. EUR 10,75) Standard Int'l Shipping | Weitere Details Artikelstandort: Hamburg, Deutschland --- Versand nach: Weltweit".

@threadstarter (dessen Vornamen ich hier gern benutzt hätte): Ich hoffe, du hast keine 12$ für einen internationalen Versand gezahlt? Da der Auktionator in Hamburg sitzt, sollte es bei einer Reklamation - an die ich auch denke - wohl kaum Probleme geben.
Risse in der Kappe würde ich nicht hinnehmen.

Aber:
- Der Begriff "excellent condition" ist bei Auktionen von solchen Schreibgeräten immer in Relation zu ihrem Alter zu sehen.
- Steht auf der Feder Eversharp, dann würde ich ausschließen, dass es sich um eine unpassende handelt.
- Meine Skylines schreiben alle eher auf der saftigen Seite (was natürlich auch von Tinte, Papier etc. pp. abhängt).
- Im Originalzustand hielten die Griffstücke in der Regel ohne Shellack. Da Plastik sich über die Jahrzehnte jedoch immer verformt, kann nun zum Fixieren des Griffstücks tatsächlich das ein oder andere Tröpflein Shellack sinnvoll sein.
- Dass das "Atemröhrchen" bei Veteranen wie diesem schon mal ein wenig wellig ist, ist normal. Hauptsache, es verrichtet seinen Dienst.
- Wenn dieses Röhrchen den Tintensack fast durchstößt, ist dies wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass beim Einbau des neuen Tintensacks dieser zu sehr gekürzt wurde, was ein handwerkliches Missgeschick ist.
- Der Hebel-Mechanismus lässt sich bei den wenigsten Hebelfüllern bis zum 90°-Winkel betätigen.

Cheerio und noch noch einen schönen Sonntag zusammen,
Thomas
Sei nicht so; sei anders.

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stift
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Re: „Reingefallen” bei privatem Ebay-Kauf

Beitrag von stift » 18.09.2016 17:39

Hallo
Hatte Gestern ein Mundstück mit Feder in der Hand,dachte mir für was brauch ich das.
Hättest noch günstig eine Feder bekommen wenn ich sie gekauft hätte.
Die Feder gehört da nicht rein,das Steigrohr sollte auch funktionieren aber möglicherweise ist der Tintenleiter Verschmutzt wo das Steigrohr steckt.
Der Tintentank muss länger sein als das Rohr,ist ja auch klar.

Ich kaufe sie nicht mehr und tu mir damit keine Arbeit mehr an.Interessant sind für mich die Wahl aus den 20er Jahren da kann ich schon noch Herzklopfen bekommen.
Grüße Harald
#Non, je ne regrette rien#

Thom

Re: „Reingefallen” bei privatem Ebay-Kauf

Beitrag von Thom » 18.09.2016 17:49

Ein expliziter Fan von "nib deformation" bin ich ja nicht, aber wenn der Tintensack groß genug ist, könnte man auch das Röhrchen einige Millimeter kürzen. Und dann halt mit einer Eisengallustinte sehen, dass der Fluß abnimmt. Cepasaccus bringt's schon auf den Punkt, kleine Feder, kleiner Tintensack, kleiner Preis.

V.G.
Thomas

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1415926535
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Re: „Reingefallen” bei privatem Ebay-Kauf

Beitrag von 1415926535 » 18.09.2016 21:23

ThomasA1000 hat geschrieben:Verkäufer kontaktieren sollte der 1. Schritt sein. Weiters stellt sich mir die Frage, wieviel Zeit und Ärger du wegen 17€ haben willst...
Ja, das stimmt wohl, aber ich war mir ja nicht mal sicher, ob das überhaupt etwas ist, bei dem ich mich legitim beim Verkäufer beschweren kann, oder nicht. Es ist ja ein Privatkauf.

