Mabie Todd "Swan" S.F. 230 C

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Wurmbunt
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Re: Mabie Todd "Swan" S.F. 230 C

Beitrag von Wurmbunt »

So Hallo,
was das Schreiben mit und ohne Feder angeht, und welchen Stellenwert die Feder für Euch einnimmt, wurde ja Recht kontrovers diskutiert...
Schreiben, um seinen Gedanken Ausdruck zu verleihen, geht irgendwie immer. Beim herbstlichen Pilzesuchen, habe ich mit meinen Kindern ein Ahornblatt mit einem Grashalm und einem überreifen "Tintling" beschrieben - wir haben das Wort "giftig" und einen Totenkopf zu Blatte gebracht, und an einen Knollenblätterpilz gelehnt, um nachfolgende Pilzsucher zu warnen...
Doch zurück zum Swan, weiter geht's mit dem Hebel.
Der Hebel nimmt Gestalt an
Der Hebel nimmt Gestalt an
15822325366450.jpg (348.66 KiB) 4398 mal betrachtet
Die zwei Löcher (0,7mm) sind gebohrt und die Dimensionen grob angepasst.
Nun kommt der Widerhaken um den Hebel im geschlossenen Zustand zu verriegeln. Das alles ist ziemlich "fizzelig" , da der ganze Habel auf einer Stecknadel Platz hat...
Der Wiederhaken ist eingefeilt
Der Wiederhaken ist eingefeilt
15822336281961.jpg (217.92 KiB) 4398 mal betrachtet
Das Hebelende ist gottlob, Recht simpel gestaltet - keine Logos oder ähnliches. Eine einfache, gerundete, Platte bildet den Abschluss. Material ist genug vorhanden, also müssen nur die Banden des U-Profils eingeschnitten, und aufgebogen werden.
Genug Material für das Hebelende
Genug Material für das Hebelende
15822346146370.jpg (174.08 KiB) 4398 mal betrachtet
So genug für Heute - morgen mache ich weiter...
Grüße Andi
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Wurmbunt
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Re: Mabie Todd "Swan" S.F. 230 C

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo ,
nach viel Schleifen, Klopfen und Abpassen, sieht der Hebel so aus:
Hebel von der Seite und Q-Tip zum Größenvergleich
Hebel von der Seite und Q-Tip zum Größenvergleich
15824084666370.jpg (370.63 KiB) 4367 mal betrachtet
Das Ende mit dem Plättchen für die Betätigung, entspricht auch weitgehend der Vorlage...
Hebelende ist ausgeformt
Hebelende ist ausgeformt
15824078906400.jpg (276.51 KiB) 4367 mal betrachtet
Bevor der neue Hebel poliert und vergoldet wird, ist, sicherheitshalber, eine"Anprobe" fällig...
Hebel probehalber eingebaut
Hebel probehalber eingebaut
15824097423671.jpg (318.83 KiB) 4367 mal betrachtet
Das sieht schon sehr gut aus, allerdings funktioniert die Verriegelung im geschlossenen Zustand nicht richtig!
Der Hebel arretiert nicht und fällt, bei gedrehtem Schaft, von selbst aus seiner Ruhelage. :roll:
Um eine sichere Verriegelung im geschlossenen Zustand zu gewährleisten, muss der Wiederhaken noch etwas in Richtung Sektion gesetzt werden!
Da der Widerhaken sowieso die schwächste Stelle des ganzen Hebels ist, habe ich einfach einen 1mm Blechstreifen aus Neusilber eingesetzt.
Neusilberblechstreifen verstärkt die Schwachstelle und gibt Raum, den Wiederhaken neu zu setzen
Neusilberblechstreifen verstärkt die Schwachstelle und gibt Raum, den Wiederhaken neu zu setzen
15824104191242.jpg (309.7 KiB) 4367 mal betrachtet
Verlötet wurde der Einsatz weich, mit Zinn, um eine zu hohe Temperatur in diesem Bereich zu Vermeiden. Die beim Hartlöten erforderliche Temperatur, würde das Neusilber quasi weichglühen, und damit die Stabilität des Hebes beeinträchtigen.
Nachdem die Verstärkung eingelötet ist, ist wieder schleifen angesagt... :roll:
Das ganze ginge mit dem "Dremel" deutlich schneller, aber bei diesen Dimensionen, ist Handarbeit angesagt - zu schnell ist etwas abgetragen, was man lieber nicht entfernt hätte!
Der Einsatz ist verlötet und der Arretierungshaken ca. 0,5mm Richtung Sektion gesetzt
Der Einsatz ist verlötet und der Arretierungshaken ca. 0,5mm Richtung Sektion gesetzt
15824123774173.jpg (252.12 KiB) 4367 mal betrachtet
So weit so gut - der Hebel hält in seiner Rast!
Jetzt muss noch alles feingeschliffen und poliert werden und dann geht's ab in die Galvanik.
Aber heute nicht mehr!
Grüße Andi
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Wurmbunt
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Re: Mabie Todd "Swan" S.F. 230 C

