Hartgummi / BHR kleben ?

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Wurmbunt
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Re: Hartgummi / BHR kleben ?

Beitrag von Wurmbunt » 07.05.2019 22:52

Hallo ihr lieben,
das Thema "kleben von Ebonit" stößt ja auf ziemlich großes Interesse!
Da das Paket von Hansjürgen noch nicht bei mir angekommen ist, habe ich mich mit dem kleben beschäftigt.
Dieser Thread hält wohl einige Fettnäpfchen für mich bereit - sorry Thomas wegen der Steuer ;) !
Also kann ich mich auch gleich ganz unbeliebt machen!
Denn - hier hat jemand eine erfolgreiche Klebung mit Sekundenkleber durchgeführt... - dort wird Epoxidharz in verschiedenen Darstellungsformen propagiert, nicht zu vergessen Locktide 480...
Jeder probiert was, und ist mehr oder weniger erfolgreich dabei - aber richtig belasten will die Klebung auch niemand :? .
Dass Hartgummi durchvulkanisiert ist, und sich die Klebeflächen schwerlich anlösen lassen ist unstrittig - aber was hält denn nun?
Darüber hinaus ist die Frage: wie sehen denn die Klebeflächen aus???
Ein"frischer" Riß, der mit Sekundenkleber gefüllt wird, mag durchaus eine ausreichende Festigkeit erreichen - ist vorher der Füller mit Wachs poliert worden, mag das selbe Verfahren scheitern!
Auch wenn ich jetzt als "Klugscheißer" verschriehen werde - ich glaube, dass es wirklich einer Versuchsreihe bedarf, um zumindest eine grobe Empfehlung abgeben zu können.
Also werde ich den Interessierten im Forum einen Teil meiner kostbaren Ebonitvorräte opfern.
Die Idee ist es, unter gleichen Bedingungen (Material, Vorbereitung der Klebeflächen, Anpressdruck, Art der Krafteinleitung) verschiedene Klebstoffe zu verwenden, und die Probe dann zu zerstören - anschließend eine kurze Betrachtung der Versagungsursachen und eine Angabe der erforderlichen Kraft, die zum Versagen der Verbindung erforderlich war.
Vielleicht ist es dann Möglich, einen bestmöglichen Klebstoff für eine bestimmte Anforderung (Art der Belastung) zu empfehlen!
Eine Haltbarkeit zu erwarten, die einem unbeschädigten Bauteil entspricht, halte ich für überzogen - aber vielleicht kommt der beste Behelf heraus!
Da bei Füllfederhaltern meist dünnwandige Bauteile verklebt werden müssen, habe ich als Probe eine Ebonithuelse von Da: 8,5mm und Di: 7mm verwendet. Die Wandstärke beträgt entsprechend 0,75mm. Ausgangssituation ist plangedreht und mit Aceton entfettet - Anpressdruck: Eigengewicht.
Hier mal ein Paar Bilder, wie ich mir das vorstelle:
15572571605702.jpg
Ebonitstange mit Bohrung
15572571605702.jpg (221.58 KiB) 4212 mal betrachtet
Die Ebonitwelle, an welche die dünnwandige Hülse angeklebt wird.
Nachdem die Klebung zerstört wurde, habe ich vor, 0,5mm abzudrehen neu zu entfetten, und, die ebenfalls abgedrehte Hülse mit dem nächsten Klebstoff, neu anzubringen.
15572571436421.jpg
Hülse und Welle
15572571436421.jpg (228.98 KiB) 4212 mal betrachtet
Als erstes, probiere ich Sekundenkleber (Uhu dünnflüssig).
15572571296020.jpg
Hülse mit Sekundenkleber angebracht
15572571296020.jpg (224.43 KiB) 4212 mal betrachtet
Jetzt lass ich alles erst einmal über Nacht stehen, und werde morgen im Abstand von 10mm von der Klebung, mit einer Federwaage so lange ziehen, bis die Klebefuge versagt.
Dann die neue Klebung (Abdrehen) vorbereiten und den nächsten Klebstoff verwenden.
So kann man denke ich die verschiedenen Klebstoffe in Relation setzen.
Grüße Andi

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Wurmbunt
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Re: Hartgummi / BHR kleben ?

