Tintensack in Eigenproduktion

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SpurAufPapier
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Re: Tintensack in Eigenproduktion

Beitrag von SpurAufPapier »

Wurmbunt hat geschrieben:
29.10.2019 19:20
Warum schreibe ich das so ausführlich?
Weder baue ich Tintensäcke, noch habe ich Füller, die einen neuen bräuchten.
Aber Deine Informationen sind wahnsinnig interessant - bitte schreib weiter!
Grüße
Vikka

Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte
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Parsley
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Re: Tintensack in Eigenproduktion

Beitrag von Parsley »

HeKe2 hat geschrieben:
20.04.2019 22:14
Genau! Weil du es kannst! Das ist ja der Spaß an der Sache, ausprobieren ob es klappt, wenn man die Möglichkeit hat, sowas zu machen. Ich kann nur begeistert zusehen, wie du das machst. Wenn es nach Sicherheit gegangen wäre, wäre der Böhler nie fertig geworden. Er ist aber fertig geworden, genau wie der Tintensack. Und wenn der Tintensack kaputt geht, kommt eben ein neuer in verbesserter Ausführung, da bin ich mir sicher. Für mich ist das ganz großes Kino und ich kann nur staunend zusehen. Ganz herzlichen Dank, dass wir da zusehen dürfen.
Was er sagt! Es fasziniert mich immer wieder wenn Menschen so schlichte wie geniale Lösungen finden und die Dinge einfach umsetzen. Chapeau!
Viele Grüße, Sebastian

bildr
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Kormoranfeder
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Re: Tintensack in Eigenproduktion

Beitrag von Kormoranfeder »

Ich habe nun auch ein paar Tintensäcke gezogen, klappt wirklich gut. Hast du mal probiert die Holzschäfte mit einem Trennmittel zu behandeln? Bei mir leiden die ganz schön, weil die Latexmilch in kleinste Unebenheiten dringt und dann beim abrollen Holzfasern rausreisst.
Womit färbst du die Säcke eigentlich? So in Natur sehen die etwas aus wie Hygieneartikel für Kleintiere ;)
Carsten
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HeKe2
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Re: Tintensack in Eigenproduktion

Beitrag von HeKe2 »

Ich habe mir auf dem YouTube-Kanal von Jörg Kuhn a.k.a caneta oder PENomad ein Video angesehen, in dem er erklärt, dass er das Ganze noch in eine Aluminiumform umkopiert. Ansonsten würde ich, ohne zu wissen dass es geht, als Trennmittel Wachs oder Hartparaffin versuchen. Er benutzt Trennpuder, allerdings splittert Aluminium nicht.
Beste Grüße
Hermann
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Wurmbunt
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Re: Tintensack in Eigenproduktion

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo,
schön die Tintensackproduktion gestartet wird!
Zuerst habe ich Pinselschäfte benutzt - die sind dick lackiert!
Aluminiumformen habe ich auch schon probiert, allerdings sind die nur für schwarzes Latex zu gebrauchen - bei Hellrot gab es (zumindest bei mir) dunkle Verfärbungen.
Mittelerweile bin ich wieder bei Holz angelangt, allerdings natürlich nicht roh, sondern erst mit Porenfüller behandelt und anschließend 5-10 Schichten Lack!
Zwischenschleifen nicht vergessen um die aufstehenden Holzfasern zu brechen. Sobald die Oberfläche glatt ist und spiegelt, erübrigt sich ein Trennmittel. Erst beim Abrollen wird es, in Form von Talkum, außen angebracht, damit das "frische" Latex nicht verklebt - genau wie es bei Caneta im Video gezeigt wird.
Hier die Tauchform für einen "Necked"- Tintensack, die ich für meinen Duofold gemacht habe.
15803224744610.jpg
15803224744610.jpg (156.73 KiB) 3882 mal betrachtet
Ganz links, wo die Form in der Drehbank gespannt war, ist das Holz unbehandelt, der Rest ist mehrfach klar lackiert (der glänzende Bereich).
Ich hoffe das hilft euch weiter!
P.S.
Latexmilch gibt es in allen möglichen Farben.
Auch spezielle Latexfarben zum einfärben der Grundmasse sind erhältlich.
Grüße Andi
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Kormoranfeder
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Re: Tintensack in Eigenproduktion

Beitrag von Kormoranfeder »

Ich habe die Schäfte mit Talkum eingerieben, das funktioniert gut.
Im Vergleich mit den Gekauften Säcken finde ich die DIY Version ein bisschen sehr soft. Ich habe so 4-5 Tauchgänge probiert, werde jetzt mal 6-7 testen. Ich hoffe mal die werden nicht zu dick.
Carsten
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HeKe2
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Re: Tintensack in Eigenproduktion

Beitrag von HeKe2 »

Kormoranfeder hat geschrieben:
26.02.2020 18:31
...
Im Vergleich mit den Gekauften Säcken finde ich die DIY Version ein bisschen sehr soft. ...
Andi (Wurmbunt) wird es die mit Sicherheit besser erklären können, aber ich nehme an, dass du eine größere Shore-Härte des Latex verwenden musst. Ansonsten hast du nicht genügend Rückstellkraft zum Aufsaugen der Tinte.
Beste Grüße
Hermann
Thajin
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Re: Tintensack in Eigenproduktion

Beitrag von Thajin »

Hallo,

beim Abrollen wird durch das Talkumpuder das Verkleben verhindert, das verstehe ich. Allerdings kommt so auch Puder auf die Innenseite, verträgt sich das mit Tinten, oder spült ihr den Sack vor Verwendung mit Wasser aus? wenn ja wie lange wartet ihr damit nach dem Ziehen?
Kristian
"Der ist ein Narr, der sich an der Vergangenheit die Zähne ausbricht,
denn sie ist ein Granitblock und hat sich vollendet."
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Wurmbunt
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Re: Tintensack in Eigenproduktion

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo,
schön, daß dieser Beitrag nach wie vor aktuell ist - da habe ich ihn wenigstens nicht um sonst geschrieben! ;)
Um auf die Shorehärte des Werkstoffes einzugehen - leider tragen meine Latexbehälter diesbezüglich keine Angaben...
Was ich aber festgestellt habe, ist die Angabe:"hoher Feststoffanteil". Ich will hier keine Werbung machen, aber aus rein informativen Zwecken gebe ich den, von mir verwendeten Hersteller weiter: "Lilatex" (in letzter Zeit).
Die Festigkeit entspricht in etwa der, der gekauften Säcke.
Das heißt aber nicht, das ein weicherer Tintensack schlechter wäre! Das hängt ganz vom Füllsystem ab. Ein Sheaffer "Touchdown" System verlangt sogar explizit einen weichen/dünnwandigen Sack. Auch der Tintenfluss lässt sich, in gewissem Grad, über den Härtegrad beeinflussen.
Thajin hat geschrieben:
03.02.2022 12:03
Hallo,

beim Abrollen wird durch das Talkumpuder das Verkleben verhindert, das verstehe ich. Allerdings kommt so auch Puder auf die Innenseite, verträgt sich das mit Tinten, oder spült ihr den Sack vor Verwendung mit Wasser aus? wenn ja wie lange wartet ihr damit nach dem Ziehen?
Bisher habe ich noch keinen Tintensack ausgespült - allerdings ausgeblasen um loses Puder zu entfernen. Es gab, bei mir zumindest, keine Probleme mit Talkumklumpen die irgendwie etwas verstopft hätten...
Das mag allerdings auch an den "Ebonit-Tintenautobahnen" liegen, die bei den alten Füllfederhaltern verwendet wurden. ;)
Grüße Andi
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