Natürlich ist da jetzt nicht so viel Geld bei „verloren gegangen”, aber da ich als Hiwi nicht so wahnsinnig viel Geld verdiene, sind die ~26,05€ die ich für den Stift gezahlt habe (da sind die US $8.90 schon mit drin) schon mehr als das, was ich mir pro Monat an „Spaß-Budget” zugestehe.
bella hat geschrieben:kurz und knapp ..... scheint ein Auslandskauf ... vermutlich Übersee gewesen zu sein?

fällt mir spontan ein:
Verkäufer mit Androhung einer "ehrlich-deutlichen" Bewertung unter Druck setzen dasxer doch zurücknimmt oder den Preis mindert
ggf. Paypal Fall eröffnen

Ansonsten .. Haken dran und vergessen .... juristisch würde ich das in diesem Fall nicht anfassen. Das wäre nir gutes Geld dem schlechten hinterhergeworfen
Nein, das war tatsächlich alles innerdeutsch.

Hast du Erfahrung mit sowas? Ich habe mich mit sowas noch nie befassen müssen, und möchte nicht unbedingt erpresserisch rüberkommen, wenn du verstehst, was ich meine.
Thom hat geschrieben:Tja, meine Oma hätte gesagt "kluge Hühner bescheißen sich im Schlaf". Du kannst das mit der Reklamation ja mal probieren, ansonsten neuer Tintensack und Pelikan blauschwarz.

V.G.
Thomas
Ja, Pelikan BB sollte ich wohl auch mal probieren. Kennst du eine gute Quelle für Tintensäcke und Schellack? Eine deutsche Quelle scheint es ja nicht zu geben, und meine Recherchen haben bis jetzt nichts besseres als „The Pendragons” hervorgebracht.
Cepasaccus hat geschrieben:Ich wuerde mich beim Verkaeufer beschweren und einen deutlichen Nachlass versuchen zu bekommen. Sowas hin und her schicken lohnt sich nicht wirklich. Dass der Fueller nicht in "excellent condition" ist, sieht man an der Bewertung des Verkaeufers und an den Fotos. Dass schon in der Ueberschrift ein Fehler ist ("14k GOLD CAP") laesst auch nichts gutes erwarten. Bei 20 Dollar hat es aber auch jeder erkannt. Sieht die Hebelmechanik ok aus?

Cepasaccus
Sollte ich da dann selbst etwas vorschlagen?

Ich dachte die Bewertungen seien eigentlich ziemlich gut. Die einzige negative Bewertung scheint sich damit zu befassen, dass ein Füller anscheinend eine Feder mit einer anderen Stärke als „OF” (oblique fein?) hatte. Ich habe mir eigentlich nichts dabei gedacht. Die Fotos sehen aber tatsächlich etwas geschönt aus. Da habe ich schon deutlich aufschlussreichere Fotos gesehen. Bis jetzt sahen meine Erwerbungen in Wirklichkeit immer besser aus als auf den Fotos. Ich habe mich wohl von der Aussicht auf ein Schnäppchen blenden lassen.

Ich bin in diesem Fall tatsächlich davon ausgegangen, dass wahrheitsgemäß mit „14k GOLD CAP” sowas wie „14k GOLDFILLED CAP” gemeint war. Ich habe auch tatsächlich geglaubt der Füller wäre hauptsächlich deswegen so billig weggegangen, weil die Bezeichnung falsch war und kaum jemand nach einem „Euersharp” suchen würde. Da habe ich wohl meine Mitmenschen unterschätzt. :oops:

Ich glaube die Hebelmechanik ist in Ordnung. Ich habe den Füller gestern komplett auseinander-, und noch nicht wieder zusammengebaut, und ohne eingestecktes Griffstück, also auch ohne Tintensack, lässt sich der Hebel eigentlich ziemlich leicht bewegen. Es sieht auch so aus, als wäre hier das dritte Modell von Richard Binders Website verbaut, aber ich traue mich nicht, die Mechanik auszubauen. Mir fehlt wahrscheinlich das Werkzeug, um sie wieder einzubauen.
Jørn

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bella
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Re: „Reingefallen” bei privatem Ebay-Kauf

Beitrag von bella » 18.09.2016 21:36

innerdeutsch ist das alles leichter ....