Beitrag von Wurmbunt » 07.05.2019 23:07

Hallo,
kleiner Nachtrag.
Bei dem Versuch wird natürlich nur Zug-, Druck- und Biegefestigkeit überprüft. Sinnvoll, gerade im Bereich der Verschraubungen, währe außerdem ein Test auf Torsionsfestigkeit - nur leider fehlt mir hierfür die Messtechnik!
Also alle Ergebnisse sind nur eine ganz grobe Richtung.
Grüße Andi

Thom

Re: Hartgummi / BHR kleben ?

Beitrag von Thom » 08.05.2019 0:41

Hallo Andi,

ich bedanke mich ausdrücklich für Dein Engagement in dieser Angelegenheit!
Wurmbunt hat geschrieben:
07.05.2019 22:52
Also kann ich mich auch gleich ganz unbeliebt machen!
Diesbezüglich würde ich mir mal keine allzugroßen Sorgen machen, ich glaube nicht, dass das möglich ist.

V.G.
Thomas

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Will
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Re: Hartgummi / BHR kleben ?

Beitrag von Will » 08.05.2019 6:43

Hallo Christof,

MEK ist mir als Klebstoff für Celluloid bislang noch nicht bekannt. Ich habe versucht mich in Fachforen für Musikinstrumente zu informieren. In dem Bereich werden schon viele Jahre Celluloidreparaturen z. B. im Zieharmonikabau vorgenommen. Es gibt wohl auch einen Celluloidkleber von Agfa oder Kodak für Celluloidfilme. Hier kennt man die gleichen Probleme. Puppendoktoren verwenden einen eingefärbten Celluloidkleber. Diese Puppen haben ein ähnliches Alter, wie unsere Füllhalter. Alle scheinen Aceton und flüssiges Celluloid zu nutzen. Das Problem bei der Reparatur sind die entstehenden Dämpfe, weshalb hier für ausreichend Abluftmöglichkeit zu sorgen ist. Über Materialveränderungen nach Jahren an den Reparaturstellen konnte ich im Netz nichts finden.


Hallo Andi,

unbeliebt machst Du Dich sicher nicht und eine Versuchsreihe ist aller Ehren wert. Besonders, da Du Deine Ebonitvorräte dafür opferst. Ich werde die Ergebnisse Deiner Versuchsreihe mit Spannung verfolgen.

Meistens reißen ja die Kappenlippen und der Korpus am Gewinde hin zum Einsatz des Mundstücks. Entsprechend wirkt vornehmlich der Druck von innen auf den Korpus, je nachdem, ob das Mundstück gesteckt oder geschraubt ist, sowie die Kappenverschraubung und das Aufstecken der Kappe auf das Korpusende. Demnach sind es häufig die gleichen Kräfte, welche auf die Klebestelle einwirken.

Dann sage ich schon mal viel Erfolg. Und geh einigermaßen sparsam mit Deinen Vorräten um, die Klebestellen sind für gewöhnlich nicht allzu groß.

Herzliche Grüße

Gerd
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Wurmbunt
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Re: Hartgummi / BHR kleben ?

Beitrag von Wurmbunt » 09.05.2019 0:21

So Hallo,
die Sekundenkleber-Probe wurde zerstört!.
Krafteinleitung 90 Grad zum Probenkörper, Abstand zur Klebestelle 10mm, Zugkraft über Federwaage bestimmt.
15573523292130.jpg
Krafteinleitung 10mm von der Klebung entfernt
15573523292130.jpg (287.77 KiB) 4119 mal betrachtet
Die Federwaage wurde in das Seilstück eingehängt, um Verkantungen zu vermeiden.
15573523466601.jpg
Mit einer Federwaage wird die Kraft aufgebracht
15573523466601.jpg (346.17 KiB) 4119 mal betrachtet
Bei 3,4 Kg (recht viel, wenn ihr mich fragt) versagte die Klebung abrupt.
Grund des Versagens war die Klebefuge an sich!
Es gab keine Materialausbrüche an den Probekörpern.
IMG_20190508_233826-01.jpeg
Die Probekörper sind intakt - Versagen der Klebefuge
IMG_20190508_233826-01.jpeg (46.21 KiB) 4119 mal betrachtet
Keine optimale Verbindung - aber durchaus gute Festigkeit!
Für schnelle Reparaturen ohne Belastung geeignet.
Nächste Klebeverbindung Uhu Schnellfest (20Minuten Epoxy) mal kucken, was die Federwaage morgen anzeigt!
Grüße Andi

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Wurmbunt
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Re: Hartgummi / BHR kleben ?

