Historische Tintengläser

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Frischling
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Re: Historische Tintengläser

Beitrag von Frischling » 08.04.2018 20:09

Danke für die Info.
Wenn es um "hübsch" geht, dann liegt meiner Meinung nach das alt-alte vorne. Es ist nicht viel Unterschied, aber der macht es aus. Da ich weder ein altes noch ein neueres habe, kann ich nicht beurteilen, ob eines praktischer ist als das andere.

LG
Christa
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werner
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Re: Historische Tintengläser

Beitrag von werner » 08.04.2018 21:34

Hallo zusammen,

laut dem Buch "Pelikan Schreibgeräte" von Dittmer / Lehmann gab es das Liegeglas Nr. 71 von 1934 bis 1955.
Ab Sept. 1939 mit verbesserter Form. Ich selbst besitze vier Liegegläser.
- Nr. 70 S (1925 - 1940, ab 1934 mit neuer Form und Etikett auf der Oberseite)
- Nr. 71
- Nr. 71 "Pelikan W.-Germany
- Nr. 71S mit Resttintensammler
Hier ein Bild zu den Gläsern, das auch im Pen-Wiki zu sehen ist.

Tintenglas1.jpg
Tintenglas1.jpg (102.26 KiB) 5985 mal betrachtet

im Bild von oben nach unten:
- 70 S
- 71 Pelikan W.-Germany
- 71

Viele Grüße
Werner
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Will
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Re: Historische Tintengläser

Beitrag von Will » 08.04.2018 22:23

Hallo Werner,

ganz herzlichen Dank für Deine Info aus dem Dittmer/Lehmann und das Bild der drei hübschen Gläser. Dieses Werk habe ich leider nicht. Dann könnte mein Liegeglas deutlich älter sein, als ich angenommen habe, wenn es wohl nur bis 1955 produziert wurde.

Viele Grüße

Gerd
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Re: Historische Tintengläser

Beitrag von werner » 09.04.2018 15:10

Hallo Gerd,

hier noch zwei Bilder von meinem Liegeglas Nr. 71 S mit einem besonders
ausgeprägtem Resttintensammler.
Leider liegen mir keine näheren Angaben zum Produktionszeitraum vor.

Viele Grüße
Werner
Dateianhänge
Glas71S_1.jpg
Glas71S_1.jpg (50.15 KiB) 5927 mal betrachtet
Glas71S.jpg
Glas71S.jpg (126.83 KiB) 5927 mal betrachtet
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Querkopf
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Re: Historische Tintengläser

Beitrag von Querkopf » 09.04.2018 21:23

Will hat geschrieben:
08.04.2018 18:39
... In den 90ern soll Pelikan das Liegeglas schon einmal wieder aufgelegt haben. ...
Das kommt hin. In den späten 80er (?)/ frühen 90er Jahren waren Pelikan-Liegegläser für mich ganz selbstverständlich, ich habe mehrere davon - mit Brillantschwarz - geleert.
Bis auf eines, das, halbvoll, ganz hinten in einer Schublade in Vergessenheit geriet. Als ich vor gut zwei Jahren begann, Füller aus alten Zeiten wieder auszukramen, fand ich auch das Glas wieder. Nach mindestens 25 Jahren Vernachlässigung leider mit vergammeltem Inhalt, eingedickt, zäher Schmodder drin, übler Geruch. So fies und so unzuträglich für jegliche Sanitärkeramik, dass ich kapituliert und die Tinte samt Glas entsorgt habe... (Zu meiner Entschuldigung sei gesagt, dass ich Penexchange und andere Foren zum Thema da noch nicht kannte.)

Besagtes Glas hatte ein ähnliches Etikett wie das mittlere auf Werners Bild vom 8. April.

Sollte doch mit dem Deubel zugehen, wenn sich aus dieser jüngeren Zeit nicht noch das eine oder andere Liegeglas fände.

