Gohrsmühle, Erfahrungen

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TomSch
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Gohrsmühle, Erfahrungen

Beitrag von TomSch » 11.02.2014 23:38

Hallo zusammen.
Auch aufgrund der hier zur Kenntnis genommenen guten Erfahrungen mit Gohrsmühle-Papier habe ich mir vor einiger Zeit das leicht beige im 100er-Pack gegönnt.
Begeistert war ich zunächst von der edlen Farbe, der Haptik, der linierten Prägung und natürlich von dem wundervollen Wasserzeichen. 8)
Diesem Eindruck folgte allerdings viel zu schnell die Ernüchterung:
Im Moment schreibe ich besonders gern mit meinen Wahl Eversharp Skyline (de Atramentis Edgar A. Poe, M-Stub) und dem Sheaffer Intrigue (Sheaffer blueblack, M-Feder). Beide Füller kommen eigentlich mit allen möglichen Papiersorten von Kopierpapier über Billig-Hammerschag-Bütten vom Aldi bis hin zu Bomo problemlos klar. Beim Gohrsmühle gibt es - ich kann's nicht anders beschreiben - Stellen, an denen das Papier ultraglatt erscheint. :shock:
An diesen Stellen wird das Schreiben mit den beiden zum absoluten Horror. Plötzlich scheint den Federn jeglicher Grip zu fehlen. Man hat das Gefühl auf Glatteis zu schreiben; Buchstaben fehlen, Auf-/Abstriche müssen doppelt und dreifach mit je erhöhterem Druck ausgeführt werden, das Schriftbild wird zum Graus, aufgrund des Drucks steigt die Verkrampfung. :evil:
Hat jemand schon ähnliche schlechte Erfahrungen machen müssen?

Mit reichlicher Enttäuschung über dieses doch angeblich so qualitativ hochwertige Papier,
Thomas
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Strombomboli
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Re: Gohrsmühle, Erfahrungen

Beitrag von Strombomboli » 12.02.2014 1:57

Welches Gohrsmühle-Papier ist das denn genau? Meins zum Beispiel heißt "Zanders Gohrsmühle", hat keine Prägung, sondern ein Wasserzeichen, ist weiß, baumwollhaltig und 100 g/qm schwer, und ausnahmslos alle Füller schreiben darauf wie junge Götter. Darum schreibe ich die meisten Briefe auf diesem Papier.

Gerade habe ich mal auf die Website geschaut. Offenbar heißen die Briefpapiere alle "Zanders Gohrsmühle", und die Unterscheidungen fangen erst danach an. Ich blicke bei den Papieren sowieso nicht durch; immerhin glaube ich, daß sie alle von MetsäBoard hergestellt werden, deren Website aber Chromolux heißt. Dort gibt's Gohrsmühle, Japanpost, Zeta Mattpost, Römerturm, Conqueror, also alles. Zanders wurde, glaube ich von Gohrsmühle gekauft, vielleicht auch andersherum, am Ende jedenfalls wurden sie von MetsäBoard gekauft.

Jetzt habe ich noch einmal auf die erste Website, die ich verlinkt habe, geschaut. Dort finde ich mein Papier gar nicht, denn das 100 g/qm schwere gibt's dort nur ohne Wasserzeichen. Also, ich versteh's nicht. Aber ich glaube, daß du nicht Gohrsmühle generell verteufeln darfst, sondern nur dieses spezielle Papier, das du gekauft hast.
Iris

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meinauda
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Re: Gohrsmühle, Erfahrungen

Beitrag von meinauda » 12.02.2014 2:23

Ich habe die Gohrsmühleblöcke mit Wasserzeichen und bin damit selbst mit meinem dicken Lamy 2000 BB -Feder bestens zufrieden.

mariannchen
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Re: Gohrsmühle, Erfahrungen

Beitrag von mariannchen » 12.02.2014 3:04

also, meine Papiere müssen eine Menge aushalten. Durch die O3B Federn fließt ewig viel Tinte. Ich benutze unter anderem das Gohrsmühle Papier mit 80 g Gewicht. Es hält jeden meiner Füller und jede Tinte aus. Es ist ein wundervolles Papier, das mich noch nie enttäuscht hat. Genausowenig wie die billigere Japanpost oder Zeta Mattpost.