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo,
der Hebel ist fertig. Bei der Gelegenheit, wurde auch gleich die Druckplatte und das Kupplungsstück aufgearbeitet.
Hebel und gereinigte Druckplatte vor dem Vergolden
Hebel und gereinigte Druckplatte vor dem Vergolden
15824922859530.jpg (273.92 KiB) 4313 mal betrachtet
Die Ränder der Druckplatte habe ich, wie immer, etwas verrundet und poliert, damit der Tintensack bestmöglich geschont wird.
Polierter Rand an der Druckplatte
Polierter Rand an der Druckplatte
15824933112601.jpg (309.28 KiB) 4313 mal betrachtet
Hier noch einmal die Teile der Mechanik nach dem Galvanisieren (das Kupplungsstück ist vernickelt - matt, deshalb der Farbunterschied).
15828153679820.jpg
15828153679820.jpg (188.26 KiB) 4313 mal betrachtet
Grüße Andi
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Will
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Re: Mabie Todd "Swan" S.F. 230 C

Beitrag von Will »

Hey Andi,

die Teile sind ja super geworden. Mein Respekt, im verbauten Zustand sieht der Swan sicher fantastisch aus. Ich bin gespannt.

Liebe Grüße

Gerd
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Zollinger
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Re: Mabie Todd "Swan" S.F. 230 C

Beitrag von Zollinger »

Ja, ich denke auch, das Kunststück mit diesem Hebel macht Dir keiner so schnell nach!
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Wurmbunt
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Re: Mabie Todd "Swan" S.F. 230 C

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo und danke für Euren Zuspruch!
Zollinger hat geschrieben:
27.02.2020 21:30
Ja, ich denke auch, das Kunststück mit diesem Hebel macht Dir keiner so schnell nach!
Na ich hoffe - doch!
So sind die Reparaturbeiträge schließlich gedacht...
Das soll nicht heißen: "So - und nicht anders, wird's gemacht"!
Ich schreibe lediglich, was bei mir funktioniert hat - oder auch nicht. Nachahmung ausdrücklich erwünscht!
Wenn jemand einen anderen/besseren Ansatz hat - als her damit! Wenn der Eine, oder die Andere, einen Füller herrichten will, und einer meiner Beiträge einen Hinweis enthält, der weiterhilft, so hat sich der Aufwand, in meinen Augen rentiert.
Bevor der Hebel und die Mechanik vereint werden, habe ich noch die Kappe zerlegt.
Bei diesem Swan, ist der Kappenkopf geschraubt und der Clip wird von einem kleinen Metallkeil gehalten.
Nachdem der Kappenkopf entfernt wurde, kann der Haltekeil, vom Kappenmund her, ausgetrieben werden.
Hundert Jahre unverändert am gleichen Platz, haben ihre Spuren hinterlassen.
Clip demontiert
Clip demontiert
15825734000520.jpg (221.64 KiB) 4245 mal betrachtet
Die Substanz ist aber in Ordnung, so daß keine Nachfertigung notwendig ist! :)
Also einfach nur reinigen und neu vergolden - das sollte dann wieder 100 Jahre halten.
Hier mal der Swan SF 230 in allen Einzelteilen.
Komplett zerlegt
Komplett zerlegt
15826611134420.jpg (209.13 KiB) 4245 mal betrachtet
Wenn die bisherigen Bilder mit diesem verglichen werden, fragt man sich schon, was die Leute unter "komplete restored" verstehen (so wurde der Swan angeboten)!
Gut - abgesehen von der Feder, die immer noch krumm ist
- war der Füller technisch, so weit in Ordnung...
Aber "Restauriert" im eigentlichen Sinne, war er definitiv nicht (zumindest nicht, nach meinen Maßstäben)!
Ach ja, die neu zusammen gesetzte Hebelmechanik, fertig für den Einbau.
Neuer Hebel mit der überarbeiteten Mechanik
Neuer Hebel mit der überarbeiteten Mechanik
15828425004800.jpg (194.59 KiB) 4245 mal betrachtet
Grüße Andi
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Will
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Re: Mabie Todd "Swan" S.F. 230 C

