Sieger Kolbenfüller - Versuch einer Reparatur
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Sieger Kolbenfüller - Versuch einer Reparatur
Hallo liebes Forum!
Nachdem ich zunächst einen alten Faden über diese Füller gekapert hatte, wird es doch jetzt mehr ein Fragefaden zu der Vorehensweise bei einem Reparaturversuch. Ich finde, damit ist das hier besser aufgehoben.
Dass es ein Sieger Füller ist, steht ja drauf und die Herkunft wurde in dem alten Faden ja schon geklärt. Meiner ist nur ein Kolbenfüller mit einer Degussa-Feder. In dem alten Faden hatte ich schon festgestellt, dass ich an dem Mechanismus des Kolbens herankommen muss. Zwar war es mir zwischenzeitlich gelungen, den Kolben wieder in Bewegung zu versetzen, jedoch ist derselbe gnadenlos undicht, sodass ich auf jeden Fall an die Dichtung heran muss.
Mit etwas Hilfe von Thomas, sowie etwas Fahrradschlauch, einer flachen gepolsterten Zange und einem Föhn ist es mir gelungen, den Füller zu öffnen. Das Erebnis sieht man hier: ---
Meine Angst, die Spindelstange könnte gebrochen sein, war unbegründet. Sie ist aus massivem Messing und wohl das letzte Teil, das an dem Füller bricht. Der Föhn war nötig, weil der eingeschraubte Mechanismus tatsächlich mit einer schwarzen Masse verklebt war. Auch wenn es nicht nach Schellack aussah, alkohollöslich ist es. Zusätzlich ist der Mechanismus mit einer Art Widerhaken im Schaft gesichert, wie man auf den folgenden Fotos erkenen kann: ---
Mittlerweile tippe ich bei dem Füllermaterial (Schaft) auf Spritzguss, obwohl es mir dafür etwas zu weich zu sein scheint auch recht dumpf klingt. Nun zu den neuen Fragen:
Die Dichtung ist eine Korkdichtung. Dichtwirkung ist nicht einmal mehr in Resten vorhanden. Der Dichtkork lässt ich auf dem Kolben etwa einen halben Millimeter verschieben. Bevor ich ihn herunterschneide: Wie löst man den Stopfen der ihn hält? Ist der verklebt, verschraubt, gesteckt und wie bekommt man das heraus? Kaputtmachen kann man ja immer nur einmal.
Die Feder sitzt bombenfest in dem Griffstück. Bisher sehe ich keine Veranlassung, die auszubauen. Gibt es irgendeinen Grund, weshalb das nötig wäre? Wieder einmal weiß ich nicht, ob geschraubt oder gesteckt und die Feder macht den Eindruck auch hervorragend zu schreiben. So richtig konnte ich das aber noch nicht ausprobieren, da der Füller ja keine Tinte zog. Gedippt funktioniert er aber sehr gut.
Danke für Eure Hilfe
Hermann
Nachdem ich zunächst einen alten Faden über diese Füller gekapert hatte, wird es doch jetzt mehr ein Fragefaden zu der Vorehensweise bei einem Reparaturversuch. Ich finde, damit ist das hier besser aufgehoben.
Dass es ein Sieger Füller ist, steht ja drauf und die Herkunft wurde in dem alten Faden ja schon geklärt. Meiner ist nur ein Kolbenfüller mit einer Degussa-Feder. In dem alten Faden hatte ich schon festgestellt, dass ich an dem Mechanismus des Kolbens herankommen muss. Zwar war es mir zwischenzeitlich gelungen, den Kolben wieder in Bewegung zu versetzen, jedoch ist derselbe gnadenlos undicht, sodass ich auf jeden Fall an die Dichtung heran muss.
