Steinpapier und Notizbücher

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pokpok
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Steinpapier und Notizbücher

Beitrag von pokpok » 10.08.2020 22:20

Hallo ihr Papierexpertinnen und -experten!


Steinpapier? Wasndaaas? Muss ich probieren. Geschaut, wos das günstig gibt und dieses https://www.boesner.at/papiere/papiere- ... ock#191043 bestellt. Hat leider ein paar Wochen gedauert. Aber jetzt kommt Tinte dran!

Die Eigenschaften von Steinpapier könnt ihr hier https://www.stone-paper.com/steinpapier ... reundlich/ und da https://de.wikipedia.org/wiki/Steinpapier nachlesen.

Ist doch faszinierend, dass es zwar wasserfest ist, aber im Sonnenlicht wieder zu Steinstaub zerfällt. Du schreibst am Gartentisch einen Roman. Das Papier bleibt draussen liegen. Die Vögel zwitschern, die Sonne scheint – und nach einer Weile liegen nur mehr die geschriebenen Worte und ein Bisschen Staub auf dem Tisch.

Das Papier ist fast reinweiß und hat eine ganz fein raue Oberfläche. Beide Seiten des Blattes sind gleich. Die Rauigkeit bremst die F-Feder beim Schreiben mit Füller, die B-Feder gleitet besser aber auch nicht optimal. Mit Kuli und Rolli geht’s sehr gut. Optimal sind Graphitstifte, die hinterlassen eine schön dunkle Spur. Auf dem Foto ist der Strich auf dem Steinpapier sichtbar dünkler als im Notizheft. Auch Buntstifte färben intensiv.


Notizbuch? Brauch ich nicht, was soll ich denn da reinschreiben?“
Argument: Auf unserer nächsten Reise wollen wir Notizen machen zusätzlich zu den Fotos. Ihr ahnt es schon: Wir brauchen Notizbücher. Tagelange Suche hier im Forum, beim Pagro, beim Libro, in 1-Euro-Läden (schönes Clairefontaine gefunden) und im Netz. Schließlich sind es diese geworden: https://www.boesner.at/papiere/papiere- ... uch#231302

Sie haben hellgrau linierte (gibts auch mit Punkterln oder ganz ohne was) nummerierte Seiten aus glattem helleierschalenfarbigen Papier. Ein farblich zum Deckel passendes elastisches Gewebeband als Verschluss und eine kleine Lasche aus dem gleichen Material als Bleistifthalter. Drei Lesezeichenbänder in leicht unterschiedlichen zur Hülle passenden Farben.

Ja die Hülle! Ein zarte Oberfläche, ein haptischer Genuss, ich möchts gar nicht mehr auslassen. Wer einen Babypopo kennt, der kann es sich ungefähr vorstellen, aber die Hülle riecht gottseidank leicht nach Leder. Im hinteren Deckel ist ein Fach aus Karton und die ersten Seiten sind mit „Inhaltsverzeichnis“ beschriftet.



Ich hoffe die Fotos zeigen die Unterschiede der Papiere und wie die diversen Werkzeuge drauf schreiben.
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Ein paar Fotos kommen noch im nächsten Beitrag
Zuletzt geändert von pokpok am 10.08.2020 22:26, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße von
Matthias

pokpok
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Re: Steinpapier und Notizbücher

Beitrag von pokpok » 10.08.2020 22:24

Hier die Fotos von den Notizbüchern:
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Liebe Grüße von
Matthias

SpurAufPapier
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Re: Steinpapier und Notizbücher

Beitrag von SpurAufPapier » 10.08.2020 22:42

Steinpapier wurde hier schonmal diskutiert:
viewtopic.php?f=15&t=14012&hilit=steinpapier

Die Boesner-Notizbücher sind sehr schön!
Grüße
Vikka

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Tenryu
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Re: Steinpapier und Notizbücher

Beitrag von Tenryu » 11.08.2020 3:12

Wenn ich das recht verstehe, liegt der Hauptvorteil des Steinpapiers in seiner Wasserfestigkeit. Leider bestehen die Einbände und Vorsatzpapiere dieser Notizbücher aber aus normaler Pappe, so daß wenn man sie ins Wasser legt, sie dennoch aus dem Leim gehen und sich verformen. Da wünsche ich mir schon eine Konstruktion, die wirklich absolut wasserfest ist. (Z.B. einen Spiralblock mit Plastedeckeln o.ä.)

