Versuch eines Buchbindethreads

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Pumukeline
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Re: Versuch eines Buchbindethreads

Beitrag von Pumukeline » 15.06.2016 9:43

Studiosus hat geschrieben:Jetzt warte ich bis zum Angriff des nächsten Kapitals aber trotzdem erst das Eintreffen des Buches ab, ansonsten würde es ja schwer, dessen Erwerb vor mir selbst zu rechtfertigen.
Hallo Johannes,

darf ich neugierig sein und fragen, um welches Buch es sich dabei handelt?

Vielen Dank und LG
Manuela
LG Manuela / Pumukeline

Studiosus
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Re: Versuch eines Buchbindethreads

Beitrag von Studiosus » 15.06.2016 14:15

@Barbara: Für meinen Geschmack sehen die Produkte deines Schaffens absolut professionell aus. Natürlich sehe ich dabei nicht, wie oft dir zwischendurch Fehler unterlaufen sind, die du dann geschickt wieder kaschiert hast, denke aber, dass ein gerissenes/gewelltes Vorsatz oder dergleichen wohl selbst ausgewachsenen Buchbindermeistern hin und wieder passiert. Womit bist du denn noch unzufrieden?

Mal schauen, ob die Restholzkiste noch einen Riemenschneider hergibt. Wenn nicht, muss das eh warten, bis dem so ist.

Welchen Vorteil hat denn das Binden mehrerer Buchblöcke übereinander abgesehen von wenigen cm gespartem Heftband?

@Manuela: Aber sicher doch! Es ist das hier. Ob es gut ist, kann ich dir erst sagen, wenn es da ist, allerdings ist es nach meiner Kurzrecherche wohl das einzige Werk, das sich ausschließlich mit diesem doch recht speziellen Thema auseinandersetzt. Abgesehen davon hat es im amerikanischen Amazon gute Bewertungen. Erfahrungsbericht folgt.

Viele Grüße,
Johannes

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Holunderbeere
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Re: Versuch eines Buchbindethreads

Beitrag von Holunderbeere » 16.06.2016 7:02

Johannes, das Buch besitze ich auch! Ich muss aber zugeben, dass ich noch kein Kapitalband daraus gemacht habe, weil mir das einfache und das zweistufige Design einfach mit am besten gefallen.

Unzufrieden bin ich mit vielen Kleinigkeiten, die naturgemäß immer kleiner zu werden scheinen. Die Lederhäubchen geraten manchmal nicht so, wie ich will und manchmal kriege ich ums Verrecken keinen Schnitt hin, der in allen Ebenen gerade ist. Solche Sachen gibt es immer wieder. Gilt natürlich umso mehr, wenn ich was Neues ausprobiere.

Ich zeige euch mal mein aktuelles Lieblingsbuch, von dem ich mich erstmal auch nicht trennen konnte. Hier passt auch für meinen Geschmack schon ziemlich viel:

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Gmund Baumwollpapier mit Rücken und Ecken aus schwarzem Ziegenleder und Bomo Art-Einbandpapier. Das Papier hat nur etwas über 100 g, aber viel Volumen, so dass 120 Blatt schon ein eher dickes Buch ergeben.

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Das 100% Cotton Papier verarbeitet sich sehr schön, man merkt den Unterschied zu anderen Papieren und die Nähe zum "Textil" sehr deutlich, auch beim Befühlen des Schnitts usw.

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Einen schönen Donnerstag euch!
Barbara
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Panou
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Re: Versuch eines Buchbindethreads

Beitrag von Panou » 18.06.2016 17:41

Hey hey :)

Hat hier jemand Erfahrung / Fotobeispiele für Buchbindungen im A4-Format an der kurzen Seite?

Meine These wäre zum Beispiel, dass es einen besonders starken Deckel bräuchte, damit die Seiten nicht wegknicken.

-- stimmt das?

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Re: Versuch eines Buchbindethreads

Beitrag von Holunderbeere » 19.06.2016 9:00

Hallo Panou,

Da kann ich Dir leider überhaupt nicht weiterhelfen, da ich dieses Format noch nie gebunden habe, allein schon wegen des Papierformats, das man braucht, um es auf A4 quer zu falzen. (Alternativ geht natürlich auch eine Klebebindung aus losen Seiten, aber auch das habe ich noch nie gemacht)

Klar, feste Deckel sind schon erforderlich, aber 2,5 mm sollten dafür auch gut ausreichen.