Das Entnehmen von Resttinte funktionierte mit den Dingern übrigens ziemlich gut. Dicken Schreibblock oder dünnes Taschenbuch unters breite Ende des Glases schieben, et voilà.
Schöne Grüße
Doris

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Re: Historische Tintengläser

Beitrag von Nitschewo » 16.11.2019 16:56

In diesem Flohmarkt-Jahr haben mich die Tintengläschen geradezu verfolgt. Ein willkommener Anlass, um diesen schönen Thread wieder einmal aus der Versenkung hervor zu holen:

Pelikan-Tintenflaschen. Man beachte das blaue Etikett: Brillant Blau? Laut "The Pelikan's Perch" führte Pelikan in den Fünfzigerjahre tatsächlich einen zweiten Blauton neben dem Königsblau.
Bild

Natürlich musste das getestet werden. Könnte ich besser fotografieren, würde man erkennen, dass Pelikan auch mal ein schönes Blau konnte. Sich dann aber konsequent dafür entschieden hat, es aus dem Programm zu nehmen.
Bild

Drei Liegegläser: Geha, Montblanc, Pelikan
Bild

Die mysteriöse weiße Tinte, umringt von Schwarz. Niemand weiß, wozu sie gut war.
Bild

Dies & das: Tusche, Wäschetinte, Stempelfarbe
Bild

Edit: Angesichts des Pelikan-Stempelfarbe-Fläschchens beschleicht mich eine dunkle Ahnung, woher George Lucas die Inspiration für Darth Vader nahm.

Ein sonniges Wochenende wünscht
Bianka
Viele Grüße

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Re: Historische Tintengläser

Beitrag von Zollinger » 16.11.2019 17:04

...Man beachte das blaue Etikett: Brillant Blau? Laut "The Pelikan's Perch" führte Pelikan in den Fünfzigerjahre tatsächlich einen zweiten Blauton neben dem Königsblau.
Das kann ich bestätigen. Pelikan Brillant-Blau war die einzige Tinte die meine Mutter verwendete (in ihren MB 254). Darauf hat sie immer grossen Wert gelegt. Sie hat mir demzufolge auch eine paar Gläser dieser schönen Tinte hinterlassen.
Ich kann mich aber erinnern, dass man bei uns diese Tinte in den 80‘ern noch finden konnte, in etwas weniger stark frequentierten Schreibwarengeschäften.
Z.

BildPelikan Tinte Gläser 78 und 61 2 von -C.M.Z-

PS: das ist eine tolle Sammlung - danke für's zeigen Bianka.

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Re: Historische Tintengläser

Beitrag von Grimbart » 17.11.2019 20:30

Vor ein paar Tagen war ich im Stadt- und Technikmuseum Ludwigsfelde, wo es nicht nur um die Flugzeugmotoren, LKW und Roller geht, die in Ludwigsfelde hergestellt wurden und werden, sondern auch ein Raum mit historischem Schulmobilar und artverwandten Gerätschaften eingerichtet ist. In einer Vitrine fand ich nicht nur ein paar historische Schreib- und Zeichengeräte,
Museum Ludwigsfelde 01.jpg
Museum Ludwigsfelde 01.jpg (84.89 KiB) 5156 mal betrachtet
sondern auch ein Montblanc-Tintenglas.
Museum Ludwigsfelde 02.jpg
Museum Ludwigsfelde 02.jpg (69.12 KiB) 5156 mal betrachtet
Sicherlich weiß jemand, in welchem Zeitraum Montblanc Tinte in solchen Gläsern verkauft hat. Wenn es sich um eine historisch korrekte Darstellung handelt, muß es ja ein Glas aus der Zeit vor 1946 sein.
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Re: Historische Tintengläser

Beitrag von Wrighter » 17.11.2019 22:48

Dann will ich auch mal mein Scherflein beitragen.

