Moin Andi,
wenn Du einen Spleen hast, dann ist es ein besonders lehrreicher Spleen, der uns allen hier viel Freude macht! Der orange Tintensack sieht toll aus!
Auch Dir einen fröhlichen Rutsch ins neue Jahr,
Dagmar
Parker Duofold "Lucky Curve"
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Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur. (Albert Einstein)
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Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Hallo,
nächste Baustelle!
Der Duofold wurde geliebt und gut gepflegt, keine übermäßig tiefen Kratzer oder gar kauspuren. Die Beschriftung des Schaftes ist klar und nicht halb wegpoliert. Trotzdem wurde er viel benutzt und herumgetragen - wahrscheinlich in der Westentasche unter dem Sakko - er kommt schließlich aus England, wo sich die Lady oder der Gentleman zu kleiden wusste.
Das erklärt jedenfalls den starken Abrieb der Kappenabschlußschraube und leider auch des Klips.
"Badly worn" beschreibt den Zustand ganz gut! Natürlich kann der Klip aufgearbeitet werden, nur polieren und neu vergolden, bringt den "PARKER"-Schriftzug leider nicht zurück...
Ich habe das Ding gedreht und gewendet, ein Bier getrunken, nochmal gedreht und gewendet, und schließlich einen gut erhaltenen Klip aus den USA bestellt.
Tja - so richtig Glücklich bin ich aber nicht, außerdem dauert das wieder ewig, bis das Teil bei mir eintrudelt.
Also habe ich mich im gravieren versucht...
Leider habe ich dafür kein Händchen! Als meine diletantischen Kratzer wieder entfernt waren, war vom Schriftzug noch weniger vorhanden.
Wenn, eigentlich leicht zu restaurierende, Parkerfüller einen zur Verzweiflung treiben, leide ich dann unter "Parkersyndrom"???
nächste Baustelle!
Der Duofold wurde geliebt und gut gepflegt, keine übermäßig tiefen Kratzer oder gar kauspuren. Die Beschriftung des Schaftes ist klar und nicht halb wegpoliert. Trotzdem wurde er viel benutzt und herumgetragen - wahrscheinlich in der Westentasche unter dem Sakko - er kommt schließlich aus England, wo sich die Lady oder der Gentleman zu kleiden wusste.
Das erklärt jedenfalls den starken Abrieb der Kappenabschlußschraube und leider auch des Klips.
"Badly worn" beschreibt den Zustand ganz gut! Natürlich kann der Klip aufgearbeitet werden, nur polieren und neu vergolden, bringt den "PARKER"-Schriftzug leider nicht zurück...
Ich habe das Ding gedreht und gewendet, ein Bier getrunken, nochmal gedreht und gewendet, und schließlich einen gut erhaltenen Klip aus den USA bestellt.
Tja - so richtig Glücklich bin ich aber nicht, außerdem dauert das wieder ewig, bis das Teil bei mir eintrudelt.
Also habe ich mich im gravieren versucht...
Leider habe ich dafür kein Händchen! Als meine diletantischen Kratzer wieder entfernt waren, war vom Schriftzug noch weniger vorhanden.
Wenn, eigentlich leicht zu restaurierende, Parkerfüller einen zur Verzweiflung treiben, leide ich dann unter "Parkersyndrom"???
Grüße Andi
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Hallo,
Teil zwei der Klipgeschichte.
Da mir die Fähigkeit zu gravieren nicht gegeben ist, habe ich mich an meine Anfänge der Füllerbastelei erinnert, genauer gesagt an den "Böhler Gold". Der hat eine Kappenbinde bekommen, in welche der Schriftzug eingeäzt wurde.
0,1mm Messingblech habe ich von der Aktion damals noch übrig, ebenso Fotolack und meinen "Tussybelichter" (UV-Lampe für fotoaktive Nagellacke) - der etwas abfällig klingende Spitzname für das Gerät, stammt aus einem Elektronikforum und drückt keinesfalls meine Einstellung zum weiblichen Geschlecht aus!
Jedenfalls habe ich beschlossen, ein dünnes Blech, mit dem entsprechenden Schriftzug, auf den Klip aufzudoppeln.
Der Schmodder der Jahrzehnte, und die Kratzer vom Gravurversuch wurden erst einmal entfernt. Das "A" ist nur noch rudimentär vorhanden, und vom "P" fehlt jede Spur.
Das Ätzen mithilfe des Fotoempfindlichen Lackes, wurde schon im Böhlerthread ausführlich beschrieben, so daß ich nicht weiter darauf eingehen möchte.