Mit etwas Hilfe von Thomas, sowie etwas Fahrradschlauch, einer flachen gepolsterten Zange und einem Föhn ist es mir gelungen, den Füller zu öffnen. Das Erebnis sieht man hier: ---
Meine Angst, die Spindelstange könnte gebrochen sein, war unbegründet. Sie ist aus massivem Messing und wohl das letzte Teil, das an dem Füller bricht. Der Föhn war nötig, weil der eingeschraubte Mechanismus tatsächlich mit einer schwarzen Masse verklebt war. Auch wenn es nicht nach Schellack aussah, alkohollöslich ist es. Zusätzlich ist der Mechanismus mit einer Art Widerhaken im Schaft gesichert, wie man auf den folgenden Fotos erkenen kann: ---
Mittlerweile tippe ich bei dem Füllermaterial (Schaft) auf Spritzguss, obwohl es mir dafür etwas zu weich zu sein scheint auch recht dumpf klingt. Nun zu den neuen Fragen:
Die Dichtung ist eine Korkdichtung. Dichtwirkung ist nicht einmal mehr in Resten vorhanden. Der Dichtkork lässt ich auf dem Kolben etwa einen halben Millimeter verschieben. Bevor ich ihn herunterschneide: Wie löst man den Stopfen der ihn hält? Ist der verklebt, verschraubt, gesteckt und wie bekommt man das heraus? Kaputtmachen kann man ja immer nur einmal.
Die Feder sitzt bombenfest in dem Griffstück. Bisher sehe ich keine Veranlassung, die auszubauen. Gibt es irgendeinen Grund, weshalb das nötig wäre? Wieder einmal weiß ich nicht, ob geschraubt oder gesteckt und die Feder macht den Eindruck auch hervorragend zu schreiben. So richtig konnte ich das aber noch nicht ausprobieren, da der Füller ja keine Tinte zog. Gedippt funktioniert er aber sehr gut.
Danke für Eure Hilfe
Hermann
Beste Grüße
Hermann
Hermann
Re: Sieger Kolbenfüller - Versuch einer Reparatur
Der ist noch aus Zelluloid sieht man an dem braunen Tintenfenster.
Wenn du die Feder bzw. Tintenleiter heraus willst dann versuche es auch mit dem Föhn,damit meine ich das Griffstück sehr warm machen.
Und du nimmst dir ein Papiertaschentuch und nimmst mit Daumen und Zeigefinger Feder und Tintenleiter FEST zwischen die beiden Finger und versuchst dann zu bewegen.Sollte auch so funktionieren wenn das Griffstück warm genug ist.
Ansonsten einfach nur Wasser in den Schaft lassen und durch rinnen lassen.
Ja und dann gehört noch der Korkkolben erneuert,dein Kolben dürfte vorne geschraubt sein soviel ich da sehen kann.Eine Weile in das Wasser,und dann sollte sich diese Scheibe runter drehen lassen,und jetzt gehört der neue Kork gemacht.
Viel Erfolg !
Liebe Grüße
Harald
Wenn du die Feder bzw. Tintenleiter heraus willst dann versuche es auch mit dem Föhn,damit meine ich das Griffstück sehr warm machen.
Und du nimmst dir ein Papiertaschentuch und nimmst mit Daumen und Zeigefinger Feder und Tintenleiter FEST zwischen die beiden Finger und versuchst dann zu bewegen.Sollte auch so funktionieren wenn das Griffstück warm genug ist.
Ansonsten einfach nur Wasser in den Schaft lassen und durch rinnen lassen.
Ja und dann gehört noch der Korkkolben erneuert,dein Kolben dürfte vorne geschraubt sein soviel ich da sehen kann.Eine Weile in das Wasser,und dann sollte sich diese Scheibe runter drehen lassen,und jetzt gehört der neue Kork gemacht.
Viel Erfolg !
Liebe Grüße
Harald
#Non, je ne regrette rien#
Re: Sieger Kolbenfüller - Versuch einer Reparatur
Danke Harald. Ich werde berichten, wie mein Erstlingswerk gelingt. Versuchen will ich es auf jeden Fall. Die Munition dafür habe ich schon mal bereit gelegt. Die Korken sind unbenutzte Weinkorken mit sehr wenigen und kleinen Poren, von denen ich hier noch reichlich habe.
---
Die Feder scheint wirklich angenehm und flexibel zu schreiben, deshalb möchte ich den Füller unbedingt erhalten, auch wenn er für meine Hand etwas klein ist und die Kappe sich nicht hinten aufstecken lässt.
---
Die Feder scheint wirklich angenehm und flexibel zu schreiben, deshalb möchte ich den Füller unbedingt erhalten, auch wenn er für meine Hand etwas klein ist und die Kappe sich nicht hinten aufstecken lässt.