Beitrag von Wurmbunt » 12.05.2019 21:45

Hallo Freunde des Ebonits,
war in den letzten Tagen etwas eingespannt - darum habe ich die Epoxidharz-Probe erst heute zerstört.
Doch das Ergebnis will ich euch nicht vorenthalten!
Zuerst mal ein Bild der Klebeflächen...
15576885750890.jpg
Epoxidharz Uhu Schnellfest
15576885750890.jpg (162.31 KiB) 4069 mal betrachtet
Die nötige Kraft, um die Klebung zu zerstören, betrug annähernd 4 Kg - allerdings war die Fuge deutlich dicker, und, bedingt durch das zähe Verlaufen des Klebers, nicht so scharfkantig/definiert wie beim Sekundenkleber. Das heißt, das eine ( bei der scharfkantig/eckigen Verklebung vorhandene) Kerbwirkung mit entsprechender Kraftüberhöhung ( richtig wäre der Begriff Spannungsspitze) nicht vorhanden war. Möglicherweise ist darauf die höhere Kraft zurückzuführen, die zur Zerstörung der Probe notwendig war.
Trotzdem bleibt festzuhalten, dass der Versagensmechanismus ein anderer war. Zersprang beim Sekundenkleber die Klebefuge selbst, ist bei der Verklebung mit Epoxidharz festzustellen, dass die Adhäsion zum Probenkörper nicht ausreichend war.
Das heißt, die Fuge an sich hat nicht versagt, sondern die Verbindung zum Ebonit war mangelhaft!
Schaut man sich obiges Bild an, sieht man ganz klar, dass das Epoxidharz sich vom Probenkörper abgelöst hat.
Fazit:
Klebefuge ist stabil, die Verbindung zum Ebonit aber nicht - Verklebungen, die entsprechende Festigkeit aufweisen müssen, sind nicht realisierbar!
Bin mir nicht sicher ob es Sinn macht, den deutlich festeren Epoxidharz-Klebstoff Uhu "Endfest 300" für eine Probe zu benutzen - die Klebefuge an sich wäre deutlich stabiler - ob die Adhäsion stärker wäre bleibt zu bezweifeln...
Ich denke als nächstes bekommt erst einmal Locktide 480 seine Chance.
Grüße Andi

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Wurmbunt
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Re: Hartgummi / BHR kleben ?

Beitrag von Wurmbunt » 15.05.2019 23:12

Hallo liebe Foristi,
ich habe nicht vergessen noch ein paar Proben zu kleben und kaputt zu machen!
Führe die Reihe der Klebstoffe bei Zeiten weiter - nur ist mittlerweile Hansjürgen's Waterman bei mir eingetroffen, und bedarf meiner Zuwendung.
Da sowohl der Hebelkasten etwas aufwendiger ist als gedacht, als auch die Feder/Druckplatte ein wenig Aufmerksamkeit bedarf, und das eigentlich so gar nichts mit dem Kleben von Ebonit zu tun hat werde ich einen neuen Faden eröffnen.
So sind die Themen, meiner Meinung nach, sauber von einander getrennt und hier kann weiter über die Möglichkeit/Unmöglichkeit Hartgummi zu kleben diskutiert werden, während es im neuen Thread um das Nachbauen und Restaurieren geht.
Grüße Andi

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Will
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Re: Hartgummi / BHR kleben ?

Beitrag von Will » 16.05.2019 6:29

Hallo Andi,

das Trennen der beiden Themen ist eine gute Idee, da der Betreff des Fadens die Restaurierung der Leverbox auch nicht adäquat abbildet. Deine Klebe- und Bruchversuche sind wirklich spannend und ich freue mich schon auf die Fortführung. Nicht minder bin ich auf Deine Restauration der Leverbox gespannt. Ich halte Dir schon mal die Daumen und bin guter Hoffnung, dass Du ein glücklicheres Händchen hast als ich.

Liebe Grüße aus der Pfalz

Gerd
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pelikanjog
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Re: Hartgummi / BHR kleben ?

Beitrag von pelikanjog » 17.05.2019 15:42

Hallo allerseits,

das ist doch was !

Der Andi erwirbt sich Verdienste, nicht nur bei mir.

