LAMY Sammelvitrine

[Isaac]

Hallo ihr Lieben,

ich möchte Euch an einem kleinen Projekt teilhaben lassen, was mir die letzten drei Wochen sehr viel Spaß gemacht hat. Wie schon im Titel steht, geht es um eine kleine Sammelvitrine von LAMY. „Sammelvitrine von LAMY?“, werdet Ihr Euch jetzt vielleicht fragen und ja, ihr habt richtig gelesen. Während einige Hersteller zu den Schreibgeräten auch passende Vitrinen anbieten oder man auf dem freien Markt schöne Kästchen findet, klafft bei LAMY eine Lücke, die ich gerne füllen wollte.

Für meine Sammlung von Safaris bin ich vor knapp einem Jahr an vier der typischen Präsenttabletts gekommen. Da diese gestapelt aber unangenehm zu benutzen sind, wollte ich ein kleines Regal bauen, um sie als Schubkästchen umfunktionieren zu können. Vorsatz für das Projekt war, nur Dinge zu benutzen, die als Reste in der Werkstatt rumlagen. Also einen kurzen Überblick verschafft und zwei Eichenholzreste von der Garderobe und Kupferrohr ausgewählt. Dann wurden die Kästchen ausgemessen und an den Brettern ein Plan erarbeitet. Für die Ebenen mussten kleine Taschen ausgestochen werden. Also Stechbeitel raus und dann hämmern, was das Zeug hält.

Die Späne fliegen.

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Nachdem beide Seiten geschafft waren, wurden die Seiten ausgesägt. Dann folgte die erste Passprobe, die die Endform ein bisschen erahnen lässt. An dieser Stelle musste ich ein bisschen von meinem Vorhaben abweichen, da keine passenden Forstnerbohrer für die Rohre in der Werkstatt waren und ich sie erst noch besorgen musste.

Erste Passprobe.

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Anschließend ging es ans Schmirgeln, damit die Kästen auch angenehm gleiten und nicht klemmen oder verkanten. Nachdem die Holzarbeit getan war, ging es dem Kupferrohr an den Kragen. Zack, wurden vier Stücke auf die passende Länge gesägt und mit der Feile nachbearbeitet. Die zweite Passprobe verlief auch erfolgreich.

Alles in Reih und Glied.

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Zweite Passprobe.

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Da mir das angelaufene Kupfer nicht so gefiel, wurden die Stücke kurzerhand auf die Bohrmaschine gespannt, die als Ersatz für die fehlende Drehbank herhalten musste. So ließ sich alles angenehm mit Sandpapier schleifen und anschließend mit Zahnpasta den letzten Glanz verschaffen. Damit das Kupfer etwas geschützt ist, kam dann noch eine Schicht Klarlack in Form von Haarspray darüber.

Vorher —> Nachher

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Für die Holzversiegelung habe ich einen seidenmatten Klarlack ausgewählt, der auch schon bei meinen „Dudek-Modern-Goods“-Nachbauten zum Einsatz kam. Damit habe ich bisher gute Erfahrungen im Zusammenspiel mit meinen Schreibgeräten gemacht. Zum Schluss wurde alles ineinander gesteckt. Der Lackauftrag führte auch zu einem schön festen Sitz in den Bohrungen, sodass keine andere (störende) Befestigung notwendig war.

Das Endergebnis ist also ein kleines aber feines Füllerregal für meine Sammlung. Da in jedem Tablett zwölf Schreibgeräte ihren Platz finden und es insgesamt fünf Lagen gibt, ist mit 60 Ablagen mehr als genug Raum für die nächsten Jahre. Vielleicht entscheidet sich LAMY in der Zukunft doch noch zu einer eigenen Variante, ich bin mit meiner erstmal ziemlich zufrieden. Auch meinen Vorsatz konnte ich erfüllen und ein paar Reste aufwerten. Gleichzeitig war es jeden Tag eine willkommene Ablenkung vom Studieren und ein Grund, die eigenen vier Wände zu verlassen.

Das Endprodukt.

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[Isaac]

Ausgezogene Schubladen.

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Ein paar Nachbemerkungen:

• Die Farbkombination von Eiche und Kupfer ist nicht ganz so, wie ich es mir ursprünglich vorgestellt hatte. Vielleicht dunkelt das Holz noch ein bisschen nach, dann würde es eher meinen Geschmack treffen. Beize wollte ich nur ungern verwenden.

• Die Schubkästchen lassen sich ziemlich gut raus und reinziehen, wobei mir die vertikale Tolerant besser gelungen ist als die horizontale. Dennoch können sie in keiner Orientierung aus der Führung rutschen.

• An der Unterseite sind leider zwei Risse im Holz, die aber von vorn nicht zu erkennen sind. Einer ging vorher schon durch die ganze Platte. Da wurde bei der Herstellung nicht ordentlich geleimt. Zwei Heftnägel halten ihn aber in Schach. Der Zweite ist erst beim Zusammenbau durch das leichte Übermaß der Rohre an einer Bohrung entstanden. Da nichts ausgebrochen ist, sondern einfach nur Spannung abgebaut wurde, sehe ich auch diesen als nicht problematisch an. Ich glaube, solche Kleinigkeiten nennt man dann Charakter.

[Zollinger]

Das sieht super aus. Gratuliere!

