Parker Duofold "Lucky Curve"
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Parker Duofold "Lucky Curve"
Hallo,
wie sagt man so schön: "nach dem Projekt, ist vor dem Projekt" - oder so ähnlich?
Bei der Suche nach einer 1936er Oblique-Feder für meinen Vacumatic, habe ich, aus Versehen, einen Duofold "Lucky Curve" gekauft...
Es gibt hier, in der "Penwiki", schon eine gute Reparaturanleitung für Duofolds, so daß ich mich hier kurz fassen kann (vielleicht), und nur auf die Besonderheiten des Lucky Curve Modells eingehen möchte.
Ausgangspunkt ist dieser Duofold Spezial Lucky Curve im unrestaurierten Originalzustand: In der Parker-Sammler-Seite, wird das Modell Spezial ab, ca. 1924 gelistet - ab 1928 entfällt das "Lucky Curve" Banner bei der Schaftprägung. Auf dem Schaft findet sich weiterhin ein Verweis auf ein U.S. Patent vom 4.2.1925, sowie der Hinweis auf den Herstellungsort - Janesville, Wisconsin.
Somit ist der Füller, mit ziemlicher Sicherheit, zwischen 1925 und 1928 in den U.S.A produziert worden.
Das Modell Spezial ist, genau genommen, kein "big red",
so werden nur die "Senior"- Modelle bezeichnet...
Das Modell "Spezial" hat fast die Länge des Senior (2mm fehlen) und einen um 0,5mm kleineren Durchmesser.
Warum haben sie damals so etwas gebaut???
Lady und Junior sind deutlich kleiner/dünner, und das Senior- Modell, fast gleich groß -
Nun ja, hier ist jedenfalls ein Spezial der späten 20er!
wie sagt man so schön: "nach dem Projekt, ist vor dem Projekt" - oder so ähnlich?
Bei der Suche nach einer 1936er Oblique-Feder für meinen Vacumatic, habe ich, aus Versehen, einen Duofold "Lucky Curve" gekauft...
Es gibt hier, in der "Penwiki", schon eine gute Reparaturanleitung für Duofolds, so daß ich mich hier kurz fassen kann (vielleicht), und nur auf die Besonderheiten des Lucky Curve Modells eingehen möchte.
Ausgangspunkt ist dieser Duofold Spezial Lucky Curve im unrestaurierten Originalzustand: In der Parker-Sammler-Seite, wird das Modell Spezial ab, ca. 1924 gelistet - ab 1928 entfällt das "Lucky Curve" Banner bei der Schaftprägung. Auf dem Schaft findet sich weiterhin ein Verweis auf ein U.S. Patent vom 4.2.1925, sowie der Hinweis auf den Herstellungsort - Janesville, Wisconsin.
Somit ist der Füller, mit ziemlicher Sicherheit, zwischen 1925 und 1928 in den U.S.A produziert worden.
Das Modell Spezial ist, genau genommen, kein "big red",
so werden nur die "Senior"- Modelle bezeichnet...
Das Modell "Spezial" hat fast die Länge des Senior (2mm fehlen) und einen um 0,5mm kleineren Durchmesser.
Warum haben sie damals so etwas gebaut???
Lady und Junior sind deutlich kleiner/dünner, und das Senior- Modell, fast gleich groß -
Nun ja, hier ist jedenfalls ein Spezial der späten 20er!
Grüße Andi
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Hallo Andi,
ein schöner alter Special. Bei den Hinweisen auf die Maße ist vielleicht noch interessant, dass die Feder auch erkennbar kleiner ist als beim Senior-Modell.
Im Laufe der Zeit ist mir aufgefallen, dass man bei den kleineren Modellen tendenziell öfter eine flexible Feder findet, als bei den großen Seniors.
Für die Reparatur wünsche ich Dir natürlich wieder viel Erfolg.
Herzliche Grüße
Gerd
ein schöner alter Special. Bei den Hinweisen auf die Maße ist vielleicht noch interessant, dass die Feder auch erkennbar kleiner ist als beim Senior-Modell.
