FH-"Edelmarken" und übles Papier

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Saarländerin
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FH-"Edelmarken" und übles Papier

Beitrag von Saarländerin »

Ein wenig unschlüssig, in welchen Bereich von Penexchange dieser Beitrag nun tatsächlich gehört, schreibe ich meine Beobachtung (und Frage) mal unter "Sonstiges". (Kann gerne verschoben werden).
Wie bereits berichtet, nutze ich sehr gerne nicht so leicht erhältliches rautiertes Papier, weil ich Fachaufsätze schreibe, in denen neben viel Text auch zahlreiche Berechnungen vorkommen. Dafür ist diese Lineatur einfach ideal und ich mag andere Lineaturen für diesen Zweck nicht.
Nun habe ich äußerst günstig einen großen Posten dieses Papiers erhalten in allerdings – wie sich nun herausstellt – miserabler Qualität. Was mich sehr erstaunt: in meiner recht großen Füllfederhaltersammlung sind einzig und allein ein alter Lamy Safari und meine beiden Aurora FH (Billig-Modelle) in der Lage, auf Dauer ordentlich und flüssig Tinte auf das Papier zu bringen. Sowohl bei Pelikan (Souverän-Serie), als auch bei MB (147 Traveller) und Parker (verschiedene Modelle) lässt nach einer halben Seite der Tintenfluss sehr deutlich nach und ich muss immer fester aufdrücken – bis ich entnervt den FH aus der Hand lege. Solche Aufsätze sind oft 30 bis 40 beidseitig beschriebene Seiten "dick" und es schaut nicht gut aus, wenn sie mit unterschiedlichen FH (d.h. unterschiedlichen Federstärken bzw. Tintenfarben) geschrieben sind. Die Watermänner (auch Phileas und Expert) steigen noch früher aus. Meine Vermutung: Fasern des üblen Papiers müllen kaum sichtbar die Feder zu? Erkennen kann ich dies allerdings auch mit Lupe nicht.
Kann mir jemand hier diese Erfahrungen bestätigen? Wenn ja – sind dann die hochwertigen Modelle einfach nicht als "Dauerschreiber" konzipiert? Sind meine Ansprüche schlichtweg zu hoch, der Gedanke, dass der Preis auch zum grossen Teil auch im Einklang mit der Leistungsfähigkeit stehen sollte? Bleibt Vielschreibern tatsächlich nur der robuste Schulfüller ? Wieso werden ein Safari und ein billiger Aurora spielend mit faserigem schlechtem Papier fertig? Liegt dies an der Konstruktion von Feder und Tintenleiter?
Oder sind die "Ferraris" einfach nicht für den "Stadtverkehr" gedacht, sondern eher für Liebesbriefe, Gedichte (schreib ich aber nicht) und Unterschriften?
Grübelnde Grüsse von der Saarländerin
isegrimmgo
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Registriert: 03.02.2007 13:16

Beitrag von isegrimmgo »

Hallo,
auch ich finde es manchmal sehr frustrierend, dass manche edle Stücke (neuerer Produktion) weniger alltagstauglich sind als so mancher 15 Euro - Schulfüller. Mit älteren Füllfedern höherer Preisklassen habe ich diese Erfahrungen bis dato noch nicht gemacht! Scheinbar wird für die Schatulle und nicht fürs Schreiben produziert?
Ich kann dir zwar keine direkte Antwort auf deine Fragen bieten - dir aber vielleicht im Hinblick auf deinen speziellen Papierbedarf einen Tipp geben.