Ich habe gelesen, dass selbst Steine, Glas und andere harte Materialien geklebt werden können - warum dann nicht auch Ebonit?
IM FPN wird immer wieder von MEK (Christof hatte das erwähnt) geschrieben. Ich dachte, das sei ein amerikanisches Produkt - die Sachen heißen ja dort oft anders als bei uns. Das ist aber nicht so.

Mein Zahnarzt, - wie ich auch Modellbauer -, den ich nach "Zahnzement" als Option gefragt hatte, hat mich auf einen Klebstoff im Modellbaubereich mit 3 unterschiedlichen Viskositäten hingewiesen.
Bezugsquelle: mako-modellbau.de - die Einheit 50 ml 4,99 €.
Wermutstropfen Mindestbestellung 20 € + Versandkosten. Dort gibt es auch die "Sekundenkleber" in 3 Viskositäten.
Überhaupt Zahnärzte / Zahntechniker - das sind doch die Spezialisten in Sachen "Modellbau". Ob die sich hier mal outen? Die haben auch Werkzeuge, nach denen ich gierig wäre.

Na, mal sehen, was Andi in Sachen Versuchsreihe rausbekommt. Ich finde es jedenfalls super, dass sich ein Ingenieur damit befasst und die Geschichte systematisch angeht. Dann sind wir einen Schritt weiter und nicht nur auf "Zufallserfahrungen" angewiesen. Von daher: "Verdienstvoll"

Ansonsten nimmt meine Frage ins Forum ja einen eigenen Verlauf: Auch toll.

Originaler Ersatz einer leverbox und nicht "Klebepfusch", auch da mögen viele mit Eigeninteresse dabei sein und werden es in einem seperaten Faden besser finden.

LG an alle, besonders an die, denen ich immer wieder PNs geschickt habe und von deren Wissen und Können ich sehr profitiere,

Hansjürgen

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Re: Hartgummi / BHR kleben ?

Beitrag von Wurmbunt » 19.05.2019 0:13

Hallo nach kurzer Pause geht's weiter,
habe heute die"Locktide 480" Probe zerstört .
Die aufzubringen Kraft lag über 5 Kg (Skalenendwert der Federwaage) - bisher der höchste Wert.
15582155635753.jpg
Probe mit Locktide 480
15582155635753.jpg (206.47 KiB) 3918 mal betrachtet
Versagt hat hierbei wieder die Klebefuge an sich.
Deutlich sind Reste des Klebers an beiden Probestücken erkennbar.
Fazit: guter Klebstoff für schnelle Reparaturen hohe Adhäsion an den Bauteilen - für Struktur-Klebungen an belasteten Teilen nicht geeignet.
Als nächstes kommt Megabond - ein 2K Sekundenkleber der angeblich "alles klebt" - schau mer mal...
Grüße Andi

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Re: Hartgummi / BHR kleben ?

Beitrag von Will » 19.05.2019 0:27

Hey Andi,

sehr cool und bislang das beste Ergebnis. Wobei die schwarze Farbe des Klebers seine Einsatzfähigkeit zum einen einschränkt und zum anderen besonders empfiehlt. Ich muss schon sagen, nicht schlecht. Aber wie heißt es doch, das Bessere ist der Feind des Guten.

Ich bin gespannt, was Testreihe noch zu Tage fördert. Einstweilen ganz herzlichen Dank.

Liebe Grüße

Gerd
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stift
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Re: Hartgummi / BHR kleben ?

Beitrag von stift » 19.05.2019 8:22

pelikanjog hat geschrieben:
17.05.2019 15:42
Hallo allerseits,

das ist doch was !

Der Andi erwirbt sich Verdienste, nicht nur bei mir.

Ich habe gelesen, dass selbst Steine, Glas und andere harte Materialien geklebt werden können - warum dann nicht auch Ebonit?
IM FPN wird immer wieder von MEK (Christof hatte das erwähnt) geschrieben. Ich dachte, das sei ein amerikanisches Produkt - die Sachen heißen ja dort oft anders als bei uns. Das ist aber nicht so.

Mein Zahnarzt, - wie ich auch Modellbauer -, den ich nach "Zahnzement" als Option gefragt hatte, hat mich auf einen Klebstoff im Modellbaubereich mit 3 unterschiedlichen Viskositäten hingewiesen.
Bezugsquelle: mako-modellbau.de - die Einheit 50 ml 4,99 €.
Wermutstropfen Mindestbestellung 20 € + Versandkosten. Dort gibt es auch die "Sekundenkleber" in 3 Viskositäten.
Überhaupt Zahnärzte / Zahntechniker - das sind doch die Spezialisten in Sachen "Modellbau". Ob die sich hier mal outen? Die haben auch Werkzeuge, nach denen ich gierig wäre.