Beste Grüße
Hermann
Hermann
Re: Sieger Kolbenfüller - Versuch einer Reparatur
Hallo Thomas!Thom hat geschrieben: ↑19.02.2020 13:26Hallo Hermann,
wie sieht's aus, Füller kaputt dafür Fahrrad fast neuwertig? Temperaturen habe ich sukzessiv soweit erhöht, bis es ging, normalerweise im Wasserbad. Bei Drehbewegungen jeglicher Art war ich aber auch, zumindest zur Fixierung, der Zange nicht abgeneigt. Für Füller-Mundstücke u.ä. gibt es Spezialzangen, ich tendierte zur Rohrzange (man muss aber was zwischenlegen).
Fragte mich jemand generell, wie soll ich anfangen, wäre meine Antwort: mit Hebelfüllern.
V.G.
Thomas
Ich habe den Inhalt mal selbst hierhin verlegt, weil es besser hierhin passt.
Für den Hebelfüllervorschlag ist es aber zu spät.
Auseinanderbekommen habe ich den Sieger mittlerweile auch (siehe weiter oben). Jetzt kämpfe ich mit dem Dichtkork. Ich bekomme die Halteschraube nicht gelöst. Vielleicht muss da auch noch mal der Föhn ran, weil Schellack im Spiel ist? Andererseits ist bei meiner Bade- und Ultraschallorgie, die der Kolbenstempel über sich ergehen lassen muss, der Kork schon mächtig gequollen, sodass er jetzt wieder an allen Seiten anliegt, was vorher nicht der Fall war. Ich möchte nur sehr ungern erst den Kork runterschneiden, um dann nachzusehen, ob und, wenn ja, wie es gegangen wäre. Also badet dass Teil jetzt erst einmal gemäß Haralds Vorschlag einige Zeit im Ultraschallbad. Gelegentlich stelle ich es an und warte erst mal, ob es hilft. Wenn nicht, kommt der Föhn.
@Harald (stift):
Zelluloid ist wohl richtig. Der Innendurchmesser des Schaftes ist unterschiedlich. Der Kolben hat an der Stelle, an der er wohl während der Jahre der Nichtbenutzung stand, deutlich mehr Spiel. Der Schaft scheint also geschrumpft zu sein, nur an der einen Kolbenpark-Stelle weniger.
Beste Grüße
Hermann
Hermann
Re: Sieger Kolbenfüller - Versuch einer Reparatur
Hermann, danke für den Hinweis auf diesen Thread, ich bin momentan ein bisschen spät dran! Der Hebelfüllervorschlag diente der Vermeidung dieser Kolbenabdichtung, einen Tintensack zu wechseln ist für den Anfang eine etwas leichtere Aufgabe,
aber jetzt musst Du halt durch.
V.G.
Thomas
Re: Sieger Kolbenfüller - Versuch einer Reparatur
So, die Sache mit einer eventuellen Pfuschlösung auf die Schnelle mit dem frisch gequollenen Kork hat sich erst einmal erledigt. Harald wird sicher sagen: Richtig so!
Die Idee mit dem Föhn war zwar richtig, doch hat der Föhn den Kork geradezu in Einzelteilen vom Kolben gepustet. Als der dann weg war, konnte man selbst mit einer 10fach-Lupe keine Nut erkennen, entlang der irgendwas abzuschrauben zu sein könnte. Umso erstaunter war ich, dass nach einem weiteren Einsatz des Föhns sich tatsächlich die Halteschraube aus dem Stempel drehen ließ. Das Ergebnis kann man auf dem Foto sehen:
Ich werde mich also an den Kork heranmachen müssen. Eine Lösung mit O-Ringen ist deshalb nichts für mich, weil ich an die erst einmal herankommen müsste. Daher ist das nur Plan B. Für eine Korkdichtung habe ich alles da. Korkbohrer Nr. 5 schneidet eine Scheibe von 9mm Durchmesser. Die müsste als Augangsgröße geeignet sein. Schleifpapier muss ich noch organisieren, für den Rest habe ich einen Dremel. Ich bin mal gespannt, ob ich das hinbekomme. Eine Frage habe ich noch:
Am Ende muss der Kork in heißes Hartparaffin. Wie heiß muss das sein. Werner schreibt: "Wenn es leicht raucht". Das wäre ja schon recht heiß. Warum so eine hohe Temperatur.?
