Osmia Supra Extra Lux - Mechanik zerlegen

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Will
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Re: Osmia Supra Extra Lux - Mechanik zerlegen

Beitrag von Will »

HeKe2 hat geschrieben:
04.09.2019 12:36
Ich bir mir gar nicht so sicher, dass die Knicke in der Blattfeder das Ergebnis eines Unfalls sind. Ich bin ja nun bisher auch aktiver Nichtbastler an Füllern, obwohl sich das langsam ändert, aber mir ist in der Patentzeichnung ein kleiner Dorn/Erhebung auf der Blattfeder aufgefallen. Er/sie dient offensichtlich dazu, der Feder bei Druck auf den Knopf die Wölbungsrichtung vorzugeben. Bei der Blattfeder von Gerd fehlt diese Erhebung. Im Schaft kann ich sie auf den Fotos auch nicht erkennen. Da in der Patentzeichnung bei der Blattfeder ebenfalls Knicke eingezeichnet sind, kann ich mir vorstellen, dass man im Laufer der Zeit die Erhebung in der Mitte der Blattfeder weggelassen und durch die Knicke ersetzt hat. Zusammen mit dem Tintensack könnte so erreicht werden, dass die Blattfeder sich mit dem ersten Knick bei Belastung an der Schaftinnenwand abstützt und so nach unten wölbt. Die Feder würde durch den ersten (näher am Knopf) Knick in Richtung Schaftmitte gebogen und durch Einsetzen in das Widerlager, das beim Verschrauben mit dem Mundstück entsteht, vorgespannt. Nach der Theorie wäre dann nur der zweite Knick ein Unfall, der möglicherweise durch unsachgemäßes Verschrauben des Schaftes mit dem Mundstück entstanden ist, weil die Feder eben nicht in ihr vorgesehenes Lager, sondern weiter oben eingefädelt wurde (z.B. ohne Tintensack).
Hallo Hermann,

der erhebliche Knick in der Blattfeder führt dazu, dass nahezu kein Platz im Korpus für den Tintensack bleibt. Darüber hinaus kann die Blattfeder keinen korrekten Druck mehr auf den Tintensack ausüben, wodurch ein Befüllen desselben quasi unmöglich ist.

Die Ansätze für die Bewegungsrichtung der Blattfeder ergeben sich bereits aus der Tatsache, dass diese sich nur in den freien Raum ausdehnen kann, welcher durch die Wände des Korpus begrenzt ist und diese somit zwangsläufig Ansatz- und Widerstandpunkt geben. Zur Erleichterung der Bewegungsrichtung ist eine leichte Biegung dienlich, ein massiver Knick leitet hingegen die Bewegungsenergie in die falsche Richtung ab. Letzteres führt zum bestehenden Problem.

Viele Grüße

Gerd
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HeKe2
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Re: Osmia Supra Extra Lux - Mechanik zerlegen

Beitrag von HeKe2 »

Will hat geschrieben:
04.09.2019 12:54
... der erhebliche Knick in der Blattfeder führt dazu, dass nahezu kein Platz im Korpus für den Tintensack bleibt. Darüber hinaus kann die Blattfeder keinen korrekten Druck mehr auf den Tintensack ausüben, wodurch ein Befüllen desselben quasi unmöglich ist.
Schon klar, aber eben nur in Verbindung mit dem zweiten Knick. Ist die Feder nicht vorgespannt oder durch die Erhebung vorgebogen, kann sie sich bei Druck auf den Knopf ungewollt falten wenn sie sperrt, weil sie sich nach außen wölben will. Der zweite Knick verhindert, dass die Feder durch das Einlegen in das Widerlager am Griffstück wieder nach hinten gebogen und so vorgespannt wird. Stattdessen liegt sie zusammen mit der Druckplatte wie ein Fremdkörper im Schaft.
Beste Grüße
Hermann
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Zollinger
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Re: Osmia Supra Extra Lux - Mechanik zerlegen

Beitrag von Zollinger »

Man muss auch immer bedenken, dass eine eine Patentzeichnung eben (noch) kein Werkstattplan ist, sondern lediglich das Funktionsprinzip darstellt. Kleinere Abweichungen und fertigungstechnisch bedingte Modifizierungen sind deshalb nichts Aussergewöhnliches.
Gut möglich, dass man bei Osmia festgestellt hat, dass es keine zusätzliche Spiralfeder braucht. Und es ist auch vorstellbar, dass die Blattfeder stilisiert und etwas zu gerade dargestellt ist und sich in der Praxis eine leichte Formgebung als vorteilhaft erweisen hat. Wer weiss das schon so genau. Man müsste grad mehrere identische Füller haben um vergleichen zu können.... (Robert?)
Z.
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Will
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Re: Osmia Supra Extra Lux - Mechanik zerlegen

