Verträglichkeit von Füllhaltern und Leinöl / Leinölfirnis

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thobie
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Verträglichkeit von Füllhaltern und Leinöl / Leinölfirnis

Beitrag von thobie »

Hallo,

ich habe als Hobby das Basteln mit Holz. Ich überlege im Moment, mir eine Aufbewahrungsmöglichkeit für Füllhalter zu bauen. Und in dem Zusammenhang stellt sich mir die Frage, wie ich das Holz schützen kann.

Für andere Projekte habe ich schon häufiger Leinölfirnis oder gereinigtes Leinöl genutzt. Leinöl ist ein Öl, das trocknet. Damit unterscheidet es sich beispielsweise von Olivenöl. Leinölfirnis ist behandeltetes Leinöl, das Stoffe zum schnelleren Trocknen enthält. Man kann auch reines Leinöl benutzen, aber nicht aus dem Supermarkt. Das enthält nämlich noch Schwebestoffe, die für den Menschen gut, für die Konservierung von Holz eher ungeeignet sind. Um es klar zu sagen: Wenn Leinöl bzw. Leinölfirnis getrocknet ist, dann gibt das Holz kein Fett mehr ab. Das zieht ein.

Meine Frage ist, ob ich einem so behandelten Holz Füllhalter anvertrauen kann, oder ob ich mit Veränderungen an den Haltern rechnen muss. Und wenn ja, dann die Frage, was man sonst als Holzschutz nutzen kann. Lacke dampfen ja doch einige Zeit Lösungsmittel aus. Manchmal überlege ich, ob Schelllack eine Lösung sein kann. Was meint ihr?

Viele Grüße
Thomas
SimDreams
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Re: Verträglichkeit von Füllhaltern und Leinöl / Leinölfirnis

Beitrag von SimDreams »

Hallo Thomas,

ich lasse mal den gesunden Menschenverstand sprechen und weniger die chemischen Kenntnisse: widersteht ein Füllhalter nicht Hautfett und einer gewissen Menge Schweiß, wäre er fundamental fehlkonstruiert. Bei einer Leinölbehandlung ohne Zusatzstoffe sehe ich also keine Probleme. Und wenn das dem Holz auch gut tut, spricht nichts dagegen. Zögerlicher wäre ich mit Lackexperimenten (wobei auch Schellack unverfänglich erscheint, wird doch mit Schellack restauriert, wenn es um Tintensäcke geht).

Grüße, Uwe
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snookerfreund
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Re: Verträglichkeit von Füllhaltern und Leinöl / Leinölfirnis

Beitrag von snookerfreund »

Hi Thomas,

kann mich Uwe da uneingeschränkt anschließen. Bin auch kein Chemiker, aber gelernter Schreinermeister - und gegen eine Behandlung mit Leinöl ohne Zusatzstoffe spricht nichts.
Habe diesbezüglich sehr gute Erfahrungen mit Hartöl gemacht (zB von Leinos). Tipp: lieber zweimal dünn auftragen und nach einem Tag (bei derzeitigen Witterungsverhältnissen reicht auch 1/2 Tag) leicht mit Körnung 180 - 240 zwischenschleifen - dann wird es ein Hand- und Füllerschmeichler.

[OT falls Uwe mitliest und ohne Drängelei: Ist meine PN angekommen]

viele Grüße,
Hubert
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mirosc
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Re: Verträglichkeit von Füllhaltern und Leinöl / Leinölfirnis

Beitrag von mirosc »

Ich nehme für solche Arbeiten gerne Lackleinöl, was nicht nur gereinigt, sondern auch ein wenig gebleicht wurde - es ist zwar teurer, aber der gelbliche Ton des normalen Leinöls überträgt sich auch nicht ganz so stark. Da das Leinöl ja nicht trocknet, sondern polymerisiert (ist ja bei Urushi auch so) halte ich das auch für unbedenklich für Füller, weil die ja nicht mehr mit Leinöl in Kontakt kommen.
Außerdem lasse ich meine Finger von Leinölfirnissen, weil ich den beigefügten Sikkative nicht so ganz vertraue. Da lasse ich das Holz eben lieber eine Woche länger liegen, das ist im Hobbybereich ja auch kein Problem.
Gruß, Michael
thobie
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Re: Verträglichkeit von Füllhaltern und Leinöl / Leinölfirnis

Beitrag von thobie »

Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Für Gegenstände, die mit Lebensmittel in Berührung kommen, habe ich bislang Lackleinöl (das meinte ich mit gereinigtem Leinöl) verwendet. Da sind mir die Sikkative auch nicht geheuer. Für Werkstatthelfer habe ich allerdings auch schon Firnis verwendet. Ist halt etwas schneller.

Viele Grüße
Thomas
thobie
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Re: Verträglichkeit von Füllhaltern und Leinöl / Leinölfirnis

Beitrag von thobie »

snookerfreund hat geschrieben: Habe diesbezüglich sehr gute Erfahrungen mit Hartöl gemacht (zB von Leinos). Tipp: lieber zweimal dünn auftragen und nach einem Tag (bei derzeitigen Witterungsverhältnissen reicht auch 1/2 Tag) leicht mit Körnung 180 - 240 zwischenschleifen - dann wird es ein Hand- und Füllerschmeichler.
Hallo Hubert,

vielen Dank für den Tipp.

Gruß
Thomas
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