So schnell zerfällt das Papier nicht. Ich denke, es hängt davon ab, was für ein Polymer als Bindemittel verwendet wurde. U.U. kann das durchaus Jahrzehnte überdauern, so wie Plastefolien im Meer.

Wenn man wasserfeste Tinte verwendet, kann man auch mit dem Füller darauf schreiben. Allerdings hätte ich Sorge, daß sich das Schreibkorn bei intensivem Gebrauch zu sehr abschleift.
Von daher eher etwas für Bleistift, Ölkreide, Kugelschreiber, oder wasserfeste Filzstifte.

Blue Fox
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Re: Steinpapier und Notizbücher

Beitrag von Blue Fox » 11.08.2020 10:45

Steinpapier kannte ich noch gar nicht. Wie immer eine gelungene Vorstellung, lieber Matthias!
Liebe Grüße
Susanne
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Re: Steinpapier und Notizbücher

Beitrag von pokpok » 11.08.2020 13:11

Danke Susanne!

So gings mir auch. Wollte es aus reiner Neugier haben. Die Reissfestigkeit und die Kaffeefestigkeit musste ich natürlich auch testen.

Reissfestigkeit: Es zieht sich vor dem Einriss wie eine Plastikfolie. Sieht man unten in der Mitte. Also wascheindlich ist es eine Kunststoff/Plastikfolie. Kauf ich daher nicht mehr. Und so viel reissfester als gewöndliches Papier ist das Steinpapier nicht, dass ich es genau deswegen haben müsste.

Kaffeefestigkeit: Der weltallweit erste Kaffeefestigkeitstest hat erwiesen, dass das Gebräu keine Gefahr fürs Steinpapier darstellt. Die Tinten werden zwar etwas verwischt, aber sonst passiert nix. Ganz im Gegensatz zu meinem Laptop, der ist an Kaffee zu Grunde gegangen. Dabei war der Kaffee - ich hab ihn vor dem Draufschütten probiert - gar nicht schlecht.

Buntstifte: Funktioniert bestens. Aber auf umweltfreundlichem Papier gut genug, rechtfertigt in meinen Augen keine zusätzliche Kunststofffffolie.

Hab ich grad Kaffee gesagt? Vorher schnell noch für euch das Foto reinstellen.
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P8114037.jpg (492.82 KiB) 4093 mal betrachtet
Liebe Grüße von
Matthias

SpurAufPapier
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Re: Steinpapier und Notizbücher

Beitrag von SpurAufPapier » 11.08.2020 13:26

Es war ja dafür gedacht, Ressourcen (=Bäume) zu sparen/zu schonen. Ist wohl wie mit Biodiesel, wo Nahrungsmittel verheizt werden.
Sinnvoll ist es, wenn man im strömenden Regen schreiben muss, da ist der Bedarf/Verbrauch eh nicht so hoch, also warum nicht? Mein Steinpapier-Heft (ebenfalls aus Neugier gekauft) hat auch einen Einband aus Steinpapier, mit weichem Bleistift/Kuli also absolut wasserfest. Tinten zerfließen und verändern leicht die Farbe darauf.

Ich würde es auch nicht wieder kaufen. Ich schreibe seit Jahren nicht mehr im strömenden Regen.
Grüße
Vikka

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Re: Steinpapier und Notizbücher

Beitrag von Pelle13 » 12.08.2020 1:27

Auch ich hatte mir aus Neugierde vor einem Jahr ein kleines, dünnes Blöckchen gekauft, bin aber alles andere als begeistert. Das Ganze hat für mich mit Papier so gar nichts zu tun, denn es ist (wenn ich es richtig erinnere) eine Plastikfolie mit beidseitiger Gesteinsmehlbeschichtung. :shock:
Tinten verändern auf diesem "Papier" ihre Farben (werden deutlich pastelliger) und Federn werden schon beim normalen Schreiben poliert. ;) Zudem ist Steinpapier echt schwer und lässt sich weder leicht lochen noch dauerhaft zusammenfalten. :?
Da Tauchen nicht zu meinen Hobbys zählt, werde ich mir garantiert kein Steinpapier mehr kaufen, zumal man es nach Gebrauch wohl nur über die Restmülltonne entsorgen kann. :(

Liebe Grüße,
Dagmar
Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur. (Albert Einstein)

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Re: Steinpapier und Notizbücher

Beitrag von Tenryu » 12.08.2020 13:41

Es ist keine beschichtete Folie sondern eine homogene Mischung aus Steinmehl und Plaste.
Wenn man es anzündet, bleibt nur ein feines weißes Pulver übrig.
Wenn ich einen Komposthaufen besäß, würde ich mal ein Blatt hinein legen und schauen, ob es sich zersetzt.

