Glasfeder Spitze schleifen

[E85W]

Hallo, ich habe die Möglichkeit gehabt, im Rahmen einer Hochschulveranstaltung mir meine Eigene Glasfeder an einer Lötlampe herzustellen:

Glasfeder Herstellung 1.jpg (108.22 KiB) 4945 mal betrachtet

Glasfeder Herstellung 2.jpg (15.73 KiB) 4945 mal betrachtet

Glasfeder Herstellung 3.jpg (61.71 KiB) 4945 mal betrachtet

Und Hier das fertige Ergebnis

Glasfeder detail.jpg (60.1 KiB) 4945 mal betrachtet

Glasfeder Übersicht.PNG (370.22 KiB) 4945 mal betrachtet

Wie man auf dem Detail-Bild sieht, gehen aber meine Tintenleiter nicht bis ganz nach vorne, und ich möchte das gerne von jmd. mit erfahrung richten lassen, jetzt weiss ich bloss nicht ob ich hier im richtigen Forumsunterbereich bin.

Eventuell habe ich gelesen, das die Feder dann auch angeschliffen werden muss - wenn sich jmd. angesprochen fühlt, würde ich mich Über eine Meldung von Ihm freuen. Das wichtigste wäre mir, das die Feder nicht zerstört wird, da ich sie selber gemacht habe, und dass es vielleicht nicht allzu teuer wird, da ich Student bin, und ich mir leider nicht so die Riesen Beträge erlauben kann.

[TomSch]

Hallöle.

Beeindruckend und faszinierend!
Schleifen kannst du dir deine Glasfeder selbst, mit einfachem Schleifpapier oder Pads. Ich probierte es erst einmal mit sehr feinen Papieren ab Körnung 1600 oder noch feiner. Der Abtrag von Glas ist recht schnell. Wichtig dabei ist, dass du die Federspitze unter Drehbewegungen möglichst gleichmäßig rund abträgst, und es trotzdem eine Spitze bleibt/wird.

Tüsskess und viel Erfolg,
Thomas

[NicolausPiscator]

Sehr schön! Das ist aber eine gute Idee. Die Gelegenheit hätte ich auch direkt wahrgenommen.

Jup. Schleifpapier- oder MicroMesh-Behandlung schlage ich vor, so habe ich meine Glasfedern auch zum schöneren Schreiben bewegen können. Das hilft aber nur gegen das Kratzen. Aber wenn die tintenleitenden Rillen nicht so weit nach vorne kommen...?

[Thom]

Die Tintenleiter gehen aber trotzdem nicht bis in die "Spitze". Schätze, das wird eher ein breiter Strich.

[Tenryu]

Ich will dir nicht die Illusionen nehmen, aber die Herstellung von Glasfedern erfordert doch einiges an Übung und handwerklichem Geschick. Das lernt man nicht eben an einem Nachmittag.
Ich glaube nicht, daß man durch Schleifen da viel wird ausrichten können, denn die Kapillaren müssen bis ganz nach unten gehen, und auch die richtige Tiefe und Neigung haben damit der Tintenfluß bis aufs Papier reicht.
Betrachte deine Feder einfach als ein hübsches, individuelles Dekorationsobjekt und weniger als taugliches Schreibwerkzeug. Es wäre schade, wenn sie durch nachträgliches Herumdoktern kaputt ginge.

[E85W]

Vielen lieben Dank an alle bisherigen Antworten, habe mir schon gedacht, dass die Kappilaren bis nach vorne gehen müssen, und ich habe ehrlich gesagt auch nicht den Mumm, das jetzt auf biegen und brechen schleifen zu wollen, vorallem nicht wenn mir die Feder halt kaputt gehen kann.
Habe halt gehofft, das vielleicht hier im Forum ein Glasbläser aktiv ist, der mir helfen kann (und will).

Aber es kann ja sein, das sich noch jemand meldet - Bis dahin bekommt die Feder halt nen Ehrenplatz auf den Schreibtisch.

Ich glaube ja auch, dass das Hauptproblem der "Tropfen" vorne ohne Kapillaren ist.

[Thom]

Als Erstlingswerk ist das schonmal nicht schlecht, aber da ist noch Luft nach oben. Glasbläser ist ja nicht deshalb ein Beruf,
weil man gerade nix anderes vor hat.

V.G.
Thomas

[desas]

Kann man die feinen Rillen nicht mit einer Graviernadel bis zur Spitze nachgravieren?

Dremel ist vielleicht ein bißchen grob.

[Thom]

Ja, das geht. Oder die Sache vorne rund schleifen, dann ist es halt ein breiter Strich, vielleicht ein Wechselzug. Momentan ist es wie ein Auto, bei dem die Räder nicht bis auf die Straße reichen.

[titanus]

Kann man die feinen Rillen nicht mit einer Graviernadel bis zur Spitze nachgravieren?

Dremel ist vielleicht ein bißchen grob.

Ich hatte an Dremel mit feiner Trennscheibe gedacht.
Dann aber mit Atemschutz, würde ich vorschlagen.
Vielleicht ist der Vorschlag von Thomas doch besser.

titanus

[desas]

Die Dremel-Scheiben haben meines Wissens mindestens 0,5 mm Dicke.

Das finde ich schon recht üppig dimensioniert, daher der Vorschlag mit der Graviernadel.

Vorher sollte die Spitze allerdings auch spitz geschliffen sein.

Insgesamt ein nicht zu verachtender Aufwand mit dem steten Risiko, das selbst gezogene Teil kaputt zu machen.

[Thom]

Wenn die Gerätschaften verfügbar sind, kann man das machen. Ansonsten erinnere ich an den Burschen,
der nach einem Groschen suchte und dabei drei Kerzen verbrannte.