Älterer Kaweco Student-Kolbenfresser

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Wurmbunt
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Re: Älterer Kaweco Student-Kolbenfresser

Beitrag von Wurmbunt » 09.01.2019 23:17

Hallo Max,
Ich habe noch ein paar AAA - Korkringe vom letzten Angelrutenbau übrig. Ich bin zwar kein "versiertes Mitglied",
Sondern relativ neu im Forum, aber ich traue mir durchaus zu, dir einen passenden Korken zu schnitzen!
Wenn Du Interesse hast, melde Dich bei mir - Adresse dann per PN. Bei meinem Böhler Gold und einem Pelikan 100 hält bisher alles dicht.
Ist Spaß für mich ( bin mehr so der Bastler) - deshalb ohne Garantie und dafür gegen Rückporto.
Servus Andi
Grüße Andi

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Mahlekolben
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Re: Älterer Kaweco Student-Kolbenfresser

Beitrag von Mahlekolben » 10.01.2019 9:55

Ah, endlich! Ich dachte schon, Du würdest Dich gar nicht mehr melden und hatte schon die Befürchtung, selbst einen Korken in die Drehmaschine einspannen zu müssen...

Ich stelle mir Bohren und Drehen von Kork wegen der "Korngröße" recht schwer vor, das Einspannen an sich muss ja schon der Horror sein... Hier und dort habe ich gesehen, dass an Stelle des feststehenden Meißels ein rotierendes Werkzeug eingespannt wurde.

Hast Du das schon mal gemacht?
Viele Grüße

Michael

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Zollinger
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Re: Älterer Kaweco Student-Kolbenfresser

Beitrag von Zollinger » 10.01.2019 10:07

Kork lässt sich besser schleifen als drehen.

...ich wollte mich nicht drücken, aber mit den Portokosten hin in die CH und zurück nach D, allfällige Kalamitäten mit dem Zoll nicht ausgeschlossen, würde das wohl den Wert des ganzen Füllers übersteigen.

Z.

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Wurmbunt
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Re: Älterer Kaweco Student-Kolbenfresser

Beitrag von Wurmbunt » 10.01.2019 20:10

Hallo,
Kork ist halt sehr weich, so dass der Drehmeißel eher Brocken herausreißt. Wie Zollinger schon geschrieben hat ist schleifen angesagt. Einspannen ins Dreibackenfutter geht auch nur bedingt - glücklicher Weise hat das Ding ja ein Loch in der Mitte, so dass man den Kork mit einem Dorn spannen kann.
Habe mir so eine Dichtung für meinen Böhler gemacht.
15471460927660.jpg
Böhler
15471460927660.jpg (194.85 KiB) 2549 mal betrachtet
Der Hohlzylinder unten links ist die alte Dichtung - von der neuen habe ich leider kein Foto - und der Füller ist schon wieder zusammengebaut...
Überhaupt mag ich Kork als Material, er ist weich, ausreichend fest, fasst sich immer warm und angenehm an, und lässt sich gut bearbeiten.
15471461647441.jpg
Fülleretui aus Kork
15471461647441.jpg (350.79 KiB) 2549 mal betrachtet
15471463189380.jpg
Korkgriff an einer Fliegenrute
15471463189380.jpg (425.48 KiB) 2549 mal betrachtet
Von dem Rutengriff im Bild oben sind, wie schon gesagt, noch ein paar Korkscheiben übrig...
Grüße Andi
Grüße Andi

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Zollinger
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Re: Älterer Kaweco Student-Kolbenfresser

Beitrag von Zollinger » 10.01.2019 20:30

Ich hatte gerade kürzlich ein einem anderen Thread auf einen älteren Beitrag von mir zu diesem Thema hingewiesen. Diesen hier:

viewtopic.php?f=18&t=16513&p=165741&hil ... ng#p165741

Vielleicht kann man den ja irgendwie ins Reparatur-Unterforum pinnen.
Z.

PS: zum schneiden der Rohlinge benütze ich mittlerweile dieses Werkzeug:

http://www.penboard.de/shop/searchshop/ ... p_seller=0

Der Vorteil ist, dass der Aussen- und Innendurchmesser immer perfekt konzentrisch sind. Und den Bunsenbrenner benütze ich auch nicht mehr. Die Temperatur kann so zu wenig kontrolliert werden. Eine einfache Kerze tut's auch.

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Re: Älterer Kaweco Student-Kolbenfresser

Beitrag von Vespafahrer » 10.01.2019 21:16

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass einteiliger Kork, aus aus einem vollen Stück geschnitten, beim imprägnieren mit Parafin oder Stearin etwas aufquillt und dann die vorher mühsam angepasste Dichtung nicht mehr in den Kolben passt. Deshalb nehme ich nur noch Kork der aus vielen kleinen Stücken verbacken oder aus Kork-Mehl zusammengesetzt ist. Da passiert das mit dem Aufquellen nicht. Vermutlich weil die Korkstücke schon recht ordentlich mit Klebstoff gefüllt ist. Zum Ausschneiden gehen auch Lochpfeifen in Verbindung mit einem Centerfinder recht gut. Minimale Abweichungen verschwinden beim Schleifen. Hierfür tut es ein Dremel in Verbindung mit einem Futter für eine Dremel-Trennscheibe recht gut. Den Dremel kann man rechtwinklig zum Schleifpapier führen und bekommt so eine schöne parallele Fläche zur Bohrung des Kork.

Bei der Verwendung von O-Ringen darauf achten, das diese aus Viton (FKM) sind, die sollten problemlos Tinte, Ölen usw. über Jahre standhalten. Nitril (NBR), das gängigste (und günstigste) Material für O-Ringe, sind zwar Reißfester aber auf Dauer weniger beständig gegen Lösungsmittel und bestimmte Schmierstoffe. Das könnte u. A. das beschriebene "Quellen" erklären.
-- Gehört nicht unbedingt hier her, aber in der Vespa-Szene gibt es zum Unterschied zwischen Viton und Nitil, insbesondere als Wellendichtringe, hunderte von Beiträgen und Erfahrungen. Deshalb in Zweifel eher Viton, auch wenn es ein paar Cent mehr kostet.--

Gruß
Holger

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Re: Älterer Kaweco Student-Kolbenfresser

Beitrag von Tintensäufer » 10.01.2019 21:34

Vielen Dank noch einmal für eure Hilfsbereitschaft und Angebote. Ein Forenmitglied wird sich des Füllers annehmen. Ich halte euch auf dem Laufenden. Bis dahin. Ihr könnt aber weiter Beiträge posten, das Thema finde ich mittlerweile richtig spannend.

VG Max

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Re: Älterer Kaweco Student-Kolbenfresser

Beitrag von Tintensäufer » 30.01.2019 11:11

Update:
Der Füller ist wieder in meinen Händen. Eine Dichtungserneuerung aus Kork. Alles tippi toppi! Vielen Dank an dieser Stelle auch an „wurmbunt“ für seine Hilfe.

Gruß Max

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