Beitrag von Will »

Hallo Hermann,

bei dieser Konstruktion sind beide hier sichtbaren Knicke deutlich zu stark und verhindern somit die korrekte Funktionsweise der Blattfeder. Selbst wenn an der zweiten Stelle von oben eine leichte Biegung gewesen sein sollte, ist die Blattfeder in diesem Zustand aus meiner Sicht wohl nicht mehr brauchbar oder reparabel.
Zollinger hat geschrieben:
04.09.2019 13:31
Man muss auch immer bedenken, dass eine eine Patentzeichnung eben (noch) kein Werkstattplan ist, sondern lediglich das Funktionsprinzip darstellt. Kleinere Abweichungen und fertigungstechnisch bedingte Modifizierungen sind deshalb nichts Aussergewöhnliches.
Gut möglich, dass man bei Osmia festgestellt hat, dass es keine zusätzliche Spiralfeder braucht. Und es ist auch vorstellbar, dass die Blattfeder stilisiert und etwas zu gerade dargestellt ist und sich in der Praxis eine leichte Formgebung als vorteilhaft erweisen hat. Wer weiss das schon so genau. Man müsste grad mehrere identische Füller haben um vergleichen zu können.... (Robert?)
Z.
Hallo Christof,

da hast Du völlig Recht. Wie der Auslieferungszustand war, weiß ich nicht. Insofern kann ich ohne Vergleichsobjekt auch nur vermuten.

Viele Grüße

Gerd
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Will
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Re: Osmia Supra Extra Lux - Mechanik zerlegen

Beitrag von Will »

Im italienischen Schwesterforum habe ich eine Seite aus einem Osmia-Katalog von 1937 gefunden:

https://www.fountainpen.it/images/c/ca/ ... og-p04.jpg

Die kleine schematische Darstellung des Füllsystems rechts unten zeigt bereits das Standardsystem von Parker. Der vorliegende Füllhalter ist sicher etliche Jahre älter, da dieser noch einen Kugelclip hat, geschätzt Ende der 20er Jahre. Ich finde ihn einfach fantastisch und würde ihn seinem Besitzer gerne wieder voll funktionsfähig übergeben.

Viele Grüße

Gerd
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Knorzenbach
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Re: Osmia Supra Extra Lux - Mechanik zerlegen

Beitrag von Knorzenbach »

Hallo Gerd,

ich drücke Dir alle verfügbaren Daumen, daß das auch klappt. Ich habe den Thread von vorne bis hinten verfolgt und wünsche Dir vollen Erfolg bei diesem Traumfüller!!!

Gruß,
Tomm
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Zollinger
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Re: Osmia Supra Extra Lux - Mechanik zerlegen

Beitrag von Zollinger »

Jaaaa - wirklich ein schöner Füller!
Nur Mut, Du kriegst das schon hin.
Z.
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Wurmbunt
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Re: Osmia Supra Extra Lux - Mechanik zerlegen

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo Gerd,
bin heute erst, durch Deine PN auf diesen Faden aufmerksam geworden. War die letzte Zeit im Urlaub, und nicht aktiv im Forum.
Prinzipiell, ist schon fast alles gesagt worden!
- Die Originalfeder ist verbogen und wahrscheinlich "lahm"
- Die Zusatzfeder aus der Patentschrift wurde
wahrscheinlich nicht verbaut.
- Aller Wahrscheinlichkeit nach liegst Du mit der Annahme
richtig, daß die Feder mit dem Druckknopf
punktverschweißt ist.
- Der Druckknopf selbst, zeigt starke Riefenbildung, und
ist, meiner Meinung nach verschlissen und der
Hauptgrund, weshalb das System hängt.
Alles in allem, wirst Du um die Neufertigung des Systems nicht herum kommen... :?
Aber Kopf hoch - Osmia Füller sind in den letzten Jahren sehr teuer geworden (ich suche schon länger einen bezahlbaren mit dem "Rautenzelluloid") - damit rechnet sich auch eine aufwendige Reparatur!
Dein Kunde muss eben etwas tiefer in die Tasche greifen als erwartet - dafür bekommt sie/er einen der besten Füller, die je produziert wurden.!
Duofold auf deutsch eben ;) .
Wenn Du Hilfe bei Drehteilen oder ähnlichem brauchst, lass es mich wissen - ich unterstütze Dich gerne.
Grüße Andi
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Will
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Re: Osmia Supra Extra Lux - Mechanik zerlegen

Beitrag von Will »

Hallo Tomm und Christof,

lieben Dank für Euren Zuspruch! Zuweilen hilft das schon, wenn ein Problem unlösbar scheint.