Beitrag von Will »

Lieber Andi,

was Du hier zeigst, ist schon ganz großes Kino, das können die meisten "Restauratoren" einfach nicht. Ich kann bis dato auch keine Teile nachbauen oder vergolden und greife entsprechend auf Ersatzteile zurück. Doch bezieht sich bei vielen die "Restaurierung" nur auf das Füllsystem und vielleicht mal noch drüberpoliert. Die Feder bleibt verbogen und das Federaggregat wurde auch nicht zerlegt und gereinigt, der Clip ist nicht gerichtet und eine echte Funktionsprüfung findet auch nur bedingt statt. Es gibt nicht viele Anbieter, bei welchen man bedenkenlos kaufen kann und einen ordentlichen Füllhalter bekommt. Dies schlägt sich bei den wenigen guten für gewöhnlich dann spürbar im Preis nieder.

Ich kaufe in nahezu allen Fällen auch lieber ein unrestauriertes Stück und nehme mich dem alten Füllhalter selbst an. Dann zahle ich keine Pseudoreparatur und muss mich nicht mit anderen Mitbieten um das angebliche Spitzenteil balgen.

Dein Können sowie Dein Arbeitsergebnis ist definitiv High End und eben nur äußerst selten anzutreffen.

Herzliche Grüße

Gerd
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Re: Mabie Todd "Swan" S.F. 230 C

Beitrag von Autodidakt »

Lieber Andi,
Ich kann Gerd nur zustimmen Super was Du alles machst. Ich schreck von vielen Arbeiten auch nicht zurück, aber was Du für Wissen hast ist schon der Hammer.
Mein Motto „Geht nicht gibt’s nicht“ Das trifft aber auch bei Dir zu.
Liebe Grüße Robert, ach ja ich liege jetzt auch mit Fieber im Bett.
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Wurmbunt
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Re: Mabie Todd "Swan" S.F. 230 C

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo Ihr lieben,
Dir Robert hier noch einmal gute Besserung!
Will hat geschrieben:
28.02.2020 7:26
Lieber Andi,
was Du hier zeigst, ist schon ganz großes Kino, das können die meisten "Restauratoren" einfach nicht. Ich kann bis dato auch keine Teile nachbauen oder vergolden und greife entsprechend auf Ersatzteile zurück. Doch bezieht sich bei vielen die "Restaurierung" nur auf das Füllsystem und vielleicht mal noch drüberpoliert. Die Feder bleibt verbogen und das Federaggregat wurde auch nicht zerlegt und gereinigt, der Clip ist nicht gerichtet und eine echte Funktionsprüfung findet auch nur bedingt statt. Es gibt nicht viele Anbieter, bei welchen man bedenkenlos kaufen kann und einen ordentlichen Füllhalter bekommt. Dies schlägt sich bei den wenigen guten für gewöhnlich dann spürbar im Preis nieder.

Ich kaufe in nahezu allen Fällen auch lieber ein unrestauriertes Stück und nehme mich dem alten Füllhalter selbst an. Dann zahle ich keine Pseudoreparatur und muss mich nicht mit anderen Mitbieten um das angebliche Spitzenteil balgen.
...
Herzliche Grüße