Im Laufe der Zeit ist mir aufgefallen, dass man bei den kleineren Modellen tendenziell öfter eine flexible Feder findet, als bei den großen Seniors.
Für die Reparatur wünsche ich Dir natürlich wieder viel Erfolg.
Herzliche Grüße
Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Hallo - zerlegen,
Der Füllfederhalter gilt gemeinhin als robust!
Trotzdem gilt es bei so alten Schätzchen immer Vorsicht walten zu lassen.
Mag die Sektion auch aus Ebonit sein - egal - stellt den Füller trotzdem immer ins Wasser!
Es genügt, wenn der Flüssigkeitsspiegel, knapp über die Verbindung Sektion-Schaft reicht. Eine Verfärbung der Sektion ist hier irrelevant - sie ist leicht wieder zu entfernen - ein gebrochener Schaft ist scheiß... (ich hatte mir doch vorgenommen weniger zu fluchen).
Jetzt kommt die erste Abweichung zu nicht "Lucky Curves"
- NICHT an der Sektion drehen!
Der nächste Schritt ist, den Druckknopf am Schaftende zu entfernen.
Diser ist nur eingeklipst, und lässt sich mit einer Zange (Fahrradschlauch nicht vergessen) herauszuziehen.
Nun liegt, das hintere Ende der "Pressurebar" - Druckplatte mit Feder - frei. Diese gilt es nun, nach hinten, herauszuziehen.
Erst jetzt kann man sich wieder der Sektion widmen!!!
Warum dieses seltsame Vorgehen?
Der Lucky Curve Tintenleiter ist, wie der Name schon sagt, am Ende stark gebogen. Er biegt sich, innerhalb des Tintensackes, hin zur Füllerwandung. Die Feder mit Druckplatte, liegt der Krümmung gegenüber. Ist der Füller nun Jahrzehnte unbenutzt, verkrustet die Tinte den Tintenleiter im Inneren des Sackes, mit dem Tintensack selbst. Der Sack als solches, versteinert, und geht eine innige Verbindung mit der Schaftwandung ein. Wird jetzt einfach drauflos geschraubt, knackt der Tintenleiter spätestens am Wiederstand der, ebenfalls "festgegammelten" Druckplatte, ab.
Deshalb - wässern - Tintenrückstände so weit als möglich lösen - Feder mit Druckplatte entfernen - noch mal wässern - dann, mit einem Föhn, die Schraubverbindung erwärmen (Rechtsgewinde), gut warm machen - eventuell ist hier Schellack im Spiel - und mit Gefühl aufschrauben!
Wenn das Glück einem hold ist, findet sich jetzt ein unbeschadeter Lucky Curve Tintenleiter...
Der Füllfederhalter gilt gemeinhin als robust!
Trotzdem gilt es bei so alten Schätzchen immer Vorsicht walten zu lassen.
Mag die Sektion auch aus Ebonit sein - egal - stellt den Füller trotzdem immer ins Wasser!
Es genügt, wenn der Flüssigkeitsspiegel, knapp über die Verbindung Sektion-Schaft reicht. Eine Verfärbung der Sektion ist hier irrelevant - sie ist leicht wieder zu entfernen - ein gebrochener Schaft ist scheiß... (ich hatte mir doch vorgenommen weniger zu fluchen).
Jetzt kommt die erste Abweichung zu nicht "Lucky Curves"
- NICHT an der Sektion drehen!
Der nächste Schritt ist, den Druckknopf am Schaftende zu entfernen.
Diser ist nur eingeklipst, und lässt sich mit einer Zange (Fahrradschlauch nicht vergessen) herauszuziehen.
Nun liegt, das hintere Ende der "Pressurebar" - Druckplatte mit Feder - frei. Diese gilt es nun, nach hinten, herauszuziehen.
Erst jetzt kann man sich wieder der Sektion widmen!!!
Warum dieses seltsame Vorgehen?