Hey Andi,

freue mich sehr von Dir zu hören. Ich hoffe Du hattest einen schönen Urlaub.

Ja, die Riefenbildung in Verbindung mit geschrumpftem Celluloid macht die Sache nicht gerade gängig. Ich bin heute Nacht ein paarmal wachgeworden, hab jedes Mal den Druckknopf mit der Blattfeder in die Hand genommen und darüber nachgedacht, ob ich das Problem nicht doch irgendwie gelöst bekomme, ohne alles komplett neu zu machen. Ich hätte da eine schräge Idee, die es auszumessen und auszuprobieren gilt. Klappt das, sollte die Mechanik wieder ihren Dienst verrichten. Haut es nicht hin, werde ich Deine Fähig- und Fertigkeiten in Anspruch nehmen müssen. Ich danke Dir schon mal ganz herzlich für Deine Bereitschaft mich zu unterstützen.

Jetzt hole ich die Schieblehre und schaue, ob mein Gedanke ein Hirngespinst ist oder die Chance auf eine Realisierung besteht.

Liebe Grüße in die Runde

Gerd
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Will
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Re: Osmia Supra Extra Lux - Mechanik zerlegen

Beitrag von Will »

So Ihr Lieben,

ein Versuch, den ich eigentlich für sinnlos hielt, hat die Blattfeder relativ begradigt. Zuerst habe ich die Knicke vorsicht mit der Rundzange ausgebogen, dann noch zwei drei leichte Schläge und zum Schluss mit dem hinteren Teil eines Bohreinsatzes die Knicke geschlichtet.

Als nächstes war das Schleifen des Druckknopfs mit 1500er Micromesh sehr hilfreich. Es zeigte sich doch etwas Rost, welcher das Volumen leicht vergrößert hatte. Jetzt ist der Knopf wieder blank.

Im folgenden Schritt habe ich die Aufnahme des Druckknopfs am Ende des Korpus mit dem runden Schleifstein eines Dremel von Hand im Durchmesser leicht geweitet.

Im Ergebnis liegt die Blattfeder im Korpus wieder relativ gerade und der Druckknopf gleitet recht gut im Ende des Korpus.

Ich nehme an, dass ursprünglich ein 19er oder 20er Tintensack verbaut war. Einen solchen bekomme ich aufgrund der nicht mehr ganz geraden Blattfeder nicht montiert. Ein 18er Tintensack passt jedoch und lässt sich im Korpus trotz Blattfeder gut drehen, obwohl dieser noch nicht mit Talkum behandelt wurde.

Ob die Spannung der Blattfeder zum Befüllen ausreichend ist, werde ich testen, wenn der Tintensack fest und der Schellack getrocknet ist. Mir ist in jedem Fall das Risiko bewusst, dass die Blattfeder unter Belastung auch wieder an den gleichen Stellen einknickt. Sollte dies passieren, bleibt nur der Austausch durch eine neue Blattfeder.

Scheitert der Versuch, was nicht gerade unwahrscheinlich ist, hätte ich noch eine Idee, wie ich eine neue Blattfeder verbauen könnte, ohne zu schweißen. Dazu würde ich es mit einer Verschraubung versuchen, welche den späteren Wechsel der Blattfeder auch ohne Schweißgerät zuließe.

Klappt das ebenfalls nicht, brauche ich die Hilfe von Andi, da es dann ohne einen neuen Druckknopf nichts werden wird.

Herzliche Grüße

Gerd
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stift
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Re: Osmia Supra Extra Lux - Mechanik zerlegen

Beitrag von stift »

Du musst schon von hinten Einfädeln, die Blatt Feder hat sich nicht zu bewegen oder hab ich das falsch verstanden.

Wie fädelst du ein ?

Hast du Feder und Tintenleiter raus geschlagen,den dann geht das ja sowieso einfach.