Gerd
Wie Recht Du hast Gerd!
Vielleicht ist mein Anspruch überzogen, aber einen alten Füllfederhalter irgendwie zum schreiben zu bringen, ist noch lange keine Restauration! Wenn ich die Möglichkeit habe, halte ich es genau wie Du - ein unrestaurieter Füller in Dreck und Speck und in allen Teilen original, ist mir 100 mal lieber, als ein "aufgehübschtes" Wrack!
Allerdings wird der Markt, glaube ich zumindest, dünner...
Viele Modelle, vor allem aus dem "Hochpreissektor" werden gar nicht mehr unrestauriet angeboten. Es hat sich wohl herumgesprochen, daß es Liebhaber gibt, die gutes Geld für alte Ware zahlen. Dieser Trend ist, wenn auch deutlich dramatischer, im Fahrzeug-Oldtimer Sektor schon seit Jahren zu beobachten - da werden Fahrzeuge gekauft, verkauft, versteigert und eingelagert, von Leuten, die mit Oldtimern gar nichts am Hut haben!
Beim derzeitigen Zinsniveau und der allgemeinen Wertentwicklung, verspricht ein alter Sachwert, eine deutlich höhere Rendite, als die traditionellen Anlagewerte.
Lasst uns beten, daß Füllfederhalter noch einige Zeit von Spekulationsgeschäften verschont bleiben!
Doch zurück zum Thema.
Der, vermeintliche Riß in der Kappe, hat sich als tiefer Kratzer entpuppt. :)
Hier noch einmal die Bilder:
Hier sieht es aus, wie ein Riß...
Hier sieht es aus, wie ein Riß...
15829270820931.jpg (255.42 KiB) 4168 mal betrachtet
Nach etwas Schleifen, stellte sich heraus, daß es sich glücklicher Weise, "nur" um einen tiefen Kratzer handelte.
Warum macht mich das so glücklich?
Nun ein Riß, stellt eine strukturelle Schwachstelle dar, ein Kratzer ist lediglich optisch ein Problem!
Ich habe also etwas mit der Radiernadel den Kratzer gesäubert, und mit Sekundenkleber (klar) verfüllt...
Anschließendes überschleifen und polieren, ließ das Übel komplett verschwinden. ;)
Der selbe Bereich der Kappe
Der selbe Bereich der Kappe
15829269861470.jpg (266.36 KiB) 4168 mal betrachtet
So langsam nähert sich das Projekt seinem Ende.
Steht aber noch das Richten der Feder aus...
Grüße Andi
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Wurmbunt
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Re: Mabie Todd "Swan" S.F. 230 C

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo,
Federbiegen ist notwendig.
Das ist, nach meinem Dafürhalten, wirklich keine schöne Arbeit!
Wenn die Federschenkel richtig verbogen sind, geht's ja noch, aber diese "fiesen" Knicke, die entstehenden, wenn der Füller senkrecht auf die Feder fällt, sind wirklich das aller Letzte!
Metallurgisch gesehen passiert folgendes:
Die Goldlegierung aus der die Feder besteht, ist thermisch nicht Härtbar - ihre federharten Eigenschaften, entstehen lediglich durch Kaltverformung bei der Herstellung. Knickt die Feder nun, wird der Knickbereich noch einmal erheblich kaltverformt und gewinnt dadurch an Härte. Beim Versuch die Feder wieder gerade zu biegen, verbiegt sich alles, nur nicht der Knickbereich. :(
Weichglühen ist auch keine Option, da das Metall ansonsten gleich jedwede federnde Eigenschaft verliert...
Die Feder des Swan, hat schon einmal einen Sturz, mit genau dem beschrieben Schadensbild, hinter sich.
Zudem hat sich schon jemand daran Versucht, die Feder zu richten, ist aber an besagten Knickbereichen gescheitert.
Grob gerichtete Feder
Grob gerichtete Feder
15830150958341.jpg (233.74 KiB) 4126 mal betrachtet
Um ehrlich zu sein, ist die kleine Welle direkt hinter dem Schreibkorn, nicht so dramatisch. Ich war stark Versucht, die Feder einfach so zu lassen... schreiben wird der Füller trotzdem. Wäre der Stift nicht mein eigener und hätte ich nicht bereits so viel Zeit in die Restaurierung gesteckt, wäre ich mit dem Zustand der Feder zufrieden...
Zur Erinnerung, zitiere ich mich einmal selbst (diese Aussage wurde ja durchaus kontrovers aufgenommen).
Wurmbunt hat geschrieben:
21.02.2020 1:45
"Tank und Stiel" machen für mich 2/3 des "Füllfederhalters" aus.
...
Nimm's mir nicht übel, aber ich mache einen Füller nicht an einem geschlitzten Stück Goldblech fest...
Trotzdem wollte ich mein " geschlitztes Stück Goldblech" so perfekt wie möglich!
Der Knickbereich ist direkt hinter dem Schreibkorn, was die Sache zu einem Nervenkrieg macht. Beim rubbeln, drücken, reiben, biegen und Klopfen lässt es sich kaum vermeiden, an das Schreibkorn zu kommen. Bei einem Parker Vacumatic ist mir dabei schon ein Körnchen abgeplatzt - ohne, daß ich so nahe an der Federspitze gearbeitet habe.
Unangenehme Geschichte, permanent mit Angstschweiß auf der Stirn, zu arbeiten!
Aber manchmal geht alles gut...
Feder ist wieder gerade
Feder ist wieder gerade
15830150677770.jpg (296.1 KiB) 4126 mal betrachtet
Glück gehabt, ich glaube jetzt trinke ich erst mal ein Bier...

