Reparatur eines französischen Füllfederhalters

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ThomasHoeger
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Reparatur eines französischen Füllfederhalters

Beitrag von ThomasHoeger » 10.02.2021 22:08

Hallo!

Wie hat denn der Füllmechanismus des abgebildeten Füllfederhalters einmal funktioniert?
Dürfte die Reparatur sehr aufwendig sein?

Auf der Feder steht "Marcor Inox", die Tinte wird wohl in einen kleinen Schlauch getankt, der (Schiebe-?) Mechanismus ist etwas eingerostet.

Vielen Dank und Gruß,

Thomas
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Reformator
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Re: Reparatur eines französischen Füllfederhalters

Beitrag von Reformator » 10.02.2021 23:24

Hallo Thomas,

genau: die Tinte kommt in den Schlauch.
Das längliche Metallstück ist die Blattfeder, die den Schlauch zusammendrückt, damit die Luft entweicht und die Tinte aus dem Glas eingesaugt wird.
Aus Deinem Foto wird leider nicht ganz klar, um was für einen Füller es sich handelt. Ist es ein Hebelfüller, d.h., befindet sich im Schaft ein Hebel, mit dem die Blattfeder bedient wird oder ein Druckknopffüller, dann müßte sich im Endstück des Füller ein Knopf befinden, der die Feder verbiegt, so daß die Luft auf diese Weise aus dem Schlauch gedrückt wird.
Worin besteht denn das Problem? Ist der Schlauch verhärtet, dann brauchst Du nur einen neuen Schlauch.
Bis demnächst...
Helge

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Zoidberg
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Re: Reparatur eines französischen Füllfederhalters

Beitrag von Zoidberg » 11.02.2021 0:08

Wenn Du die Druckstange auf dem Bild genau um 180 Grad drehst, hast Du sogar schon die richtige Einbaurichtung.
Ich kämpfe mich hier durch die doppelten Maßstäbinnen :|

ThomasHoeger
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Re: Reparatur eines französischen Füllfederhalters

Beitrag von ThomasHoeger » 11.02.2021 5:38

Vielen Dank euch beiden!

Und wie befülle ich dann den Füllfederhalter, nachdem ich ihn wieder zusammengebaut habe? Schraubt man dazu etwas ab?

Der Schlauch macht in der Tat einen etwas trockenen/porösen Eindruck. Wo lässt sich denn hierfür Ersatz finden?

Danke und Grüße

Thomas

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Zollinger
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Re: Reparatur eines französischen Füllfederhalters

Beitrag von Zollinger » 11.02.2021 6:23

Lässt sich das Teil ganz links im Bild noch weiter auseinanderschrauben? Da müsste eigentlich der Druckknopf enthalten sein.
Z.

ThomasHoeger
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Re: Reparatur eines französischen Füllfederhalters

Beitrag von ThomasHoeger » 11.02.2021 7:48

Für mich sieht es so aus dass man dieses Teil ganz links nicht weiter auseinandernehmen kann. Aufgrund der Schlitze war ich davon ausgegangen dass die Druckstange in einen dieser Schlitze kommt...
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Re: Reparatur eines französischen Füllfederhalters

Beitrag von HeKe2 » 11.02.2021 8:42

So wie das aussieht, ist das Innenleben ja aus Metall. Das in der Mitte mit den Schlitzen scheint der Druckknopf zu sein. Die Schlitze werden wohl die von dir vermutete Funktion haben. Ich nehme aber mal an, dass die schwarze Kappe auf dem Teil aus Kunststoff ist. Diese Kappe müsste sich, so vermutet es Zollinger, abschrauben lassen. Du hast wohl die ganze Mechanik aus dem Füller geschraubt, einschließlich der Blindkappe, die den Druckknopf verdeckt.

Du solltest also versuchen, diese Kappe abzuschrauben. Ggf. musst du dazu das Metallteil am Gewinde mit einer gut gepolsterten Zange festhalten. Gepolstert, weil das Gewinde ja nicht beschädigt werden soll. Als Polsterung benutze ich z.B. einige Lagen Fahrradschlauch.
Beste Grüße
Hermann

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Re: Reparatur eines französischen Füllfederhalters

Beitrag von TomSch » 11.02.2021 8:49

Hallo,

wie meine Vorschreiber schon bemerkten, muss es sich entweder um einen Hebelfüller handeln, dann befindet sich an der Seite des Füllerkorpus ein Metallhebel, oder es ist (wenn dem nicht so ist) ein button filler, also Druckknopffüller. Dann muss hinten am Füllerende irgendwo eine Abdeckkappe abschraubbar sein, unter der sich dieser (in der Regel Metall-)Druckknopf befindet. :P

Tschö, Thomas

PeEs: Hermann war wieder mal schneller. ;)
Sei nicht so; sei anders.

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Zollinger
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Re: Reparatur eines französischen Füllfederhalters

Beitrag von Zollinger » 11.02.2021 9:13

ThomasHoeger hat geschrieben:
11.02.2021 7:48
Für mich sieht es so aus dass man dieses Teil ganz links nicht weiter auseinandernehmen kann. Aufgrund der Schlitze war ich davon ausgegangen dass die Druckstange in einen dieser Schlitze kommt...
Schau doch mal dieses Video von Max Schrage: https://www.youtube.com/watch?v=EVKDZTrVOFQ

Das erklärt die Funktionsweise eines Druckknopffüllers sehr anschaulich. Die vier Einschlitzungen auf Deinen Foto rühren vermutlich daher, dass die Druckknöpfe immer von hinten in den Schaft gepresst werden, das sind also Federn.
HeKe2 hat geschrieben:
11.02.2021 8:42
Du solltest also versuchen, diese Kappe abzuschrauben. Ggf. musst du dazu das Metallteil am Gewinde mit einer gut gepolsterten Zange festhalten. Gepolstert, weil das Gewinde ja nicht beschädigt werden soll. Als Polsterung benutze ich z.B. einige Lagen Fahrradschlauch.
Genau so würde ich es auch versuchen. Vielleicht hilft es, das Teil mit einem Haartrockner vorher zu erwärmen. Möglicherweise ist die Blindkappe etwas geschrumpft im Laufe der Zeit und sitzt nun auf dem Metallgewinde fest.

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Will
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Re: Reparatur eines französischen Füllfederhalters

Beitrag von Will » 11.02.2021 10:35

ThomasHoeger hat geschrieben:
11.02.2021 5:38
Vielen Dank euch beiden!

Und wie befülle ich dann den Füllfederhalter, nachdem ich ihn wieder zusammengebaut habe? Schraubt man dazu etwas ab?

Der Schlauch macht in der Tat einen etwas trockenen/porösen Eindruck. Wo lässt sich denn hierfür Ersatz finden?

Danke und Grüße

Thomas
Hallo Thomas,

zur Blindkappe und zum Druckknopf sowie zur Mechanik ist bereits alles gesagt. Die Druckfeder der Mechanik ist nicht verrostet und kann weiterhin verwendet werden. Du fragst, wo Du einen neuen Tintensack/Schlauch herbekommst. Dies beantworte ich Dir gerne, bei Pendragons in England. Hier der Link zur Website:

https://www.vintagepensacsandparts.com/ ... ntain_pens

Du benötigst neben dem Tintensack noch Schellack zum ankleben an das Anschlussstück des Griffstücks und Talkum für das Äußere des Sacks, dass dieser nicht im Laufe der Zeit mit der Blattfeder der Mechanik oder mit dem Korpus verklebt.

Herzliche Grüße

Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!

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