Ich schreibe in so einem Fall den Vk freundlich aber bestimmt an .... nicht gleich mit Anwalt drohen ...
diecEnttäuschung kundtun und sachlich die Abweichungen des Artikels zur Beschreibung erläutern.
Fazit ... unter diesen Bedingungen hätte ich den Artikel nicht (nicht zu diesem Preis) gekauft. Je nachdem was Du möchtest .... einen Nachlass oder eine Rückabwicklung.
Dann frage ich nach einem Angebot (wenn ich den Artikel für weniger behalten würde) oder bitte ganz freundlich das der VK die Rückabwicklung einleitet, damit er auch seine Gebühren wiederbekommt.
Und dann mal schauen.Meist rechnet man mit Zoff und Ärger und es geht ganz easy über die Bühne.

Es ist übrigens ein weitverbreiteter Irrglaube das man als Privatköufer keine Rechte hat .... auch Privatverkäufer bewegen sich nicht im rechtsfreien Raum ohne jegliche Pflichten ...

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1415926535
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Re: „Reingefallen” bei privatem Ebay-Kauf

Beitrag von 1415926535 » 18.09.2016 22:04

buchfan hat geschrieben:Wenn die Ware nicht so ist wie im Angebot beschrieben, ist das ein Grund für eine Reklamation. Ich mache das bei Ebay auch bei privaten Käufen/Verkäufen so. In der Regel hat der Verkäufer ein Einsehen und die Rückabwicklung funktioniert dann problemlos. Diese Erfahrung bezieht sich aber nur auf Käufe innerhalb Deutschlands. Hin- und Herschicken würde ich in deinem Fall auch nicht empfehlen, das steht in keinem Verhältnis zu dem, was du für den Füller bezahlt hast. Aber reklamieren würde ich auf jeden Fall und wenn du den Füller nicht möchtest, weil er eben nicht der Beschreibung entspricht, kannst du auch einen Fall bei Ebay eröffnen, glaube ich. Ob du damit aber deine 17 Euro bekommst, weiß ich nicht.
lg
mecki
Weißt du, wie man sowas am besten angeht? Einfach über Ebay den Verkäufer kontaktieren und die Mängel schildern? Ich will hier nichts eskalieren lassen, da ich immer noch hoffe, das hier keine Böswilligkeit am Werke war.
ostfüller hat geschrieben:Hallo .....,

Du kannst Dein Glück mit Mails und Paypal probieren. Vielleicht klappt es ja.
Ansonsten kann ich Dir aus eigener Erfahrung nur empfehlen, das Ganze
und Lehrgeld abzubuchen und keine weiteren Gedanken daran zu verschwenden.
Bei historischen Schreibgeräten bleibt immer ein Restrisiko.
Hier im Forum tauchen auch immer wieder schöne historische Schreibgeräte auf.
Das Risiko beim Kauf hier im Forum halte ich für wesentlich geringer.

Beste Grüße,
Marco.
Danke auch für deinen Rat! Ich werde mir dann wohl mal irgendeine Nachricht überlegen müssen. Ich hatte dann wohl bis jetzt einfach sehr viel Glück, da ich schon mehrere alte Füller über Ebay ersteigert habe, und noch nie Probleme hatte.

Ja, ich gucke auch hin und wieder mal hier bei den Angeboten rein, aber hier scheinen wirklich nur sehr selten mal Hebelfüller angeboten zu werden. Das letzte was ich gefunden habe (vielleicht habe ich auch einfach schlecht gesucht), war ein Angebot von letztem Jahr über Füller, die anscheinend sehr von Esterbrook Js „inspiriert” waren (irgendwas mit „Arnold”?). Die hätten mich auch interessiert, weil ich eigentlich auch solch einen Füller haben wollte (Esterbrook J/SJ/LJ), aber da das Angebot schon so alt war, habe ich es dann gelassen.
TomSch hat geschrieben:Tach zusammen.

@bella: nein, es war kein Auslandskauf, guckstduhier: "US $12,00 (ca. EUR 10,75) Standard Int'l Shipping | Weitere Details Artikelstandort: Hamburg, Deutschland --- Versand nach: Weltweit".