Die Urkundentinte hab ich einst in der Bucht erworben und obwohl sie bereits teilentleert war, schreibt sie bis heute wunderbar dunkelblau an und wird dann auf dem Papier nach einiger Zeit tiefschwarz. Eine richtig gute Eisengallustinte, noch aus einer anderen Zeit.
Mit Preis.JPG
Mit Preis.JPG (178.77 KiB) 5084 mal betrachtet
Pelikan Urkundentinte.JPG
Pelikan Urkundentinte.JPG (144.11 KiB) 5084 mal betrachtet
Schriftprobe.jpg
Schriftprobe.jpg (353.21 KiB) 5084 mal betrachtet
Herzliche Grüße
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Re: Historische Tintengläser

Beitrag von Nitschewo » 22.11.2019 17:52

Grimbart hat geschrieben:
17.11.2019 20:30
In einer Vitrine fand ich nicht nur ein paar historische Schreib- und Zeichengeräte, ... sondern auch ein Montblanc-Tintenglas.

Sicherlich weiß jemand, in welchem Zeitraum Montblanc Tinte in solchen Gläsern verkauft hat. Wenn es sich um eine historisch korrekte Darstellung handelt, muß es ja ein Glas aus der Zeit vor 1946 sein.
Die zeitliche Einordnung von Tintengläsern scheint wesentlich schwieriger als die von Füllern, man findet recht wenig Informationen im Netz. Mir ist auch nur bekannt, dass das Montblanc-Liegeglas nach dem Wagenfeld-Glas von Pelikan kam.

Beim Anblick des Vitrinenfotos kam mir übrigens gleich der Gedanke: Das sieht ja aus wie bei mir zuhause. Umkehrschluss: Bei mir zuhause sieht's aus wie im Museum ...? :roll: Sollte ich mal einen Deko-Kurs besuchen?

Bild

Und auch ein braunes Keramik-Tintenfässchen steht bei mir herum. Im Netz werden diese Fässchen häufig als "viktorianisch" oder "Biedermeier" angeboten. Und ich frage mich immer, ob es überhaupt Tintenfässchen sind.

Bild
Wrighter hat geschrieben:
17.11.2019 22:48
Die Urkundentinte hab ich einst in der Bucht erworben und obwohl sie bereits teilentleert war, schreibt sie bis heute wunderbar dunkelblau an und wird dann auf dem Papier nach einiger Zeit tiefschwarz. Eine richtig gute Eisengallustinte, noch aus einer anderen Zeit.
Mittlerweile habe ich - obwohl ich die Flasche eigentlich nur "zum Hinstellen" gekauft hatte - das Pelikan Brillant-Blau auch sehr ins Herz geschlossen; in einem 60erjahre-Lamy 2000 mit OBB-Feder entfaltet sie ein sagenhaftes Shading. Sodass ich das ...
Zollinger hat geschrieben:
16.11.2019 17:04
Pelikan Brillant-Blau war die einzige Tinte die meine Mutter verwendete (in ihren MB 254). Darauf hat sie immer grossen Wert gelegt. Sie hat mir demzufolge auch eine paar Gläser dieser schönen Tinte hinterlassen.
... sehr gut nachvollziehen kann. Was für eine schöne Erinnerung.

Viele Grüße,
Bianka
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Re: Historische Tintengläser

Beitrag von Grimbart » 22.11.2019 21:47

Liebe Bianka,

neben den Tintengläsern und der Dekoration Deiner Wohnung (soweit Du sie hier gezeigt hast) bewundere ich diese Modellautos mit dem Pelikan - Reklameaufdruck! Ich bin schon seit längerem, wenn auch nur sporadisch, auf der Jagd nach solchen Autos, wurde bisher aber nicht fündig, obwohl es hier in Berlin ja nun wirklich eine Menge einschlägiger Geschäfte gibt. Wo hast Du deine her?

