Zelluloid - Frust und Lust

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chw9999
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Re: Zelluloid - Frust und Lust

Beitrag von chw9999 »

Vielen Dank für die Einsicht in diese Dinge, man nimmt vielleicht doch was mit :D

Dein Amboss war vorher schon mal abgelichtet, aber jetzt erst habe ich seine "kleinen" Dimensionen begriffen. Niedlich ;)

Gerne mehr :D

Viele Grüße
Christoph
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Will
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Re: Zelluloid - Frust und Lust

Beitrag von Will »

Mensch Andi,

ich bin absolut beeindruckt, die Modifikationen ist ein echtes Upgrade des Füllsystems. Alle die nach Dir den Sheaffer restaurieren, werden sehr überrascht sein, was sie da feines vorfinden.

Deine Info, dass die Lifetime-Feder nicht flexibel ist, schützt mich zusätzlich vor dem dringenden Wunsch selbst Hand an solch einen Füllhalter legen zu wollen. Ich werden den Rat von Christof beherzigen.

Nochmals herzlichen Dank, dass wir an dem Projekt teilhaben durften. Und nach dem Projekt ist vor dem Projekt, ich freue mich schon auf Dein nächstes.

Sonnige Grüße in den heißen Abend

Gerd
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Knorzenbach
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Re: Zelluloid - Frust und Lust

Beitrag von Knorzenbach »

Hallo Andi,

danke für Deine ausführliche und reich bebilderte Dokumentation. Schön, daß der Füller wieder schreibt!

Gruß,
Tomm
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Griffelo
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Re: Zelluloid - Frust und Lust

Beitrag von Griffelo »

Habe vielen Dank für diese informative wie unterhaltsame Lektüre.
Ich habe Deine Beiträge sehr genossen.
Ciao, Kay

Mein heiliger Gral: Pelikan M1005 Demonstrator
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Wurmbunt
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Re: Zelluloid - Frust und Lust

Beitrag von Wurmbunt »

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen,
Ich freue mich sehr, dass Ihr die Beiträge verfolgt habt.
Grüße Andi
re-rko
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Re: Zelluloid - Frust und Lust

Beitrag von re-rko »

Spät gelesen aber nicht minder beeindruckt! :o
Thor
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ChronoCop
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Re: Zelluloid - Frust und Lust

Beitrag von ChronoCop »

Noch später darauf gestoßen - Hut ab Andi, tolle Lösungen toll nahegebracht. Und noch um Nachhaltigkeit gekümmert!
Wahnsinn. Wüsstest Du in etwa, wie viele Arbeitsstunden hinein geflossen sind?
Alles Gute
Brane
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Wurmbunt
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Re: Zelluloid - Frust und Lust

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo Brane,
das mit den Arbeitsstunden ist immer relativ - mal klappt gleich alles - Mal braucht es mehrere Versuche, oder es geht gar nicht so wie gedacht! Deshalb betrachte ich das Füllerbasteln auch als Hobby, es macht mir Spaß, frustriert mich manchmal, und bereitet mir große Freude, wenn der Stift dann wieder schreibt.
Ein Beispiel weil es hier ganz gut her passt:
Der kleine Vacfill mit der Lifetime-Feder hat mittelerweile einen großen Bruder mit einer Feather-Touch-Feder bekommen. Da der Füllerschaft deutlich länger ist, habe ich die Dichteinheit am Ende, aus Gründen der Balance, nicht aus Messing, sondern aus Ebonit gemacht.
Dichteinheit aus Ebonit
Dichteinheit aus Ebonit
15776510983550.jpg (231.65 KiB) 3502 mal betrachtet
O-Ring in der Hülse
O-Ring in der Hülse
15776513951881.jpg (228.13 KiB) 3502 mal betrachtet
Montierte Dichteinheit - verstiftet
Montierte Dichteinheit - verstiftet
15776519022302.jpg (193.39 KiB) 3502 mal betrachtet
Um die Dichteinheit nicht verkleben zu müssen, bekam das Schaftende noch ein Feingewinde eingeschnitten.
Zurück zum Thema Arbeitszeit - die Gewindebüchse, die den O-Ring trägt, habe ich nicht weniger als 5 Mal gemacht. :?
1. Innen- und Außendurchmesser fertig gedreht - die Hülse
kollabierte beim Schneiden des Außengewindes.
2. Zuerst das Außengewinde geschnitten, dann Ausgebohrt und anschließend das Innengewinde geschnitten - die Hülse ist beim Gewindeschneiden der Länge nach gerissen.
3. Siehe Nummer 2 - hab's einfach noch mal probiert.
4. Da es mit dem Gewindeschneiden in der dünnwandigen Hülse nicht funktioniert hat, habe ich ein Messingrohr entsprechend ausgedreht und das benötigte Gewinde (Außengewinde für die Dichthülse) hineingeschnitten.
Dieses Rohrstück wurde nun als Verstärkung auf die Ebonithülse aufgeschraubt und erst anschließend das Innengewinde geschnitten.
Siehe da - es funktionierte! Leider war die Hülse noch etwas zu lang und ragte hinten ca. 0,5mm aus dem Schaft heraus - beim Versuch sie abzudrehen, kollabierte sie!
5. Siehe Nummer 4 - nur diesmal gleich in richtiger Länge. ;)
Ach ja - nicht zu vergessen - musste ich mir dann auch noch ein Werkzeug bauen, um die Dichteinheit in den Schaft zu schrauben (siehe Werkzeugfaden)...
Hätte alles sofort geklappt, wäre die Aktion in ca. einer Stunde erledigt gewesen (mit vorhandenem Haltewerkzeug Inclusive Montage im Füllerschaft).
So aber hatt ich mehrere erfüllte Werkstatt-Abende. ;)
Es ist also nicht immer ganz einfach zu sagen, wie lange etwas dauert.
Bei dem Vacfill hier, mit Schaftumformen etc. weiß ich wirklich nicht mehr wie lange ich gebraucht habe - 5-6 Stunden (reine Arbeitszeit) vielleicht?
Grüße Andi
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Will
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Re: Zelluloid - Frust und Lust