Wenn du einen halbwegs guten Drucker hast, kannst du dir auf das Papier deiner Wahl selber Linien drucken.
Was die Linierung angeht, habe ich auch oft besonderen Bedarf. Mit dem Angebot das die folgenden Internetseiten bieten bin ich hervorragend bedient.


http://incompetech.com/graphpaper/
http://www.printablepaper.net/

wenn dich die Quelle am unteren Seitenrand stört, dann kannst du beim Drucken einfach etwas höher skalieren und dieser Hinweis liegt ausserhalb des bedruckbaren Bereichs.
Hoffe, dir ein bisschen geholfen haben zu können.
lieben Gruß
Wolfgang
yoda
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Beitrag von yoda »

Hallo Saarländerin
Ich habe schon ähnliche Erfahrungen gemacht. Wobei es im Vorhinein sehr schwer ist, zu erkennen bei welchem Papier so etwas passiert und wo nicht. Erst wenn es zu spät ist und das Papier mit mindestens 50 Blatt zu Hause liegt merkt man das.

Ergänzend muss ich auch noch sagen, dass die Papierpreis auch keinen Hinweis bietet. Ich habe gerade mit "Paper Royal" von Rössler so einen Effekt. Bei mir funktioniert es, wenn ich eine eher steife Feder bei solchem Papieren verwende, die ausserdem einen starken Tintenfluß und eher breiten Strich haben. Damit geht es dann, macht aber keinen richtigen Spaß. Auf anderem Papier machen die Füller übrigens keine Zicken und man kann sie durchaus auch für lange Passagen verwenden. Ok, das sind bei mir 3 - 4 Seiten und nicht das zehnfache davon. Ich neige inzwischen auc dazu nur noch wenige Papiersorten zu beschaffen und diese dann immer zu verwenden, was ich bedaure. Warum das so ist, wie Du beschreibst und ich bestätigen muss, kann ich auch nicht sagen. An ein "Zumüllen" glaube ich nicht, da die Füller dann auf anderem Papier sofort wieder "brav" arbeiten.

Gruß
Hugo
Ex Libris
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Re: FH-"Edelmarken" und übles Papier

Beitrag von Ex Libris »

Hallo Saarländerin Roswitha,

zwar ist dieses Thema schon ein wenig älter, aber ich habe mich gefragt, ob Du immer noch auf der Suche nach rautiertem Papier bist oder ob Du es zufrieden bist, Dir die Lineatur auf das Papier Deiner Wahl zu drucken.

Ich selbst habe Ende letzten Jahres rautiertes Papier gesucht, nachdem ich - wieder einmal, wenngleich immer wieder vergessen - gelesen hatte, dass Thomas Mann das Manuskript der "Buddenbrooks" mit violetter (?) Tinte auf rautiertes Papier geschrieben habe. Ich bin bei einem Onlineversender fündig geworden: http://www.captain-office.de
Dort werden unter der Rubrik "Academy" Kursusblöcke von Clairefontaine angeboten (100 Blatt, DIN A4), die rautiert sind. Auch rautiertes Kanzleipapier wird dort angeboten.

Ich vermute, dass es für das Clairefontainepapier mehr als nur die drei genannten Füllfederhalter geben dürfte, die sich mit der Papierqualität anfreunden können, auch wenn es Dir vielleicht wie mir geht und nicht alle Füller tatsächlich glücklich mit dem Papier von Clairefontaine sind.

Viele Grüße,
Florian
Saarländerin
Beiträge: 604
Registriert: 17.09.2003 20:50
Wohnort: Saarland

Re: FH-"Edelmarken" und übles Papier

Beitrag von Saarländerin »

Dankeschön für den Link, Florian - werde ich gleich mal studieren.
Bisher habe ich, was Papier angeht, wegen der relativ hohen Versandkosten mich bei Versendern noch nicht näher umgeschaut.
Beim Kaufhof habe ich vor etwa 2 Wochen Ringbucheinlagen entdeckt (alle Lineaturen werden angeboten), die keinen Wunsch mehr offen lassen: Elite, grün-weiße Packung, 100 Blatt DIN A4, 2,95€. Dieses Papier ist so glatt, wie ich es noch nie bei Ringbucheinlagen erlebt habe - darauf schreibt selbst der übellaunigste Füller problemlos. Wenn der Kaufhof diese Papiersorte weiterhin im Programm behält, bin ich alle Sorgen los :D
Begeisterte Grüße von der Saarländerin Roswitha
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