Der Lucky Curve Tintenleiter ist, wie der Name schon sagt, am Ende stark gebogen. Er biegt sich, innerhalb des Tintensackes, hin zur Füllerwandung. Die Feder mit Druckplatte, liegt der Krümmung gegenüber. Ist der Füller nun Jahrzehnte unbenutzt, verkrustet die Tinte den Tintenleiter im Inneren des Sackes, mit dem Tintensack selbst. Der Sack als solches, versteinert, und geht eine innige Verbindung mit der Schaftwandung ein. Wird jetzt einfach drauflos geschraubt, knackt der Tintenleiter spätestens am Wiederstand der, ebenfalls "festgegammelten" Druckplatte, ab.
Deshalb - wässern - Tintenrückstände so weit als möglich lösen - Feder mit Druckplatte entfernen - noch mal wässern - dann, mit einem Föhn, die Schraubverbindung erwärmen (Rechtsgewinde), gut warm machen - eventuell ist hier Schellack im Spiel - und mit Gefühl aufschrauben!
Wenn das Glück einem hold ist, findet sich jetzt ein unbeschadeter Lucky Curve Tintenleiter...
Grüße Andi
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Ich freue mich auf das neue Projekt. Ich mag die Duofolds sehr!
In diesem Faden hatte ich mal ein Bild zum Grössenvergleich gepostet. Von Links gezählt sind der Dritte und der Achte ein "Special".
viewtopic.php?f=3&t=4009&start=960
Z.
In diesem Faden hatte ich mal ein Bild zum Grössenvergleich gepostet. Von Links gezählt sind der Dritte und der Achte ein "Special".
viewtopic.php?f=3&t=4009&start=960
Z.
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Hallo,
weiter geht's. Um das Griffstück auseinander zu nehmen, muss zuerst die Feder nach vorne herausgezogen werden. Das ist der zweite Unterschied zu den späteren Modellen!
Die Kurve im Tintenleiter macht es leider unmöglich, den selbigen mit samt der Feder, nach vorne herauszuklopfen.
Hier möchte ich mal wieder aus Jim Marshalls "Pen Repair"
Buch zitieren: "The Curve on the end of the feed does give rise to some servicing problems because it cannot be knocked out... Parker service engineers were advised to cut the end off the feed so that it could be knocked out in the conventional way. This is why it is now comparatively rare to find an unspoiled Lucky Curve feed."
Der Duofold schreibt natürlich auch mit einem gekürzten, geraden Tintenleiter aber...
Nee geht gar nicht!!!
Also bleibt nur die Feder nach vorne, und den Tintenleiter nach hinten, herauszuziehen. So weit so gut - der Tintenleiter ist heil und hat auch noch seine Kurve...
Bloß habe ich in letzter Zeit ein bisschen Pech mit den Parkerfedern! Die Schenkel waren im Anlieferungszustand etwa krumm, nichts schlimmes, ist auch schon wieder gerichtet - aber leider ist die Feder im hinteren Bereich gerissen. Nicht beim Richten oder herauszuziehen - der Riss war schon vorher da - aber lassen will ich das so auch nicht!
Nach meinem, spektakulären, Scheitern bei der Vacumatic-Feder (siehe Parker-Forum), fühle ich fast ein wenig Beklemmung... Na ja, zumindest habe ich noch etwas Goldlot übrig. Jetzt trinke ich erst mal ein Bier und dann verkrümele ich mich in die Werkstatt.
weiter geht's. Um das Griffstück auseinander zu nehmen, muss zuerst die Feder nach vorne herausgezogen werden. Das ist der zweite Unterschied zu den späteren Modellen!
Die Kurve im Tintenleiter macht es leider unmöglich, den selbigen mit samt der Feder, nach vorne herauszuklopfen.
Hier möchte ich mal wieder aus Jim Marshalls "Pen Repair"
Buch zitieren: "The Curve on the end of the feed does give rise to some servicing problems because it cannot be knocked out... Parker service engineers were advised to cut the end off the feed so that it could be knocked out in the conventional way. This is why it is now comparatively rare to find an unspoiled Lucky Curve feed."
Der Duofold schreibt natürlich auch mit einem gekürzten, geraden Tintenleiter aber...
Nee geht gar nicht!!!
Also bleibt nur die Feder nach vorne, und den Tintenleiter nach hinten, herauszuziehen. So weit so gut - der Tintenleiter ist heil und hat auch noch seine Kurve...