Liebe Grüße

Harald
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Will
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Re: Osmia Supra Extra Lux - Mechanik zerlegen

Beitrag von Will »

stift hat geschrieben:
05.09.2019 13:49
Du musst schon von hinten Einfädeln, die Blatt Feder hat sich nicht zu bewegen oder hab ich das falsch verstanden.

Wie fädelst du ein ?

Hast du Feder und Tintenleiter raus geschlagen,den dann geht das ja sowieso einfach.

Liebe Grüße

Harald
Hallo Harald,

ich weiß nicht ganz genau was Du meinst. Klar wird die Blattfeder von hinten in den Korpus eingefädelt und mit dem Druckknopf eingesetzt. So habe ich sie ja auch ausgebaut.

Feder und Tintenleiter waren ausgeschlagen und sind neu gesetzt worden. Das passt jetzt soweit. Vorher mache ich den Tintensack auch nicht fest. Diesen habe ich jetzt mit dem Mundstück verklebt und lasse den Schellack erst mal trocknen. Danach baue ich alles zusammen und mache eine Funktionsprüfung.

Meinst Du vielleicht meinen Test zur Tintensackgröße? Dazu habe ich den Druckknopf mit Blattfeder in den Korpus eingesetzt und verschiedene Größen von Tintensäcken nacheinander in den Korpus geschoben, um zu prüfen, welcher genug Platz im Korpus hat, ohne dass sich dieser mit der Blattfeder verklemmt oder ähnliches. Dabei habe ich auch gleich die Länge mitgeprüft.

Bitte sei so nett und gib mir noch einen Hinweis, um was es Dir genau geht.

Liebe Grüße

Gerd
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stift
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Re: Osmia Supra Extra Lux - Mechanik zerlegen

Beitrag von stift »

Hallo Gerd !
Nach der PN hoffe ich das es geklappt hat und der Osmia wieder funktioniert.
So wie ich die Blattfeder gesehen habe sollte das noch funktionieren.
So ein schöner Füller so eine Rarität,der gehört einfach restauriert .
Ich drücke dir die Daumen das es funktioniert und der Schönling wieder seine Arbeit verrichtet .
Viele liebe Grüße
Harald
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Will
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Re: Osmia Supra Extra Lux - Mechanik zerlegen

Beitrag von Will »

Hallo Ihr Lieben,

das Unwahrscheinliche ist eingetreten, die Blattfeder funktioniert und ich freu mich wie Bolle, dass es geklappt hat. Ich habe den Füllfederhalter nun mehrfach befüllt und wieder entleert, die Spannung der Feder ist absolut in Ordnung.

Ich kann natürlich nicht völlig ausschließen, dass diese womöglich irgendwann erlahmt, doch verrichtet sie nun treulich ihren Dienst und ich bin guter Hoffnung, dass sie dies auch noch länger tun wird.

Vor einer Woche hätte ich nicht geglaubt, dass alle Originalteile der Mechanik erhalten werden können und nun geht alles, wie es soll.

Die 14 k Goldfeder war deutlich verbogen, ist nun wieder gerade und läuft mit schön sattem Tintenfluss. Sie hat hinten zum Mundstück hin noch zwei feine Kerben und eine etwas gröbere, welche ich leider nicht herausbekommen habe. Das ist jetzt aber Jammern auf hohem Niveau. Ich muss nämlich zugeben, der alte Osmia Supra Lux Extra ist einer der schönsten Füllhalter, die ich jemals restauriert habe.

Die Kappenringe habe ich gerade noch mit etwas Schellack fixiert. Wenn der Osmia morgen fertig ist, darf er wieder auf die Reise zu seinem hoffentlich glücklichen Besitzer.

Ich danke Euch allen für die wertvollen Tipps, guten Ratschläge und den seelischen Beistand sowie Zuspruch. Dies alles war hilfreich und hat sehr zum Gelingen beigetragen.

Ihr seid einfach klasse!

Zum Abschluss noch ein paar Bilder der Schönheit mit der großen Osmia-Feder.

Herzliche Grüße aus der Pfalz

Gerd
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Re: Osmia Supra Extra Lux - Mechanik zerlegen

Beitrag von Knorzenbach »

Juhu!
Also hat das Daumendrücken geholfen!

Ich freue mich so, "als wär´s ein Stück von mir". Danke Gerd, daß Du uns hast an dieser schönen Geschichte hast teilhaben lassen! Ich stelle mir gerade vor, wie der glückliche Besitzer dieses Traums von Füller Purzelbäume schlägt vor Freude :D !

Liebe Grüße ins Palatinische,
Tomm
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