Ach ja, einen Hang zu Morgenstern hast Du offensichtlich auch! Kennst Du das Morgenstern-Museum in Werder/Havel?
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Re: Historische Tintengläser

Beitrag von Grimbart » 23.11.2019 0:48

Lieber Wrighter,

ganz herzlichen Dank für diese Links - ehrlich! Komisch, daß ich da nicht selbst drauf gekommen bin.

Aaaber - in der Bucht fischen kann ja jeder. Der Reiz beim Sammeln und Suchen besteht für mich darin, die Gegend (in diesem Fall die einschlägigen Geschäfte) abzugrasen und dann nach langem Suchen vielleicht doch und ganz unerwartet genau das zu finden, nach dem ich gesucht habe - oder etwas zu sehen, das dort lange auf mich gewartet hat.
So halte ich natürlich immer die Augen offen, wenn ich in einem Laden bin, der Schreibwaren führt. Und einmal entdeckte ich in einem Buchladen mit kleiner Schreibwarenabteilung in der Vitrine unterm Ladentisch doch tatsächlich einen M250 von 1996/97, der dort 20 Jahre lang auf mich gewartet zu haben schien. Sowas freut mich mehr als ein Schnapp aus dem Zwischennetz.

So, und jetzt schaue ich mir all' diese schönen Modellautos an!
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Re: Historische Tintengläser

Beitrag von Wrighter » 23.11.2019 7:47

Guten Morgen lieber Grimbart,

natürlich ist das Fischen in Buchten und Flüssen lange nicht so spannend, wie das Stöbern auf einem tollen Flohmarkt. Wenns nicht zu sehr OT wäre, könnte ich da auch von schönen Schnäppchen erzählen und das Gefühl einen wirklichen Schatz, womöglich auch noch weit unter Wert erstöbert zu haben ist sicher unbeschreiblich. Doch leider sind die wirklich guten Flohmärkte selten geworden und dank gewisser Internetbörsen sind die besonderen Schnäppchen auf den meisten Flohmärkten selten geworden. Um so mehr freut man sich natürlich, wenns dann doch mal klappt. Auch die alten, inhabergeführten Schreibwarengeschäfte sterben leider nach und nach aus und man ist oft schon froh, eine gut sortierte Schreibwarenabteilung einer großen Drogerie oder Buchladenkette vor Ort zu haben. Letztere verkaufen bei uns in der Gegend inzwischen sogar "Waldmann Hardware", währemd die einstmals ganz hervorragende Abteilung im Kaufhof langsam austrocknet und bald nur noch aus Mitnahmeartikeln und Blisterware besteht. Ich habe zwar das Vorrecht, die Fa. Schimpf hier bei mir vor der Haustüre zu haben, aber in Zeiten von EDV und Warenwirtschaftssystemen, kann ich mir nihct vorstellen, dass bei denen noch irgendwelche, vergessenen Schätze in den historischen Räumlichkeiten schlummern. So traditionsreich und gut sortiert die Fa. Schimpf auch sin mag, wäre sie betriebswirtschaftlich nicht auf dem aktuelen Stand, würde es sie vermutlich, wie viele andere wundervolle Geschäfte, längst nicht mehr geben. Heute zählen kaufmännische Kennziffern, Umschlagshäufigkeit und Kapitalbindung und da passen einfach keine "vergessenen Ladenhüter" mehr ins Bild. So und nun hör ich auf, bevor ich doch noch wegen OT abgemahnt werde und wünsche Dir ein bezauberndes Wochenende.

P. S.: :D Wegen der Schnäppchen aus lokalen Geschäften und Flohmärkten, könnte man ja vielleicht mal einen eigenen Faden anfangen. :)
Herzliche Grüße
Ralf
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PeliJoerg
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Re: Historische Tintengläser

Beitrag von PeliJoerg » 23.11.2019 8:07

Hallo!

So einen Faden hat Bianka schon vor zweieinhalb Jahren angefangen - und er wird seitdem kräftig weitergesponnen:
Wer mag auch gern Trödelmärkte?

MfG
Jörg

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