Na, mal sehen, was Andi in Sachen Versuchsreihe rausbekommt. Ich finde es jedenfalls super, dass sich ein Ingenieur damit befasst und die Geschichte systematisch angeht. Dann sind wir einen Schritt weiter und nicht nur auf "Zufallserfahrungen" angewiesen. Von daher: "Verdienstvoll"

Ansonsten nimmt meine Frage ins Forum ja einen eigenen Verlauf: Auch toll.

Originaler Ersatz einer leverbox und nicht "Klebepfusch", auch da mögen viele mit Eigeninteresse dabei sein und werden es in einem seperaten Faden besser finden.

LG an alle, besonders an die, denen ich immer wieder PNs geschickt habe und von deren Wissen und Können ich sehr profitiere,

Hansjürgen
Ich habe mir mein Zahnarzt Werkzeug am Flohmarkt zusammengekauft und auch ein Krokodil also eine OP Zange die für Hebelfüller wichtig ist.

Das Kleben von Ebonit gelingt und auch nicht,nur ich kaufe keine kaputten Sachen nicht mehr höchstens als Bestandteil den ich brauche.
Liebe Grüße
Harald
#Non, je ne regrette rien#

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Re: Hartgummi / BHR kleben ?

Beitrag von Wurmbunt » 24.05.2019 22:40

Hallo,
habe mal wieder eine Klebefuge zerstört...
Diesmal war der verwendete Klebstoff "Megabond" ein 2K Methacrylat - Kleber (habe ich von der Verpackung abgeschrieben, was auch immer das heißt). Die Eckdaten ließen mich hoffen - Zugfestigkeit 300 kg/cm2, Bruchdehnung 25%, temperaturfest, Schlagzähigkeit, Chemikalienbeständig,...
Leider ein kompletter Reinfall!
Die Klebung versagte schon unter 2Kg, den genauen Wert konnte ich leider nicht ablesen, da ich zu überrascht war und noch gar nicht mit einem Bruch gerechnet hatte!
Die Probenvorbereitung war wie immer: frisch abgedreht und mit Aceton entfettet, danach verklebt ohne die Klebeflächen zu berühren - Aushärtung über Nacht, was weit länger ist, als der Hersteller vorgibt.
Das Mischungsverhältnis ist durch die Doppelspritze, die als Verpackung dient vorgegeben...
15587299184670.jpg
Bruchfläche
15587299184670.jpg (144 KiB) 3820 mal betrachtet
Der Bruch sieht aus, als ob nur im oberen Bereich (Bild) eine vernünftige Verbindung entstanden wäre - seltsam - die Klebeflächen waren definitiv ausreichend bedeckt.
Vielleicht wiederhole ich den Versuch mit diesem Klebstoff noch einmal, um das Ergebnis zu verifizieren.
So wie's momentan aussieht, ist der Kleber für Ebonit völlig ungeeignet!
Grüße Andi

Thom

Re: Hartgummi / BHR kleben ?

Beitrag von Thom » 24.05.2019 23:13

Wurmbunt hat geschrieben:
24.05.2019 22:40
Der Bruch sieht aus, als ob nur im oberen Bereich (Bild) eine vernünftige Verbindung entstanden wäre - seltsam - die Klebeflächen waren definitiv ausreichend bedeckt.
Wäre es vielleicht möglich, dass der nicht 1:1 gemischt war?

"Material (mit der Dosierpistole) ausdrücken und die ersten 2 g entsorgen, da diese noch nicht 1:1 gemischt sind."

V.G.
Thomas

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Re: Hartgummi / BHR kleben ?

Beitrag von Wurmbunt » 24.05.2019 23:22

Hallo Thomas,
auf der Doppelkartusche sitzt keine Mischdüse. Es werden einfach gleichzeitig zwei Stränge auf eine Unterlage appliziert, und diese von Hand durchgemischt. Ähnlich wie es auch Epoxy zu kaufen gibt - die Mischdüse ist optional, und fand hier keine Verwendung.
Wie schon gesagt, werde ich den Versuch bei Zeiten wiederholen... nur pappt gerade etwas anderes die Ebonitstuecke zusammen!
Grüße Andi

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