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Re: Steinpapier und Notizbücher

Beitrag von SpurAufPapier » 12.08.2020 14:08

Hier gibt es was:
https://www.stone-paper.com/faq

In der Sonne, nicht im Kompost. Scheint mir so, als würde es in der Erde mit der Verrottung länger dauern.
Grüße
Vikka

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Re: Steinpapier und Notizbücher

Beitrag von Kormoranfeder » 14.08.2020 12:56

Nach Wikipedia ist es ja wohl mit HDPE versetzt. Das löst sich in der Sonne nicht auf sondern zerfällt zu Microplastik. Das wollen wir doch loswerden.
Carsten

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Re: Steinpapier und Notizbücher

Beitrag von TomSch » 14.08.2020 19:21

Tach zusammen.
Mikroplastik ist das eine Problem, das andere hat Tenryu auch schon erwähnt: wenn du nicht aufpasst, versaust du dir mit dem "Papier" einige gute Federn. :twisted: :oops: :ugeek:

Lass es lieber bleiben und organisier dir stattdessen zu normalem Notizpapier einen "Space-Pen" egal welcher Marke mit einer Gasdruck-Mine. Das hält auch ewig und du schreibst sogar "Ast-rein" unter Wasser! :mrgreen:

Tschö, Thomas
Sei nicht so; sei anders.

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Re: Steinpapier und Notizbücher

Beitrag von Frischling » 14.08.2020 19:39

Hallo,

Steinpapier habe ich einen kleinen Block, der wurde mal als zweites Mittel, wenn die Feder nicht so schreibt, wie sie sollte, hier empfohlen, statt einer Poliernagelfeile.

Die boesner-Bücher habe ich mir heute geholt, aus Neugierde, habe eigentlich mehr als genug Notizbücher in allen Größen :roll:
Eins in A6 und eins in A5, beide gepunktet. Obwohl das Papier die gleiche Grammatur hat, blutet die Tinte im A6 etwas durch (3Qyster Marine Green in Kombination mit fließfreudiger B-Feder), im A5 dagegen nicht. Bei beiden kann man die Rückseite mM trotzdem verwenden. Ein Ausfransen ist mir bei beiden nicht aufgefallen.

LG
Christa
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Re: Steinpapier und Notizbücher

Beitrag von pokpok » 14.08.2020 19:57

Frischling hat geschrieben:
14.08.2020 19:39
Hallo,

Steinpapier habe ich einen kleinen Block, der wurde mal als zweites Mittel, wenn die Feder nicht so schreibt, wie sie sollte, hier empfohlen, statt einer Poliernagelfeile.

Die boesner-Bücher habe ich mir heute geholt, aus Neugierde, habe eigentlich mehr als genug Notizbücher in allen Größen :roll:
Eins in A6 und eins in A5, beide gepunktet. Obwohl das Papier die gleiche Grammatur hat, blutet die Tinte im A6 etwas durch (3Qyster Marine Green in Kombination mit fließfreudiger B-Feder), im A5 dagegen nicht. Bei beiden kann man die Rückseite mM trotzdem verwenden. Ein Ausfransen ist mir bei beiden nicht aufgefallen.

LG
Christa
Das Steinpapier ist mir zu abrasiv für die Füllfedern. Weil ich es schon habe, werd ich testen wie es sich fürs Aquarellieren eignet. Dass es sich durch die Nässe nicht verzieht, ist schon ein Vorteil sein.

Ja, die B-Feder blutet ganz leicht durch beim Bösner-A6-Notizheft. Aber weniger als durch ein normales 80g-Kopierpapier.
Liebe Grüße von
Matthias

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Re: Steinpapier und Notizbücher

Beitrag von bella » 25.08.2020 12:05

Da die Farbe nicht einsinkt halte ich es für Aquarell auch ungeeignet ... Bleistift oder Alkoholmarker könnte ich mir noch vorstellen

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