Gut Nacht zusammen

Marianne

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Holunderbeere
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Re: Gohrsmühle, Erfahrungen

Beitrag von Holunderbeere » 12.02.2014 9:30

Guten Morgen,

Bin leider auch kein Experte bei Gohrsmühle-Papieren, aber was mir bei Deiner Erzählung spontan einfällt: (Haut)fett.

Manche Papiere/Federn/Tinten und Kombinationen daraus sind tatsächlich sehr anfällig für Anschreibprobleme an Stellen, wo etwas Fett von der Haut (sei es jetzt Hautfett oder zB Hand- oder Gesichtscreme) von der Hand auf das Papier gelangt ist. Ein Zeichen dafür kann sein, wenn die Probleme oben auf der Seite noch kaum vorhanden sind, aber dann zunehmen. Sollte das der Fall sein, hilft es, beim Schreiben ein Blatt Papier unter die Hand zu legen.

Sorry, falls das nicht hilfreich gewesen sein sollte.

Viele Grüße,
Barbara
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Der Füllerblog der Holunderbeere: http://thesebeautifulpens.blogspot.com

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Re: Gohrsmühle, Erfahrungen

Beitrag von mariannchen » 12.02.2014 10:35

Barbara, ich denke, das ist genau der Punkt. Ich vergesse das meistens, und dann merke ich, dass das untere Viertel des Papiers die Tinte ganz anders aufgenommen hat.

Liebe Grüße

Marianne

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TomSch
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Re: Gohrsmühle, Erfahrungen

Beitrag von TomSch » 12.02.2014 18:08

Hallo zusammen.

Ich habe das betreffende Papier bei wehwehweh.tatmotive.deeh bestellt und auf der Rechnung steht: "Gohrsmühle mit Wasserzeichen (100 Stück), DIN A4, feines, leicht cremefarbenes Feinstpapier mit abgepasstem Wasserzeichen von Zanders", keine Grammaturangabe, ich meine jedoch 100 in Erinnerung zu haben.

So, habe noch ein Blättchen geopfert.
Als erstes leiste ich Gohrsmühle Abbitte (siehe Scan).
Es liegt eindeutig an den Federn, wie ich feststellen musste. :oops:
Werde ich also an der Feder des Eversharp noch ein wenig Hand bzw. Micromesh anlegen müssen! --- :roll:

Liebe Grüße, Thomas
Dateianhänge
gohrsmuehle.jpg
Test Gohrsmühle mit unterschiedlichen Füllern und Tinten.
gohrsmuehle.jpg (398.24 KiB) 8519 mal betrachtet
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Re: Gohrsmühle, Erfahrungen

Beitrag von aljen » 13.02.2014 7:56

Holunderbeere hat geschrieben:Manche Papiere/Federn/Tinten und Kombinationen daraus sind tatsächlich sehr anfällig für Anschreibprobleme an Stellen, wo etwas Fett von der Haut (sei es jetzt Hautfett oder zB Hand- oder Gesichtscreme) von der Hand auf das Papier gelangt ist.
Da ist durchaus was dran.

Seit ich mit dem Füller schreibe, also sozusagen seit immer, sehe ich deshalb zu, nach Möglichkeit die schreibende Hand nicht direkt auf das Papier aufzulegen. Ein Blatt Löschpapier schafft da genauso wirksam wie diskret Abhilfe.

Grüße
Alexander
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Re: Gohrsmühle, Erfahrungen

Beitrag von Kichererbse » 13.02.2014 15:06

Ich verwende auch das Gohrsmühlepapier und kann bestätigen, dass es Füller gibt, die darauf zicken; denn für die meisten Briefe meiner Brieffreunde verwende ich dieses Papier.