Vielleicht hat ja jemand anders Erfahrungen?


Viele Grüße,
Barbara
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Re: Versuch eines Buchbindethreads

Beitrag von Killerturnschuh » 21.06.2016 22:06

Liebe Barbara,
ich lese hier zwar mit Begeisterung mit und lerne jede Menge über die Komplexität des Buchbindens, habe aber weiter nichts dazu beizutragen als die Freude die es mir macht eines deiner Bücher gerade im Inneren zum Leben zu erwecken. Selten hat es mir soviel Spaß gemacht mein Tagebuch zu gestalten wie mit dem von dir.
Salve

Angi

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Re: Versuch eines Buchbindethreads

Beitrag von Holunderbeere » 22.06.2016 8:40

Liebe Angi,

Das freut mich wirklich sehr! Mir geht es selbstredend auch immer so. Aber das ist ja was anderes. ;)

Soll Dein Buch Dir noch lange und in ungebrochener Schönheit gute Dienste leisten! :lol:

Vor kurzem habe ich die erste Namensprägung gemacht. Ich habe immer noch großen Respekt vor diesem Arbeitsschritt, weil man nur eine Chance hat, es richtig zu machen. Infolgedessen bin ich bei der Umsetzung eher zu zögerlich und die Prägungen werden weniger tief, als sie sein könnten. Die Temperatur habe ich schon ganz gut raus.

Im Moment ist es wieder ein bisschen ruhiger bei mir. Einige Auftragsarbeiten sind fertig geworden, ansonsten habe ich einen ganzen Schwung Buchblöcke aus TR und Gmund Baumwollpapier vorbereitet, die nach Kapitalen und schönen Einbänden rufen - ich jedoch vernachlässige sie, indem ich nach Feierabend The Witcher 3: Blood and Wine daddle. Weh mir!

Johannes, Christian, wo seid ihr, springt mal in die Bresche, bitte! ;)

Viele Grüße!
Barbara
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Re: Versuch eines Buchbindethreads

Beitrag von Heinrich » 22.06.2016 15:39

Uh, Barbara... Mehr als neidisch auf Deine Werke zu blicken habe ich die letzte Zeit kaum geschafft in Sachen Buchbinden...
Gut, dieses eine hier. Die bekannte Technik und die bekannte Aufmachung. Nur in diesem Fall für einen bestimmten Anlass mit dem Thema "Pferde".

Sonnige Grüße,
Christian
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Viele Grüße,
Christian

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Re: Versuch eines Buchbindethreads

Beitrag von Studiosus » 23.06.2016 18:22

Holunderbeere hat geschrieben:Johannes, Christian, wo seid ihr, springt mal in die Bresche, bitte! ;)
Liebe Barbara,

leider muss ich dich enttäuschen. Da ich exklusiv für den Eigenbedarf produziere, müssen die angefertigten Exemplare zunächst beschrieben werden, bevor neue gebunden werden dürfen.
Wenn endlich das Buch da ist, gibt's (je nach Gelingen) vielleicht ein Headband-Bild ;)

Dafür bin ich auf deinen Rat hin fleißig in der Bucht umhergetaucht und habe sogar eine Kleinigkeit rausgefischt :lol:

Bild

Viele Grüße,
Johannes

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Re: Versuch eines Buchbindethreads

Beitrag von Holunderbeere » 24.06.2016 8:29

Moin moin,

Christian, oh, ein Buch für einen Pferdefreund! Schön. Als Mädchen hätte ich mich über sowas scheckig gefreut. Leider bin ich schon ewig nicht mehr geritten.

Johannes, das sieht doch sehr vielversprechend aus, dann kann's ja losgehen. ;) Ich muss sagen, seitdem ich die Kapitale selbst steche, liegen die fertigen Bänder nur noch herum, optisch ist das einfach kein Vergleich, sogar anfangs, wenn sie noch nicht so regelmäßig sind.

Viele Grüße,
Barbara
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Re: Versuch eines Buchbindethreads

Beitrag von Holunderbeere » 24.07.2016 12:33

Mahlzeit!