Beitrag von Will »

Wurmbunt hat geschrieben:
22.01.2020 20:33
Hallo Brane,
das mit den Arbeitsstunden ist immer relativ - mal klappt gleich alles - Mal braucht es mehrere Versuche, oder es geht gar nicht so wie gedacht! Deshalb betrachte ich das Füllerbasteln auch als Hobby, es macht mir Spaß, frustriert mich manchmal, und bereitet mir große Freude, wenn der Stift dann wieder schreibt.
Ein Beispiel weil es hier ganz gut her passt:
Der kleine Vacfill mit der Lifetime-Feder hat mittelerweile einen großen Bruder mit einer Feather-Touch-Feder bekommen. Da der Füllerschaft deutlich länger ist, habe ich die Dichteinheit am Ende, aus Gründen der Balance, nicht aus Messing, sondern aus Ebonit gemacht.15776510983550.jpg15776513951881.jpg15776519022302.jpg
Um die Dichteinheit nicht verkleben zu müssen, bekam das Schaftende noch ein Feingewinde eingeschnitten.
Zurück zum Thema Arbeitszeit - die Gewindebüchse, die den O-Ring trägt, habe ich nicht weniger als 5 Mal gemacht. :?
1. Innen- und Außendurchmesser fertig gedreht - die Hülse
kollabierte beim Schneiden des Außengewindes.
2. Zuerst das Außengewinde geschnitten, dann Ausgebohrt und anschließend das Innengewinde geschnitten - die Hülse ist beim Gewindeschneiden der Länge nach gerissen.
3. Siehe Nummer 2 - hab's einfach noch mal probiert.
4. Da es mit dem Gewindeschneiden in der dünnwandigen Hülse nicht funktioniert hat, habe ich ein Messingrohr entsprechend ausgedreht und das benötigte Gewinde (Außengewinde für die Dichthülse) hineingeschnitten.
Dieses Rohrstück wurde nun als Verstärkung auf die Ebonithülse aufgeschraubt und erst anschließend das Innengewinde geschnitten.
Siehe da - es funktionierte! Leider war die Hülse noch etwas zu lang und ragte hinten ca. 0,5mm aus dem Schaft heraus - beim Versuch sie abzudrehen, kollabierte sie!
5. Siehe Nummer 4 - nur diesmal gleich in richtiger Länge. ;)
Ach ja - nicht zu vergessen - musste ich mir dann auch noch ein Werkzeug bauen, um die Dichteinheit in den Schaft zu schrauben (siehe Werkzeugfaden)...
Hätte alles sofort geklappt, wäre die Aktion in ca. einer Stunde erledigt gewesen (mit vorhandenem Haltewerkzeug Inclusive Montage im Füllerschaft).
So aber hatt ich mehrere erfüllte Werkstatt-Abende. ;)
Es ist also nicht immer ganz einfach zu sagen, wie lange etwas dauert.
Bei dem Vacfill hier, mit Schaftumformen etc. weiß ich wirklich nicht mehr wie lange ich gebraucht habe - 5-6 Stunden (reine Arbeitszeit) vielleicht?
Mensch Andi,

bei der Arbeitszeit steckt da ganz viel Liebe und Geduld drin. Wer keine Freude an einem alten Füllhalter hat, wird das vielleicht nicht verstehen, aber nach gelungener Restaurierung die erste Schriftprobe zu machen, ist bei all der Mühe etwas ganz besonderes. Vielen lieben Dank, dass Du dies mit uns teilst

Herzliche Grüße

Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!
fountainbel
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Re: Zelluloid - Frust und Lust

Beitrag von fountainbel »

Hallo Andi,
Dass haben sie wieder prima gemacht, gratuliere i
Anbei die Skizze meiner "fountainbel rod cartridge" zum abdichten der Stange.
Im Obere teil der Skizze seht man der versionen V1, fur Füller Versionen mit der Tinte direct im Korpus
Diese Füller haben ein semi transparanten Korpus
Im unteren teil sehen der versionen V2 wo der Tinte in einen separaten innere cartouche sitz.
Der fountainbel cartridge ist einfach von hinten demontierbar
In dass inner Gewinde teil der V1 version ist ein axialer slit , wann man die schraube blockiert anschraubt expandiert die aussen Durchmesser leicht und klemmt in seiner Korpus sitz.
Ich habe sicherlich 100 stuck dieser cartridges angefertigt und viellicht 50 mit guter Erfolg selbst installiert.
Herzlichen grus aus Flandern !
Francis
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Zollinger
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Re: Zelluloid - Frust und Lust

Beitrag von Zollinger »

Was für eine tolle Zeichnung!

...danke Francis.

Christof
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ChronoCop
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Re: Zelluloid - Frust und Lust

Beitrag von ChronoCop »

Danke Andi! Erfüllte, sinnvoll verbrachte Zeit.
Brane
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