Bloß habe ich in letzter Zeit ein bisschen Pech mit den Parkerfedern! Die Schenkel waren im Anlieferungszustand etwa krumm, nichts schlimmes, ist auch schon wieder gerichtet - aber leider ist die Feder im hinteren Bereich gerissen. Nicht beim Richten oder herauszuziehen - der Riss war schon vorher da - aber lassen will ich das so auch nicht!
Nach meinem, spektakulären, Scheitern bei der Vacumatic-Feder (siehe Parker-Forum), fühle ich fast ein wenig Beklemmung... Na ja, zumindest habe ich noch etwas Goldlot übrig. Jetzt trinke ich erst mal ein Bier und dann verkrümele ich mich in die Werkstatt.
Grüße Andi
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Hallo - ja- manchmal klappt es!
In einem Faden über Federherstellung habe ich einen Beitrag gelesen, bei dem es um die Kühlung der Spitzenregion ging. Um die hintere Partie einer Feder weich zu glühen, ohne die Federschenkel zu beeinflussen, wurde die Feder damals in eine Kartoffel gesteckt! Ich glaube mich zu erinnern, daß "Frodo" der Schreiber war...
Vielen Dank an dieser Stelle - die Methode funktioniert einwandfrei! Der Zeitraum, in dem tatsächlich so gearbeitet wurde, lag zwischen den Weltkriegen...
Damals war die Nahrung knapp, so daß wahrscheinlich alte, überlagerte Kartoffeln zum Einsatz kamen - glücklicher Weise verfüge ich über über das passende Ausgangsmaterial.
Schrumpelig, saftig und nicht mehr ganz frisch - die perfekte Lötkartoffel!
Zum Löten hatte ich 750er Goldlötpaste, die vom Schmelzbereich her nicht ganz stimmte. Der hintere Randbereich der Feder wurde schon weich, ohne daß das Lot vernünftig aufschmolz. Nach Zugabe von ca. 10% Silberlotpaste, wurde die Schmelze dünnflüssig und zog sich schön in den Riß. Es ist schon faszinierend, wie effektiv so eine, alt hergebrachte Methode funktioniert!
Nach dem Lötvorgang , habe ich ein Foto von der Oxydbildung gemacht - nach Biegetests, kann ich Bestätigen, daß die optisch wahrnehmbare, Grenze auch, in etwa dem Härteverlauf entspricht! Ganz großes Kino!
Nach etwas Versäubern, ist die Unterseite ganz annehmbar. Jetzt noch die Oberfläche feilen, schleifen und polieren, voila - die Feder erstrahlt wieder in neuem Glanz! Nicht falsch verstehen - zwischen den Bildern liegt ziemlich viel Arbeit - aber es geht!
In einem Faden über Federherstellung habe ich einen Beitrag gelesen, bei dem es um die Kühlung der Spitzenregion ging. Um die hintere Partie einer Feder weich zu glühen, ohne die Federschenkel zu beeinflussen, wurde die Feder damals in eine Kartoffel gesteckt! Ich glaube mich zu erinnern, daß "Frodo" der Schreiber war...
Vielen Dank an dieser Stelle - die Methode funktioniert einwandfrei! Der Zeitraum, in dem tatsächlich so gearbeitet wurde, lag zwischen den Weltkriegen...
Damals war die Nahrung knapp, so daß wahrscheinlich alte, überlagerte Kartoffeln zum Einsatz kamen - glücklicher Weise verfüge ich über über das passende Ausgangsmaterial.
Schrumpelig, saftig und nicht mehr ganz frisch - die perfekte Lötkartoffel!
Zum Löten hatte ich 750er Goldlötpaste, die vom Schmelzbereich her nicht ganz stimmte. Der hintere Randbereich der Feder wurde schon weich, ohne daß das Lot vernünftig aufschmolz. Nach Zugabe von ca. 10% Silberlotpaste, wurde die Schmelze dünnflüssig und zog sich schön in den Riß. Es ist schon faszinierend, wie effektiv so eine, alt hergebrachte Methode funktioniert!