@threadstarter (dessen Vornamen ich hier gern benutzt hätte): Ich hoffe, du hast keine 12$ für einen internationalen Versand gezahlt? Da der Auktionator in Hamburg sitzt, sollte es bei einer Reklamation - an die ich auch denke - wohl kaum Probleme geben.
Risse in der Kappe würde ich nicht hinnehmen. […]
Ich habe tatsächlich mehr gezahlt, als im Angebot stand, und zwar in etwa den Preis für innereuropäischen Versand. Ich habe auch nach dem Kauf extra nochmal einen Gesamtpreis angefordert, mit der Nachricht, dass die Versandkosten nicht stimmen, aber ich habe dann nur kommentarlos wieder denselben Preis geschickt bekommen. Ich habe mir dann gedacht: Na gut, das ist immer noch günstig, und habe einfach den Preis gezahlt, mich aber nochmal über die Paypal-Zahlung beschwert (also eine Nachricht angehängt). Auf die hat der Verkäufer auch in keiner Weise reagiert. Da hätten wohl schon ganz am Anfang die Alarmglocken läuten sollen. Ich glaube langsam, ich habe es nicht besser verdient. :? Der vergoldete Teil der Kappe ist übrigens wirklich in einem sehr guten Zustand, bis auf ein paar Mikro-Kratzer, die natürlich nicht zu vermeiden sind. Die Kratzer sind nur an der Endkappe, mit der man den Clip „festklemmt”.
TomSch hat geschrieben:[…]
Aber:
- Der Begriff "excellent condition" ist bei Auktionen von solchen Schreibgeräten immer in Relation zu ihrem Alter zu sehen.
- Steht auf der Feder Eversharp, dann würde ich ausschließen, dass es sich um eine unpassende handelt.
- Meine Skylines schreiben alle eher auf der saftigen Seite (was natürlich auch von Tinte, Papier etc. pp. abhängt).
- Im Originalzustand hielten die Griffstücke in der Regel ohne Shellack. Da Plastik sich über die Jahrzehnte jedoch immer verformt, kann nun zum Fixieren des Griffstücks tatsächlich das ein oder andere Tröpflein Shellack sinnvoll sein.
- Dass das "Atemröhrchen" bei Veteranen wie diesem schon mal ein wenig wellig ist, ist normal. Hauptsache, es verrichtet seinen Dienst.
- Wenn dieses Röhrchen den Tintensack fast durchstößt, ist dies wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass beim Einbau des neuen Tintensacks dieser zu sehr gekürzt wurde, was ein handwerkliches Missgeschick ist.
- Der Hebel-Mechanismus lässt sich bei den wenigsten Hebelfüllern bis zum 90°-Winkel betätigen.

Cheerio und noch noch einen schönen Sonntag zusammen,
Thomas
- Das stimmt natürlich. Die rein kosmetischen Mängel sind für mich eigentlich auch kein Problem, aber ich hatte halt gehofft, es wäre funktionell alles in Ordnung.
- Ja, auf der Feder steht „EVERSHARP // 14K // MADE IN USA” und sie hat ungefähr dieselbe Größe wie die Feder eines Parker Slimfolds. In richtigen Einheiten: ~2,2 cm lang, max. ~6mm breit.
- Aber Tintenleiter und Feder sitzen schon fest im Griffstück, wenn alles richtig eingebaut ist, oder? Wenn ich Feder und Tintenleiter nach rein optischen Gesichtspunkten „installiere”, dann ist das Alles eine ziemlich lose Angelegenheit. Man kann damit schreiben, aber die Feder verrutscht.
- Dann werde ich mir wohl Schellack besorgen müssen, wenn ich den Stift behalte. Hast du dafür eine gute Quelle? Ich meine ich hätte hier mal im Forum gelesen, dass ein Forumsmitglied Schellack verkauft.
- OK, das habe ich mir schon fast gedacht. Ich habe das Röhrchen soweit in den Tintenleiter geschoben, dass ungefähr 6 cm überstehen. Kommt das hin? Ich wollte nicht mehr „Gewalt” anwenden, da diese Röhrchen ja anscheinend etwas fragil sind.
- Der Sack war zumindest „eingepudert”, also habe ich ursprünglich gedacht, das hätte jemand gemacht, der Ahnung davon hätte.
- OK, gut zu wissen. Mir fehlen da halt noch jegliche Erfahrungswerte.

