Schweres Füllertaugliches Papier gesucht

[tanja13]

Hallo,

ich suche ein schweres (eher Karton) oder so 120g Papier, welches Tintentauglich ist.
Sheen ist nicht so wichtig.

Vielen Dank schonmal!

Gruß
Tanja

[Kharma]

Hallo Tanja,

wenn es etwas schwerer sein darf, dann kann ich Bristolpapier empfehlen - ich glaube, das gibt es aber nicht leichter als 170 g oder so. Ich verwende die 250 g Bristolpapiere regelmäßig zum Zeichnen mit Tinte.

Liebe Grüße!

[MarkIV]

Wenn es etwas leichter sein darf, aber trotzdem stabil, ganz klar „C“ by Clairefontaine. Ist in der Region mit Abstand das beste europäische Papier das ich kenne. Anders und stabiler kenne ich nur japanisches Papier, das man so hier nicht so einfach bekommen kann.

Mark

[tanja13]

Ganz liebn Dank Euch beiden.
Ich wollte es für ein paar Lesezeichen
Da sind 250 Blatt etwas überdimensioniert
Das Bristol schaue ich mir mal an.

[Kharma]

Ich hab mal schnell auf einen Streifen Bristolpapier (250 g), der grad herumgelegen ist, mit zwei Füllern was gezeichnet - man sieht auch den Sheen der Tinten (einmal Lamy Beryl und einmal Diamine Spruce).

Bristol_und_Tinte.jpg (193.64 KiB) 2556 mal betrachtet

Bristol_Sheen_1.jpg (165.78 KiB) 2556 mal betrachtet

Bristol_Sheen_2.jpg (149.25 KiB) 2556 mal betrachtet

[MarkIV]

Für Lesezeichen, dann muss es ja nicht A4 sein, oder. Schau dir mal die Rhodia oder Hahnemühle Sketchblöcke an. Ich kenne die aus den „Sprayerkreisen“ und benutze sie gern für Tests zum maximalen Sheen, die sind hart und glatt. Nicht ideal zum Schreiben, da „railroading“ hier ein echtes Thema ist. Das Papier kann aber gut mit viel Flüssigkeit umgehen.
Alternativ verwende ich für meine Tintenaquarelle Aquarellpapier von Hahnemühle, 240g/m2. Das kann offensichtlich mit Flüssigkeit umgehen. Es ist zwar strukturiert aber nicht so schlimm, dass man nicht flüssig drauf schreiben kann.

M

[hobel]

Karteikarten blanko von Exacompta, das Papier dafür ist von Clairefontaine. 205g. Verschiedene Größen bis A4.

Holger

[SteamDevil]

Ich könnte die hier anbieten:
eines zu 130g/m², daß andere zu 250g/m²
Beidseitig beschichtet und Füller tauglich (selbst getestet).

https://www.pearl.de/a-VM5547-2000.shtml
https://www.pearl.de/a-VM6864-2000.shtml

[tanja13]

Ganz lieben Dank für die vielen Antworten!
Auf die Community ist einfach Verlass!

@Kharma, schnell was gezeichnet? Wow!
Am liebsten würde ich ja alle mal probieren, vielleicht frage ich Euch einfach nach Proben.
So sieht man eben doch am besten, welches einem liegt!

@MarkIV, was ist denn Railroading?

Nochmals Dankeschön!

Liebe Grüße
Tanja

[Bauchnabelfussel]

@MarkIV, was ist denn Railroading?

Hier ein Fall von Railroading, die Feder läuft wie auf Schienen. In dem Fall war die Tinte zu trocken um zehn mit Fluss zu liefern.

IMG_20221205_074050-01.jpeg (192.24 KiB) 2406 mal betrachtet

[tanja13]

Ahah, ganz herzlichen Dank!
Schön, wieder etwas dazu gelernt!

[MarkIV]

@MarkIV, was ist denn Railroading?

Railroading ist ein Effekt der entsteht, wenn entweder deine Feder oder dein Papier zu glatt ist. Die Feder rutscht dann über das Papier ohne zu schreiben. Man merkt dann auch sehr deutlich, dass die Feder keine "Traktion" hat.
Ursächlich ist eine überpolierte Feder oder, wie hier, zu glattes Papier.

Mark

[tanja13]

Ganz lieben Dank!
Sehr interessant.

[Crovax]

Railroading ist ein Effekt der entsteht, wenn entweder deine Feder oder dein Papier zu glatt ist. Die Feder rutscht dann über das Papier ohne zu schreiben. Man merkt dann auch sehr deutlich, dass die Feder keine "Traktion" hat.
Ursächlich ist eine überpolierte Feder oder, wie hier, zu glattes Papier.

Ursache kann auch einfach ein zu geringer Tintenfluss sein. Entweder die Tinte ist zu trocken, oder eine Flexfeder wurde in einen Füller eingesetzt, dessen Tintenleiter nicht genug Tinte liefert oder jemand war zu ungeduldig und hat zu schnell geschrieben. Gerade bei extremen Flexfedern können die Anforderungen an den Tintenfluss schon mal einen Füller bzw. den Tintenleiter an seine Grenzen bringen. Dann reisst der Film zwischen den gespreizten Federschenkeln und man schreibt nur noch mit den beiden dünnen Zinken.
WaskiSquirrel auf YT macht bei jedem Füller seinen "World Famous Pier-Gustafson-Test" (er zieht schnelle Kreise ohne abzusetzen) um zu sehen, ob der Tintenfluss mit schnellem Schreiben Schritt halten kann. Da gibt es dann schon mal Aussetzer.

[Chia]

Ich dachte, dass Railroading speziell den Fall meint wenn beim Flexen der Tintenfluss nicht nachkommt und dann deshalb auf dem Papier nicht 1 breite Linie zu sehen ist, sondern 2 dünne mit Lücke dazwischen - wie Eisenbahnschienen/Railroads eben.
Nicht allgemein Schreibaussetzter oder Anschreibschwierigkeiten.