Leuchtturm Notizbücher

[Anna]

Also ich fand das schon in der Grundschule in Schulheften schlimm und habe immer Ärger bekommen, wenn ich nur jede zweite Seite (also die Vorderseiten eines Blattes) beschrieben hab.

Inzwischen komm ich damit klar, aber angenehm ist es nicht. Gibt eben Einsatzgebiete, da ist dünnes Papier wichtiger, wenn es andere erstrebenswerte Eigenschaften hat (klassisches Beispiel Tomoe River). Aber es macht alles unruhiger und ich habe beim Schreiben (und auch beim Lesen dann) einfach gerne eine wirklich leere Seite vor mir.

Tatsächlich finde ich das Durchscheinen (wenn es im Rahmen bleibt) weniger unangenehm als saugfähiges Papier, das jeder Tinte das Leben aussaugt. Etwa beim Lamy Notizbuch. Etwas weniger Ghosting als im Leuchtturm, dafür vergeht mir jeder Spaß an eigentlich interessanten Tinten. Einzig trockene Tinten + trockene Füller sind da meiner Meinung nach gut aufgehoben. Oder Leute, die möglichst wenig Shading wollen / brauchen.

Fazit, etwas Ghosting geht schon klar, Feathering und saufendes Papier eher nicht 🫣

[SpurAufPapier]

Ja, das normale Leuchtturm-Papier (80g) sieht „belebt“ aus.
…
Ich fände es aber interessant zu wissen, warum genau dieses Durchdrücken, Durchscheinen von Einigen als störend wahrgenommen wird.

Genau wie Anna finde ich das Schriftbild unruhig und schlechter lesbar. Bei einem Wegwerfnotizbuch könnte ich damit leben. Notizen, mit denen ich später noch arbeiten will, besonders länger/öfters (z. B. Mitschriften zum Lernen), könnte ich so nicht benutzen.

Für Notizbücher mit solchem Papier suche ich die passende Feder-Tinte-Kombi, oder nehme einen Bleistift oder Kugelschreiber, oder beschreibe nur eine Seite. Wenn alles verloren ist, kann man sie immer noch zerschneiden und als Einkaufszettel verwenden.

Bei sowas wie Morgenseiten würde ich Füller und Tinte nach Laune nehmen und nur eine Seite beschreiben. Eine Weile habe ich auf diese Weise nicht mehr benötigte Buchkalender aus der Firma verarbeitet.
Oder ich würde diese Notizbücher als Skizzenbücher verwenden, ich nutze sowieso nur karierte oder blanke, da passt das gut. Und ich zeichne meistens mit Kugelschreiber, selten mit Füller, und wenn, mit einem feinen und trockenen (Kombi Kaweco Liliput F und Kaweco Midnight Blue, oder ähnlich).

[Der Zeitreisende]

Genau wie Anna finde ich das Schriftbild unruhig und schlechter lesbar.

Genau. Es ist als ob bei wolliger Schrift das Gehirn mehr zu verarbeiten hat.

Für Notizbücher mit solchem Papier suche ich die passende Feder-Tinte-Kombi, oder nehme einen Bleistift oder Kugelschreiber,

Das kann man natürlich tun, wenn man es geschenkt bekommt, aber dafür kauft man es nicht. Ich selber bin auf Rhodia umgestiegen und kaufe keine Leuchttürme mehr.

Aber wenn man noch welche hat, dann empfiehlt sich eine feine Feder und eine eher 'trockene' Tinte, die oben auf dem Papier liegen bleibt und nicht allzu sehr hineindringt (z.B. Waterman Braun), oder eine der Eisengallus-Tinten von Rohrer & Klingner (Salix, oder Scabiosa).

Robert

[SpurAufPapier]

Ich selber bin auf Rhodia umgestiegen und kaufe keine Leuchttürme mehr.

Ein Freund von mir liebt Leuchtturm-Bücher und benutzt sie seit ein paar Jahren. Er schreibt mit einem Montblanc 146 und MB Midnight blue, da scheint nichts durch. Sehr trockene Kombi, ich gabe es mal ausprobieren dürfen. Ich fand es schrecklich, er ist damit glücklich, besonders als Linkshänder (und es sind auch geschäftliche Alltagsnotizen, da muss man das Buch schnell zuklappen können).

[Der Zeitreisende]

Ein Freund von mir liebt Leuchtturm-Bücher und benutzt sie seit ein paar Jahren.

Dann freue ich mich, dass er Glück gehabt hat. Es hat in der Vergangenheit Berichte über schwankende Papierqualität gegeben, und vielleicht hatte ich einfach Pech. Schade, denn sonst finde ich die Leuchtturmbücher hübsch. Jahrelang habe ich meine Tagebücher in Leuchttürme geschrieben (aber jetzt Rhodia – und ich sehne mich danach, am Ende des Tages meine Tagesnotizen zu schreiben, so genussvoll ist das Papier).

[SpurAufPapier]

Berichte über schwankende Papierqualität gegeben

Das ist natürlich sehr schade und spricht nicht für eine renommierte Firma.

[Ex Libris]

Hallo Vikka,

leider hat man das überall.

Ich kann zwar nur für mich sprechen, aber ich hatte bislang ausschließlich Glück gehabt mit Leuchtturm und Moleskine, aber bei beiden Firmen wird seit Jahren darüber diskutiert, dass sie schwankende Papierqualitäten haben. Mal hat man offenbar Glück und dann wieder nicht.

Das ist dasselbe Problem, dass man mit vielen Blöcken hat: Nie weiß man, ob bei einem Neu-/Nachkauf das gleiche Papier drin ist wie in den Blöcken, die man hatte und die gut funktioniert haben.

Viele Grüße,
Florian

[Kiesel]

Vielen Dank für Eure Erläuterungen!
Das klingt alles sehr nachvollziehbar.
Wenn ich in Richtung Geschenke etwas gestalte, Karten, Anhänger, Fotoseiten oder Ähnliches, möchte ich auch nicht, dass da etwas durchdrückt und verwende entsprechend dickeres Papier.

Bei täglichen Notizen oder Morgenseiten stört es mich tatsächlich aber nicht, solange das Geschriebene lesbar bleibt.

Noch kurz zu meiner Eingangsfrage nach der speziellen Leuchtturm-Farbe: Ich hatte das Buch kurzerhand bestellt, da mich die Farbe sehr angesprochen hat und prima in meine bisherige Kollektion gepasst hätte. Galeria hatte mir auch noch geantwortet und die Artikelnummern aufgedröselt. Im Ergebnis sei es kein Aquamarin, sondern „grün“. Gestern kam das Storno meiner Bestellung, sie können nicht liefern. Schade, offensichtlich gibt es den abgebildeten Farbton nicht.

Aber es gibt ja genug andere schöne Farben und es kommen immer weitere raus.

Viele Grüße