Nun bin ich auch mal wieder dazu gekommen, Unfertiges zu fotografieren. Folgendes Foto von gestern früh - Fotoqualität ist nicht so dolle, da ich aufgrund der Hitze ziemlich verdunkeln musste ;)

Bild

4 Rohlinge aus Gmund-Baumwollpapier. Sie sehen schon ziemlich nach Büchern aus, sind aber noch sehr weit davon entfernt. Die Deckel passen von der Höhe her schon, ragen aber in der Breite noch deutlich über den Buchblock hinaus und müssen zugeschnitten werden. Die vorläufige Verbindung aus Packpapier zwischen Deckeln und Rücken ist fertig. Als nächstes werden die Rückenpappen zugeschnitten und auf das Packpapier aufgeleimt. So haben sie gleich die korrekte Rundung und sitzen an der richtigen Stelle.

Was man nicht sieht: auch auf der Innenseite sind die Deckel bereits über ein Stück Schirtinggewebe und die Heftbänder fest mit dem Buchblock verbunden. Um zu verhindern, dass überschüssige Feuchtigkeit in den Buchblock gelangt, liegen die dünnen Plastikfolien zwischen Vorsatzpapier und Deckeln.

Eine gewisse Herausforderung an mein Vorstellungsvermögen: im Prinzip muss man mit der Herstellung des Vorsatzpapiers, lange bevor der Buchblock überhaupt gemacht wird, entscheiden, wie das fertige Buch einmal aussehen soll. Mittlerweile führe ich eine kleine Tabelle, um das alles nicht im Hinterkopf behalten zu müssen.

Dieselben vier Kandidaten einen halben Werkstatttag später:

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(Angi, eins davon ist Deines! :lol:)

In der Zwischenzeit habe ich die Deckel aufgeleimt und wo geplant mit falschen Bünden versehen. Die Lederstücke werden zugeschnitten und an den Kanten, vor allem an Kopf- und Fußende des Rückens, gründlich ausgeschärft.

Das ist, glaube ich, eine meiner Lieblingsarbeiten: ein Stück Leder zu einem Buchrücken zu formen. An dieser Stelle sieht man schon viel von dem Charakter, den das Buch später einmal haben wird. Jedes Buch hat inetwa die gleiche Seitenzahl, aber dadurch, dass jeder Buchblock händisch einzeln gerundet und bearbeitet wird, ist die Wölbung bei jedem Rücken ein bisschen anders. Das sollte in einer Profiwerkstatt vermutlich anders aussehen, mich stört es aber nicht.

An dieser Stelle kann dem Buchblock allerlei zustoßen, auch färbt das angefeuchtete Leder manchmal ab, also werden die Buchblöcke in Frischhaltefolie eingeschlagen.

Ich werde mal versuchen, die weiteren Schritte für diese vier Bücher auch zu dokumentieren.

Hier kann ich noch zeigen, was letztes Wochenende fertig geworden ist - zum Glück habe ich die Bücher vor dem Münsteraner Stammtisch noch fotografiert, denn da haben sie mich schon wieder verlassen. :)

A5, Tomoe River (240 Blatt), blaues Ziegenleder und Ebru-Marmorpapier:

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Ebenfalls aus Tomoe-River-Papier, mit grünem Leder und Ebru:

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Die erstmal eigenartige Kombination aus Grün- und Rosatönen im Einbandpapier gefällt mir hier besonders gut. Dieses wohnt jetzt übrigens bei Else Marie. *wink*

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Besonders an den Tomoe-Büchern ist, dass sie sehr schön flach liegen.

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Und das Gleiche nochmal mit japanischem Yuzen-Papier.

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Viele Grüße, frohes Schreiben & Binden von
Barbara
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Re: Versuch eines Buchbindethreads

Beitrag von Holunderbeere » 30.07.2016 8:57

Guten Morgen!

Heute kann ich zeigen, wie die vier Werkstücke aus dem letzten Beitrag zu fertigen Büchern wurden - soweit es mir eben technisch möglich war, mich bei der Arbeit zu fotografieren. :lol:

Rücken und Ecken sind ja schon fertig. Im Prinzip könnte man jetzt mit dem Bezugspapier weitermachen, nur gäbe das aufgrund der Dicke des Leders eine Stufe, man würde genau sehen, wo das Leder aufhört und an den Kanten würde das Bezugspapier womöglich Falten werfen. Um das zu vermeiden, wird auch die bisher unbezogene Graupappe mit einem etwas dickeren Papier gefüttert. Die Ecken werden dabei ausgespart, denn dort ist ja auch Leder.