Bezüglich Vorname: Ich habe irgendwie Probleme mit echten Namen im Internet, vor allem weil mein Vorname nicht so wahnsinnig geläufig ist, aber vielleicht kann ich diesbezüglich hier ja in Zukunft meine Paranoia ablegen.
stift hat geschrieben:Hallo
Hatte Gestern ein Mundstück mit Feder in der Hand,dachte mir für was brauch ich das.
Hättest noch günstig eine Feder bekommen wenn ich sie gekauft hätte.
Die Feder gehört da nicht rein,das Steigrohr sollte auch funktionieren aber möglicherweise ist der Tintenleiter Verschmutzt wo das Steigrohr steckt.
Der Tintentank muss länger sein als das Rohr,ist ja auch klar.

Ich kaufe sie nicht mehr und tu mir damit keine Arbeit mehr an.Interessant sind für mich die Wahl aus den 20er Jahren da kann ich schon noch Herzklopfen bekommen.
Grüße Harald
Das ist ja ein schöner Zufall! :) Ist die Feder also tatsächlich zu klein und/oder flach? Ich war mir dessen nicht sicher, da es ja anscheinend auch Skylines mit den kleineren, undekorierten Federn gibt.

Dann muss ich wohl nochmal mit einer kleinen (Interdental-)Bürste ran. Ich hatte gehofft meine übliche Lösung (ein paar Minuten in Wasser mit Essigreiniger einlegen) wäre ausreichend gewesen.
Thom hat geschrieben:Ein expliziter Fan von "nib deformation" bin ich ja nicht, aber wenn der Tintensack groß genug ist, könnte man auch das Röhrchen einige Millimeter kürzen. Und dann halt mit einer Eisengallustinte sehen, dass der Fluß abnimmt. Cepasaccus bringt's schon auf den Punkt, kleine Feder, kleiner Tintensack, kleiner Preis.

V.G.
Thomas
Ja, das war noch das, was ich am Angebot am wenigsten gemocht habe, aber es scheint die Funktion nicht zu beeinträchtigen, und man sieht es ohne Lupe nur, weil die Feder an der Stelle das Licht anders reflektiert, als auf der anderen Seite. Es sieht nach einer guten Amateur-Reparatur aus, irgendwie. Es stört mich zwar, aber das war ja auch so im Angebot deklariert.

Bei der Größe bin ich mir immer noch nicht sicher. Normalerweise sollte ein Tintensack ja eigentlich so lang sein, dass er fast das ganze Gehäuse auffüllt (glaube ich), aber der Skyline wird ja zum Ende hin ziemlich schmal… Ist bei solch alten Füllern eigentlich auch „heat setting” angebracht (der Tintenleiter scheint ja aus Ebonit zu sein), oder ist das eine ganz schlechte Idee?
Jørn

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Re: „Reingefallen” bei privatem Ebay-Kauf

Beitrag von 1415926535 » 18.09.2016 22:07

bella hat geschrieben:innerdeutsch ist das alles leichter ....

Ich schreibe in so einem Fall den Vk freundlich aber bestimmt an .... nicht gleich mit Anwalt drohen ...
diecEnttäuschung kundtun und sachlich die Abweichungen des Artikels zur Beschreibung erläutern.
Fazit ... unter diesen Bedingungen hätte ich den Artikel nicht (nicht zu diesem Preis) gekauft. Je nachdem was Du möchtest .... einen Nachlass oder eine Rückabwicklung.
Dann frage ich nach einem Angebot (wenn ich den Artikel für weniger behalten würde) oder bitte ganz freundlich das der VK die Rückabwicklung einleitet, damit er auch seine Gebühren wiederbekommt.
Und dann mal schauen.Meist rechnet man mit Zoff und Ärger und es geht ganz easy über die Bühne.

Es ist übrigens ein weitverbreiteter Irrglaube das man als Privatköufer keine Rechte hat .... auch Privatverkäufer bewegen sich nicht im rechtsfreien Raum ohne jegliche Pflichten ...
Danke für die kleine Anleitung! Ich werde dann wohl mal morgen früh eine Nachricht aufsetzen und auf das Beste hoffen. :)
Jørn

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Re: „Reingefallen” bei privatem Ebay-Kauf

Beitrag von 1415926535 » 18.09.2016 22:07

Danke nochmal an Alle für euereure Hilfe!
Zuletzt geändert von 1415926535 am 18.09.2016 22:37, insgesamt 1-mal geändert.
Jørn

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