Nach dem Lötvorgang , habe ich ein Foto von der Oxydbildung gemacht - nach Biegetests, kann ich Bestätigen, daß die optisch wahrnehmbare, Grenze auch, in etwa dem Härteverlauf entspricht! Ganz großes Kino!
Nach etwas Versäubern, ist die Unterseite ganz annehmbar. Jetzt noch die Oberfläche feilen, schleifen und polieren, voila - die Feder erstrahlt wieder in neuem Glanz! Nicht falsch verstehen - zwischen den Bildern liegt ziemlich viel Arbeit - aber es geht!
Grüße Andi
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Ich bin begeistert! Gratuliere zur gelungenen Reparatur.
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Hallo Andi,
ganz großes Kino! Ich bin genauso begeistert wie Christof. Glücklich wäre ich, wenn ich das ebenfalls könnte, da ich auch eine gerissene Duofold Senior-Feder habe. Eine olle Kartoffel hätte ich ebenfalls, doch der Rest ...
Hattest Du alles verwendete an Werkzeug und Verbrauchsmaterial schon im Werkzeugfaden gezeigt?
Liebe Grüße
Gerd
ganz großes Kino! Ich bin genauso begeistert wie Christof. Glücklich wäre ich, wenn ich das ebenfalls könnte, da ich auch eine gerissene Duofold Senior-Feder habe. Eine olle Kartoffel hätte ich ebenfalls, doch der Rest ...
Hattest Du alles verwendete an Werkzeug und Verbrauchsmaterial schon im Werkzeugfaden gezeigt?
Liebe Grüße
Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Das Wort „Lötkartoffel“ gefällt mir unheimlich gut
Die Fortschritte im Projekt ebenso
Die Fortschritte im Projekt ebenso
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Hallo,
danke für eure Beteiligung!
Nach dem Desaster bei der Vacumatic-Feder, bin ich auch heil froh, daß es dieses Mal geklappt hat.
Sollte ich wirklich die alte Kartoffel im Werkzeugfaden präsentieren?
Spaß bei Seite, Du hast natürlich vollkommen Recht, ich sollte den Werkzeugfaden mal wieder etwas füttern!
danke für eure Beteiligung!
Nach dem Desaster bei der Vacumatic-Feder, bin ich auch heil froh, daß es dieses Mal geklappt hat.
Hallo Gerd!Will hat geschrieben: ↑19.12.2019 8:38Hallo Andi,
ganz großes Kino! Ich bin genauso begeistert wie Christof. Glücklich wäre ich, wenn ich das ebenfalls könnte, da ich auch eine gerissene Duofold Senior-Feder habe. Eine olle Kartoffel hätte ich ebenfalls, doch der Rest ...
Hattest Du alles verwendete an Werkzeug und Verbrauchsmaterial schon im Werkzeugfaden gezeigt?
Liebe Grüße
Gerd
Sollte ich wirklich die alte Kartoffel im Werkzeugfaden präsentieren?
Spaß bei Seite, Du hast natürlich vollkommen Recht, ich sollte den Werkzeugfaden mal wieder etwas füttern!
Grüße Andi
- Kormoranfeder
- Beiträge: 563
- Registriert: 02.06.2019 18:31
- Wohnort: Bad Oldesloe
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Für Goldschmiedearbeiten gibt es für die üblichen Gold- und Silberlegierungen spezielle Lote als dünnes Blech.
Für jede Legierung 3 verschiedene Schmelzbereiche, damit man an bereits gelöteten Teilen noch weiter löten kann ohne das sich alles auflöst.
Damit kann man sehr gut und genau arbeiten, Schnipsel Lot an die Lötstelle legen, etwas Flußmittel (Borax) dazu und los gehts
Für jede Legierung 3 verschiedene Schmelzbereiche, damit man an bereits gelöteten Teilen noch weiter löten kann ohne das sich alles auflöst.
Damit kann man sehr gut und genau arbeiten, Schnipsel Lot an die Lötstelle legen, etwas Flußmittel (Borax) dazu und los gehts
Carsten
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Hallo,
kleines Update.