[Mag]

Klasse, tolle Idee und Umsetzung!

[Edelweissine]

Die Idee mit den leuchtenden Kupferrohren finde ich sehr gut.

[Griffelo]

Hey Vinzent,
da hast Du aber ein schmuckes Teil gebaut!
Und äußerst nachhaltig ist es obendrein.

[Isaac]

Ich danke Euch sehr und freue mich, dass es Euch gefällt!

Und äußerst nachhaltig ist es obendrein.

Auch das war die Idee dahinter. Die Tabletts wären sonst wahrscheinlich in den Müll gewandert. Das Holz wahrscheinlich einfach liegen gelassen.

[Ex Libris]

Hallo Isaac,

das sieht richtig toll aus, was Du da ›gebastelt‹ hast. Ich entschuldige mich mal gleich für das gebastelt, aber da ich, was solche Werkkünste anlangt, mehr als zwei linke Hände habe, fehlt mir in dem Bereich die richtige Begrifflichkeit.

Auf jeden Fall ein wunderbares Aufbewahrungs- und Präsentationsobjekt, das Du Dir gefertigt hast.

Viele Grüße,
Florian

[patta]

Hallo Vinzent,

da hast du aus dem Lamy-Tabletts aber etwas sehr schönes gemacht! Praktisch, schön und absolut vorzeigbar.

Ein paar persönliche Anmerkungen? - OK.
1. Einen Riss im Holz würde ich mit Holzleim füllen und mit einer Zwinge fixieren für einen Tag, dann ist er zu und bleibt es.
2. Die Kombination von Metall und Holz gefällt mir weniger als Holz allein. Also die Kupferrohre durch Holz ersetzen (in rund oder auch quadratisch), ebenso bearbeiten wir das übrige Holz (oder andersfarbig beizen), dann einpassen und von außen verschrauben. Hält dann bombenfest und deine Box wird leicht transportfähig.
3. Damit es nicht einstaubt, oben eine Plexiglasscheibe passend zuschneiden und festschrauben.

Dies nur als Ideen (für Sammelvitrine 2.0)!
Das bayreuther Brauhaus scheint gute Getränke zu produzieren, die die Kreativität fördern.

Viele Grüße
patta

[Isaac]

Zuerst, danke für die Anmerkungen, patta!

Zu 1.: Das hatte ich gemacht, aber beim Zusammenstecken waren auch da die Spannungen zu groß, sodass sich es auf der Innenseite leicht geöffnet hat.
Zu 2.: Das könnte man überlegen, aber hätte den Vorsatz widersprochen, nur Reste zu verwenden. Andererseits wollte ich die Außenseiten auch nicht unnötig mit Schrauben verunstalten. Einleimen wäre eine Möglichkeit oder wie jetzt mit leichtem Übermaß.
Zu 3.: Darüber hatte ich in der Tat nachgedacht, gerade um die beiden Seiten formschlüssig zusammenzuhalten. Auch hier bin ich weniger ein Fan von Verschraubung. Ich dachte da an Schwalbenschwanzzinkung auf der Oberseite und Hinterseite. Bisher hab ich noch nicht mit Plexiglas gearbeitet, sodass ich da mal schauen muss, was die Uni-Cutter so hergeben, wenn sie wieder geöffnet werden. Vielleicht fällt mir dazu auch noch eine andere Lösung ein.

Ja, die Werkstatt ist gleichzeitig auch Getränkekeller einer Gemeinschaft im gleichen Haus. Wir können die Werkzeuge und Räume freundlicherweise nutzen. Rechts aus dem Bild raus geht es noch vielfältig weiter...

[doubleyoukay]

Respekt, gute Idee und ausgezeichnete Umsetzung. Mir gefällt die Idee mit den polierten Kupferrohren sehr gut. Hoffentlich bleiben sie so schön glänzend. Ich würde aber auch noch eine durchsichtige Platte gegen Staub oben hinzufügen, entweder aus Glas oder Plexiglas.

[buchfan]

Super! Ich würde auch gern so tolle Ideen umsetzen können ... Da fehlt mir das Talent.
lg
mecki

[Pelle13]

Moin Vinzent,

Deine DIY-Vitrine finde ich superschön ... und gerade der Kontrast von Holz zu Metall gefällt mir gut.

Vielen Dank für die tollen Step by Step Bilder,
Dagmar

[Kriss2167]

Traumhaft ausgedacht und umgesetzt.

Ich mag die Kobi aus Metall und Holz.

[Isaac]

Moin euch allen,

und natürlich vielen Dank für das Lob. Freut mich, dass sie euch gefällt! Ich habe noch ein kleines Update, nachdem ich es endlich mal zum Glaser geschafft habe. Eine Weißglasplatte in der entsprechenden Dicke, die so gut zugeschnitten ist, dass sie zwischen den Seiten festklemmt und auf den Kupferrohren aufliegt. Die Dicke ist 4mm, weil ich es eigentlich bündig mit dem Holz abschließen wollte. Wenn ich jetzt nachmesse, wäre eine 5mm dicke Platte doch besser gewesen. Sonst gefällt mir die Lösung ziemlich gut und ist auf jeden Fall schicker als die Frischhaltefolie, die bisher als Provisorium diente. Hier das Ergebnis:

Vitrine mit Glasscheibe

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