Gewinde reparieren

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Blue_Monk
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Gewinde reparieren

Beitrag von Blue_Monk »

Hallo in die Runde,
ich habe hier einen Rotring Renaissance Füller, bei dem der Vorbesitzer die Kappe gewaltsam und etwas schief aufgeschraubt hat, so dass die originalen Führungsringe teils verbogen, teils abgebrochen sind: Eine Füllerkappe lässt sich aufschrauben, sie sitzt dann aber etwas schief auf dem Füller. Ein Foto konnte ich nicht machen, da meine Handykamera nicht genug vergrößert.
Wie würdet ihr da ran gehen: Mit Zahnstocher oder Teppichmesser? Oder gibt es andere Tricks, die mir die Suchmaschine noch nicht ausgeworfen hat? Ich nehme an, bei dem Material handelt es sich um Plastik, ich habe hier noch einen größeren Teil einer zerbrochenen Füllerkappe liegen.
Schonmal vielen Dank ...
Peter
Melmac
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Re: Gewinde reparieren

Beitrag von Melmac »

Hi Namensvetter,

ohne Foto ist eine Hilfe nur schwerlich möglich.

Aus deinem Anliegen geht auch nicht eindeutig hervor, ob die Führungsrillen jetzt an der Kappe, auf dem Schaft oder an beiden Teilen verzogen sind.

Sind sie auf dem Schaft verzogen, könntest du versuchen, die Kappe kerzengerade auf dem Schaft aufzusetzen und dann vorsichtig mit etwas Kraft drehen, damit sich die Führungsrillen wieder »einrenken«.

Gegebenenfalls den Schaft mit einem Föhn erwärmen.

Dieser Vorschlag ist jetzt aber ein Schuss ins Blaue, da nicht ersichtlich ist, wie stark die Führungsrillen verzogen sind. Bei leichten Fällen hilft dieses Verfahren.

Ein Restrisiko besteht grundsätzlich immer, noch mehr kaputt zumachen, als es hilft. Da hat bestimmt schon der ein oder andere Mitforist Lehrgeld bezahlt :oops: .

Viele Grüße
Peter
Blue_Monk
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Re: Gewinde reparieren

Beitrag von Blue_Monk »

Hallo Peter,

zwei Bilder habe ich jetzt doch hinbekommen.

Herzliche Grüße, Peter

Die Kappe ist ein neues Ersatzteil, ich habe sie bisher noch nicht benutzt, um keinen vermeidbaren Schaden anzurichten.
DSC_0106.JPG
DSC_0106.JPG (227.04 KiB) 3970 mal betrachtet
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DSC_0104.jpg (119.05 KiB) 3970 mal betrachtet
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TomSch
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Re: Gewinde reparieren

Beitrag von TomSch »

Tachchen zusammen,

Oua-Ha! Das sieht nicht gut aus! (Tschuldigung, das wusstest du schon. :wink: )

Mir fällt da spontan folgendes ein:
  • stationäres Vergrößerungsglas bzw. feststehende, beleuchtete Lupe organisieren;
    einen Uhrmacher-Schlitz-Schraubenzieher besorgen, der in der Breite seiner Spitze der des ursprünglichen Gewindes entspricht;
    unter der Lupe vorsichtig das ursprüngliche Gewinde häppchenweise nacharbeiten;
    zum Schluss Peters Tipp ausprobieren.
Viel Erfolg! Thomas
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stift
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Re: Gewinde reparieren

Beitrag von stift »

Hallo
Ich kenne das von den alten Füllern.
Vergiss es einfach da ist das Gewinde absolut hinüber,hatte das erst mit einen 146er Meisterstück aus den 50er Jahren.
Überlegte was ich machen könnte?
Nichts geht da mehr!
Grüße Harald
#Non, je ne regrette rien#
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Andi36
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Re: Gewinde reparieren

Beitrag von Andi36 »

Ich habe da einen Parker 75, bei dem das Griffstück-Gewinde ziemlich abgenudelt ist. Hier half mir eine Lage Isolierband (Danke für den Tipp, Kollege Ubunux), dass der Schaft wieder hält und gerade sitzt. Aber das ist halt nur ein "Flicken" damit das Gerät verwendet werden kann, keine Reparatur.

Ich bin ganz bei Harald: zu reparieren gibt es da nix mehr, das Gewinde ist ja nur noch ein Schatten, das Material ist weg.

Gruß
Andreas
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Blue_Monk
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Re: Gewinde reparieren

Beitrag von Blue_Monk »

Erstmal vielen Dank für die vielen Tipps. :D
Auf den Bildern sieht das Gewinde allerdings viel schlimmer aus als in Wirklichkeit, ich habe es aber nicht besser hingekriegt.
Daher werde ich das Gewinde mit Lupe und Feinschraubenzieher nacharbeiten (@TomSch: einfach nur durch die Rillen fahren oder den Schraubenzieher erwärmen??) und danach den Tipp mit dem Föhn versuchen.
Jetzt gucke ich erstmal, ob die beleutete Scout-Lupe meines Sohnes dafür ausreicht.
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TomSch
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Re: Gewinde reparieren

Beitrag von TomSch »

Hallo Peter,

erst einmal würde ich den Schraubenzieher nicht erwärmen. Bei diesen alten Rotringen ist die Plastikwand des Korpus meiner Erfahung nach recht dünn. Deshalb probierte ich es erst einmal "kalt". Ein vorsichtig erwärmtes Werkzeug scheint mir auch o.k., zu heiß würde allerdings ein großes Risiko bedeuten, den Tank zu durchlöchern.

Vor der Reparatur kannst du auf jeden Fall sicherheitshalber Feder und Tintenleiter herausdrehen. Die sind genau so geschraubt wie bei den Souveränen Pelikanen. :wink:

Sonnige Grüße, Thomas
Sei nicht so; sei anders.
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