Die Idee mit dem Föhn war zwar richtig, doch hat der Föhn den Kork geradezu in Einzelteilen vom Kolben gepustet. Als der dann weg war, konnte man selbst mit einer 10fach-Lupe keine Nut erkennen, entlang der irgendwas abzuschrauben zu sein könnte. Umso erstaunter war ich, dass nach einem weiteren Einsatz des Föhns sich tatsächlich die Halteschraube aus dem Stempel drehen ließ. Das Ergebnis kann man auf dem Foto sehen:
Ich werde mich also an den Kork heranmachen müssen. Eine Lösung mit O-Ringen ist deshalb nichts für mich, weil ich an die erst einmal herankommen müsste. Daher ist das nur Plan B. Für eine Korkdichtung habe ich alles da. Korkbohrer Nr. 5 schneidet eine Scheibe von 9mm Durchmesser. Die müsste als Augangsgröße geeignet sein. Schleifpapier muss ich noch organisieren, für den Rest habe ich einen Dremel. Ich bin mal gespannt, ob ich das hinbekomme. Eine Frage habe ich noch:
Am Ende muss der Kork in heißes Hartparaffin. Wie heiß muss das sein. Werner schreibt: "Wenn es leicht raucht". Das wäre ja schon recht heiß. Warum so eine hohe Temperatur.?
Beste Grüße
Hermann
Hermann
Re: Sieger Kolbenfüller - Versuch einer Reparatur
Hallo
Ein Link als Hilfe von Tom Westerich http://www.caprafico.com/pens-88/cork-s ... ingle]/15/
Gutes gelingen !
Aber gleich als erstes einen ganz schwierigen Kolben,die ich persönlich gar nicht mag.
Harald
Ein Link als Hilfe von Tom Westerich http://www.caprafico.com/pens-88/cork-s ... ingle]/15/
Gutes gelingen !
Aber gleich als erstes einen ganz schwierigen Kolben,die ich persönlich gar nicht mag.
Harald
#Non, je ne regrette rien#
Re: Sieger Kolbenfüller - Versuch einer Reparatur
Die genaue Temperatur kenne ich nicht. Ich achte aber darauf, dass die Luftblasen langsam aus dem Kork austreten, sobald der eingetaucht wurde. Sprudelt die Luft förmlich heraus, ist das Paraffin zu heiss und der Kork verzieht sich. Über einem Teelicht lässt sich die Temperatur am besten Steuern wie ich finde.
Z.
Re: Sieger Kolbenfüller - Versuch einer Reparatur
Ja so mache ich es auch wie Christof, mit Kerze und einen Kaffeelöffel das reicht.
Liebe Grüße
Harald
Liebe Grüße
Harald
#Non, je ne regrette rien#
Re: Sieger Kolbenfüller - Versuch einer Reparatur
Danke für die Hinweise. Ich hätte das jetzt auf eine Herdplatte gestellt bis es qualmt. Diese Variante klingt mir schon viel besser, weil ich genau das befürchtet hatte, dass der der Kork sozusagen gargekocht wird und nicht mehr zu gebrauchen ist. Heute wird das aber nichts mehr, keine Zeit.Zollinger hat geschrieben: ↑20.02.2020 12:21Die genaue Temperatur kenne ich nicht. Ich achte aber darauf, dass die Luftblasen langsam aus dem Kork austreten, sobald der eingetaucht wurde. Sprudelt die Luft förmlich heraus, ist das Paraffin zu heiss und der Kork verzieht sich. Über einem Teelicht lässt sich die Temperatur am besten Steuern wie ich finde.
Z.
Beste Grüße
Hermann
Hermann
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Re: Sieger Kolbenfüller - Versuch einer Reparatur
Ich glaube auch, O-Ringe würden auf dem konischen Teil schlimmstenfalls rollen und sich perfekt beim "Aufziehen" verkeilen. Da müßte statt oder zu der Schraube irgendwas zylindrisches mit einer richtig passenden Nut hin, und das ist sicher mehr Aufwand, als Korken zu schnitzen incl. zweier Fehlversuche....
lG Matthias
Re: Sieger Kolbenfüller - Versuch einer Reparatur
Ich konnte es nicht lassen, schon mal anzufangen.