Es gibt auch niedriger schmelzende Lötpasten - ich hatte einfach nicht damit gerechnet, daß das Federmaterial bei so niedriger Temperatur weich wird. Egal - Riß weg, alles gut.
Eigentlich wollte ich den Bericht, nicht schon wieder ausufern lassen...
Einfach, schnell und unkompliziert mal die Besonderheiten eines "Lucky Curve" vorstellen. Dann kam die Geschichte mit der Feder, und weil ich mich so freue, daß die Löterei geklappt hat, arbeite ich jetzt eben gleich alles auf.
Natürliche, altersbedingte Patina, oder mehr Richtung Neuzustand - diese Frage stellt sich wohl jedes Mal, und wurde im Forum auch schon diskutiert.
Hier wird es wahrscheinlich ein Mittelweg werden. Was mir zu mitgenommen erscheint, wird überarbeitet, ohne gleich jeden kleinen Kratzer zu entfernen.
Das nächste Bauteil, welches mir nicht gefiel, war die Abschlußschraube der Kappe. Natürlich war das Ebonitteil komplett braun - auf dem Foto ist die Patina schon weitgehend entfernt. Die Serrierung (von einer Guilloche würde ich hier noch nicht sprechen) ist ziemlich abgegriffen und an manchen Stellen fast glatt.
Also habe ich versucht sie nachzuschneiden. Das ist, mit meinen Möglichkeiten, ein bisschen aufwendig und stellenweise kam ich mir wie Sisyphus vor - aber der hat seinen Stein ja nie den Berg hoch bekommen!
Ich war irgendwann fertig. Die Futteraufnahme meiner Drehbank habe ich seit Anfang an mit Gradangaben versehen (eigentlich um z.B. alle 120 Grad eine Bohrung auf dem Umfang eines Werkstückes zu markieren). Mit einem Magnetzeiger an der Skala, ist es möglich, halbwegs gleichmäßige Kerben zu schneiden.
Hier das Ergebnis der Mühen - nicht perfekt, aber zumindest besser als vorher. Schöne Weihnachten!
kleines Update.
Es gibt auch niedriger schmelzende Lötpasten - ich hatte einfach nicht damit gerechnet, daß das Federmaterial bei so niedriger Temperatur weich wird. Egal - Riß weg, alles gut.
Eigentlich wollte ich den Bericht, nicht schon wieder ausufern lassen...
Einfach, schnell und unkompliziert mal die Besonderheiten eines "Lucky Curve" vorstellen. Dann kam die Geschichte mit der Feder, und weil ich mich so freue, daß die Löterei geklappt hat, arbeite ich jetzt eben gleich alles auf.
Natürliche, altersbedingte Patina, oder mehr Richtung Neuzustand - diese Frage stellt sich wohl jedes Mal, und wurde im Forum auch schon diskutiert.
Hier wird es wahrscheinlich ein Mittelweg werden. Was mir zu mitgenommen erscheint, wird überarbeitet, ohne gleich jeden kleinen Kratzer zu entfernen.
Das nächste Bauteil, welches mir nicht gefiel, war die Abschlußschraube der Kappe. Natürlich war das Ebonitteil komplett braun - auf dem Foto ist die Patina schon weitgehend entfernt. Die Serrierung (von einer Guilloche würde ich hier noch nicht sprechen) ist ziemlich abgegriffen und an manchen Stellen fast glatt.
Also habe ich versucht sie nachzuschneiden. Das ist, mit meinen Möglichkeiten, ein bisschen aufwendig und stellenweise kam ich mir wie Sisyphus vor - aber der hat seinen Stein ja nie den Berg hoch bekommen!
Ich war irgendwann fertig. Die Futteraufnahme meiner Drehbank habe ich seit Anfang an mit Gradangaben versehen (eigentlich um z.B. alle 120 Grad eine Bohrung auf dem Umfang eines Werkstückes zu markieren). Mit einem Magnetzeiger an der Skala, ist es möglich, halbwegs gleichmäßige Kerben zu schneiden.
Hier das Ergebnis der Mühen - nicht perfekt, aber zumindest besser als vorher. Schöne Weihnachten!