Nachdem der Schriftzug eingeätzt war, bestand noch die Problematik, ein Blech - vollflächig- mit dem Klip zu verlöten!
Zu diesem Zweck, habe ich erst einmal die fragliche Oberfläche verzinnt. Um das geätzte Blech rundherum an die, gewölbte Fläche, des Klips anzulegen, habe ich, Klip und Blech, auf einen Silikonblock gepresst.
Silikone gibt es in den unterschiedlichsten Varietäten, hier habe ich ein hochtemperaturbeständiges gewählt, das zum Gießen von Zinnfiguren gedacht ist. Hartlöten ist hier sowieso keine Option, da ein Klip federn muss und die Temperatur, die zum Hartlöten erforderlich ist, das Messing weichglüht.
Also Zinn, Lötfett und mäßige Hitze!
Hier noch einmal ein Foto von den Komponenten -
verzinnter Klip, Silikonblock und geätztes Blech. Nachdem das Blech verlötet ist, sieht das ganze noch etwas "krude" aus. Nach etwas feilen, nachverzinnen, wieder feilen, schleifen, feinschleifen und Kanten besäumen, sieht das dann so aus: Ja nun - vielleicht übertreibe ich ein bisschen - der neue Klip, der noch unterwegs ist, hat 25 Dollar gekostet - wirtschaftlich ist mein Vorgehen also sicher nicht!
Aber Basteln ist eben mein Hobby und wenn mal etwas klappt, verschafft mir das eine Art von Befriedigung, die ein gekauftes Teil nicht bieten kann.
Ein frohes neues Jahr Euch allen!!!
Teil zwei der Klipgeschichte.
Da mir die Fähigkeit zu gravieren nicht gegeben ist, habe ich mich an meine Anfänge der Füllerbastelei erinnert, genauer gesagt an den "Böhler Gold". Der hat eine Kappenbinde bekommen, in welche der Schriftzug eingeäzt wurde.
0,1mm Messingblech habe ich von der Aktion damals noch übrig, ebenso Fotolack und meinen "Tussybelichter" (UV-Lampe für fotoaktive Nagellacke) - der etwas abfällig klingende Spitzname für das Gerät, stammt aus einem Elektronikforum und drückt keinesfalls meine Einstellung zum weiblichen Geschlecht aus!
Jedenfalls habe ich beschlossen, ein dünnes Blech, mit dem entsprechenden Schriftzug, auf den Klip aufzudoppeln.
Der Schmodder der Jahrzehnte, und die Kratzer vom Gravurversuch wurden erst einmal entfernt. Das "A" ist nur noch rudimentär vorhanden, und vom "P" fehlt jede Spur.
Das Ätzen mithilfe des Fotoempfindlichen Lackes, wurde schon im Böhlerthread ausführlich beschrieben, so daß ich nicht weiter darauf eingehen möchte.
Nachdem der Schriftzug eingeätzt war, bestand noch die Problematik, ein Blech - vollflächig- mit dem Klip zu verlöten!
Zu diesem Zweck, habe ich erst einmal die fragliche Oberfläche verzinnt. Um das geätzte Blech rundherum an die, gewölbte Fläche, des Klips anzulegen, habe ich, Klip und Blech, auf einen Silikonblock gepresst.
Silikone gibt es in den unterschiedlichsten Varietäten, hier habe ich ein hochtemperaturbeständiges gewählt, das zum Gießen von Zinnfiguren gedacht ist. Hartlöten ist hier sowieso keine Option, da ein Klip federn muss und die Temperatur, die zum Hartlöten erforderlich ist, das Messing weichglüht.
Also Zinn, Lötfett und mäßige Hitze!
Hier noch einmal ein Foto von den Komponenten -
verzinnter Klip, Silikonblock und geätztes Blech. Nachdem das Blech verlötet ist, sieht das ganze noch etwas "krude" aus. Nach etwas feilen, nachverzinnen, wieder feilen, schleifen, feinschleifen und Kanten besäumen, sieht das dann so aus: Ja nun - vielleicht übertreibe ich ein bisschen - der neue Klip, der noch unterwegs ist, hat 25 Dollar gekostet - wirtschaftlich ist mein Vorgehen also sicher nicht!
Aber Basteln ist eben mein Hobby und wenn mal etwas klappt, verschafft mir das eine Art von Befriedigung, die ein gekauftes Teil nicht bieten kann.
Ein frohes neues Jahr Euch allen!!!