Von dem Naturkork bin ich noch nicht so recht überzeugt. Ich habe das Gefühl, dass er ständig entlang der Markstrahlen zu reißen droht. Vielleicht muss ich mich doch noch mit dem Presskorken beschäftigen. So wie der Korken jetzt auf dem Bild zu sehen ist, passt er erst einmal. Fehlt noch die Nummer mit dem Paraffin.
---Von dem Naturkork bin ich noch nicht so recht überzeugt. Ich habe das Gefühl, dass er ständig entlang der Markstrahlen zu reißen droht. Vielleicht muss ich mich doch noch mit dem Presskorken beschäftigen. So wie der Korken jetzt auf dem Bild zu sehen ist, passt er erst einmal. Fehlt noch die Nummer mit dem Paraffin.
Beste Grüße
Hermann
Hermann
Re: Sieger Kolbenfüller - Versuch einer Reparatur
So, mein Erstlingswerk in dieser Richtung ist fertig und funktioniert, wie man auf dem folgenden Foto sehen kann (Das Foto ist mit dem Handy gemacht und hat daher nicht die allerbeste Auflösung):
Einen ganz herzlichen Dank an Thomas, Harald und Christoph für die Hinweise, wo ich finde, für die Unterstützung mit Hinweisen und Ratschlägen.
Es ist bei dem Naturkork geblieben. Die Sache mit dem Paraffin hat auch gut geklappt. Ich kann nur jedem empfehlen, es selbst einmal zu probieren. Es klingt komplizierter als es am Ende dann ist. Nun gut, nicht jeder kann einfach nach unten gehen und sich ungebrauchte Korken, Korkbohrer, Paraffin, eine Feinsäge usw. nach oben holen. Bei mir ist das beruflich bedingt so. Das Einzige, das ich kaufen musste, war Schleifpapier. Dennoch, der Aufwand lohnt sich. Und wenn man erst einmal weiß, wie man mit dem Füller fertig wird, ist das dann auch schnell erledigt, wenn der Kork nochmal kaputt geht. Der Kolben läuft jetzt stramm in dem Schaft, was auch notwendig ist, weil sich der Kolbenstempel andernfalls mitdreht und sich nicht nach oben oder unten bewegt. Das war auch der Grund, warum ich zunächst das Gefühl hatte, die Spindelstange sei gebrochen. Ein wenig Rizinus noch an den Kolben, und die Mechanik konnte eingebaut werden.
Die Feder erlaubt eine sehr große Variation der Strichbreiten. Von UEF bis BBB wird hier alles geboten. Ohne Druck erlaubt die Feder einen wirklich sehr feinen Strich, ohne dass ich dabei bisher Anschreibschwierigkeiten feststellen konnte. Die Feder ist auch die mit Abstand flexibelste Feder in meinem Fundus. Sie erzeugt eine Strichvariation schon beim normalen Schreiben. Diese Degussa-Federn sind wirklich etwas ganz Überzeuendes. Groß ist die Feder nicht, genausowenig wie der Füller, aber der Flex ist viel größer, als man erwartet. Der Füller war zu seiner Zeit mit Sicherheit nicht das nobelste, das auf dem Füllermarkt verfügbar war. Ich gehe davon aus, dass es sich eher um eine Art Brot-und-Butter-Füller aus den 50er handelt und dass er eher am unteren Ende der Preisskala rangiert haben dürfte. Vielleicht kann mir ja noch irgendjemand dazu Tipps geben. Interessieren würde mich das ungefähre Alter des Füllers (Produktionszeitraum) und der Modellname. Es wäre schön, wenn dazu noch etwas in Erfahrung zu bringen wäre.
Schönes Wochenende
Hermann
---Einen ganz herzlichen Dank an Thomas, Harald und Christoph für die Hinweise, wo ich finde, für die Unterstützung mit Hinweisen und Ratschlägen.
Es ist bei dem Naturkork geblieben. Die Sache mit dem Paraffin hat auch gut geklappt. Ich kann nur jedem empfehlen, es selbst einmal zu probieren. Es klingt komplizierter als es am Ende dann ist. Nun gut, nicht jeder kann einfach nach unten gehen und sich ungebrauchte Korken, Korkbohrer, Paraffin, eine Feinsäge usw. nach oben holen. Bei mir ist das beruflich bedingt so. Das Einzige, das ich kaufen musste, war Schleifpapier. Dennoch, der Aufwand lohnt sich. Und wenn man erst einmal weiß, wie man mit dem Füller fertig wird, ist das dann auch schnell erledigt, wenn der Kork nochmal kaputt geht. Der Kolben läuft jetzt stramm in dem Schaft, was auch notwendig ist, weil sich der Kolbenstempel andernfalls mitdreht und sich nicht nach oben oder unten bewegt. Das war auch der Grund, warum ich zunächst das Gefühl hatte, die Spindelstange sei gebrochen. Ein wenig Rizinus noch an den Kolben, und die Mechanik konnte eingebaut werden.