Eure Kichererbse

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Re: Gohrsmühle, Erfahrungen

Beitrag von ichmeisterdustift » 14.02.2014 18:47

Bis ich das deutlich günstigere Elegance von Schneidersöhne entdeckt habe, war das Gohrsmühle 90g auch mein Favorit, weil es eben mit jeder meiner Federn zurecht kam. Gerade mit den schärferen Italic gibt es auf vielen schönen Papieren doch enorme Probleme, aber auf dem Gohrsmühle eben nicht. Also: Daumen hoch.

Gruß,
Volker

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Re: Gohrsmühle, Erfahrungen

Beitrag von stefan-w- » 15.02.2014 23:38

Holunderbeere hat geschrieben:Guten Morgen,

Bin leider auch kein Experte bei Gohrsmühle-Papieren, aber was mir bei Deiner Erzählung spontan einfällt: (Haut)fett.

Manche Papiere/Federn/Tinten und Kombinationen daraus sind tatsächlich sehr anfällig für Anschreibprobleme an Stellen, wo etwas Fett von der Haut (sei es jetzt Hautfett oder zB Hand- oder Gesichtscreme) von der Hand auf das Papier gelangt ist. Ein Zeichen dafür kann sein, wenn die Probleme oben auf der Seite noch kaum vorhanden sind, aber dann zunehmen. Sollte das der Fall sein, hilft es, beim Schreiben ein Blatt Papier unter die Hand zu legen.

Sorry, falls das nicht hilfreich gewesen sein sollte.

Viele Grüße,
Barbara
liebe barbara,

vielen dank für diesen beitrag. :D :!:

jetzt hab ich wieder etwas gelernt. eigentlich ganz logisch. aber die sache mit dem hautfett und der auf dem papier liegenden hand habe ich völlig unberücksichtig gelassen.

das problem, am anfang der seite keine anschreibeprobleme zu haben, unten aber schon, hatte ich schon öfter.

dank dir weiss ich jetzt auch, warum :D .
liebe grüße,

stefan.

sollten die hier abwesenden versalien zu unwohlsein führen, empfehle ich, diesen beitrag zu überlesen.

rorro
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Re: Gohrsmühle, Erfahrungen

Beitrag von rorro » 03.02.2015 22:02

Viele Grüße, Ralf

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Re: Gohrsmühle, Erfahrungen

Beitrag von Strombomboli » 03.02.2015 22:10

Vielen Dank für den Link! Es ist erfreulich, daß die nicht verzagen und wir uns wohl auch in Zukunft an diesen herrlichen Papieren werden erfreuen dürfen. Und dieses Verwaltungsgebäude! Ein Traum. (Könnte sich Montblanc mal eine Scheibe abschneiden.)
Iris

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Re: Gohrsmühle, Erfahrungen

Beitrag von Peter Stegemann » 04.02.2015 16:32

Hm, da habe ich wohl einen anderen Artikel gelesen. Was hier steht, passt meiner Meinung nach eigentlich ganz gut: http://www.rundschau-online.de/rhein-be ... 02632.html
Die grössten Kritiker der Elche, sind oft selber welche!

GinTonic
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Re: Gohrsmühle, Erfahrungen

Beitrag von GinTonic » 08.01.2017 1:28

Ich hatte auch bei dem cremefarbenen Gohrsmühle 90 g/m2 anfangs massive Probleme mit Aussetzern mit meinem Parker Sonnett. Hautfett mag eine Rolle gespielt haben. Ich habe aber auch die Feder im Verdacht. Die Feder hat eine leichte waverly Form und vermutlich etwas Babybottom-Ansatz gehabt. Ich habe aber nicht mit Micromesh nachgeholfen, sondern ihn auf anderen Papieren eingeschrieben, meist mit ordentlich nassen Tinten. Nun tut er auch auf dem glatten Gohrsmühle 90 g/m2.

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