Grüße Andi
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Gratuliere zu diesem unorthodoxen und überraschend gelungenen Restaurations-Ansatz!
Du erstaunst uns immer wieder.
Z.
Du erstaunst uns immer wieder.
Z.
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- Beiträge: 179
- Registriert: 16.03.2008 13:35
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Hallo Andi,
Das ist ja wieder der Hammer was Du alles so zauberst.
Was ich nicht verstehe, wann Du deine Projekte machst und ins Forum stellst. Ich liege da immer im Bett.
Wenn Du einen Workshop für desolate Füller anbieten würdest würde ich mich sofort anmelden.
Zu dem Clip ist mir eingefallen, dass ich einen Parker-Osmia habe, wo der Clip aus zwei Teilen besteht, der Ring hat zusätzlich einen zweiten schönen Ring. Danke für die Story und die tollen Fotos, Gruß Robert
Das ist ja wieder der Hammer was Du alles so zauberst.
Was ich nicht verstehe, wann Du deine Projekte machst und ins Forum stellst. Ich liege da immer im Bett.
Wenn Du einen Workshop für desolate Füller anbieten würdest würde ich mich sofort anmelden.
Zu dem Clip ist mir eingefallen, dass ich einen Parker-Osmia habe, wo der Clip aus zwei Teilen besteht, der Ring hat zusätzlich einen zweiten schönen Ring. Danke für die Story und die tollen Fotos, Gruß Robert
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Hallo Robert
Solche zweiteiligen Clips hatten die Duofold Deluxe Modelle von Parker auc (im Bild links).
Z.
Solche zweiteiligen Clips hatten die Duofold Deluxe Modelle von Parker auc (im Bild links).
Z.
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Ein gesundes neues Jahr Euch allen!
Das ist auch der Grund für die überwiegend fortgeschrittene Zeit an der ich dann noch einen Beitrag schreibe...
Die Sache mit dem separaten Klipring war mir neu.
Danke Euch für die Info!
Der Duofold ist fertig - keine weiteren Hürden sind mehr aufgetaucht.
Der Rest war Standard. Das heißt polieren, Oxydation von den Ebonitteilen entfernen, Klip und Kappenring neu vergolden...
Eins vielleicht noch zum Zusammenbau.
Der Tintenleiter mit seiner Kurve neigt sich aus der Sektion heraus. Das macht es notwendig, die Feder/Druckplatte auf der gegenüber liegen Seite zu montieren. Parallel zur Schreibfeder Oberseite. Ja und schreiben kann er auch
Zeit zum basteln habe ich eigentlich nur am späten Abend - die Kinder sind im Bett, die Frau meistens auch (arbeitet Frühschicht) und so habe ich ein paar Stunden für mich.Autodidakt hat geschrieben: ↑01.01.2020 17:08Hallo Andi,
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Was ich nicht verstehe, wann Du deine Projekte machst und ins Forum stellst. Ich liege da immer im Bett.
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Gruß Robert
Das ist auch der Grund für die überwiegend fortgeschrittene Zeit an der ich dann noch einen Beitrag schreibe...
Die Sache mit dem separaten Klipring war mir neu.
Danke Euch für die Info!
Der Duofold ist fertig - keine weiteren Hürden sind mehr aufgetaucht.
Der Rest war Standard. Das heißt polieren, Oxydation von den Ebonitteilen entfernen, Klip und Kappenring neu vergolden...
Eins vielleicht noch zum Zusammenbau.
Der Tintenleiter mit seiner Kurve neigt sich aus der Sektion heraus. Das macht es notwendig, die Feder/Druckplatte auf der gegenüber liegen Seite zu montieren. Parallel zur Schreibfeder Oberseite. Ja und schreiben kann er auch
Grüße Andi
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Gratuliere. Der ist sehr schön geworden. Der Special hat wie ich finde die perfekte Grösse.
Z.
Z.
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Wow Andi,
mein Respekt, der ist ja wie neu geworden! Die Farbe des Duofold ist echt fantastisch.
Liebe Neujahrsgrüßerüße
Gerd
mein Respekt, der ist ja wie neu geworden! Die Farbe des Duofold ist echt fantastisch.
Liebe Neujahrsgrüßerüße
Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Wow Andi,
mein Respekt, der ist ja wie neu geworden! Die Farbe des Duofold ist echt fantastisch.
Liebe Neujahrsgrüßerüße
Gerd
mein Respekt, der ist ja wie neu geworden! Die Farbe des Duofold ist echt fantastisch.
Liebe Neujahrsgrüßerüße
Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!