Die Feder erlaubt eine sehr große Variation der Strichbreiten. Von UEF bis BBB wird hier alles geboten. Ohne Druck erlaubt die Feder einen wirklich sehr feinen Strich, ohne dass ich dabei bisher Anschreibschwierigkeiten feststellen konnte. Die Feder ist auch die mit Abstand flexibelste Feder in meinem Fundus. Sie erzeugt eine Strichvariation schon beim normalen Schreiben. Diese Degussa-Federn sind wirklich etwas ganz Überzeuendes. Groß ist die Feder nicht, genausowenig wie der Füller, aber der Flex ist viel größer, als man erwartet. Der Füller war zu seiner Zeit mit Sicherheit nicht das nobelste, das auf dem Füllermarkt verfügbar war. Ich gehe davon aus, dass es sich eher um eine Art Brot-und-Butter-Füller aus den 50er handelt und dass er eher am unteren Ende der Preisskala rangiert haben dürfte. Vielleicht kann mir ja noch irgendjemand dazu Tipps geben. Interessieren würde mich das ungefähre Alter des Füllers (Produktionszeitraum) und der Modellname. Es wäre schön, wenn dazu noch etwas in Erfahrung zu bringen wäre.
Schönes Wochenende
Hermann
Beste Grüße
Hermann
Hermann
Re: Sieger Kolbenfüller - Versuch einer Reparatur
Hallo Hermann,
schön dass alles geklappt hat! Noch schöner, zu hören, oder mitzulesen, wie jemand sich in die Füllerrestauration stürzt!
Ja - vernünftig wäre das schon, aber da ist jemand "angefixt"!
Willkommen im Club!
Achtung - Füllfederhalter restaurieren macht Spaß, verschafft auf seine eigene Art Genugtuung und es wird wohl nicht bei diesem Einzelprojekt bleiben.
Alles Gute weiterhin und viel Kreativität,
Andi
schön dass alles geklappt hat! Noch schöner, zu hören, oder mitzulesen, wie jemand sich in die Füllerrestauration stürzt!
HeKe2 hat geschrieben: ↑19.02.2020 10:11Danke Harald. Ich werde berichten, wie mein Erstlingswerk gelingt. Versuchen will ich es auf jeden Fall. Die Munition dafür habe ich schon mal bereit gelegt. Die Korken sind unbenutzte Weinkorken mit sehr wenigen und kleinen Poren, von denen ich hier noch reichlich habe.
---
...
Heute wird das aber nichts mehr...HeKe2 hat geschrieben: ↑20.02.2020 17:03Danke für die Hinweise. Ich hätte das jetzt auf eine Herdplatte gestellt bis es qualmt. Diese Variante klingt mir schon viel besser, weil ich genau das befürchtet hatte, dass der der Kork sozusagen gargekocht wird und nicht mehr zu gebrauchen ist. Heute wird das aber nichts mehr, keine Zeit.Zollinger hat geschrieben: ↑20.02.2020 12:21Die genaue Temperatur kenne ich nicht. Ich achte aber darauf, dass die Luftblasen langsam aus dem Kork austreten, sobald der eingetaucht wurde. Sprudelt die Luft förmlich heraus, ist das Paraffin zu heiss und der Kork verzieht sich. Über einem Teelicht lässt sich die Temperatur am besten Steuern wie ich finde.
Z.
Ja - vernünftig wäre das schon, aber da ist jemand "angefixt"!
Und schließlich:HeKe2 hat geschrieben: ↑20.02.2020 20:22Ich konnte es nicht lassen, schon mal anzufangen. ---
Von dem Naturkork bin ich noch nicht so recht überzeugt. Ich habe das Gefühl, dass er ständig entlang der Markstrahlen zu reißen droht. Vielleicht muss ich mich doch noch mit dem Presskorken beschäftigen. So wie der Korken jetzt auf dem Bild zu sehen ist, passt er erst einmal. Fehlt noch die Nummer mit dem Paraffin.