Dasselbe muss nun auch auf der Innenseite passieren, denn auch das Vorsatzpapier soll ja später schon plan liegen. Um es mir leichter zu machen, bringe ich die uneinheitlichen Umschläge vorher auf ein einheitliches Maß. Ein Zirkel tut gute Dienste.

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Bereit zum Hinterfüttern. Man sieht deutlich die Kante, die sich unter dem Vorsatzpapier abzeichnen würde.

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Zwei passende Papierstücke werden zugeschnitten und auf die Innenseite des Deckels aufgeleimt.

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Für mich ist das eine ziemlich nervige Arbeit, vielleicht, weil man macht und tut und der wirklichen Fertigstellung des Buches dennoch kein Stück näher zu kommen scheint. Bei Leinenbänden kann dieser Schritt zum Glück entfallen.

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Nun sind die Deckel aber fertig präpariert und das Bezugspapier kann drauf!

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Das muss natürlich erstmal zugeschnitten werden sowie die passenden Aussparungen für die Ecken bekommen. Trotzdem, ab diesem Punkt geht es rasend schnell.

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Schön einleimen und dann drauf damit. Anzeichnungen auf der Rückseite sorgen dafür, dass das Papier auch an der richtigen Stelle sitzt und Vorder- und Rückseite symmetrisch sind.

Auch das Vorsatzpapier kann nun fest mit dem Buchdeckel verbunden werden und dann...

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... kommt die ganze Bagage wieder unter ein beschwertes Brett, das sind sie ja schon gewöhnt; nicht ohne den Buchblock wieder mit Kunststoffblättern vor der Feuchtigkeit zu schützen, denn davon gibt es jetzt reichlich und bis die Bücher durchgetrocknet sind, dauert es noch einige Tage. Manchmal schiebe ich zusätzlich zum Kunststoff ein Blatt Löschpapier zwischen die Deckel, damit geht es etwas schneller.

Viele Grüße zum Wochenende von eurer
Barbara
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Re: Versuch eines Buchbindethreads

Beitrag von IchFülleAlsoBinIch » 31.07.2016 2:43

Schön fände ich es, wenn sich mal jemand finden würde, der die traditionelle Technik des Prägens der Buchblockschnitte wiederbelebt.
Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover (Arno Schmidt).

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Re: Versuch eines Buchbindethreads

Beitrag von Holunderbeere » 31.07.2016 8:41

Moin moin,

Das klingt interessant, hast Du dazu mehr Infos? Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir darunter nichts vorstellen kann, weil ich sowas wohl noch nie gesehen habe - da wüsste ich gerne mehr!

Bilder einer Auftragsarbeit für eine liebe Mitforistin:

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Es sollte diesmal ein Buch werden, das sich auch gut zum Zeichnen eignet. Den Buchblock bildet daher das edle Baumwollpapier mit fühlbarer Rippentextur. Das Coverpapier scheint mir auch Baumwolle zu sein, auch wenn ich mir da nicht ganz sicher bin. Die intensive, leicht wolkige Farbe begeistert mich immer wieder.
Rücken und Ecken sind aus dem bewährten Ziegenleder.

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Idealerweise bildet der Übergang vom Rücken zum Buchblock eine glatte Rundung ohne Kanten oder Unterbrechungen. So gefällt mir das schon ganz gut. Ein handgestochenes Kapitalband gibt's hier natürlich auch.

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Re: Versuch eines Buchbindethreads

Beitrag von IchFülleAlsoBinIch » 31.07.2016 11:33

Das ist mir vor allem bei Drucken des 17. Jahrhunderts aufgefallen, die dann aufwendig eingebunden wurden. Leider gibts davon kaum aussagekräftige Detailfotos im Netz. Goldschnitte und Bemalungen sind ja bis ins 20. Jahrhundert üblich, es lassen sich aber zusätzlich oder stattdessen Ornamente einprägen. Der Buchblock wurde beschnitten, anschließend wurden mit Prägestempeln die Ornamente in den Schnitt des gepressten Buchblocks eingeprägt, zum Teil so schön, dass man fast schon goldschmiedeartige Präzision unterstellen kann. Sieht wirklich sehr schön aus. Solche Bücher haben wir im Bestand, ich werde die Kollegen mal bitten, Fotos zu machen.
Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover (Arno Schmidt).

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