Grüße Andi
-
- Beiträge: 179
- Registriert: 16.03.2008 13:35
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Hallo Gerd,
sehr schöner Bericht von deiner Restauration. Ich lese immer mit und bewundere deine Geduld und dein Wissen.
Wir müssen uns wieder einmal treffen.
Habe mir vor Jahren einen Emailofen mit Zubehör gekauft, damit ich einige Osmia Logos wiederherstellen kann, wer weiß vielleicht mache ich so eine interessante Fotoserie wie Du.
Gruß Robert
sehr schöner Bericht von deiner Restauration. Ich lese immer mit und bewundere deine Geduld und dein Wissen.
Wir müssen uns wieder einmal treffen.
Habe mir vor Jahren einen Emailofen mit Zubehör gekauft, damit ich einige Osmia Logos wiederherstellen kann, wer weiß vielleicht mache ich so eine interessante Fotoserie wie Du.
Gruß Robert
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Hallo RobertAutodidakt hat geschrieben: ↑25.12.2019 12:15Hallo Gerd,
sehr schöner Bericht von deiner Restauration. Ich lese immer mit und bewundere deine Geduld und dein Wissen.
Wir müssen uns wieder einmal treffen.
Habe mir vor Jahren einen Emailofen mit Zubehör gekauft, damit ich einige Osmia Logos wiederherstellen kann, wer weiß vielleicht mache ich so eine interessante Fotoserie wie Du.
Gruß Robert
zu viel der Ehre, Andi ist der große Künstler, ich nur der brave Bastler. Aber alte Osmia-Logos mit dem Emailofen zu restaurieren, klingt sehr interessant, auf diesen Faden würde ich mich ebenfalls sehr freuen.
Hey Andy,
der Kappenkopf sieht wieder deutlich besser aus, mein Respekt. Bei starker Verfärbung muss man sich immer überlegen, was man macht, wenn das chemische Bad nicht funktioniert. Poliert man die Rändelung ins Jenseits oder lässt man das Bauteil braun. Du hast einen Weg dazwischen gefunden, zu welchem ich nicht mal im Ansatz die Möglichkeit hätte. Ich bin schon auf die nächsten Schritte gespannt.
Herzliche Weihnachtsgrüße
Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!
Re: Parker Duofold "Lucky Curve"
Hallo und Danke für den Zuspruch!
In der Zwischenzeit habe ich mich um einen neuen Tintensack gekümmert.
Das ist nun nichts neues mehr, aber der "Special" braucht, laut Recherche, einen "Necked Sac" - einen Tintensack also, der im Bereich der Sektion eingeschnürt ist. Da komme ich mit meinen abgebrochenen Pinselschäften nicht weiter...
Also war erst einmal wieder Formenbau angesagt. Ein passendes Rot/Orange hatte ich auch nicht als farbiges Latex, so daß ich mir mit jeweils einer Schicht Weiß, Rot, und anschließend Pastellorange beholfen habe.
Das trifft den Farbton des Schaftes ganz gut... Das untere Bild ist noch ohne Talkum, so daß die Farbe besser zu sehen ist.
Ich gebe ja zu, daß ich einen Spleen habe...
Ein gutes neues Jahr wünsche ich Euch allen!
In der Zwischenzeit habe ich mich um einen neuen Tintensack gekümmert.
Das ist nun nichts neues mehr, aber der "Special" braucht, laut Recherche, einen "Necked Sac" - einen Tintensack also, der im Bereich der Sektion eingeschnürt ist. Da komme ich mit meinen abgebrochenen Pinselschäften nicht weiter...
Also war erst einmal wieder Formenbau angesagt. Ein passendes Rot/Orange hatte ich auch nicht als farbiges Latex, so daß ich mir mit jeweils einer Schicht Weiß, Rot, und anschließend Pastellorange beholfen habe.
Das trifft den Farbton des Schaftes ganz gut... Das untere Bild ist noch ohne Talkum, so daß die Farbe besser zu sehen ist.
Ich gebe ja zu, daß ich einen Spleen habe...
Ein gutes neues Jahr wünsche ich Euch allen!
Grüße Andi