Tja was soll man jetzt noch sagen?HeKe2 hat geschrieben: ↑21.02.2020 0:50So, mein Erstlingswerk in dieser Richtung ist fertig und funktioniert, wie man auf dem folgenden Foto sehen kann (Das Foto ist mit dem Handy gemacht und hat daher nicht die allerbeste Auflösung): ---
Einen ganz herzlichen Dank an Thomas, Harald und Christoph für die Hinweise, wo ich finde, für die Unterstützung mit Hinweisen und Ratschlägen.
Es ist bei dem Naturkork geblieben. Die Sache mit dem Paraffin hat auch gut geklappt. Ich kann nur jedem empfehlen, es selbst einmal zu probieren. Es klingt komplizierter als es am Ende dann ist. Nun gut, nicht jeder kann einfach nach unten gehen und sich ungebrauchte Korken, Korkbohrer, Paraffin, eine Feinsäge usw. nach oben holen. Bei mir ist das beruflich bedingt so. Das Einzige, das ich kaufen musste, war Schleifpapier. Dennoch, der Aufwand lohnt sich. Und wenn man erst einmal weiß, wie man mit dem Füller fertig wird, ist das dann auch schnell erledigt, wenn der Kork nochmal kaputt geht. Der Kolben läuft jetzt stramm in dem Schaft, was auch notwendig ist, weil sich der Kolbenstempel andernfalls mitdreht und sich nicht nach oben oder unten bewegt. Das war auch der Grund, warum ich zunächst das Gefühl hatte, die Spindelstange sei gebrochen. Ein wenig Rizinus noch an den Kolben, und die Mechanik konnte eingebaut werden.
Die Feder erlaubt eine sehr große Variation der Strichbreiten. Von UEF bis BBB wird hier alles geboten. Ohne Druck erlaubt die Feder einen wirklich sehr feinen Strich, ohne dass ich dabei bisher Anschreibschwierigkeiten feststellen konnte. Die Feder ist auch die mit Abstand flexibelste Feder in meinem Fundus. Sie erzeugt eine Strichvariation schon beim normalen Schreiben. Diese Degussa-Federn sind wirklich etwas ganz Überzeuendes. Groß ist die Feder nicht, genausowenig wie der Füller, aber der Flex ist viel größer, als man erwartet. Der Füller war zu seiner Zeit mit Sicherheit nicht das nobelste, das auf dem Füllermarkt verfügbar war. Ich gehe davon aus, dass es sich eher um eine Art Brot-und-Butter-Füller aus den 50er handelt und dass er eher am unteren Ende der Preisskala rangiert haben dürfte. Vielleicht kann mir ja noch irgendjemand dazu Tipps geben. Interessieren würde mich das ungefähre Alter des Füllers (Produktionszeitraum) und der Modellname. Es wäre schön, wenn dazu noch etwas in Erfahrung zu bringen wäre.
Schönes Wochenende
Hermann
Willkommen im Club!
Achtung - Füllfederhalter restaurieren macht Spaß, verschafft auf seine eigene Art Genugtuung und es wird wohl nicht bei diesem Einzelprojekt bleiben.
Alles Gute weiterhin und viel Kreativität,
Andi
Grüße Andi
Re: Sieger Kolbenfüller - Versuch einer Reparatur
Lieber Hermann,
herzlichen Glückwunsch, das hat ja super geklappt. Der erste selbst restaurierte Kolbenfüllhalter ist etwas besonderes, das man wohl nie vergisst. Jene Kolbenfüller ohne Führungsnut in der Kolbenstange brauchen durchgehend ein gewisses Maß an Reibung im Schaft, dicht reicht hier nicht aus, darum mein Kompliment für die gelungene Restaurierung.
Liebe Grüße
Gerd
herzlichen Glückwunsch, das hat ja super geklappt. Der erste selbst restaurierte Kolbenfüllhalter ist etwas besonderes, das man wohl nie vergisst. Jene Kolbenfüller ohne Führungsnut in der Kolbenstange brauchen durchgehend ein gewisses Maß an Reibung im Schaft, dicht reicht hier nicht aus, darum mein Kompliment für die gelungene Restaurierung.
Liebe Grüße
Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!