P.S.
zwischen den beiden Bildern liegen ca. 4 Stunden Arbeitszeit.
Grüße Andi
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Re: Mabie Todd "Swan" S.F. 230 C

Beitrag von Zollinger »

Federn richten kann sehr Zeitintensiv sein, man tastet sich ganz langsam und in zahlreichen Schritten an die gewünschte Form heran. Am schwierigsten finde ich Verformungen bei welchen beide Schenkel nach Links oder nach Rechts gebogen sind.

Deine ist super geworden. Gratuliere!
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Re: Mabie Todd "Swan" S.F. 230 C

Beitrag von Will »

Hey Andi,

das Bier war schwer verdient und das Ergebnis sieht klasse aus. Die Feder, bei der ich am meisten geschwitzt habe, war die von dem großen alten Flat Top Osmia von Ende der 20er Jahre. Die hätte ich nicht ersetzten können, wenn etwas schiefgegangen wäre. Dafür ist mir bei einer schönen Waterman's keyhole no. 4 beim ersten anfassen schon das Federkorn davongespritzt, da befand sich der Knick auch sehr weit vorne. Vermutlich war die Schweißnaht durch den Aufschlag der Feder schon beschädigt, das macht das Gefühl trotzdem nicht besser. Deshalb ist es besonders schön, dass Deine berechtigte Sorge ohne Schrecken blieb.

Den Kratzer hast Du auch super hinbekommen, da ist absolut nichts mehr zu sehen. Spitze!

Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.

Herzliche Grüße

Gerd
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Re: Mabie Todd "Swan" S.F. 230 C

Beitrag von Stephan Schlitzer »

Hallo Andy

Wow! Respekt, Chapeau! Unglaublich! :o

Habe gerade mit viel Staunen deinen Faden gelesen und kann dich zu deinen Fertigkeiten nur beglückwünschen!

LG, Stephan
Liebe Grüße, Stephan
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Re: Mabie Todd "Swan" S.F. 230 C

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo,
jetzt habe ich mir so viel Mühe mit der Feder gegeben - und sie schreibt nicht! :roll:
Anschreibschwierigkeiten, der Tintenfluß reißt ab und nach ein paar Schwüngen schreibt sie gar nicht mehr...
Blöd sowas, denn jetzt wird der fertige Füller wieder zerlegt, um an die Feder zu kommen... Natürlich muss auch der frisch verklebte Tintensack wieder herunter. :(
Der Tintenfluß stimmt nicht
Der Tintenfluß stimmt nicht
15830955723380.jpg (157.99 KiB) 4049 mal betrachtet
Jetzt liegt die Feder und der Tintenleiter gerade im Ultraschallbad, anschließend wird die Feder in Aceton eingelegt, dann die Unterseite mit einer wachsfreien Schleiffpaste poliert, noch mal Ultraschall, der Tintenleiter mit einer Rasierklinge nachgezogen und dann das ganze mit viel Wärme wieder in die Sektion gesteckt - wenn er dann immer noch nicht schreibt, kommt er in die Schublade - bis ich mich abgeregt habe... :roll:
Das war jetzt eine böse Überraschung, denn bisher ist so ein Problem bei keinem fertigen Füllfederhalter von mir aufgetaucht!
Grüße Andi
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Re: Mabie Todd "Swan" S.F. 230 C

Beitrag von Zollinger »

Doch, das kenne ich auch. Nur Geduld, Du kriegst auch das hin.
Tip: Federschlitz reinigen, Tintenleiter justieren, TL unter Vorspannung setzen, Schreibkorn anschleifen etc...
Der Füller hat vermutlich früher schon geschrieben...und wird es auch wieder.
Z.
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